Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1383 I 21
Signature: 1383 I 21
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21. Jänner 1383
Hermann der Zinispan, Bürger in Freistadt, errichtet seinen letzten Willen.Source Regest:
OÖUB 10 (Wien 1933), S. 158, Nr. 217
OÖUB 10 (Wien 1933), S. 158, Nr. 217
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Stadtarchiv Freistadt
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2 Siegel
Material: Pergament
Ich Hermann der Zinispan purger in der Freinstat vergich vnd tuenn chunt offenbar mit dem brief allen den dew in sehent horent oder lesent, daz ich mit wolbedachtem muet vnd zu der zeit, do ich es wol getuen macht, recht vnd redleich geschikcht vnd georent hab vnd geschaft alles mein geschäft, ob daz woer das ich mit dem tod abgieng, des Got lang nicht engeb, wenn nichtes gebissers ist, wenn der tod vnd nichtes vngebissers, wenn di zeit des todes, vnd das hab ich getan mit gunst vnd willen meiner lieben hausfrawnn Dorothen vnd meins lieben suns Jacobs vnd meiner nächsten erben vnd pesten frewnt rat, also das es pey dem selben gescheeft beleiben sol vnd hernach verschriben stet. So schaf ich von aller erst vnd enphilich ich meins lieben prueder Chunroten dem Zinispan vnd meinem vettern seinem sun Hansen vnd meinem ochaim Jacoben an dem Anger vnd meinem ochaim Hansen von Spicz das geschaeft hincz iren trewnn, also ob das waer, daz Got ober mich put alz vor gemeldet ist, das sich dann diselben vnderbinden sullen aller meiner varenden hab mit einer gewizzen, wieso dew genant ist, das varendew hab gehaizzena) ist, darin nichtes auzzgenomen vnd sullen sich auch darczue vnderbinden aller meiner sluzzel, es sey zu gbant oder zu briefen oder zu weinn oder zu trayd oder zu wew das sey, vnd sullen sich auch vnderbinden aller meiner beraytschaft, dew ich an gelt lazz, vnd auch aller geltschuld, dew si von den geltern in pringen sullen. In der weschaiden, das man da von awz richten sol vnd geben meiner egenanten hausfrawnn Dorothen hundert pfunt wienner pfenning, von der varenden hab, alz ir brief dar vmb lawt, vnd sol geben in das spital zu der Freinstat den arm durftigen ains vnd czwainczikch pfunt wienner pfenning von der varenden hab. So schaf ich auch meiner tochtter Margrethen, dew jch mit meiner dyern Elzbetten hab, zway vnd dreizzikch pfunt wienner pfenning, also mit auzgenommer red, ob si darczue werd, das man dann sey damit bestatten sol. Gieng aber es mit dem tod ee ab, so sullen di vorgenanten zway vnd dreizzikch pfunt pfenning her wider erben vnd gefallen auf mein nachst erben. Vnd schaf ir auch auf einem rewt dacz Prent bey dem prunn, da di zeit der Guster aufgesezzen ist, do man alle jarleichen von dient fümff schilling gelts, vnd dreizczkch pfenning geltz auf einer Ödd an dem Fozzenperg, vnd di paydew lechen sind von Rottenekk vnd der mein ochaim Jacob an dem Anger in trewr hant lehentrager vnd inhaber ist, vnd schaf ir auch darczue zway pfunt pfenning, dyb) ir alle jar jaerleich zu iren taegen mein erben raichen vnd geben sullen von den nuczen vnd diensten, dew ich hinder mier lazz, es sey auf aygen oder auf purchrecht. Vnd di obgenanten sechs schilling mit sampt den zwain pfunt pfenning geltz sol man ir raichen vnd geben vntzend an iren tod vnd nach irem tod so sullen di obgenanten sechs schilling mit sampt den zwain pfunt pfenning geltz her wider erben vnd gefallen auf