Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1385 XII 04
Signature: 1385 XII 04
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4. Dezember 1385, Retz
Bischof Berchtold von Freising und Rudolf von Wallsee, Landmarschall in Österreich, geben als Spruchleute für Herzog Albrecht von Österreich in dessen Streit mit König Wenzel von Böhmen ihr Urteil über die einzelnen strittigen Angelegenheiten ab und schieben es an Herzog Rupprecht von Bayern und Burggraf Friedrich von Nürnberg als Obmännern des Schiedsgerichtes weiter.Source Regest: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 347, Nr. 461
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2 SiegelMaterial: Pergament
Wir Berchtolt von Gots gnaden bischof ze Freysingen vnd ich Rudolff von Walsse lantmarschalk in Österreich bechennen chennen mit dem brief vmb die stözz vnd misshellung, die vncz her gewesen sind czwischen der durch lewchtigen fürsten vnserm gnadigen lieben herren hern Wenczla Römischn künig vnd künig ze Beheim vnd den seinen an ainem tayl vnd herczog Albrechten herczogen ze Österreich etc. vnd den seinen an dem andern tail, der si auf baiden tailen hindergank getan habent, der vorgenant vnser gnadiger lieber herre herczog Albrecht hinder vns ycz genant Berchtolt bischof ze Freysingen vnd Rudolfen von Walsse seines tailes, vnd der obgenant vnser gnadiger lieber herr der Römisch kunig hinder den edeln wolgeborn graf Hansen den eitern purggrafen ze Maydwurg vnd grafen ze Hardegg vnd Hansen von Leuchtenburg herren ze Vettaw an seinen tail, haben wir vorgenant Berchtold bischof ze Freysingen vnd Rudolf von Walsse spruchlewt die stuk vnd gebresten, die an vns komen sind, aigenleich für vns genomen vnd bedechtiklich nach gutem weisen rat dar über gesessen vnd vmb ykleich stuk sunderleich ausgesprochen, als wir des von vnserm vorgenanten herren herczog Albrecht vollen gewalt haben vnd ouch nach dem, als die sach vormals getaidingt vnd verbrieft ist, in aller der weis, als hienach geschriben stet. Des ersten von der burger wegen ze Prag, die geuangen sind, sprechen wir zu dem rechten, seint vnser herre herczog Albrecht vmb dieselben vanknuzz nit gewest hat vnd auch der nit geschafft hab vnd die ouch an seinen willen vnd wissen vnd nit in seinem land beschehen sey, das der egenant vnser herr herczog Albrecht vnd alle die seinen der geuanknuzz gegen vnserm vorgenanten herren dem Romischen kunig vnd allen den seinen soll vnengolten sein. Darnach vmb den artikel von der von Tirna wegen, die geuangen sind gewesen, sprechen wir zu dem rechten, seind die an recht geuangen sein worden vnd sich nit westen ze hütten vnd in das kunikreich ze Behaim gefürt wurden vnd darynn enthalten vnd ouch darynn beschecz sind vnd vnser vorgenanter herr der Römisch kunig von vnserm obgenanten herren herczog Albrecht vnd von menigen seiner herren rittern vnd knechten gemant vnd angeruft worden ist, das er die ledig vnd los schüffe, vnd er das versprochen hat, das vnser herre der Römisch kunig den von Tyrna wider geben||
sol daz gelt, darumb sie bescheczt sind, vnd sol in all die scheden, die si der geuanknuzz genomen habent, genczlich widerkeren. Dann von der klag wegen, so der Pettka burger ze Pressla getan hat in des reiches hofgericht gen dem erwirdigen herren hern Johans bischof ze Passaw vnd gen Kraften richter daselbst ze Passaw weilent mawtner ze Lincz von der hab wegen, die im derselb Kraft an der mawtt ze Lincz vnrechtleich genomen sull haben, darumb haben wir des von Passaw anwalt vnd ouch den egenanten Kraft aygenleich verhört; spricht der von Passaw, das er von dem Kraft das recht geboten hab vnd ouch getan wolt haben; ouch spricht der Kraft, das er das recht von der vorgenanten sach wegen vor dem von Passaw oder vnsern herren herczog Albrecht gern