Ich Ekhart der Tanner der alt, vnd ich Ekhart der Tanner der Jünger sein Sün, Bekennen offenlich mit dem brief für vns vnd alle vnser erben, allen den di in sehent, hörent oder lesen, das vns die Hochgeboren Fürsten vnser genedig Herrn, Her Ott dez Heiligen Römischen Reichs Erczkamerer, kurfürste, vnd Her Stephan, Her Ffridrich vnd her Johans geprüder sein Vettern all von Gotes genaden pfallenczgrafen bey Rein vnd Herczogen in Beyern di besunder gnad getan habend vnd haben vns czu rechtem Erblehen verliehen Jr Haws vnd Vest Yben mit aller zu^ogehörung, daz ist der Pawhoff mit wismat, vnd waz czu demselben Pawhof gehört, daz Gu^ot auf der Raüt daz da gilt ain phunt phenning (wyenner), die Mül an dem Mülpach, dy da gilt ain halb phunt wynner, Selawten den Se mit dem Vischlehen, ain Haws vnd ainen garten darczu, vnd den Se ze Herra^eting das drittail, als wir es vor inne gehabt haben vnd habend auch daz getan nach alln irs Rats Rat czu obern vnd czu nidern Beyern, vnd der pesten Rat, die si habend. Si sullen auch der Egenanten Lehenschafft vnsre genedig Herren vnd schermer sein gen aller mänichlichen, als oft vns des not beschiecht angeuerde. Es sol auch die Obgenant Vest Yben ir offen Hws sein gen meniclichen als offt in des not beschicht vnd czu allen iren nöten, vnd waz si volkes dahin schikchent, daz sullen si mit chost vnd mit allen sachen ausrichten vns vnd vnsern Erben an schaden. Wir sullen auch mit der Egenanten Vest Yben wider si noch wider ir Land ewiclichen nymer gesein, noch sullen wir auch die Egenant Vest Yben nymermer verseczen, verkümern noch verkauffen in dhaine weis vnd sullen auch ewichlich by irem Fürstentum, Herschaft vnd Landen czu Beyern damit beleiben trewleich an alles geuerd. Wer auch daz wir der Pünd vnd artikel ainen oder mer überfüren vnd nicht hielten in welcher weis daz beschech, die vor vnd nach an dem brif verschriben stend dez sy vns redlichen beweisen möchten, so solt daz obgenant Haws Yben recht vnd in aller der mazs, als si vns ez verlihen haben ir ledigs Haws sein mit allem dem czu^ogehörend alz vorgeschriben stet trewlich an geuerde vnd sullen fürbas auch dhein ansprach noch vordrung darnach nymmermer gehaben noch gewinnen in dhainerlay weis weder mit recht noch an recht, vnd darumb daz vns vnsser Obgenant genedigen Herren die Obgenant gnad getan habend als vorverschriben stet, daru^ober verpinden wir vns vnser erben vnd nachkomen zu in irn Landen zu Beyern vnd czu allen iren erben vnd nachkomen ewicleichen bei Jn czu beleiben wider allermaniclichen nyemand aussgenomen trewlich an alls geuerd, darumb sullen sy vns versprechen, als ander di irn trewlich vnd gnädichlich angeuerde. Wir haben in auch gemacht vnsser Vest czu Altentann, daz Gericht zu^o Höndorf vnd all vnser hab, die wir yeczo haben oder fürwas gewinnen lant vnd gut chlain vnd gros wie das genant oder gehaissen mag sein mit allen ern, rechten, nu^oczen, die darczu gehörent, vnd da von bechomen mügen, als wir es ynne haben, Also ob denn wer, daz wir vnd all vnsser Erben von todes wegen abgiengen an erben, so sol die vorgenant vnser vest, das gericht vnd vnser Hab, als vor geschriben stet, vnser Egenanten Herrn, ir Erben vnd nachkomen freis ledigs gut sein vnd czu irn landen ewichlichen Erben, gehören vnd chomen an all irrung vnd widderred all mänichlichs. Wann das Gericht zu^o Höndorf von in vnd irm Herczogtum czu Bayern cze lehen ist. Wär aber daz wir die vest Altentann vnd die Hab als vorgeschriben begriffen ist, ausgenomen die Vesst Yben, daz sol beleiben als oben verschriben ist, verseczen, verchümern oder verchauffen müssten, des wir von Ehaften nöten nicht geraten möchten, daz süllen wir si vor anpieten, wellent si das kauffen vnd czu irn landen vnd in ir gewalt bringen, als ander leut, so sullen wir in di selben Hab zu chauffen geben. Chauffent sy di danne nicht in dreyen Mona^eten, So mügen wir sye darnach wol verkauffen noch vnser notdurft, wem wir wollen. Auch hab wir in alle di bri^ef widergeben vnd an sprüch ledig lassen, di wir von in vnd zu in gehabt haben, es sein die brief vber Yben, vmb den czól zu Ötingen oder wie wir die von in gehabt haben, bis auff den hewtigen tag. Wär auch, ob sich ynndert ain brif verfallen hiet vnd fürbas herfür chäme, wie daz beschähe, daz sol yn furbas an schaden sein trewlich angeverd, vnd sol ab vnd tod sein, vnd daz alles daz an dem brief verschrieben stet, gancz, stet vnd vnczebrochen beleibe, des haben wir egenant zwen Tanner vnsern egenanten genadigen Herrn zu den Heiligen gesworn für vns vnd all vnßer erben vnd geben auch dez denselben vnßern genedigen Herrn disen brief czu ainem warn vrkunt mit vnsern egenant zweyer Tanner anhangunden Jnsigln versiglt vnd zu ainer geczeugnus der obgenanten sach haben wir gebeten Herrn Seifriden von To^erring, Herrn Görgen den Ahaimer, Herrn Görgen den Waldekker zu den zeiten Vicztutn in nidern Beyern vnd Herrn Chunrad den Chuchler vnd dieselben vier habend czu ainer geczeugnu^ess irew Jnsigel czusampt den vnsern gehenket an diesen brief durch vnser fleissigen pet willen, Jn vnd iren erben an schaden, daz ist beschehen da man zalt nach Christi gepu^ortt drew czehen Hundert Jar vnd darnach Jn dem Newn vnd Sibenczigistem Jare an Eritag nach sand Görgen tag.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 619-621