mein nachst erben, So schaf ich auch das man mich von meiner varenden hab bestatten sol vnd mein begrebnuzz begen sol mit fumftzechen pfunt pfenning, dew man taylen vnd geben sol alz hernach verschriben stet, zu dem ersten vnd zu dem swbenden vnd zu dem dreizczkistem sechs pfunt pfenning zu opferpfenning vmb weinn vnd vmb fleisch vnd prot, vnd den gesellen an der pfarr ein pfunt pfenning vnd den chappellaen zu der Freinstat vnd zu in der nachsten vmbsaezzen vmb die Freinstat pfarrer vnd gesellen priester yr zwain vnd dreiczczken yedem zwenn vnd dreiczk pfenning, das si Got für mich pitten vnd yeder meiner sell sprech zu hilf vnd ze trost drey sellmes an vnderlazz, vnd di andern vbrigen pfenning sol man taillen vnd geben hawsarmen lewtten vnd vntter die durftigen in das spital vnd den sundersiechen vnd wo des aller nöttist hin sey. So schaf ich meinen vettern Wolfkang dem Zinispan hundert pfunt wienner pfenning, dew mier Fridreich der Piber mein swager vnd Grigörig der Plönkkel gelten sullen, dew jch in berayt gelichen hab vnd ir brief dar vmb hab auf di Östern, di da schirist chunftig sind, vnd schaf im darczue zwelf pfunt pfenning vnd vier mut chorns vnd vier mut habern minner sechs meczen, dew nu an dem hewrigen jar gefallen sind an seinem dienst vnd zehent. Vnd der obgenanten hundert pfunt vnd zwelf pfunt han ich in genomen von vnserm swager Stephann dem Gülher zway vnd dreizczk pfunt wienner pfenning, darumb ich im zwenn weingarten verchawft han, vnd di andern pfenning vnd das egenant trayd hab ich im der vbrigt von seinen nuczen vnd dienstenc), dew weil ich in inn damit gehabt han in trews hant. So schaf ich auch daz mein hausfrow Dorothe vnd mein sun Jacob liebleich vnd frewntleich mit einander leben sullen, alz si mier vnd iren frewnten dez versprochen habent, vnd sullen chain stozz mit einander haben. Waer aber das daz ains dem andern dhain vberlast taet, mit we das waer, das sullen si tragen an ir peder frewnt vnd dew sullen sew dann da von weisen vnd sullen auch bey einander beleiben in meinem haws vnd in ainner chost sein, vnczend als lang das si von der purd vnd von der traecht nach Gotes willen erledigt werd. Waer dann das si einen sun gepaer, der zu fruchten chaem, das Got engeb, der sol dann mit meinen sunen Jacoben vnd Hermann gleich erben in meiner hab, dew ich lazz, es sey aigen purchrecht lehen varend hab, wie so dew genant ist, nichts auzzgenomen, vnd sullen dew selben hab vnuerchumbert vnd vntailt an furczicht mit einander haben, vnczend das si zu iren jaren chomen, vnd welher vntter in ee abgieng, so sol desselben brueder tail auf di andern zween brueder gleich erben vnd gefallen vnd albeg von ainem auf den andern gleich erben vnd gefallen an gever. Waer aber das si ein maydel gepaer, das zu fruchtem chaem, das Got engeb, das sol dann gleich erben mit meinen obgenanten sunen jn aygen vnd in purchrechten vnd in aller meiner varenden hab vnd was verlechentter gütter ist, wie so dew genant sind, sy sein von meinem herren dem herczogen oder von andern fürsten oder von welchem herren si sein, vnd dew sullen vorawzz auf mein obgenant zwenn sün gleich erben vnd gefallen, vnd da sullen si chainen infall noch irrung von dem maydlein von haben. Es waer dann das er mit dem tod letig wirt vnd mit recht an izz gefiell. Waer aber das getan, das mein obgenant sun Hermann vnd das chind, dos mein egenantew hausfraw Dorothe swanger ist