Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 222, S. 279
Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 222, S. 279



Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 222, S. 279
A.
Kazimarus Pomeranorum dux, Leuticiorum princeps, omnibus fide- libus, ad quos pagina presentis scripti peruenerit, salutem in vero salutari. Nolum uobis facimus, tarn presentibus, quam futuris, quod nos pro salute anime nostre, necnon patris et matris nostre. ad sustentacionem sanctimo- nialium in Arnesse deo seruiencium villam Warkentyn cum terminis et omnibus attinentibus, tarn in aquis,
quam in agris et siluis, voluntarie ec- clesie dei in Arnesse contulimus, vt exinde pro nobis et pro predecesso- ribus nostris oratio fiat inperpetuum in
B.
In nomine sancte et indiuidue Iri- nitatis. Ego Kazimarus Pomeranorura dux, Leuticiorum princeps, omnibus fide- libus, ad quos pagina presentis scripti pervenerit, salutem in vero salutari. Notum vobis facimus, tarn presentibus, quam l'uliiris. quod nos pro salute anime nostre, necnon et patris et matris noslre, ad sustentationem sanclimonialium in Ar- nesse deo servientium villam Wargutin cum omni iure et cum omnibus sibi atti- nentibus, tarn in aquis, quam in dimidio stagno ville adiacenti, influenti aque que vocatur Pena, in clausuris, in agris que siluis, de fluuio que vocatur Zuziza usque in siluam quercinam infra Male- kin et Wargutin, vbi fossata sunt, que sunt nominata Uosgrouen, voluntarie ec- clesie dei in Arnesse contradimus, vt exinde pro nobis et pro predecesso- ribus nostris oratio fiat imperpetuum in
306 219 1215.
ecclesia eadem Arnesse in honore sancte dei genitricis et virginis Marie, necnon sancti Johannis ewangeliste con- struct[a]. Et ut huius donationis certa permaneat prerogatiua, hoc scriptum sigilli nostri irapressione confirmamus. Huius donacionis testes simi. qui tunc presentes aderant: Sueno abbas in Elda, Robertus prepositus in Dymin, Vastra- dus canonicus et sacerdos in Jericho, Gozwinus plebanus in Le[u]yn, Arnoldus cappellanus in Dymin; de nobilioribus vero laycis: Rochellus eiusdem vrbis castellanus, Dubimerus, Pribbesszlaus de Kamyn, Andreas Pribburiuiz, Ratis- czlaus Scarbimariz, Dutsic filius eius, et quam plures alii.
ecclesia eadera in Arnesse in honore sancte dei genitricis et virginis Marie. necnon sancti Johannis ewangeliste con- structa. Et ut huius donationis certa permaneat prerogativa, hoc scriptum sigilli noslri impressione confirmamus. Huius donationis testes sunt, qui tunc presentes aderant: Sueno abbas in Elda. Robertus prepositus in Dimin, Uastra- dus canonicus et sacerdos in Jhericho, Gozvinus plebanus in Leuyn, Arnoldus capellanus in Dimin; de nobilioribus vero laicis: Rochellus eiusdem urbis castellanus, Dübimerus, Pribbezslaui de Kamin, Andreas Priburiuiz, Raty- zlaus Scarbimariz, Dudic filius eius, et quam plures alii. Datum Dymin, VI" kal. Julii, anno dominice incarnationis M°. CC°. XV°, regnante domino nostro Jhesu Christo. (Q!. VI.)
Die beiden vorstehenden Ausfertigungen sind in den Originalen nicht mehr vorhanden. Die kürzere (A.) hat Riedel neuerdings im Cod. diplom. Brand. I, Bd. 22, S. 3, veröffentlicht in dem Transsumpt des Bischofs Konrad von Caruin (s. unten „um 1220"), wie es sich im Copialbuche des Klosters Arendsee (jetzt im Provinzialarchiv zu Magdeburg) erhalten hat. Von der längeren Ausfertigung (B.), welche sich von der kürzeren besonders dadurch unterscheidet, dass sie auch die Schenkung des halben Malchiner Sees enthält und datirt ist, findet sich eine beglaubigte Abschrift, nach den Schriftzügen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, im gräflich Hahnschen Archive zu Basedow. Diese Urkundenabschrift B. steht mit der Bestätigungsurkunde vom 20. Juni (1229) auf einem und demselben niedrigen und breiten Pergament blatte. Das Blatt ist in der Mitte durch eine Doppelliuie längs getbeilt; die Schenkungsurkunde steht links, die Confirmation rechts; beide sind, wie es scheint, von einer und derselben Hand geschrieben. Aus dem Pergament sind am untern Rande 4 schmale Streifen geschnitten, welche durch einen Einschnitt geschürzt sind; an den beiden ersten fehlen die Siegel, von den beiden letzten Siegeln ist nur noch wenig zu erkennen. Zwischen dem 3. und 4. Siegelbande ist noch ein Einschnitt vorhanden, in welchem jetzt aber auch kein Siegelband mehr hängt. Das dritte Siegel ist schildförmig, von mittlerer Grosse. DM Wappen ist schwer zu erkennen, scheint jedoch ein Thier wie ein Greif zu sein; in der Umschrift scheint in der Mitte des linken Randes ein M, in der Mitte des rechten Randes — Ä[L]TW — zu stehen; die Buchstaben —TW— sind ganz deutlich. Im fünften Einschnitte hängt ein zerbrochenes, kleines, para bolisches Siegel, scheinbar mit 3 Vögeln im Neste, welche mit gesperrtem Schnabel Strahlen auffangen; •von der Umschrift ist am Ende zu lesen —VVflDöL —, was auf Salzwedel deutet. Durch die An hängung der Siegel sollten die beiden Abschriften ohne Zweifel beglaubigt werden.
