Monumentorum Boica, Num. LXXYIIL lura ftmftari'a Abbatiæ Chiemseensis iussu " Abbactssæ "Barbara: Aichpergerin collects, „ ex Cod. inembr. Anm 1462.. ...... , S. 535
Monumentorum Boica, Num. LXXYIIL lura ftmftari'a Abbatiæ Chiemseensis iussu " Abbactssæ "Barbara: Aichpergerin collects, „ ex Cod. inembr. Anm 1462.. ...... , S. 535
Num. LXXYIIL lura ftmftari'a Abbatiæ Chiemseensis iussu " Abbactssæ "Barbara: Aichpergerin collects, „ ex Cod. inembr. Anm 1462.. ......
Es ist zu-merkon, dasc wir und unset1 Gottshaus, und all un- ser Nachkomen aus den Hœs bey unserm Gottshaus umb all Sach ze richten haben, umb leuitig und urab tod, und in den See hinz das ainer an den Satel von dem Werd gereiten mag. Be- iebah aber das ajner mit Tewft' begriffen wurde aus unserem Wert, und in des Gotshaus gericht, deuselben foil man berech- ten mit dem Rechten , und unfers Gottshaus Richter foil das Recht besitzen, und foil von dem Landfursten vorhin Pan und aeht werwen ; und wann dann der Dieb berecht, und mit dea Kechten wird iiberwunden, so soil unser Richter den egenann- ten Dieb gepunden und gevangen antworten gen Gstad , und des soil im uriser Vogt von Trosperg helfen , und schirmen von Ge- walt. So soil der Richter von Kling mit seinem Anibtleuten rei- ten in den- See hinz an dem Satl , und den Dieb da raichen ; war aber dafs er oder sein gewaltig Amptleut nitkiimen, so soil dann unser Richter den Dieb gepunden an ein ledigs Schif setzen, und soil in an alle • Rueder rinnen lalsen : kam er dann davon, dels sullen wir und unser Gotshaus unentgolten sein, und an all Zuspruch von maniklich beleiben. Dalselb soil man auch ainein thun, der eineni Todsehlag erzeugt hiet: wurd er damit begrif- fcn, und die ehafft soil allezeit in dem Gericht, und bey unserm Guiidiaus beieiben. ■■ v .
i.-u S s s z Es
sog Monum. Parthen. ChiemseensIs
Es ist ze merken, do man zalt von Cristi Gepurt dreyzehe* hundert lar, und in dera drey und neunzigisten Iare, das layder, geschach ein gevacht an sand Augustins-Tag zu send Martins Rirchweich , dass vier Leibloss wurden , der ain belaib an det Stat, die anderen sturben binnach: und aus dem komen wir Els- pet Torerin die Zeit Herrschaft in grossem Uugemach, und unser Gotshaus, das man uns anruft von Gerichts-wegen: da gaben wir ze Antwurt, wir woken gern darzuthunund richten, was wir moglich und pillich darzu tun solten•> da woken sich des Toden- Freunde nit an laffen geniigen: lie triben mit den unsern gross- Freys und Unrecht, dais wir dels Morgens sand ten gen Kling nach dem Pfleger. Da was die Zeit Pfleger und Richter Haiu- rich Rinck , und h'aten anders nach im nit gesendt, dann dass wir Rat von im umb die Sach, und von des grossen Gewaks- wegen, der unserm Gotshaus geschehen war, aus woken nemen. Do er da khom zu uns, do sprach er : er hiet es ze richten, und wir nicht, da wir die Red vernommen , do gaben wir im ze Antwurt : treun uns und unserm Gotshaus nicht. Also das» sich der Zeit vil Red ergien, dass er uns als stat darumb fur wend, und bracht das an unsern gnadigen Herrn Herzog Stephan; dass wir flir muesten khorameu mit unsers Gotshaus Kuntschafr; also khamen wir damit sur unsern egenannten genedigen Herrn mic dem weysen vesten Ritter Herr Erasem Laiminger , mit dem Waldecker , mit Hannsen Freysinger , und mit andern Rittera und Enechten, dass wir das mit Kuntschaft erweisen, dass wir aus unsern Werd ein freyes Gericht haben , das wir alles das ze richten haben, als in dem Landgericht, und als vorgeschribea stet. Und das haben wir haisseo schreiben mit unserm Schreiber Iohannes Teldner , und der hat das also verschriben hinfur zu ainer Gedachtnuss, ob es hinfiir ze Schulden kham , da Got vor fey, dass man wesst deste kuntlicher davon ze antwurten, und
das
DlPLOMATARIUM MlSCELLUM. §0}
das geschach bey unsern Zeiten ; Aber doch kharaen wir sein an Schuld und unverdient, dan Fridel Plank trat an das Holz, und entsagc uns und alien den unsern, und mun unserm Ambtman voa Wartmanirig, datz dem Hueber zu Gstad einpfardt, und zu hanc darnach uber vierzehen Tag an unser Frauen-Nacht Annuntiatio- nis Marie rerprand er uns treu Hauler zu Gstad, auch Leut und Guet, befunder einen Knaben , der in dem Feuer rerdarb: ds mueften wir zuin letzten mit im daunoch zu Tading khomen , dass wir sein niclit gewalrig mochteu werden , als die Brief lautten und sagent, die wir genainander darumb gaben , das ge schach als man zak nach Christi Geburde dreizehenhundert, und kn vier und neunzigisten Iare &c.