bey mier, es sey ein sun oder ein tochtter, sod) dew an leiberben volfuren, des Got nicht engeb, so sol ir obgenantter erbtail her wider erben vnd gefallen auf mein nachst erben. Vnd waer das getan, das der erb zu fruchten chaem, des mein obgenante hausfraw Dorothe von mier swanger ist, so sol si den selben erben mit sampt meinem sun Herman innehaben drew jar vnd sullen ir dartzue geben mein erben di drew jar jaerleich zehen pfunt wienner pfenning, das man dew chinder dester zaertleicher vnd liepleicher ziechen mug, vnd wenn di drew jar auz choment, so sol sich mein sun Jacob der chinder seiner geswistret vnderbinden vnd dew trewleich handeln alz ain geswistred das ander tuen sol. Vnd wenn das ist, das mein obgenant hausfraw Dorothe von ir purd vnd swaer nach Gotes willen erledigt werd vnd wenn si dann nach demselben ir dinkch vercheren wolt vnd si vnd mein sun Jacob bey einander nicht lenger beleiben wolten oder mochten, so sol sey der obgenant Chunrat der Zinispan mein brueder vnd mein vetter sein sun Hans vnd mein ochaim Jacob an dem Anger vnd mein ochaim Hans von Spitz der obgenanten hundert pfunt pfenning auzzrichten von der varonden hab, alz vorgemeldet ist, vnd auch der guetter weltig machen, dew ich ir geben hab zu iren taegen, vnd nach irem tod so sullen di guetter her wider erben vnd gefallen auf mein nachst erben nach der brief sag vnd lautt, dew ich ir darvber geben hab. Vnd zu demselben vnd ich ir vormals gemacht hab, dar vmb si brief von mier hat, da schaf vnd gib ich ir zu einene) newn seydein guliter vnd einen silbrein choppf vergolten vnd zwo chuee vnd zwen pachen, di nicht di pest noch di letzisten sein, vnd ein mut chorns vnd an schuzzeln vnd an zinchandeln vnd an chisten vnd an schrein vnd an ladon das drittail, vnd sol si auf ander mein hab vber dew hab, dew ich ir gemacht hab, alz ir brief darvmb lawtent, hincz meinen erben vnd hincz der hab, dew ich in lazz, es sey anligund guet oder varend guet oder geltschuld oder wie so di hab genant ist, nichts ze sprechen noch ze vodern sol haben weder mit recht noch an recht noch mit dhainerlay sach angeuer. So schaf ich auch, das man zehen jar nach meinem tod bege den achten tag vnser Vrawnn, alz ir gedacht ist vnd enpfangen ist in ir Muetter leichnam, alle jar jaerleichen mit zwain pfunt pfenning, so man aller lobleichist müg mit messlesen singen vnd predigen, alz zu dem lobe Gotz vnd vnser Vrawnn gehört, vnd schaf auch ein pfunt geltz in der selben mazz nach meinem tod zehen jar, das man raichen sol dem pfarrer vnd den gesellen vnd dem schulmayster vnd dem mesnaer, dar vmb das man das ampt von vnser Vrawnn sing Rorate celi in dem Aduent alle tag taeglaich zu der fruemes auf di Weinachten, vnd schaf auch dem pfarrer ze Gruenpach ein pfunt geltz zehen jar nach meinem tod, das er darumb alle wochen an dem Vreytag ein mes sprech dacz Rawchenodd dacz sand Michel, vnd sol man dem pfarrer das pfunt geltz czainczigen raichen zu yeder Quottemper fumf vnd vierczik pfenning vnd seinem gesellen fumfczehen pfenning. Waer aber der pfarrer sawmig darin vnd di mess alle Vreytag nicht volfüret, so sol man das obgenannte pfunt pfennig taillen vntter hawsarmen lewtt. Vnd di obgenanten vier pfunt gelts dew sullen mein erben raichen vnd geben zehen jar jarleichen von meinen guettern datz Prechtleinsslag, di vreys aigen sind vnd sind gelegen in Reichentaler pfarr, vnd war aber das getan das mein