Gegen den Inhalt der Ausfertigung A. ist kein Verdacht zu erheben. Aber auch die Schenkung des halben Sees bei Wargentin in der Ausfertigung B. ist ganz unverdächtig; denn in die BestUtigungsurkunde der Fürsten Nicolaus, Johann und Johann von Werle d. d. 1314, Oct. 2 [gedruckt Jahrb. XV, S. 188, und Riedel, Cod. dipl. Brand. I, Bd. 22, S. 23] ist die betreffende Bestimmung aufgenommen: „similitet et capturam piscium in dimidio stagno et fluenti aqua, que Pena vocatur, et de fluuio Zuzina usque »A siluam quercinam infra Malchin et Warkentin usque ad fossata, que Vossgrouen dicuntur, usque in fluuium
220 1215. 207
Fene per descensum libere contulimus perpctuo possidendam sub eisdem libcrtatibus et prerogatiuis, sicut Kasemarus et Wartislaus eins filius et postmodum Nicolaus et. Johannes [rectius: Heinricus] fratres domini dicti de Rostok ipsam villam Warkentin predicte ecclesie antea contulerunt"; und diese Worte beruhen wiederum auf der Bestätigungsurkunde der Fürsten Nicolaus und Heinrich von Rostock, d. d. (1229) Juni 20., die die Urkunde B. also anerkannten. — Gegen das Datum spricht keine andere Angabo; die meisten der hier genannten Personen kommen in gleichzeitigen Urkunden auch als Zeugen vor. — Q* VI. mag eine überflüssiger Weise mit abgeschriebene Registraturbczeichnung sein. — Wir dürfen wohl die kürzere Fas- siug A. für die frühere annehmen, der noch an demselben Tage dio zweite, B., folgte, weil der Herzog noch die Schenkung erweiterte, nachdem jene Urkunde A. abgefasst, oder der „halbe See" in dem ersten Entwurf versehentlich unerwähnt geblieben war. — Vgl. auch unten die Note zu der Confirmation der Fürsten Nicolaus und Heinrich von Rostock d. d. (1229) Juni 20. •— Die Urkunde B. ist gedruckt bei: Lisch, Hahn. Urk. I, B, S. 1; Jahrb. XV, S. 186; Kosegarten, Cod. Pomer. dipl. I, S. 236. — VgL Lisch, Gesch. des Geschl. Hahn I, A, S. 100, und Jahrb. XV, S. 8, 9.
Anm. In dem Memorien-Verzeichnisse des Klosters Arendsee, welches Riedel, a. a. 0. S. l, aus dem oben erwähnten Copialbuche des Klosters mittheilt, heisst es zu Anfang:
He memorie in conuentu nostro Arnse omni anno sollempniter peragentur. Memoria Ottonis marchionis et Alheydis vxoris eius, qui ecclesiam hanc fundauerunt — — — Memoria Kazemari ducis, qui dedit villam Warkentin nostro cenobio cum omni libertate et eius proprietate; Nicholai et Heynrici dominorum de Rostoc, qui confirmauerunt; Jo- hannis et Gbeuehardi de Flöte, qui dedemnt vilhim Rogelin cum omni iusticia et libertate. Hec peragetur, cum canitur: Populus Syon.
Meklenburgisches Urkundenbuch, 1863 (Google data) 222, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/MeklenUrk/09105714-70b6-476c-b4c8-1c14979d3474/charter>, accessed 2025-04-08+02:00
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success