Es find ze merktn die Recht , die wir und unser GotsJums in unser Hofmark ze Sebruck haben. Da haben wir und all unfer Nach- koraen die Recht, das wir ze richten haben umb all Sach , aus- genommen dreyerlay : geschah aber das ein Dieb begriffen , oder berufft wurde in der egenanten Hofmark ze Sebruck, wilt er begriffen in dem obern Lantgericht, so foUinunsers Gotshau* Richter heraus in das egenant Landgericht antwurten liber dea Labenpach, als in Giirtel umpfangen hat, und foil niemant mit gen , denn die in berechten wellent; wurd er aber begriffen im dem nydern Landgericht, und beruft, so soil iu des Gotshaus Richter in das Nider Land-gericht antwurtten hinaus uber die Priicken , oder hinaus aus der Hofmark fur Dors, hintz neben der Speck, da die Mark gent oder stend: und war aber das ein Tod- schlag geschiih , da Got vor fey in der obgenannten Hofmark, so soil man den Toden Leichnam auch antwurten, als oben ge- schriben stet. In welchen Landgericht das geschach, da soil die ehaft allzeit in der egenanten Hofmark, und bey dem Gotshaus beleiben ■> ob er gefangen wurd oder nicht: war aber das ainer
S « s 3 oder
jio Monum. Parthen. ChieMseensis
•der aine in Inzicht war, der in der Hofniark gesessen w&r, u* welchem Gericht das war , so foil in der Landrichter vodern an des Gotshaus Richter, und das er in antwurt, als oben geschri- feen stet; wann khain Landrichter. bat in; die, Holmarjj; mit khai- nerlai Vanchnufsze greifFen,. nach daripp zefchaffen i, darzu was in der Hofmark, zu deni Rechten wird mit dem, Richfer , oder mit seinem Botten nider gelegt, dass foil map, gut dejn Rechten austragen und richtig macben , es fey recht vertig oder nicht, und was Volg und Frag darumb get, dabey soil es beletyen , als der Hofmark recht ist. t
Dis find die Sætz, die wir Ellfpet Torerin Æbtiffm ze Chiemsce in unsers Gottshaus Pautading, und Stiftt in unser Hofmarch zu Sebruck gesez't haben, und ill geschehen mit der Hausgenoffen Willen und Rat, Ulrich Usinger, Conrad Zollner, Hanns Swii- bel, Hainrich Neuleich, und wie fie die Zeit genant waren, und das haben wir getan nach uuserm alten Gesatz und Rechten.
Es ist gesczt, dass kain Hausgenos niemand innemen noch beherbergen sol in sein Paw an unser Urlaub und "Wissen, und Wort, besunder der unser und unsers Gottshaus nit ist, welcher das iiberfnr, der ist uns und unserm Gottshaus umb LX. und fiinss Pfund gevallen, und darzu wes wir sein, und die Hausgenoflen schaden næraen, die sol er uns und in widerkeren, von deswe- gcn, dass er in wider unsers Gottshaus, und Hofmarchsrecht hat ausgenommen.
So ist ze mercken, dass wir oder unser Nachkomen kaiuen nichts verleihen sullen in unser' Hofmarch zu Sebruck, der un ser und unsers Gottshaus nicht ist, es fey Hqfstet, Wysmadt, Garten, oder welcherlay das wær, des haben wir und unser Gottshaus gut.Brief, dais.wir dawid.er nicht thun weder von
iici, oder. von Gewaits, uocu kaiuerlay Sach wegea.
- - ' Bass
Diplomatarium Miscellüm.' §h
Bass find die Recht und Metdung unsers Gottshans ew dem. Hrg-, und in dem Gebirg, dk wir haben in allen unfern Hoftnarrhen £#:.... .t
Bey dem ersten vor dem Gepirg, dass der Schreiber des Gottshaus fragt, und den Arabtleuten, und den eltisten also zu spricht : Ich frag dich Ambtmann von meiner Frauen wegen von Chierosee, und irsGottshaus daielbs, ob es heut wol au der Zeit und Weil fey des Iars und Tags, das mein Frau wol müg mit den iren gestiflcen, den die Stisst kundt tan ist von irem Ambt mann oder Poten &c. .. '. *.. \ .* -
So offent man euch meiner Frauen und ires Gottshaus Ge- rechtigkait, bey dem ersten wem her auf den heutigen Tag mei ner Frauen Stifft mit dem Ambtman, oder bey seinem Boten kund getan war, und der nicht komen war, war der Freysas, der War umb das Wandel, war der aber Lehensaz, der war auch umb das Wandel körnen > und von dem Guet, er hab dan seinen Beredboten, der ste meiner Frauen still, umb wem fie zu im zereden, und zesprechen hab. • : • •..:,;■
Darnach offent man euch, dass mein Frau hetet ir freye Stisst hat also, dass fie.ainen der ein gros Gut hat, dem er nicht getun mag, wol gestifften mag auf ein klainers, oder aiuen der ein klains Gut hat, auf ein grössers.
