Charter: Chronik der Städte Krems und Stein, ed. Kinzl, 1869 (Google data) II.
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II. 1305 24. Juni. Wien. Herzog Rudolph III. bestätiget die von König Rudolph
den Städten Chrems und Stuin verliehenen, von König Hlorecht anerKannten Freiheiten, und
gibt ihnen für Criminalfiille, Polheiiibertretnngen, und Erbschaftsabhand» lnngen höchst
wichtige Gesetze. Orig. Stadtarchiv. Di« Zissssern am Rande beziehen sich aus den Auszug
in der Chronik Seite 15. Wir Rudols van Gotes gnaden Hertzog van Osterreich und van Sleyr
van Chrayn, van der Marich vnd van Portenave Verichen vnd tun chvnt allen den, die disen
Bries sehent ewichlich Swenne di gnaden, vnd di gonst sürstleichen eren, der getrewen
undertan gebet vnd willen ge» nedlgleichen erhoret, und eroollet, so wirt ir werdichait
bester baz gelohnt 483 vnd gedreiset. vnd der undertanen treve und andacht wird dester
leichter enzondet, an steter suedrung sorstleicher eren, wand der wertleich anevanch,
chomt vnd steiget dester mechtichleicher zv der Hohe des gewalts swenne des sorsten
vreitum vnd milt, des volches ureitum liepleich sterchet vnd meret. Darnach vnd duz wir
die vorgenannten stell Chrems vnd Stain vnd allez Ir Ingesind, als wol die gegenwurtigen
sam di Chunstigen in die gut besunderleich genad liepleich vnd gvnstichleich empsangen
haben, vnd erneven vnd bestetigen den selben allen vnsern lieben purgern Armen und Reichen
van Chrems vnd van Stayn alle di recht, vnd alle di genad, di si gehabt habent vntz an
vns, vnd zewirden ir gerden treuen, van vn» sern sonden genaden so geben wir zv den alten
rechten denselben Steten andere neve recht, die Wienner habent vnd in gegeben sint van
unserem Enm Chunich Rudolssen vnd van vnserm valer Chunich Alb rechten von Rome, als man
hernach geschriben sindet. Darombe haben wir gesatzt ob dehain Purger der inderthalben der
Mawer vnd des Graben hat sonstzich phvnt wert vnd wird eines todesslages gezigen, oder ob
er hat Manslacht au einem Mane getan, der bedars sor sich selbe dehainer pur« gelschast,
aber der Richter soll in svr laden nach dem alten Recht der Stete zv drin tagen, so duz er
zu dem vierden tanding endlich antwurte... will er sich unschvldich zaigen der Inzicht,
dem soll der Statrichter benennen zwainzich erbern Manne der zehen siner genozschest sein,
oder siner «bern nachtpavrn vnd neme daravz vier und mit sains selbes ayde und mit der
vierer damit bewer seine onschvld.... Vnd wirt ain M ans» lelke begrissen an der Hanthast
mit blutigem Swert oder Mezzer, oder mit swaz andern gezewges, vnd ob der Richter oder der
wunde daz be» weren mach mit zwain erbern vnd gelavbhastigen Manen, die daz sagent, daz er
die Manslacht hab getan, man buzz in mit dem haupt Ob aber der Manslekke entweicht e daz
er in di Eht chom, vnd seines Dinges nicht erschasset, alles sein gut werde behalten nach
dem geschesste des Rates der Stett iar vnd tach, Swer wizzichleich am Manslacht brget, und
an dem Marcht do daz gericht ist, enthaupt wirt, des tob sol genügen ze bezrong, noch sol
der Richter nemen van all seinem gut .... Ob aber ain Purger dem andern ain Hant, ain suez
oder am avge ain Nase oder dehavmer lid abstecht, der geb dem Richter zehen phunt, vnd
dem, der den schaben hat, als vil. Mag aber der, der den schaden hat getan der psenig
nicht gehaben, der richter richt von im alz daz recht n ertailt, also ain avge wider ain
avge, ain hant wider ain hant und also von den andern lidern. Ob Ieman den andern wund et,
ainer ain» veltigen wunden, vnd doch daz er der wunten genese, der geb dem Richter 31' ^84
zway phvnt, dem wunden zway phvnt. Mag nder er der phenig nicht ge» haben, so sol man in
