Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1361 VI 16
Signature: 1361 VI 16
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16. Juni 1361, Weitra (Weytra)
Die Grafen von Schaunberg erklären sich als Vasallen der Herzöge von Österreich.Source Regest:
OÖUB 8 (Wien 1883), S. 27ff., Nr. 30
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HHStA Wien AUR (www.oesta.gv.at)
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Mit drei angehängten roten Wachssiegeln.
Material: Pergament
Allen Gottes getrewen die nu lebent oder hernach chunftig sind zue der chuntschaft oder angesicht diser brief iemer pracht wirdt die in nu oder hienach lesent oder hoerent lesen ewiklich. Wir Wernhart der eltist graf von Schowenherg und wir Ulreich und Hainreich geprueder ouch grafen von Schowenherg weilnt graf Hainreichs von Schowenherg seliger gedechtnuzze unsers lieben herren und vatters des vorgenanten unsers vettern graf Wernharts brueders suene unsern gruos und erchantnuezz diser nachgeschriben dinge. Elich getat ebent weis leut mit briefes hantfest der sy recht und redlich koment uberain, durch daz darnach in kunftigen zeiten mit chrieges anfacht icht stoezze oder irrsal darin vallen. Darumb so wizzen alle leut und besunder die den ez ze wizzen durft beschicht, daz wir die vorgenanten Wernhart Uelreich und Hainreich grafen von Schowenherg fuer uns und fuer alle unser nachkomen und erben ewikleich nach gueter vorbetrachtung willichlich mit rechter wizzen zue den zeiten und an den stetten do und da wir ez mit recht wol getuen mochten nach wizzen und rate unserer pesten freunde und der erberisten unserer mannen ratgeben und diener mit aller der ordnung beschaidenhait und chraft worten und geperden die nach geistlichen und weltlichen rechten und nach freihaiten oder gewonhaiten der lannde dhains weegs dartzue gehoerent, durch frides gemaches und nuczes willen unser selbers und aller unserer getrewen undertanen und sunderlich durch ain merklich ufnemen an eren und wirden unsers namens und aller unserer herschaften mit dem hochgeporn durchleuchtigen fursten unsern lieben gnedigen herren herczog Ruodolf als dem eltisten herczog Friderich herczog Albrecht und herczog Leupolden gepruedern herczogen ze Oesterreich ze Steyr und ze Kernden etc. von besunderer trewe und liebe wegen die wir durch freuntschaft der gepurd und des geschlechtes als baiderseit unser vordern und wir von alten zeiten und noch zue ainander natuerlich verphlichtet sind billich zue in haben sullen und wellen, ueberainchomen sein und uns gen in und allen irn nachkomen und erben herczogen zwe Oesterreich bechant haben wizzentlich soelicher sache tayding und stuke als hienach begriffen ist. Des ersten haben wir bechant wizzentlich und verjehen offenlich mit disem brief, als wir des geweiset sein mit gueten gerechten brieten die si habent von roemischen kaysern und kunigen, daz wir nach den freyhaiten und rechten, als das edel herczogentuem. ze Oesterreich gestiftet gewirdet und von alter herkomen ist, ze rechtem leben von alter gehebt haben und fuerbazzer haben sullen eweklich den pan der grozzen gerichten uber den tod in den geschriben unsern landgerichten die wir selber innehaben und die ouch ander erber herren von uns ze lehen habent, das ist ze merken ueberal in dem lantgericht genant Starchenberger gericht da die stat Wels innegelegen ist. Darnach in dem lantgericht genant in dem Tuonnawetal und in dem Trawngew, das unsern vordern und uns bei alten zeiten ledig warden ist von weilent den alten Kappellern da die stat Lyncz inne gelegen ist. Darnach in dem lantgericht genant Weizzenberger gericht, da der markcht Swans inne gelegen ist. Darnach in dem lantgericht das Lienhart der Moerspek von uns ze lehen hat, und auch in dem lantgericht das Wolfhart der Pollhaimer von uns zelehen hat, und darueber sunderlichen in der stat ze Veklaprukh und auf allen andern stetten merkten und doerffern leutten und guetern die die vorgenanten unser herren von Oesterreich jeczunt habent allenthalben ob der Ens, si sein ledig oder versaczt, da wir die vorgenanten von Schowenberg ze richten haben umb den tod. In disen vorgeschoben unsern lantgerichten allen und auch auf allen der egenanten herren von Oesterreich