So offent man euch, wer seinen Dienst nicht gaenzlich hinz auf heut fraevenlich versessen, und nicht geben hiet, desist voa dem Gut und umb das Wandel, er hab dann etwas gedient, und doch nit gar , der soll meiner Frauen in dem Ring Gewishait thun, der sie wol genügt.
Item darnach offent man euch , wenn das Gut, dass ainer inhat gevodert wirt , und nicht aufgxb , der ist umb das Wan del; und meiner Frauen in ir Ungnad komen.
Item
515 Monum. Parthen. Chiemseensis
Item so offent man euch, wer aus meiner Frauen Stifft as iren WhTen, Willen, und Wort frævenlich get, der ist analle Gnad von dem Gut, und umb das "Wandel.
Darnach offent man euch, wer den andern an das Laudge- richt bracht an meinerFrauen Willen, wissen, und Wort, oder an ir Ambtleut, der ift von dem Guet, und meiner Frauen ge- vallen an alle Gnad , und umb das Wansdl.
Item darnach offent man euch, wer Kind hiet, es w'areii Siin oder Tochter , dieweil er stir di verspricht , beniigt die Herrschaft wol: wiirden aber die Kind im ze sehwar , dass er ir nicht gewalrig mocht sein, so soil er fy stellen und antwur- ten , dass fy meiner Frauen verpirgen , dass fy an ir Wiffen und Willen nicht heyraten; welcher das Uberfur, der war von des Suns wegen meiner Frauen und dem Gottshaus schuldig ze Wanndl fiinszehen Pfund Pfenning , und ir Genad darnach ze- begriffen, als er flat an ir vindet, und von der Tochter als viel als er ir zu Heyratguet geit , auch ir Gnad demnach ze- begreifen. t .
So offent man euch, dais mein Fraw ir frej'es Gey aid hat von hyn hintz gen Miinchen an die Mawr: und. ob das gefchach, dns meiner Frawen Hunt, und der Herrschafft Hundt an Gev'at mit einander iiberein Huntasz kaiaen , so fol man der Herrschafft Hundt hindan schlahen , hintz das meiner Frawen Hundt des a]s geniesseu , und darnach erst der Herrschafft Hundt nyeisen laden.
Item so bffennt man euch, wer zymert von des Gottshaws Holz und Stamb, welcherlay Stadel oder Kasten das warn wenn er davon vert, so ist im der am naeasten nach im aus vert, nichts fchuldig ze wider keren: zymert er aber von fromden Stamm3
so
iDlPLGMATARlUM MlSCELLUM. 513
so sol yfcs dann .der> der da auf^vert, zalen, als er stat an im Tinder j oder, er mags mir der Herrlehafli willen gesueren, wo er hin wiL ■
Item darnach offennt man euch, ob das Gotshaws ichts besun- ders zejarbaken niet, da sullen ir all ires Gotzhaws hindersassen, wie dy haiffen, bey acht Tagen an Geyar an alles Lon auzge- nommen die Kost, treulich arbaitten.
Darnach offennt man euch, dass mein Fraw, und irs Gotz haws Richter, dem si Gewalt dariiber gibt, hewt zu den iren umb all Sach wol gerichtetf "mag, ausgenomen umb drey Sach, Totfchlag, Tewff, und Notnufft.
Item so offennt man euch , an meiner Frawen stat umb ir Totvall, wenn ainer ir Hindersaffen verschaydet, so soil das pest Haubt an ains meiner Frawen sein ze Totvall; oder funst nach Vermogen des Guets mit meiner Frawen abkhomen, und sol die Fraw und die Witib geruet und gestifft sizen das lar, ze wel- cher Zeit dass in dem lar wære, wenn das lar auz chiimbt, so sol dy Fraw von newen anveugen, oder ire Kinder, ist dass sie dem Guet geniig und gewaltig mag sein mit dem Paw an Ab- ganck.
Item darnach offennt man euch, dass mein Frauw und ir Gotshaws ir aigen Lewt mit nyemandt tailt, wo die Mueter ir und ires Gotzhaws ist, da find dy Kind gar ir, dass sullet ir wol mercken.
So offennt man euch, dase mein Fraw ire Capplen-Gueter wol gestifften mag, ob dais war, dass si ze sehwær woken sein iren Pawlewten, wider des Gothaws Recht, darumb habent dy Capplan die Recht, wenn ir Giieter ains geodet; und niche paw-
Ttt lich
514 Monum. Pathen. Chiemseensis
lich ligt, so sullen wir ab unsers Gotshaws Giietern Pawlewt uemen und darauf notten, damit es pawlich gelegt werdt an Abganck.
Dass ift die Oefnung in der Stifft aus dm Wtrdt, und in der Stifft Zt Sebrucke, ze Rimbfing, ze Graffaw, und ze Parch.
'Bit Oefnung in dem Leuchentalf und JUchty die das Gotshaws hat in der Stifft &?c.