vor dem gericht slagen bei hauten und bei haren, vnd nicht da man die Diep puzzet Swelch
Purger geschuldig wirt, 7 daz er wizzenleich in sinem Haus einen Echter hab empsangen, der
beret sich mit sein ains ayd/vnd si vrey. Ist er aber schuldich, so geb dem Richter zehen
phunt phenig, hat aber er den phenig nicht, man slach im 8 ab die Hant Wir haben auch
gesetzet, swer ein Magt oder ein weip nothzoget, oder hinzewhet und si daz bewert, daz si
geschrien hab inner vierzehn tagen da sie genotzegt werd, oder gezught mit bezengnvzze
zweier gelaubhestiger Manne der vberchomen wirt, der buzze mit dem 9 Haupt Wir wellen noch
daz iemen izleichem purger sein haus, sein veste vnd sein sicherlich zvslncht vnd mit
sinen mil wcsern nicht an» t0 greis, vnd einem igleichcu der darin slewcht Ob aines mannes
Haus wirt angrissen, dem sei erlaubet, daz er bescherme vnd were allen den 11 weis vnd er
mag an pogeu vnd armbrusten Swer aber dawider thut, der geb zo der Statzehen phunt phenig,
dem Richter zehen phunt..... 12 Swer den andern nincu hurrensun geit, der geb dem Richter
sechzig phenig, spricht aber er so einem erbern Manne, so geb dem Richter zway phunt, 13
vnd hat er der phennige nicht, so sol er werden geslagen Wirt iemen vberswert mit Siben
erbern und gelaurhestigen Zeugen, daz er salsch gezewg hub getan, dem sneid man die Zong
ab, oder er lose st mit zehen phunt, vnd bezer dem allen ireu schaden, dem seine
Mansoernng hat 14 schaden gemachet Swer vnserö Herro Gutes und der suzzen Magt sant
Marien, vnser uranen vom Himmelreich oder der hailigen spul' tet und vbel gedenlhet, dem
sol man obsueidcu die zonge, er hab auch 15nit nrlauo sei zelosen mit lone noch mit
dhainer sleicht gvl Zwei ein langes Mezzer, das uin stechmezzer haltet, in der Hosen, oder
in drm Schuhe od andersiua verpaigen, vnd diepleichen tret, .der geb dem 16 Richter zehen
p^nnt oder er uerlie^: ain Hände Z^' vermeiden der dosen vntreo durch salsch gezeognuz;e,
der Manfuercu gezeoge, setzen wir hun dert man od mer, ob sein dursi ist, der treoisten
vnd der weitsten ans allen den strafen der namen soll sein geschrieen bei, der Hantuesl
und allezeit gemercht, oaz aller chauss und nerchauss psantsiyung oder ander swelcher
slacht ding di man achtet uoer drew phunt, sol stelleich geschehen 17 vor zwaien oder u?r
mengern der genanten Wir haben auch gesetzt swelch ain Purger stirb et ob er hit ein
haussrauen oder Chind, soll das Ch:no ul.»iieu in der h,u:nauen zenntt. e» soll scin in
irer wHl ;: heyraten oder nicht, doch so daz si der Stat nvtzt ch heurat. Ist aber daz st
virsmech und hurlustich heirat vnd iren ühinden vnzimlich, so sol del 48b Rat dieselben
Chinde als ir guet emphelchen ainem irem vrevnde, der erber und getrev sei, vnd der den
Chinden vor sei und seo besehe trevleich vnd schon Niemen dars ein gut, sei es havs oder
Weingarten das im 18 Burgsrid der Stat leit, an ein Chloster eingeben es sei den mit
Willen des Rates; nur also duz duz Chloster dem daz guet gegeben wirt es inner iares vrist
ainem Pürger, der mit der Stat dien verchauss Wir wellen auch, von swanne ein vremder man
chumt, ob er!9 stirb et, vnd sines gvtes icht schasset daz sein geschesst stete beleibc,
vnd sein wirt, in des Havs er stirbet, der sol zehnnt di Summe sines gvtes, , vor dem
gericht vnd nar den pvrgern ossenleichen chunden. Ob aber er ungetrevlich des gutes, sol
man in haben als amen Diep. Der Rat sol des Toden gut behalten Iar vnd tach. Chomt nieman
der daz bewert daz er sein erbe so soll man halben tail seines gvtes zu nvtze der Stat ver
tun, vnd daz anderhalb tail, durch siner Seele willen geben Wir20 verbieten auch, daz
chein sremder Man in die Statt chomen soll mit ge spannem armbrust oder Pogen, er soll vor