stetten merkten und doerffern leutten und guetern di si jetzunt habent ob der Ens da wir den pan von denselben unsern herren von Oesterreich ze leben haben, muegen wir selber oder unser nachkomen und erben uf die dieselben lehen vallent wol gerichten umb den tod. Waz amptleut aber wir uber dieselben gericht seczen, die sullen den pan enphahen und nemen von den obgenanten unsern herren von Oesterreich und von allen irn nachkomen und erben herczogen zwe Oesterreich ie von dem eltisten under in, der denn in landes ist, und sol ouch der denselben pan verleihen richteklich und unverczogenlich jegklichem unserm amptman den wir in dem namen als da vor darczue seczen au alle widerred und geverd. Daruber sullen ouch die vorgenanten Lienhart der Marspek Wolfhart der Polhaimer und alle ir nachkomen und erben an den egenanten lantgerichten eweklich und ouch alle ir amptleut die sie ueber dieselben ir lantgericht seczent den pan ze gleicher weis als wir und unser amptleut ouch nemen und emphahen von den egenanten unsern herren von Oesterreich, die in den ouch leihen sullen zegleicher weis als uns und unsern amptleuten unverczogenlich an alles geverd als oft es an si gevordert wirdt, wan weder dieselben herren noch ir amptleut daselbs nicht recht habent ze richten ueber den tod, ee daz si den pan von den herczogen von Oesterreich nement und emphahent. Ouch sullen dieselben unser herren die herczogen von Oesterreich und alle ir nachkomen und erben eweklich in den vorgenanten fuemf lantgerichten als lang und als weit die begriffen habent, und darueber auf allen irn stetten merkten und doerffern leuten und guetern die si jeczunt ob der Ens beseczen und haben ir muncz irn ungelt und alle ander aufsecz ze gleicher weis als in irm lande niderhalb der Ens. Wir die vorgenanten grafen von Schowenberg haben ouch bechant fuer uns und alle unser nachkomen und erben und bechennen wizzentlich in dem namen und nach dem rechten als da vor geschriben stat als wir des ouch underweiset sein, recht und redlich, waz herschaft vesten purg stett merkt doerffer gericht vogtei zehent leut und gueter von uns lehen sind, die herren ritter und knecht, purger und landleut oder jemant ander in dem lande ze Oesterreich under der Ens und ob der Ens jetweder seit der Tuonaw in allen der egenanten unserer herren von Oesterreich gerichten und gepieten und ouch in allen unsern herscheften und gerichten oder gepieten uncz an die gemerk die wir haben mit der herscheft von Bayrn und ouch in den landen ze Steyr und ze Kernden von uns ze lehen habent, daz wir dieselben leben alle gar und genczlich wo die gelegen und wie die genant sind voran und des ersten ze lehen haben und haben sullen und wellen eweklich von den egenanten unsern herren den herczogen von Oesterreich, von den wir die emphangen haben und ouch ir man darumb sein als landes und lehens recht ist an allez geverd, auzgenomen alain der lantgericht die wir ze leben haben von dem byschof und dem goczhaus von Pabenberg die wir unz selber unverwandlet behabt haben, doch also, daz die vorgenanten unser herrenvon Oesterreich und alle ir nachkomen und erben eweklich den pan der grozzen gericht ueber den tod haben und leihen, und ouch ir muntz irn ungelt und all ander aufsecz da beseczen sullen alain in den egenanten fumf lantgerichten in aller der mazz als vorgeschriben stat wan si des recht haben an all widerred und geverd, wan ouch die vorgenanten unser herren die herczogen von Oesterreich nach der stiftung und wirdekait desselben irs herczogentuems ze Oesterreich solich freyhait und recht habent, swaz herschaft und vesten leut und gueter die von phaffenfuersten lehen sind an si koment, die in jemant zuefuegen und antwuerten wil von koufes gabe gescheftes oder dhainer ander zuevallung wegen, daz si die mit recht ob halt die lehenherren nicht zegegen weren wol aufnemen und sich ir underwinden und si recht und redlich besiczen mugen doch also, daz si die von den phaffenfuersten und den goczheusern von den si rurent bechennen ze lehen und si dafuer emphahen und haben, als in ouch die phaffenfuersten die schuldig sint ze leihen. Darumb und ouch durch unsern freyen willen von soliher redlicher sache und erber rechter taiding wegen der wir mit den