Von erst, so offennt man euch an memer Frawen- Stat voa Kyemsee, und von irs Gotshaws wegen, wer der Pawmann ist, dem man kundc getan hat die Stifft, oder welcher der ist, der si. hat horen bieten aus dem hewtigen Tag, und daruber von haira gevaren ist, der ist dem Gottshaws vervallen mit seiner Stifft, und sol es darzu wanndeln rait als vil< Gleets , des mein Fraw nicht gerathen wil. ...:^ -;^u •.
Wer auch dahaim belieben ist, und in die Stifft nicht kho- raen ist, es war dann daz in sein ehaft not sawmet, des sol er ein bered Boten senden in die Stifft, der itri ehaft Not erzewgea miige. Tat er des nit, so war er vervallen in der Herrschafft von Kyemsee Ungenad, und mit dem Wanndel, als vorgemelt, und versehriben ist.
Auch offennt man euch, dass mein Fraw von Chyemse, und ir Gotshaws freye Stifft hat aus all iren urbarn also ze versten, dass lie einen gueten und einen Nuzen pawmau, der aus ainera klainen Guet sitzt, ze vodern hat aus ain grossers Guet, und einen krancken Pawman, der aufainem weyten Urbar sizt, ze notten hat aus ein myndes Guet: und denlelben zwain Pawlewten sol volgen, was fy besunder gemacht, und gezymert haben, ob dass ist, dass die Gemach aus froinbden Walden gezymert habent,
.. * die
DltLOMATARlUM MlSCELLUM. 515
die zu den Giitern. nicht gehorendt, war aber, daz fie es auz dem Waid gezyinert hieten, zu den Giitern gehorent, so sullen fy die Zymer bey den Giitern lassen als billich ist.
Item darnach so offennt man euch dass mein Fraw und ir Gotshaws, oder ir Ambtlewt an ir stat zerichten.hat, hintz den iren umb allerlay Sach , die iich ergen miigen, dann urn dreyer- lay Sach nicht, und sol dass besunderlich yezund thun in der Stistt : und in der Naehstifft, und in der Harlosung und in der Schaflosung, wer dariiber den audern ze Schaden briicht gegen dem Landrichter, der wær ir und iremGotshaws vervallen mit der Stisst 9 und mit dem Wandel, als oben gemellt ist.
Item so offennt man euch, wer meiner Frawen und irem Gotshaws scin Dienst nicht geben hiet, und sich hewt mit ir nicht berichtet aus ein ganz Endt; dieselb Stiffs wær ledig und los, und sol es dennoch wanndeln, als vor geoffendt ist, es wær Pfeningen Dienst, khæs Dienst, Hardienst, oder Schafdienst von dem hewrigen lar oder von wenigem Iarn daz ir auzleyt:
Darnach offennt man eijch, wer Sun oder Tochter zu annder Herrlchafft verheyratt, dann zu dem Landtherren, das ist der Fiirst sclbs, der sol das Wandel mit als vil er der Tochter, oder dem Sun ze Heyrath-Guet geit, und darzu hat in mein Fraw ze peflern , als ir Gnad wii an der Stifft und an dem Guet.
Item darnach offent man euch, wenn dass wær, das Got des Gotshaws Lewt vodert, dass fy nymer sein solten, das Got lang nicht geb, so hat mein Fraw Recht, und ir Gotshaws ze nemen das pest Haupt auz allem seinem Vich an ains, und darumb sol die Witib sitzen hihtz fa die næchsten Stifft. Ist fy dann guet imd hintz dem Urbar, und meiner Frawen von Kyemsee, sol
Tt t« mao
5i6 Monum...PartAe-n. Chiemseensis
man si das urb?,r nichen lalsen roiLewten, als si stat an meiner
vorgenanten Frawen vindet.
'. ■. 1 : ■ ■...'. „: . '•'.'■ m ■ So offent man euch, das mein Fraw und ir Gotshaws ains
und fiinflzigk Stuck Harib hat in dem oberen Ambt, und in dem
uidern, darzu si und ir Gotshaws ein besunders Gewicht hat,
wie man den dienen full, und aus welche Zeit man den dienen
sol, enpfilcht euch mein Fraw gar ernlUichen, das ir kombt,
und euch der Ambtmanpewt, und bring yedennan seinen Har,
und nicht Pfeningen darfur, als er in von recht dienen sol. Tact
er des nicht, so sol der Ambtraan ze Haws und ze Hof varen,
und sol den Har verpfennten mit drey Stuck pefferu Pfanten*
dann der Har wert ist, also sol er thun zu der Schiffiosung,
wenn die kumbr, da sol er khain Pfennig fiir die Schaff nicht
nemen, mid wet fy nit geit, den sol er piennten als umb
denHuv • • ■' ;iii ' ■'-'"> '<■ i;l 5;' <- ' - ' ■■
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Auch offent man euch, dass mein Fraw mid ir Gotshaws in
dem oberen Ambt und in dem uidern .ye an dem andern lar eia
Stewrvon euch gehabt, mid genomen hat, damit si Oel in ii
Gotshaws bestellet hat, und des habt ir nicht mer dann ia
zwaintzigk Iaren getan, und hat doch ettlich Zeit mit euch.ge-
liten von der Herrschafft vvegen, dass fy wol geniigt.