wolt geliten haben; sprechen wir zu dem rechten, seind der von Passaw von dem Kraften recht geboten hab vnd sich ouch der Kraft vor ym gern verantwort hiet, das der vorgenante von Passaw vnd ouch derselbe Kraft des Pettka klag in des reiches hofgericht genczleich ledig vnd los sullen sein; hiet awer derselb Pettka hincz dem Kraft ychcz ze sprechen, das sol er tun vor dem von Passaw, da sol im dann ain vnuerczogen recht wider uarn. Ouch sprechen wir zu dem rechten vmb die wein, die herr Albrecht der Stüchs Chunczen dem Kramer von Perg vnd seiner gesellschaft genomen sol haben, das darumb desselben Chunczen erben für den lantmarschalk in Österreich komen sullen, der sol die herren nider seczen vnd die sach küntleich verhören vnd was sich mit dem rechten da ervindet nach irer baider fürgab, da sol es bey beleiben. Wir sprechen ouch von Mantkot des Juden von Bertersdorff sach wegen, dem sein hab ze Prag genomen ist, des er schaden genomen hat auf zwayhundert schok, das derselb jud komen sol für die obman vnd die der sach vnderweisen, vnd was die darumb sprechent, da sol es bey beleiben. Darnach sprechen wir zu dem rechten vmb die vngnad vnd vnwillen, so vnser herr der Romisch künig hat gen herrn Zachreisen den Hadrer von der burger wegen ze Prag, die geuangen sind, darumb derselbe her Zachreis vor vns gerecht wolt worden sein, das er daran vnschuldig sey, seint der Zachreis von vns gerecht wolt worden sein, das er an der vanknuzz dhain schuld hab vnd wir des nit aufnemen wolten, da mug er noch vor den obman sein recht tun, das er an der vanknuzz vnschuldig sey, des sol er dann gemessen vnd vnentgolten beleiben, vnd sol ouch vnser her der Römisch künig gen in allen vnwillen vnd vngnad ablassen vnd sein genediger herr sein. Nach dem sprechen wir vmb die aindlef hundert schok, die genomen sullen sein Jörgen von Cham vnd dem jungen Lewen burger ze Prag, als si fürgebent, seint wir derselben sach nit küntleich vnderweist sein, wann oder wo daz beschehen sey oder wer daz getan hab, das si darumb komen sullen für die obman vnd den die sach aigenleich ze erkennen geben vnd was die darumb sprechend, da sol es bey beleiben. Ouch sprechen wir darnach von der sechs vnd sibenczig tücher vnd dreyr schokk grozz wegen, die man den Freynstetern von des kunigs wegen genomen hat, vnd aindlef tunn hering, die die stat zum Pudweis ouch Freynstetern genomen hat, das die sullen komen für die obman vnd si aygenleich vnderweisen, wye vnd warumb in die hab genomen sey vnd was die darumb sprechen, da sol es bey beleiben. All obgenanten stuk haben wir obgenante Berchtolt bischof ze Freisingen vnd ich Rudolf von Walsse geschoben an die obman an den hochgeborn fürsten herczog Rupprechten den jüngern pfalczgrafen bey Rein vnd herczog in Bayrn vnd an den wolgeborn purggraf Frydreich purggraf ze Nürnberg, also was si in den egenanten stuken sprechent, da sol es bey beleiben. Ouch sprechen wir, das vnser obgeschriben sprüch ze baider seit von vnser baider herschaft wegen geuertigt vnd ausgericht sullen werden mit botschaften, also das si auf der heiligen dreyr Kunig tag schirist künftig den egenanten baiden obman geschiket vnd geantwort werden mit einander an alles vercziehen. Vnd dez ze vrkunt haben wir obgenant Berchtolt bischof ze Freysingen vnser jnsigl gehengt an disen brief, vnd ich Rudolf von Walsse, seint ich meins aygens jnsigels bey mir nit gehabt han, hab ich gebeten den edeln vnd wolgeborn graf Purkharten purggrafen ze Maidburg vnd grafen ze Hardegg, das er sein jnsigel durch meiner fleizzigen bet willen daran gehengt hat, darvnder ich der obgeschriben stük und spruch bechenn. Der brief ist geben ze Recz an sand Barbara tag der heiligen junkfrawn nach Christ geburd drewczehen hundert jar vnd darnach in dem fünf vnd achczigistem jar.