vorgenanten unsern herren von Oesterreich wizzentlich uberainkomen sein, haben wir die obgenanten grafen von Schowenberg fuer uns und alle unser nachkhomen und erben eweklich unsers rechten lehens von unserm herren dem byschof und dem erwirdigen goczhaus ze Regenspurg die herschaft und resti ze Ort mit leuten manscheften gaistlichen und weltlichen lehen mit guetern gerichten merkten doerffern hoefen hoelczern gevilden wleiden und gemainlich mit allen nueczen und rechten die darczuo gehoerent aufgegeben und ingeantwuert recht und redlich den obgenanten unsern genedigen herren den herczogen von Oesterreich und allen irn nachkomen und erben an demselben lande eweklich, den wir dieselben herschaft und vesti ze Ort und swaz darzuo gehoeret gevertigt haben recht und redlich, und haben ouch die aufgesant und senden si auf mit disem brief unserm gnedigen herren dem byschof von Regenspurg den wir gepeten haben und bitten ouch mit disem brief, daz er der egenanten herschaft und resti ze Ort mit aller zuegehoerung guenne den obgenanten unsern herren von Oesterreich in lehensweis von im und dem goczhaus ze Regenspurg eweklich, und in die verleihe nu und hienach wann und wie oft es ze schulden chumpt als das pilleich und recht ist an alle widerred und geverd. Nach diser aufgebung und vertigung als vor geschriben stat habent die vorgenanten unser herren von Oesterreich uns den egenanten grafen von Schowenberg und allen unsern erben furbazzer verlihen ze rechtem lehen die obgenant herschaft und vesti ze Ort und swaz darczuo gehoeret als vorgeschriben stat, und haben ouch wir die von in emphangen und sein ir man darumb worden als landes und lehens recht ist an allez geverd. Wer aber daz die vorgenanten von Schowenberg abgiengen on erben suene des Got nicht welle, so sullen dieselben lehen erben und gevallen auf toechtern dezselben namens und geschlechtes in aller der mazz als ob si suene wern. Und sullen ouch unser herren von Oesterreich die verleihen denselben toechtern ze gleicher weis als suenen ane geverd alz oft sich die hand verwandelt an der egenanten unser herschaft von Oesterreich oder an uns den vorgenanten graf Wernharten graf Ulreichen und graf Hainreichen von Schowenberg, als oft sol ein jeglich herczog von Oesterreich den es denne ze recht angehoert die vorgenanten lehen alle verleihen richteklich und unverczogenlich an alle widerred und geverd dem oder den grafen oder grefinn von Schowenberg, auf den oder auf die danne dieselben lehen pilleich und durch recht erben und gevallen sullen es sein sune oder toechter als vorgeschriben stat, und sullen si uns die von Schawenberg man und weib sune und toechter daran nicht irren, sunder si sullen uns dabey schirmen und beleiben lazzen als landes und lehens recht ist on allez geverd. Wan ouch wir die vorgenanten grafen von Schawenberg fuer uns und alle unser nachkomen und erben eweklich mit manschaft und mit dienst komen sein hinder die obgenanten unser herrn die herczogen von Oesterreich und hinder all ir nachkomen und erben, darumb habent si fuer sich selber und fuer all ir nachkomen und erben uns verhaizzen vesteklich mit irn triwen und mit irn versigelten briefen, daz si uns in dem namen als da vor eweklich schirmen, versprechen und vertreten sullen und wellen alz ir man und diener wider aller menklich nieman auzgenomen, bei allen unsern freyhaiten rechten und gueten gewonhaiten und mit namen bei allen unsern herscheften vesten purgen stetten leuten gerichten und guetern wo wir die jeczunt haben oder furbazzer gewinnen under der Ens und ob der Ens in Osterreich und in Payrn oder anderswa wie di genant oder wa si gelegen sind vor allem gewalt und unrecht an allez geverd. Und dawider haben wir die obgenanten grafen von Schowenberg mit rechter wizzen ouch gelobt und verpunden vesteklich mit unsern triwen an aydes stat und verpinden uns ouch recht und redlich fuor uns und alle unser nachkomen und erben eweklich mit kraft dicz gegenwurtigen briefs, daz wir und alle dieselben unser nachkomen und erben mit allen unsern herscheften und vesten purgen und stetten leuten und dienern die wir nu haben oder hienach gewinnen in Oesterreich und in Payrn oder anderswa wo die gelegen oder wie die genant sind oder werdent, dienen