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Item so offent man euch, vver die find , die, in selb Abgeng genommen haben von der Wafferpruck vvegen, anders dann meiner Frawen Buech sagt, des sol wiffen, Wil er das Guet hin- fiir haben, dase er dieielben Abgeng geben mues, oder er geb
das urbar aus.
i >: ... . ■ . ' . :'. .- - .' r-., .-.;.■ ; _ ' >
Darnach offent man euch, dass mein Fraw und ir Gotshaws ein Taich hat ze Erpfendorf, darauf man ir vischen solt das ganz lar, besimderlich wenn fx oder ir Ambtlevvt yezundt und in der
Nach-
.DlP.LO.MATARIOM MlSCELLUM. 517
Niichstisst in der Schafflosung, und in der Harlosung koment, so sol man ir vvarten mit Vischen, als man erleichist mag, auch von denselben Taichen sol man ir dienen zwen Lachs, und VHch darzu nach.iren trewen in ir Haws gen Kyerase.
Auch offent man euch, das mein Fravv und ir Gotshaws Recht hat ze jagen Raasen und Fiichs, und ander Wild an das rot Wild, als in alien iren Hofmarchen. * *
Item so offent man euch, das mein Fraw, und ir Gotshaw* drey Lauffer hat in dem Lands, die ir nicht dient von iren urbarn, noch dem Vogt, nur allain, das Arbaten sullen und einbringen helffen irem Brobst all dy Vbdrung, die aus den Lewten leyt, vvie dy genant ist, mit Pfandt und mit Pfenning, und all Potschafit liez auztragen, und hinvvider ein.
Darnach offent man euch, dass mein Fraw und ir Gotshaws ir aigen Lewt ze nbtten hat, hinder wem oder wo sitzent mit Vancknuffe und mit andem Pfrengnuffen, aus ire urbar, wo si der bedarff, und desselben sol ir der Vogt geholffen sein.
So offent man auch , dass mein Frau von Chiemsee, und ir Gotshaus zween Wirthofhat in dem Land, der ainer gelegen ist ze Erptendorf, und der ander zu Kessen, und da hat fi und ir Gotshaus die Recht aus paiden Hofen, dass man ir und iren Ambt- leuten ietzund und in der Nachstift, und in der Harlosung war- ten soil mit zwain malen zu ieglicher Zeit, und mit H'au, und die Lauffersamen das Fueter, als von alter herkomen ist: besun- derHch ietzund zu der ersten Stifc foil man ir warten mit sibea Schiisseln, die nach irer SchiuTelan dem Tischsein, und dass bey ieder Schiiffel drey man sitzen ; und denselben soil der Pauman des Hofs geben von Kuchelspeiss Fleisch und Brot, und ander Ge- rat, das der Acker tragt, und was er von dem Vich Bucherge-
Tt t 3 haben
5i8 Monum. Parthen. Chiemseensis
haben mag. Wann aber der Stiflt in der Vasten war , so soll er geben von Oel, und von ander Acker - Speyss , dass zu der Vasten gehört, und Vifch von den Taichen , oder anderstwo , wo er die gehaben mag, nach der Herrschaft Eren und Notturfc von Kyemsee. Es soll auch ieglicher Wirtthof als fi vorge nant find, Wein und Kost haben in seinem Haus durch daz ganz Iar in solicher beschaiden; wer durch das Landzug, erritoder gieng, dem soll er geben umb seinen Pfening, ob er sein begert Wein , Brot, und ander Kost und darzu Hau und Fueder. Ge- schäch aber von Geschick , das ein flüchtiger Man zu ietwedern vorgenanten Wirthof, der getan biet wider das Landgericht, den hat er ze behalten, umb fein Gelt drey Tag an all Zuspruch des Gerichts, und soll im arbeiten zum Gericht, ob er in ze hul- den bringen möcht , die weil ist er frey auf dem Wirtthof : möcht er in aber nicht berichten, noch behuldigen mit dem Land gericht , so hat mein Frau von Chiemsse , und ir Gotshaus, und der Pauman, der auf dem Hof sitzt, von alter das Recht, das er in behüten soll von dem Hof drey Meil an all Irrung, und soll im des der Vogt helffen, wo im das ze schwär war.
Item so öffent man euch , das meiner Frauen Ambtman in dem Leuchental geben soll, wan fy und ir Ambtleut in die Stift reiten, ze ainemmalin dem Iar Heu und Fueter, und ander Kost an der ersten Nacht seid; des Morgens soll er auch ain Mal ge ben ir oder iren Ambtleuten , und anders niemant dann wen er selber sitzen haisst.
Darnach offent man euch, dass all Stift, wie di genant fein,
klain oder gross , die meiner Frauen und irem Gotshaus ledig
Wurden von Toden oder anders wie das geschah, die soll man
schieben mit der Stift an mein Frauen , und von der Hand soll
nan sy rakhen, und empsahen als man stat an ir vindet.
