Wir Rudolf der vyerde von Gotez gnaden phallencz erczherczog ze Ostreich ze Steyern vnd ze Kernden furst ze Swaben vnd ze Elsassen herr zu Krayn auf der March vnd ze Portnnaw vnd des heiligen romischen reychs obrister ja^egermayster vergehen vnd tun chunt allen den leuten ewikchleichen, die disen gegenwurtigen bryef sehent lesent oder ho^erent lesen, wie daz ist daz mit gewonhayt herchomen sey daz etleich prelaten chlo^ester vnd goteshawser etleich edelleut vnd auch purger gewizze dienste vnd czins genant gruntrecht gehabt habent in vnser stat vnd in den vo^ersteten ze Ens auf hawseren pawmgertnn vnd hofsteten, vnd daz auch mit handen derselben chlo^ester goteshawser edeler leut vnd purger gehaizzen gruntherren di hawser pawmgerten vnd hofsteten verchaufft versaczt gemacht hingeben vnd geuertigt wurden, als mit herren der aygenschaft. Doch wand wier rechter herr sein der aygnschaft vnd dez grundes der egenanten stat vnd vorsteten zu Ens gemainleich vnd igleiches tayls besunder, vnd von der rechten herschaft wegen alle wandlunge endrunge vnd vertigung mit vnser gunst vnd hant oder dez dem wir daz erlauben vnd verleyhen nach gemainem rechte beschechen sullent, so sol noch mag dieselbe gewonhait wye alt si halt wa^er die also wider daz gemain recht vnd wider die warhait ist, dhain sunder recht machen noch in pringen. Darvmb nach gueter vorbetrachtunge vnd weysem rat vnsers rates vnd ander vnserer getrewrer haben wir in namen vnd anstat vnser selbs der hochgebo^ern fu^ersten Frydreichs Albrechtes vnd Leupoltes vnser lieben bru^eder abgenomen vnd hingetan dieselben gewonhait mit furstleicher macht, vnd nemen ab vnd vernichten si mit chraft diczs briefs als vnnucz schedleich vnd widerwertig der warhait vnd gemainem recht, vnd verpieten in dem namen als dovo^er bey vnseren hulden vnd wellen nicht, daz yemant, er sei byschof abt probst chlo^esterherr pharrer ritter chnecht purrger oder wye er genant sey, phaff oder lay, edel oder vnedel, furbas in gruntherren weis kaynen chaut gabe gemacht sacz oder ander wandlunge hauseren pawmgerten oder hofsteten in der egenanten vnser stat vnd in den vo^ersteten ze Ens vertige mit seiner hant gunst bryefen oder insigln. Beschäch aber furbas dhain solich vertigung, wellen wir, daz die ga^enczleichen vnnucz sey vnd chain chraft habe, vnd sol darzu^e der der die vertigung tu^et in gruntherren weise, ayn march goldes ze wandel veruallen sein, die man dem rat zu pessrung der stat antwurten sol. Durch daz aber nyement ayn vertigung der vorbeschayden guetern gesaumpt werde oder presten gewinne, seczen wir in dem namen als davo^er ayner ewigen staeter geseczede, daz alle wandlung vnd vertigung der vorbeschayden gueter beschehen sullent vo^er dem stat richter vnd dem rat vnser stat ze Ens welich ye czu den zeiten sint, die wir oder vnser erben oder nachchomen geseczt haben, den auch wir ganczen vnd vreyn gewalt vnd volle macht geben haben vnd geben, die vorgeschriebene vertigunge ze tund ze volfurende vnd mit der stat bryefen vnd insigil zu besteten an vnserr stat vnd von vnseren wegen alles, daz die gruntherren daher getan habent, waz si auch also vertigent vnd bestatent, daz schol chraft haben vnd vnuerrukcht beleyben in aller der mazze, als ob wir es selber getan hieten. Es sol auch an der vertigung der hingebunde von yedem phunt phenning aynen phenninch vnd der jnnemunt auch von igleyhem phunt aynen phenninch geben dem rat, vnd sol der rat di phenning legen vnd keren an gemayn nucz der stat nach vnserem vnd vnser nachchomen rat. Wir seczen auch vnd gepieten auch in dem namen als da vo^er, wer der ist er sey phaff geystleich oder werltleich oder lay edel oder vnedel der auf den hawseren pawmgerten oder hofsteten in der stat oder in den vorsteten ze Ens hat dienst vnd czins die man nennet gruntrecht, daz der die ze lo^esen vnd ze chauffen geben sol ye ain phunt geltes vmb acht phunt phenning, oder ob es mynner ist, vmb als vil als daz in den acht phunden zeucht vnd pringet ane geva^erde in aller der mazze vnd mit allen den punten vnd pey derselben pene vnd wandel, als wir daz vormols gepoten vnd gesaczt haben vmb lo^esung des purchrechtes vnd der bryef weyset den wir darv^eber geben haben, daz diez alles sta^et beleib gehalten vnd volfurt werde, vnd wan wir zu diser stunde selber in vnserem lande zu Osterreich nicht ensein, darvmb so haben wir disew abschrift vnser bryef haizzen vesten vnd sterken mit vnser stat zu Wyenn grazzen anhangundem insigil, so lang vncz vns Got zu lande sende, so wellen wier si besta^eten mit vnserem furstleichem grazzem anhangundem insigil. Der bryef ist geben ze Wyenne an phincztag vor sande Bartholomes tag des heyligen zwelif poten. Nach Christes gepurde drewczehen hundert jar vnd darnach in dem sechczigistem jar vnsers alters in dem ayn vnd zwainczigistem vnd vnsers gewaltz in dem drittem jahre.

Source Fulltext: OÖUB 7 (Wien 1876), S. 712ff., Nr. 710