sol daz gelt, darumb sie bescheczt sind, vnd sol in all die scheden, die si der geuanknuzz genomen habent, genczlich widerkeren. Dann von der klag wegen, so der Pettka burger ze Pressla getan hat in des reiches hofgericht gen dem erwirdigen herren hern Johans bischof ze Passaw vnd gen Kraften richter daselbst ze Passaw weilent mawtner ze Lincz von der hab wegen, die im derselb Kraft an der mawtt ze Lincz vnrechtleich genomen sull haben, darumb haben wir des von Passaw anwalt vnd ouch den egenanten Kraft aygenleich verhört; spricht der von Passaw, das er von dem Kraft das recht geboten hab vnd ouch getan wolt haben; ouch spricht der Kraft, das er das recht von der vorgenanten sach wegen vor dem von Passaw oder vnsern herren herczog Albrecht gern wolt geliten haben; sprechen wir zu dem rechten, seind der von Passaw von dem Kraften recht geboten hab vnd sich ouch der Kraft vor ym gern verantwort hiet, das der vorgenante von Passaw vnd ouch derselbe Kraft des Pettka klag in des reiches hofgericht genczleich ledig vnd los sullen sein; hiet awer derselb Pettka hincz dem Kraft ychcz ze sprechen, das sol er tun vor dem von Passaw, da sol im dann ain vnuerczogen recht wider uarn. Ouch sprechen wir zu dem rechten vmb die wein, die herr Albrecht der Stüchs Chunczen dem Kramer von Perg vnd seiner gesellschaft genomen sol haben, das darumb desselben Chunczen erben für den lantmarschalk in Österreich komen sullen, der sol die herren nider seczen vnd die sach küntleich verhören vnd was sich mit dem rechten da ervindet nach irer baider fürgab, da sol es bey beleiben. Wir sprechen ouch von Mantkot des Juden von Bertersdorff sach wegen, dem sein hab ze Prag genomen ist, des er schaden genomen hat auf zwayhundert schok, das derselb jud komen sol für die obman vnd die der sach vnderweisen, vnd was die darumb sprechent, da sol es bey beleiben. Darnach sprechen wir zu dem rechten vmb die vngnad vnd vnwillen, so vnser herr der Romisch künig hat gen herrn Zachreisen den Hadrer von der burger wegen ze Prag, die geuangen sind, darumb derselbe her Zachreis vor vns gerecht wolt worden sein, das er daran vnschuldig sey, seint der Zachreis von vns gerecht wolt worden sein, das er an der vanknuzz dhain schuld hab vnd wir des nit aufnemen wolten, da mug er noch vor den obman sein recht tun, das er an der vanknuzz vnschuldig sey, des sol er dann gemessen vnd vnentgolten beleiben, vnd sol ouch vnser her der Römisch künig gen in allen vnwillen vnd vngnad ablassen vnd sein genediger herr sein. Nach dem sprechen wir vmb die aindlef hundert schok, die genomen sullen sein Jörgen von Cham vnd dem jungen Lewen burger ze Prag, als si fürgebent, seint wir derselben sach nit küntleich vnderweist sein, wann oder wo daz beschehen sey oder wer daz getan hab, das si darumb komen sullen für die obman vnd den die sach aigenleich ze erkennen geben vnd was die darumb sprechend, da sol es bey beleiben. Ouch sprechen wir darnach von der sechs vnd sibenczig tücher vnd dreyr schokk grozz wegen, die man den Freynstetern von des kunigs wegen genomen hat, vnd aindlef tunn hering, die die stat zum Pudweis ouch Freynstetern genomen hat, das die sullen komen für die obman vnd si aygenleich vnderweisen, wye vnd warumb in die hab genomen sey vnd was die darumb sprechen, da sol es bey beleiben. All obgenanten stuk haben wir obgenante Berchtolt bischof ze Freisingen vnd ich Rudolf von Walsse geschoben an die obman an den hochgeborn fürsten herczog Rupprechten den jüngern pfalczgrafen bey Rein vnd herczog in Bayrn vnd an den wolgeborn purggraf Frydreich purggraf ze Nürnberg, also was si in den egenanten stuken sprechent, da sol es bey beleiben. Ouch sprechen wir, das vnser obgeschriben sprüch ze baider seit von vnser baider herschaft wegen geuertigt vnd ausgericht sullen werden mit botschaften, also das si auf der heiligen dreyr Kunig tag schirist künftig den egenanten baiden obman geschiket vnd geantwort werden mit einander an alles vercziehen. Vnd dez ze vrkunt haben wir obgenant Berchtolt bischof ze Freysingen vnser jnsigl gehengt an disen brief, vnd ich Rudolf von Walsse, seint ich meins aygens jnsigels bey mir nit gehabt han, hab ich gebeten den edeln vnd wolgeborn graf Purkharten purggrafen ze Maidburg vnd grafen ze Hardegg, das er sein jnsigel durch meiner fleizzigen bet willen daran gehengt hat, darvnder ich der obgeschriben stük und spruch bechenn. Der brief ist geben ze Recz an sand Barbara tag der heiligen junkfrawn nach Christ geburd drewczehen hundert jar vnd darnach in dem fünf vnd achczigistem jar.
Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 347-351
Original dating clause: an sand Barbara tag der heiligen junkfrawn
Editions:
- F. Kurz, Österreich unter Herzog Albrecht III (1827) 2 S. 235 Nr. 66. — Lichnowsky 1954
Language:
Places
- Retz
Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1385 XII 04, in: Monasterium.net, URL </mom/OOEUB/1385_XII_04/charter>, accessed at 2024-11-29+01:00
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