So
DlPLOMATARIUM MlSCELLUM. 519
So offent man euch, wer der War, der von meiner Frauen von Chiemsse, und von irem Gotshaus Alben hiet, oder ander Gesuech , wie die genant wären, der er selbs nicht bedürft, und als viel aigens Viehs nicht hiet, das zu den Alben nnd Gesuechen nicht gehöret und im fein ze wenig wäre, derselb soll meiner Frauen Leut und irs Gotshaus auf dieselben Alben treiben lassen ir Vieh umb ainen Zinnss, des er sich genügen soll lassen , der beschaiden sey den im ein Frömder Man gab, als von alterher- komen ist.
Auch offent man euch , dass di Swayger auf fand Gallen- Tag dienen sollen ir Käsz , und die soll der Probst beschauen vor , und da hat er um sein Beschau Käsz.
Item so offent man euch , das ir meiner Frauen mit der Müntz Zinsen, und dienen füllt, als man der Herrschaft und dem Vogt zinset und dienet, und der Dienst soll meiner Frauen ie- tzund in der Stift ganz und gar gevallen, als von alter, und mit alter Gewonhait ist gewesen, und herkömen. .
Item darnach offent man euch , als auf der Landschranen meiner Frauen von Chiemsse und ires Gotshaus Hofmarch von Aintenloch hintz auf dem Iochperg, als Stain und "Wasser her riut, dann hinab gen dem von Salzburg von Pauneck an den ho len Stain, ab dem Holenstain an Rotenwand an fand Martins-Pi- clAl, ab fand Martins-Pichel auf die Schaid, ab der Schaid auf die Schönenpennt , dan hinaus gen dem Streyhen in das grosse Tal ab der Tingstat auf den rauchen Oedel, von dem rauchen Oedel in den öden Graben , von dem öden Graben auf das Pal- massuent, ab dem Palmassuent in das Schreiberstal, aus dem Schref» berstal, aus dem Schreibenstal auf orngarzrisen ab der orngarzri-
sen
520 Monum. Parthen. Chiemseensis
sen aus die Ecken Alben, ab der Eckern Alben an der Malnstain, und das wirt euch also geoffent aus ehaften tadingen , das mein Frau ze Urkund hat ze iagen , und ze 1 alien hintz an das roc Wild, und als von alter herkomen HI, aus irem Grand und Po- den, als die Herrschaft Vogt dariiber ist &c.
So offent man euch , das aller obgeschriben Sachen, und Artikeln die oben geschriben seind , der Vogt meiner Frauen , und irem Gotshaus Heifer und Schermer foil sein irer oben ge schriben Rechten , und das thuet er pillich, wan er zwir als vil Giilt von iren Urbaren nimbt, und dennoch mer dan fy selbs ge- haben mag.
Item ob ichs in den Melldunge'n vergeflen war, das sol mei ner Frauen, irem Gotshaus, und auch euch unichedlich sein.
Die Oeffnung in der Stifft xu Angacht. Not. Post plurima , jam recitata , sequumur liæc :
Item darnach offent man euch, dass mein Frau heut hinz den iren, die si mit Tiir und Tor beschlossen hat, umb all Sach wol gerichten mag , auzgenomen umb drey Sach Todschlag, Teuff, und Noturfft.
Auch offent man euch , dass si ir und ires Gottshaus aigen Leut mit niemant tailt, wo die Mueter des Gottshaus ist, und wiser Frauen, da find die Kinder gar ir.
Darnach offent man euch, ob das war, dass das Gottshaus und unser Frau als vil aygner Leut nicht hiet, das di die Giiter damit mochte gestifiten, so hat mein Frau und ir Amptleut der Herrschaft Leut ze vodern, und ze notten aus die Giiter, und
des-
DlPLOMATARIUxW MlSCELLUM. $21
wachfen fey, dass er verporig, daz er aus derGewalt ichtker,
deflelben sol ir der Vogt helflen von derVogtey wegen, die er
ab dera Urbarn nimt.
i ■
Item so ossent man euch, dass niemand aus meiner Frauen
Giitern, es sein Dorfer, Hof, Huben, kain gemain einvahen sol
an ir oder irs Kamerer willen , und Urlaub bey fiinsszig Pfunden.
Item darnach- offent man eirch, das die Hosse Ang'i'cht mei ner Frauen, und iren Ambtleuten in der Pautading, und in dem Herbst treylichen warten sullen mit Wein und mit Kost, und mil Flitter und Hey: darzu sullen si durch das ganz lar meinec Frauen Boten warten und ausrichten , wann si von ir und irs Gottshaus Notturfft in dem Pirg ze schassen haben.
So ossent man euch, dass meiner Frauen Kamrer an ir sta€ aHes daz ze bandeln hat, mit Pfevden umb iren Diensty und umb was Vodrung aus den Leuten leit, und ob im das ze swa'r war, da sol im der Vogt innhelffen.
