Ich Chunrat der Vesmstorfer die zeit richter ze Scharding vergich vnd tun chund offenleich mit dem brief allen den, die in an sehent oder hörnt lesen, daz für mich chom an die chrann, do ich an dem rechten saz, Peter Tumair, die zeit probst vor der Jnpruk ze Pazzaw, mit ainem gewaltbrief, den er pracht von dem hochwirdigen ffursten meinem genadigen herren piscof Johannsen ze Pazzaw vnd chlagt mit vorsprechen an desselben meins herren stat, jach, daz Ortolf der jung Waldekker saliger an eriben mit dem tod war abganngen, davon im seinen nachkomen vnd seinem goczhaus war gänczleich ledig worden alle die hab vnd gut, dew der selb Waldekker hinder im lazzen hat, ez (sei) sein erib oder aigen, verlichnew lehen oder pawtellehen vnd hofmarich, daz ist Eynberch, Münschirichen, Räp, zehent vnd andrew stukch, wie die hab vnd güter allew wenannt vnd gelegen sind in Schärdinger gericht, nichtz ausgenomen, versucht vnd vnuersucht. Sagt frag vnd vrtail, des solt vnd möcht sich der selb Tumayer an meins egenanten herren stat wol vnderwinden, als er tet auf vierzehen tag ze verantwurten, so daz ez die ambtlawt dar auf solten chund tun, so der schrann vnd dez lantz recht ist. Daz geschach vnd ward geweist mit mir vnd den ambtlawten. Dar nach am nachsten rechttag chom der egenant mein herr der bischof selb für mich an die schrann, do ich an dem rechten saz, do manig erber ritter vnd chnecht vnd ander erber läwt bey warn, vnd nam die chlag von dem Tumair wider auf, als im daz mit dem rechten vor ertailt waz, vnd chlagt auf die vorgenanten hab vnd guter mit vorsprechen, jn der mainung als vor welawtert ist. Dez chomen ze antwurt der edel wolgeporn graf Hainreich ze Ortenberch von lehenschaft vnd der ersam her Görig der Waldekker vicztum in Nidern Beyrn von eribschaft wegen mit vorsprechen, als verr daz ir yegleicher sunder dar vmb ein vrtail dingt gein meinem egenanten herren dem bischof vnd wurden geschriben gesigelt vnd geben. Vnd durich dez willen, daz der mü dester mynner war vnd daz recht churczer würd, namen si in an allen egenanten dreyn tailn mit meinem gutem willen nach rat erber ritter vnd chnecht ze dem ersten mein egenanter herr der biscof, dar nach graf Hainreich ze Ortenberkch vnd zu dem dritten her Görig der Waldekker mit ir aller willchür ze gewinn vnd ze flust einen wenanten vnuerczogen rechttag aller rechten, si sein an Pfincz tagen an Mitichen, in welhen ambten die hab vnd güter ligent, heut auf den ainen nachsten Mitichen nach der Osterwochen ze chlagen, ze verantburten, vrtail her für ze pringen vnd verhörn yeder man, wez er geniezzen wolt. Da heut an dem selben Mitichen chom der egenant mein herr der bischof awer mit vorsprechen für mich an die schrann, do ich an dem rechten saz, vnd der egenant graf Hainreich ze Ortenberkch vnd der Görig der Waldekker die bed chomen nicht vnd prachten auch ir gedingt vrtail nye herfür noch niemant von iren wegen, als dez landes vnd der schrann recht war gewesen. Do sagt frag vnd volig, möcht mein egenanter herr von Pazzaw geweisen mit zwain erbern, daz ez mit schüben vnd lengung vnd mit ir aller mut willen war, also her chomen ye von ainem recht auf daz ander, vncz daz si an allen egenanten drein tailn hieten den obgenanten vnuerczogen recht tag genomen heut auf den Mitichen, der vor werürt ist. dez scholt er geniezzen jn der mazz. Ze hant weist er ez mit den ersamen herrn Albrechten dem alten Puchperiger von Winczer vnd mit meinem herrn hern Vlreichen dem Chamerawer zu dem Haitstain die zeit pfleger zu Schärding die ez bey irn aiden vnd trewn sagten vnd wechannten. Dar nach sagt frag vnd vrtail, mein egenanter herr der bischof scholt sich enthalten vnd warten ze stunden, die weil ich an dem rechten säzz; chämen si vnd prächten für ir gedingt vrtail, so geschäch zwischen in waz recht wär. Chamen awer die selben egenanten graf Hainreich ze Ortenberkch vnd her Görig der Waldekker nicht, so scholt in pruch sein in dem rechten der egenanten hab vnd guter, also wann ich aufstünd an dem rechten, daz ich dann den egenanten meinen herrn bischof Johannsen ze Pazzaw an sein seiner nachkomen vnd seins gotzhaus stat scholt aller der egenanten hab vnd güter, die der egenant Ortolf der jung Waldekker hinder ym lazzen hat, wie dew wenant sind, gelegen in Schärdinger gericht nichtz ausgenomen mit aller zugehörung vnd allen ern rechten vnd nuczen versucht vnd vnuersucht ze irm früm mit dem stab geweltigen, der ambtman ze haus vnd ze hof vnd die herschaft von pfleg vnd gerichtz wegen dez ir scherm sein, also recht ist. Jn der mazz enthielt er sich vnd wartt so lang, vncz ich an dem rechten auf stünd, so daz der egenant graf Hainreich ze Ortenberkch vnd her Görig der Waldekker bed nicht chämen, davon han ich den egenanten meinen herrn bischof Johannsen ze Pazzaw an sein seiner nachkomen vnd seins gotzhaus stat aller der egenanten hab vnd güter, die der egenant Ortolf der jung Waldekker hinder ym lazzen hat, wie dew wenant sind, gelegen in Schärdinger gericht, nichtz ausgenomen mit aller zugehörung vnd allen ern rechten vnd nüczen versucht vnd vnuersucht ze irm früm mit dem stab geweltigt, der ambtman ze haus vnd ze hof vnd schol auch dez die herschaft ze Scharding von pfleg vnd gerichtz wegen ir scherm sein als der schrann vnd des landes recht ist. Mit vrchund dez briefs, der wesigelt ist mit meinem vorgenanten Chunrat dez Vesmstorfer, richter ze Schärding, anhangundem jnsigel, als ez dar vber mit frag vrtail vnd mit dem rechten ertailt ist. Dez sind zeugen, die die zeit pei dem rechten gewesen sind, dez ersten her Albrecht der Puchperiger zu Winczer, her Fridreich der Chamerawer zu dem Haitstain, her Hans Gewolf zu dem Degenberg, her Hans der Rainer, her Gundakcher der Tannberger, Zachreis der Hadrer, her Dankchwart der Herlsperger vnd ander erber läwt genug. Daz ist geschehen nach Christi gepurd tawsent jar drewhundert jar vnd darnach in dem zway vnd achczkisten jar dez Mitichen nach dem Suntag, als man singt Quasimodogeniti.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 112-115