CCCXIX.

1614. 1. Mai.

Hans Wilbrecht Bürger zu München verkauft zu der Sent Iinger Messe eine ewige Gilt auf seinem Hause.

Ich haoos wilbrecht Burger zu München vnd ich Elspeth sein hausfraw, Bekennen mit dem offen brief, fur vinis vnd all vnser Erben vnd thun khundt allermenigelich, Das wir vnuser notturft nach recht vnd redlich mit vereintem willen verkaufft vnd zu kauffen geben haben, zu weyland Andreen Sentlinger stifft vnd Ewigenmesz in Sannd Peters pfarrkirchen zu Mün chen, in der abseitten, darauf Sannd Korbinian Rasst, zway pfundt pfening, Ewigs ledigs Jarlichs gellts, guter Münchner werung, Aus vnnserm aigen Eckhauss, hofstat vnd Läden ge legen alhie in vnnser lieben frawen pfarr, an der weinstrass, zenagst an die newstifft vnd vorn an die hindern Swäbinger gassen, gegen des Lenttl lederschneiders hauss über, Also aus grund vnd podn, alls das vorn neben, vnd dahinden, mit allem seinem zugehorn vmbfangen vnd begriffen hat, nichts ausgenomen, das freis aigen ist, dann vnuerzigen, zehen gulden Reinisch so uorhin zu der As.staler mesz, gen Sannd peter hie, daraus gendt, mer acht guldn Reinisch dem heiligen geist, mer zwelf gulden Reinisch vnnser liebn swester helena wilbrechten, Alles ewigs gellts auf Losung, vnd nicht mer, vnib viertzigkh pfundt pfening, guter Münchner werung, der wir von dem wirdigen vnd hoch- gelertn herrn Doctor Caspar part, der fürstlichen, vnnser lieben frawen stifft vnd pfarrkirchen alhie zu München, Techant vnd alls bestättn Caplan vorberürter mesz, aller berait on schaden mit ganutzer zale, enntricht worden sind, vnnd darauff sollen vnd wollen wir vnd all vnser Erben, oder wer füro das ange zeigt hauss, vnd hofstatt Innhat, dem benanntu vnserm herrn Dechaunt, alls bestättn caplan vnd allen seinen nachkomen, den

486 Monument*

Caplänen, oder wer den brief von Irn wegen fürbringt, die an geregten zway pfnndt pfening Ewige gellts, daraus aus grundt vnd poden, vnd allem seinem zugehorn, Nun hinfur Jarlich ge ben vnd bezalen ynuerzogenlich albegen, auf ainen yeden Sannd Jörgen tag, des heiligen Ritters vna martrers, Viertzehen tag vor oder nach vngenerlich, on allen Iren schaden abganng vnd gebrechen. Tatten wir des nicht vnd mit bezalung solhs Ewi- gengellts, uber die gemelll zeit wider Irn willen verzugen, So haben sy vnd Ir scheinpotn, alszdann wenn Sy verlusst vollen gewallt vnd gut recht, das benannt haus, vmb den verfallen Ewigengellt zu zesperrn zenöttn, vnnd ze pfenndten, auf der hofstat oder in dem hanse, ongericht vnd gerichts potn, in mas- sen vmb sölhen Ewigenngellt der Stat Munchen herkomen vnd recht ist, Solanng vnd offt bis sy der verfallen güllt, haubtgellts vnd schaden genntzlich entricht vnd bezallt werden. Sy sullen auch an Irer werung solhs Ewigenngelhs weder lenrs, fenl, windts, wassers allters paues Ode, noch kainerlay pesserung die dem obgemelltn hauss vnd hofstat, Nott beschehen fiirohin kain enntgelllnus abganng noch mangl haben leiden noch ge winnen in kain weisz, Sonnder wir sollen vnd wollen auch diss kauffs Ir trew gewern, vnd furstanndt sein, on allen Irn schaden, Solanng alls vmb solhen Ewigengellt, der Stat Mün chen recht ist, Doch vns allen vnsern Erben vnd Innhabern, des benannten haus, ewigs wider kauffs Jarlich auf den obgenantn Sannd Jörgen tag vorbehallten, Also das wir Ine den, dauor drew Monat verkinden, vnd dann auf dieselben Zeit, darauf sich der Ewiggellt vertellt, Oder in viertzehen tagen darnach vngenerlich. Ine die haubtsumma zusambt verfallner gullt be zalen, des Sy vns ablegen wann vns das fuglichen ist, gestattn, vnd nicht wider sein sollen, trulich Ongenerde, vnd des zu wa- rem vrkundt geben wir lme den brief mit der Stat Munchen aigen Ewigen gelltbrief Innsigl besigillt, Das dann vmb vnnser vleissigen bete willen, die Ersamen vnd weysen Sygmund Eu- senhoner der recht licenciat Statschreiber zu München, vnd Fridrich Eszwurm die zeit vntterrichter daselbs, dartzu veror