beigestendig und behulffen sein sullen und wellen mit aller unser macht eweklich den vorgenanten unsern herren den herczogen von Oesterreich und allen irn nachkomen und erben herczogen ze Oesterreich wider aller menklich nieman auzgenomen getriwlich und furderlich, und auch behalten ire lantrecht und alle ir freyhait und guet gewonhait in aller der mazz als die von alter herkomen sein an allez geverd. Wenn aber die vorgenanten unser herren von Oesterreich oder ir nachkomen und erben bedurften unser oder unserer erben und nachkomen dienstes auzzerhalb irm lande ze Oesterreich, so sullen si uns nach gelegenhait der sache und des dienstes darumb geben und tuen als vil, als nach unsrer vorderung und antwurtt baidenthalb darumb sprechent und erchennent ungeverlich bei irn triwen vier erber man der egenanten unserer herren von Oesterreich geschworn rates der si zwen und ouch wir die egenanten von Schowenberg zwen darczue nemen und seczen sullen. Wer aber daz geleich zwen gegen zwain gestiezzen und mizzhell wurden, so sullen dieselben vier ainen obman zu in nemen auch auz der obgenanten unsrer herren von Oesterreich geswornen rate der si uns baidenthalb aller gemainest dunke an geverd, und swaz dann die fumf gemainlich oder der merer tail under in darumb sprechent und erkennent bey irn triwen, daran sol uns baidenthalb wol genuegen, und sullen ouch das jetwedrer seit volfueren und stet haben an alles geverd. Umb dise vorgeschriben taiding daz ist ze merken sunderlich umb die manschaft der herschaft und vesti ze Ort und umb die puntnuzz und dienst der wir in dem namen als da vor eweklich phlichtig und gepunden sein der egenanten unsrer herschaft von Oesterreich hat uns der durchleutig fuerst unser gnediger herre herczog Ruedolff von Oesterreich an sein selbs und an aller seiner prueder stat die vorgenennet sind gegeben ein soelich erber namlich und grozz guet an beraitem gelt das uns und allen unsern nachkomen und erben troestlich hilflich und fuerderlich iemer sein muezze. Hiebey warn die diser sache sind getzeuge, die erwirdigen herren her Paul byschof ze Freysing her Peter byschof ze Chur und her Johans byschof ze Gurk des obgenanten unsers herren hertzog Ruodolfs von Oesterreich kantzler, darnach die edeln und erbern graf Tyebolt von Newenburg her ze der Il und ze Blamont graf Purchart und graf Perchtolt von Maidburch vettern graf Ulreich von Cyli Stephan von Meissow obrister marschalch Alber von Puechhaim obrister drugsaecz Haedenreich von Meissow obrister schenk Peter von Eberstorf oebrister kamrer Wilhalm von Chrenspach oebrister jaegermaister in Oesterreich Eberhart von Walsse von Lyncz ze den zeiten houptman ob der Ens Leutolt von Stadek ze den Zeiten lantmarschalh in Österreich Eberhart von Chapell ze den zeiten hauptman ze Ens Jans von Trawn ze den zeiten houptman ze der Freynstat Hainreich von Walsse von Drosendorff Eberhart von Walsse von Grecz Friderich von Walsse von Ens Eberhart von Dachsperg Ulreich und Seyfrid von Chranichperg Hainreich von Ratpach hofmaister Hainreich von Prunne hofschenkch Hans der Lozzperger hofmarschalh Wilhalm der schenkch von Liebenberg speizmaister des vorgenanten unsers herren herczog Ruodolfs von Oesterreich und ander erber leut genueg. Und daruber ze ainem waren vesten offenn und ewigen urchunt geben wir die vorgenanten Wernhart Ulreich und Hainreich grafen von Schowenberg fuer uns und alle unser nachkamen und erben die wir darczue binden wizzentlich den obgenanten unsern herren den herczogen von Oesterreich und allen iren nachkomen und erben eweklich disen brief versigelt mit unsern anhangunden insigeln. Dis ist beschenen und ist der brief gegeben ze Weytra an dem nechsten mitichen nach sand Veits tag des jares do man zalt von Christs gepuerd tausend drewhundert sechczig jar darnach in dem ersten jar.
Source Fulltext: OÖUB 8 (Wien 1883), S. 27ff., Nr. 30
Original dating clause: nechsten mitichen nach sand Veits tag
Editions:
- Kurz, Oesterreich unter Herzog Rudolf, IV., pag. 354
Language:
Places
- Weitra (Weytra)
Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1361 VI 16, in: Monasterium.net, URL </mom/OOEUB/1361_VI_16/charter>, accessed at 2024-12-12+01:00
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