dem pvrger tor di sende des pogen oder des armbrusts ablazzen... Swer daz nicht tut, dem
sol man ungenedichleichcu nemen armbrust'pogen, und Chucher. Wer iner« halb der Statt
pseile mit lisen in der Hant tregt der geb dem Richter zweiundseäizig psennige, Ovz
swelckes purgerhavs ein sever oder ein 21 brvnst sich erhestet, also daz man den Rauch vnd
die slame auzerhalb des Dockes sieht. der geb dem Richter zwen und sechzig phenig,
uerbrinnet aber das Havs gar, so geb dem Richter nit, vnd genog im sein selbes schaden Daß
swenn in der Statt ersunden wirt ein on gerech t22 Mnzze es sei em Hame oder ein Elle od
swelcherslacht unrecht Mazze oder -l^gge oder gelöl der geb dem süns phu:,t... AUerhant
Hantwercher23 ez sein Fleischacher Peckchcu, vihscker und die andern aller ainun g ver«
biten wir vestichleich, der hantsneider ainung sol sein als si von alten Fursten vnd von
aller gewonhait herchomen ist, und nach wiener recht... Also daz di Peckhen werden
geschupstt als van alten Fursten ist 24 gewest recht, vnd ander wandel nicht geben, und di
andern Hantwercher di gebent ir wandel als in der Rat von den Steten dene aussetzet Prot
Fleisch und alles vailes dinch sol zv der Stat suren 25 swer da will durch daz iar vnd sol
es vreileich uail haben Es sol 26 aber niemen brot pachen in der Stat, er hat der pechen
recht. Die Purger Peckhen di sulen nicht vailes Brot packen, den ir lone brot daz sein
auch grozze welke, vnd durch grozzer gnad so erlauben wir izleichen einen halben Mutt ze
pachen in der wochen, vnd nicht mer. Dazselbe recht haben auch die Fleischecher. Der
Fleischecher recht ist also. Daz man durch bas iar 2? 486 slesche in b1e Stete sueren
soll, ez sey gruen, gesalzeus oder pechens, vnd sol es vreileich vail haben Die
Fleischender suln in dem Sumer zehant so man None lautet ir Fleschtische aus tun vnd das
Flesch vail haben. Psinnichtes Flesch soll niemeu uail haben, es sey denn er sage es den
Leuten es sey phinichtes Fleisch. Swer ez anders vail hat, danne hie geschrieben ist, dem
sol der Richter nemen alles daz Flesch daz er hat aus der panch, und soll in darnach
puzzen als er stat sindet an den purgern. Vber aller diser recht di hi vorgeschriben sint
an diser gegenwertigen Hantvest di wir verlihen und gegeben haben zu ainem ewigen Dinge,
unsern erbern Purgern von Chrems und von Stam, als seo unser pnrger van Wienne her bracht
haben van unsern vordern und van uns geben wir disen bries, uersigelt, zv ainem urchund
und bestetigung mit unserein Insigel, und mit den erbern zeugen di hernach geschriben
stent. Daz sint der Erber Herre Bischos Wernh' von Pazaw, Abt Withalmen van den Schotten
zv Wienne Abt Iorg von dem Hayligen Chreutz. Gras Berchtolt van Hardekke, Leutolt von
Chunring, Schench in Österreich, Stephan van Mehssav, Marschallich in Osterreich, Herman
Marschalch van Landenberch, Eberhart, Hainrich, Ulrich und Friderich van Walse, Ditreich
von Pilch» dors, Hosmarschallich Hadmar und Ortols bruver van winchel, Hadmar und Alber
bruder van Schonbeich, und ander biderbe leut gennch. Der Brles ist gegeben zu Wienne mit
Maister Berchtolds Hant unseres oberisten Schreiber. Da van Christes geburd waren Tausent
Iar dreo hundert Iar, darnach in dem sunsten Iar, an sand Iohanes Tach zu Sonnewenten. Source Regest:
Chronik der Städte Krems, Stein und deren nächster Umgebung - Mit den Freiheitsbriefen beider Städte und den Schriftstücken ihrer gewerblichen Innungen vom Jahre 985 - 1869, Nr. II. , S. 460
Chronik der Städte Krems, Stein und deren nächster Umgebung - Mit den Freiheitsbriefen beider Städte und den Schriftstücken ihrer gewerblichen Innungen vom Jahre 985 - 1869, Nr. II. , S. 460
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