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denut daran gehangen haben, Doch der Stai Ine and Irn nach- komen onschaden, daruntter wir vus vnd all vnser Erben ver- pinden, Innhallt desselben war vnnd staet zu hallten, zengen vnser bete vmb das Innsigil sind die Erbern hanns straubinger schuster, vnd hanns falckner bed Bürger zu München, Gesche hen an Mitichen nach Sand Sigmunds tag in wallpurgfeyrn, Alls man zallt von Christi vnnsers liebn heim geburt, funfitze- henhundert vnd Im viertzehenden Jare.

(�?. S.)

cccxx.

1514. 13. September.

Hans von Winsheim verkauft dem Herzog Wilhelm sein

Haus zu München.

Ich Hanns von Winshain der goltschmid Burger zu Mun chen vnd ich Magdalena sein eeliche hausfrau Bekennen hiemit vnuerschaydenlich vor menigklichem an dem brief für vns vnser erben frennd vnd nachkomen, das wir mit wolbedachtem Mut, aufrecht vnd redlich kauffweys durchslechts verkauft vnd zu einem staten kauf zekauffen geben haben, als recht ist dem durch lenchtigen Hohgebornen Fürsten vnd herrn Herrn Wilhelmen Pfallntzgrauen bey Rein Hertzogen in obern vnd Nidern Bay ern etc. vnserm genedigen herren seiner Fürstlichen genaden erben vnd nachkomen vnser aygne behausung sambt dem kleinen hensl daran hofstat vnd allem zugehorn gelegen alhie zu Mun chen, In vnser lieben Frauen pfarr an der Burgkgassen, zenegst am hof bey dem vorder n thor, am Leben garten an der anndern seyten, vnd binden an Cristoffen dyethofs den man nennt Lungen haus stossent au besuchtem vnd unbesuchtem, nichts dauon ab- geschayden, noch hindan gesetzt, die freygs Ledigs onansprachs