Dtirnaeh ossent man eucb, dass die Hackel ain Lausser ha ben sullen von der Hueb zu Chrauntal, und sol ieder eltist H*- ckel in der Stisst. sein bey meiner Frauen , und der warten ze Tiseh, und zu irem Satel: war aber das mein Frau nichtin der Stist wær» so soil er hey iren Ambtleuten und Dienern sein, und den da warten a und dienen als meiner Frauen selber*
Darnach offent man euch, dass iederman melde, und rueg aus sein Gewissen, was er wiffe, da dem Gottshaus ktinftigef Schad von werden, oder kæmen miig, das scy an Pauvell, voa Zymcifchlaypf, an Kxieg den Pauleuten gen einander habent, und ob ieinand aus dee Gewalt kert hab , oder der darzu ge ts uu waclt
522 Mondm. Parthen. Chiemseensis
und ob iemand icht Freysassen wiss, und ob iemaud des Gotts- haus Sæze iibervarcn hiet; das sol er der Herrschafft kund thun, und welich die wæren, die solichen Abganck hieten, oder we- sten, und tæten das der Herrschaffc nicht ze wissen, oder den Ambtleuten , dy brædhen grbslich ir treu daran, und an dem Gottshaus.
Item so offent man euch , das aller der vorgeschriben Sa- chen und Artickel dieich genennt, und geraeldet hab, derVogt Meiner Frauen, und irem Gottshaus Helffer und Schermer sein sol irer obversehriben Rechten, und das tut er pillich von der Vog- tey wegen, die er darumb nimbt ab des Gottshaus Urbaren.
Item ob ichts in den Meldungen vergeffen wær , das sol meiner Frauen, irem Gottshaus, und auch euch unschedlich sein &c.
Die Oeffnung in der Pauteding, oder Stifft zt JVyfing.
Ich offenn heut an meiner Frauen flat, dass si ir freye Saffc hat mitir, und irs Gottshaus Leuten zu Wising &c. Sequuntut eadem fere iure, quse capite superiore recitata sunt: subiunctis articulis hisce.
Item so œffent man euch, dass si hevvt zu den iren, und die si beschlossen hat mit Tfir und mit Tor, umb all Sach vvol gerich- \ei\ mag, ausgenominen umb drey Sach, Totschleg, Tevvff, und Notnufft, und besunderlich was Pavvrecht sind, das waer nrit iiberpavven, und mit etzen, die hat mein Fraw, oder ir Gewalt besunderlich ze richten.
Datnach œffent man euch, das mdn Fravv iren Wein haben Will, als sie den von alter, und von Recht habeh sol, und ir
: - Fioft
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Floss pavvei), and ire Recht aaf den Flotz, uach ir und ires Cotshavvs Brief Lavvt und Sag.
So oeffent man euch, vver seine Pawrecht tn ytH vyerden mit Versdtzen mit Verkauisen, der sol das mein Frawen voh cist anbieten vor aller maniklich , und iren Chamrer an ir stat, und darnach die næchsten Erben, und ob die nit vvoltent so soU er es ainem geben, davon mein Fravv, und ir Gotsha ws unbe- schvvært beleib.
Darnach œffent man euch , vvann ain Pawmann dem andem seine Pawrecht ze kaufFen gibt, so sol der, der es do kauft, khaiuen Pflueg in das Enrich nicht sezen, an meiuer Fravven, oder ir Ambtlevvt Urlawb.
Item so œffent man euch, dass meiner Frawen Kamrer, oder ir gevvaltig Ambtlevvt alles das ze handeln hat mit Pfendten umb iren Dienst, und umb was Vodrung aus den Lewten leys, und ob iin das ze svvær wær, da sol im der Vogt vorsein uncl heMfen, und ob das watr, das ainer Pfandt vvwet, der ist an alle GHad von dem Guet; wert er sich nit als recht ist, einer yglichen Herrschafft, so sol der Kamrer die Pfandt aus die Hœf tragen, und sullen da ligen hintz an den dritten Tag: lœset er fy dann nicht, so hat meiner Fravven Kamrer, oder ir Ambtlevvt voMen Gevvalt, an meiner Frawen stat die Pfandt versezen, und vefkauffen umb meiner Fravven Dienst, und Vordrung, das si auz dem Landt ze rechter Zeit chœmen miigen, an grosser Schaden: wær aber icht ubrigs dariiber den Dienst, das sol man dem Pawman wider kehren, und geben als pillich und recht ist.
Itert darnach œffent man euch, dase die Mayr ze Wising des Gotshaws Ambtlewten und Boten, wenn dy% ir gesazte mal nemment, khainen Wein ausietzen mit Mass, sunder si sullen in
U u u 3 und
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und den, die bey m und mit in findt, Wein und ander Chœst geben in dem Herbst, vvenn man den Dienft anlegt, und auch in der Pawtseding daselb sullen fy ir Fravven der Abbtelsiinn, so die zu in kumbt, auch thun. Si sullen auch dem Gotshaws alle lar mit sambt den Hawsgenoffen ze Wifling sein Flos gebea nach dem alten Recht, und sullen aus denselben Flotz Brots ge ben, was von ainer Mutt ba'ule Choren, Waiz, und Rocken vverden mag, vier Hiiner, und zvvo Gens: des Gotshavvs Boten yvenn di zu den Alayern kœment, die sullen di empfahen , und beraten als recht ist , da habent fy Nutz und Giiter vor, und ob si des nit taeten, so ha* mein Fravv und ir Gotshavvs den Ge- vvalt, das si ire mal datz einem Wirt nemmen sol, oder si mag ire Giieter stifften mit ainem, den ir und iren Amptlevvten und Boten, was si das ganz lar in das Pirg sendt, von ires Gotshavvs Notturftt treilich und redlichen Auswart von den Nutzen als recht ist , und darzue gehort, als ir Brief darumb lawtt, und
Item auch oeffent man, ob das war, das ainer von Notturflc wegen der Armuet miiest versetzen sein Wyssmadt, oder ainen Acker, den sol er von erst seinen Nachpawrn anbieten, den n:.ich- sten zwaiu oder dreln, oder ainen bechanten, davon ez nicht auz der Gewer khœm, und sol es nicht lenger verkiimeren danu aus drew lar, und ob er das iiberfiir, so ist er uinb das Wandel, und ist dann sein Erbrecht, uud Pawrecht dem Gutshaws ledig, und los an alle Ausprach.