leib erben sun vnd tochtter an erben abgiengen, so schaf ich di obgenanten guetter gelogen dacz Prechtleinsslag in dem dorf, do man alle jarleichen von dient sechs pfunt vierdhalben schilling pfennmg, den erbern purgern zu der Freinstat vnd dem rat, das si di selben obgenanten guetter mit sampt den nuczen vnd gulten ainem pidermann inenpfelchen, der den armen durftigen in dem spital dacz der Freinstat ze vnser Vrawnn ir petgbant davon jaerleichen pezzer, jr pet vnd chws vnd ir leinlachen vnd guliter, vnd sol man auch diselben gult anderswo nindert hin raychen wenn ze dem petgbant den armen durftigen vnd sol auch, wer di zeit spitalmayster ist, darczue sechen, wenn der armen durftigen ainer abge, das dann das petgbant an der stat beleib vnd einem andern wart, der hin in chom in das spital. So schaf ich auch zehen pfunt pfenning von der varenden hab zwain frawnn, dew dorvmb gen Rom gen durch meiner sell vnd meiner vorfodern vnd nachchomenden sellen willen. So schaf ich auch vier pfunt pfenning von der varenden hab zwain frawnn, dew darvmb gen Ach vnd gen grozzen Tryoll gen durch meiner sell vnd meiner vorfodern vnd nachchomenden sellen willen. So schaf ich auch, was ich gesmeydes an meinem gbant hab, vnd zwenn silbengürtel, das man dar auzz mach zwenn chelich vnd diselben geb, wo sein am aller nottisten hin sey. Vnd wes ich mich obgenantter Hermann Zinispan mit geschaeft in dem brief nicht bedacht hiet vnd wes ich mich noch bedaecht, das ich verschreiben liezz an einem brief, vnd derselben brief sol dann alle dew chraft haben, di der gegenburtig brief hat, vnd sullen auch das mein obgenant geschaeftlewt mit sampt dem geschaeft auzrichten von der varenden hab. Vnd das obgenannte geschaeft empfilich ich den vorgenanten meinem lieben bruedder Chunrad dem Zinispan meinem vettern seinem sun Hansen vnd meinem ochaim Jacoben an dem Anger vnd meinem ochaim Hansen von Spiczz vnd meinem sun Jacoben hincz iren trewn, alz ich in des besunderleich getraw, das si darin nicht sawmig sein, das daz geschaeft volfürt werd, vnd das dor inne chain chrieg noch abgang icht werd, vnd pit auch di erbern purger des ratz vnd di gesworen zu der Freinstat, das si des geholfen sein durch Got vnd durch des rechten willen, das daz auzgericht werd alz oben gemelt ist. Vnd darvber zu einem vrchund der worhait so gib ich obgenanntter Herman Zinispan den offen brieff versigelt mit meinem aigen anhangundem jnsigel vnd zu einer mereren zewgnuzz vntter der erbern Freinstat jnsigelf) , das di erbern purger darangelegt habent durch vnser vleizzigen pet willen in vnd der stat an schaden, darvntter ich mich obgenante Dorothe Hermans des Zinispans hausfraw vnd ich Jacob sein sun mit vnsern trewn verpinden, alles das staet ze haben vnd ze volfuren, das an dem brief verschriben stet. Der brief ist geben nach Christi gepurd vber drewczehen hundert jar vnd darnach in dem drew vnd achczkistem jar an sand Agnesen tag etc.
Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 158-164
Original dating clause: an sand Agnesen tag
Language:
Notes:
a) Original: „gehaizzenen." b) Original: „dy]man."c) Original: „diensten] dew er."d) Original: „po."e) Original: „einem."f) Original: „insigel] di."
Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1383 I 21, in: Monasterium.net, URL </mom/OOEUB/1383_I_21/charter>, accessed at 2024-12-12+01:00
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