488 Monumento

aygen seint Dann vnuerzigen Funff gulden Reinisrh ierlichs gelte, so der Schrenckhamerin aus dem groesserm haus geend, auf Jeorg Mer aus dem klainen hensl vier gulden Jerlichs gelts auf der heyligen dreyer Kunig tag der Vjrmülleriu vnd zwen vnd dreyssig pfenning gen Giesing auf Bartbolomey zu yedlicher Zeyt Jerlich verfallunt, Laut derselben ewigen gelt brief vnd nient mer, vnd vmb die vberthenrung der bemelten henser, hat der angeregt vnser genediger herr, vns ein Nemb- liche Summa zu volligem benagen ausgericht vnd mit beraytem wert, guter Lanndswerung zu rechter weyl vnd Zeyt, bezalt, on allen abganng vnd gebrechen, Herauf haben wir obgenannte Eelent, die gedachten henser vnd hofstat mit grund podem vnd aller Zugehort in obgeschribner mass, hie zu Munchen vor offem Statrechten, auf vnd vbergeben, bestätigt genertigt vnd mit ge- richtshannden zwischen der vier wennd, nach buchsag, als der gebrauch vnd der Stat München Recht, vnd 'in gerichtsbuch ge- schriben worden ist deshalb wir Vns fur vns, vnd all vnnser erben, der gedachten henser sambt derselben gerechtigkait, ver- zigen haben, Verzeyhen vns der auch hiemit wissenntlich in craft des briefs aus vnser aller vnserer erben vnd nachkomen gewallt In des vorbestimbten durchlenchtigen Fursten vnnsers genedigen herrn gewallt rechte stille nutzung vnd gewer, vnd seiner erben vnd nachkomen. Also das wir kain vnser frennd auch sunst yemannd von vnser vnd vnnserer erben we gen nun hinfur in ewig Zeyt nichts mer darauf dartzu vnd dar nach ze sprechen noch ze uordern, haben sollen noch wollen, weder mit noch on recht, wenig noch vil, auch sunst in khain weys ze erdencken, Sonnder der gedacht vnser genediger herr, seiner genaden erben, vnd nachkomen, sullen vnd mugen, sich nun furhas der mer genennten henser vnderziehen, prauchen nutzen niessen pauen, verendern, vnd alles das, wies genennt werden mocht, damit handlen thun vnd lassen, wies vnd wes sein furstliche genad vnd seiner genaden erben, verlust vnd ge- lanngt, als mit anderm Irer genaden aygennthaften gutern on Irrung hinderuns vnd widersprechen, vnnser aller vnnser erben,

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vnd menigklichs Von vnnsern wegen, Wir vnd vnnser erben sullen vnd wellen auch des kaufe nun hinfuran gen meniglich Irer genaden tren gewern furstannd vnd versprecher sein fur all einfall auspraolrkrieg vnd vordrung, solang vnd vil als solhs kaufs, vmb grunt vnd podem, vnd Stat München Recht ist Tha- ten wir des nicht vnd was schadens daruber gienng, bey klain vnd gross kainen ausgenomen, dieselben schaden all vnd yed sullen vnd wellen wir Ir n furstlichen genaden genutzlich wider kern vnd abihun on Vererer weygrung vnd arglist, Wir haben auch die brief vrkunt vnd gerechtigkait, vmb die oft ernennten henser sagent, zu Irn fürstlichen genaden gewaltsamen hannden geanutwort, die Ir genad mit vnserm guten willen [nnhaben vnd ob furpas elter briene vnd vrkunt herfur kämen die in vnser oder annderer Lent gewalt, geuerlich oder vngenerlich beliben wern, die sullen hiemit ab tod, erloschen vnd gantz kraftlos sein vnd wider disen gegenwurtigen brief kain craft noch macht haben, in kain weys Dann ausgenomen die brief vmb den ob- çeschriben ewigen Jerlichen gelt, ausweysennd, die sollen so lang bis sy abgelost werden bey crefien beleyben trenlich vnd vngenerde, Des alles zu warm vrkunt geben wir obbestimbte harms von Wiushaim vnd Magdalena sein hausfrau dem oft an- gezaigten Fursten, vnnserm genedigen herrn vnd seiner genaden erben, den brief von vnser fleyssigen gebet willen mit des Fur- nemen vnd weysen, Fridrichen Esswurmbs, der zeyt vnnder- richters zu Munchen aygem anhangendem Innsigl doch im sein erben vnd Innsigl, on schaden besiglten, darunder wir vns mit vnserm trenen Verpinden, all Innhallt diss briefs vest vnd vnd vnuerbrochen ze halten, des sind Zengen vnserer gebet, vmb solhe besiglung, die erberu, Bernnhart wenig vnd walthasar Matilperger bed goltschmid vnd Burger zu München, Gegeben daselbs an Frchtag nach sand Corbinians tag von christi geburt gezallt, Im Fünftzehen hundert vnd vierzehenndem Jarn etc.

Ce. So

«Ten. Beic. Vol. XXXV. P. II. «or. «oll. VIII. Port II.