So œfFent man euch , das aller der vorgeschriben Sachen und Artickeln, und des Gotshaws R.echt, die genennt und geœfFent sindt in <\er Pawtading, der Vogt meiner Frawen, und irem Gotshaws Helflfer und Scliermer sein sol, und das thut er pillich, wann er als vil davon hat, und nymbt als mein Fraw, und
des
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des auch besunderlich, das die Vogtey ze Wising Lehen ist voa Miiser lieben Frawen und irem Gotshaws ze Kyemlee &c
Item darnach so offent man eueh, wer -der Herrscbafft voa Chiemsee die mal ausrichten tuet, der sol die Nachperen delsel- ben lars mit Folen, Pfar und Schweinperen yerseclien, wie yor alter Herkouimen ist &c.
Item ob ichts In den Meldungen vergessen wær , dass soH meiner Frauen irem Gottshaus, auch euch an Sehaden sein &e.
Die Oefsming und die Recht, die unset Gattshaus hat in unsern Ge~ richf ze Auxenus. . ■
Ich ossen euch an meiner Frauen stat, dass fy freye Stiflt uud ir Pautading hat in ires Gottshaus Gericht ze Aux mus, er fey Lehensatz oder Freysatz &c. Post iura plurima iain jiota se- quuntur hæcce.
Auch ossent man euch, wer seine Paurecht an wil werden mit verkauffen, der sol dis mein Frauen von erst anpieten vor allermaeniklich; oder iren Richter an ire Rat, und darnach die næchsten Erben, und ob die nicht wolten , so sol er es ainem dann geben, davon mein Frau und ir Gottshaus unbeswært be- leib, und sol ez weder edeln noch geistlichen Leuten geben.
Darnach offent man euch , wann ein Pauman dem andera seine Paurecht ze kauffen gibt, so soil der, der ez da kauft, kai- nenPflueg in das Ertrich nitsezen, an meiner Frauen, oderirer Ambtleut Urlaub.
Auch ossent man euch , das niembt den andern behausen und beherbergen solt, er well dan und wis vonim ze antwurt- tea, und wer das thut, deristumb dasWandel, und was Scha-
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den von denselben geschæch, die miist er den Nachpauren wt- derkeren, und darzu in pessern an Leib und Gut.
Darnaeh ossennt man euch, dass raein ¥rau und ir Richcer limb all Sach wol gerichten mag, gschaech aber, dase cin Dieb oder Fliichtigman begriffen oder verruflt wurd im Gericht mit Diebstal, so soil man antwurtten, als in die Gurtel umbfangen durch den Gatern zu Anxmus, und sol niemand mit gen, dann die in berechten wellen. Und wær aber das ein Todschlag ge- schæch, da Got vor fey in dem obgenanten Gericht, so sol man den toden Leichnam auch antwurtten durch den Gattern, uud sol niemand mit gen , dann die in berechten wolleut, der den Todschlag getanhat, er fey geyangen oder nicht, wird der ge- vangeu, der den Todschlag getan hat, den sol des Gottshaus Richter durch den Gattern antwurtten, als in die Gurtel umb fangen hat, und sol die ehaft beleiben in irem Gericht.
So oeffent man euch, was painschrœt Wunden feind, die gehœrent in das Landtgericht, aber meiner Frawen Richter sol darunib richten, und an das Recht sitzen, und nicht der Landt- richter, und davon gevallent meiner Frawen Richter zway Pfunt Perner, und als oft es von dem Stab kombt, mit des Rich ter Urlaub , als offt sol es hinwider kœmen an den Stab, hintz das es bericht, oder vertaidingt wirt, und sol denn unser Richter dem Landtrichter seinen Wandel mit dem Stab zaygen &c.
Finis Monumentorum Abbatiæ Regiæ Chiemseensis.
Sup-
Monumenta Boica II, ed. Academia scientiarum boica, 1764 (Google data) Num. LXXYIIL lura ftmftari'a Abbatiæ Chiemseensis iussu " Abbactssæ "Barbara: Aichpergerin collects, „ ex Cod. inembr. Anm 1462.. ...... , in: Monasterium.net, URL </mom/MonBoicorumVI/5c6aaa3b-99d0-4ac3-82b5-e0ce85eb1d57/charter>, accessed at 2024-11-27+01:00
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