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Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1386
Signature: 1386
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1386
Die Bürger zu Linz in der Frauenseche daselbst stellen Satzungen für diese auf.
Source Regest: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 411, Nr. 538
 

orig.
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Stadtarchiv Linz

unbesiegeltMaterial: Pergament
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    I Als vns die heilig geschrift beweyst, das wir nichtes gewisser haben dann den tod vnd nichts vngewisser sein denn die zeyt des todes vnd vnd auch daz in diser welt nichtes states noch beleibleichs dings ist vnd daz einem iglichen menschen nicht anders nach volget, dann daz (er) es hie mit guten werchen vnd mit seiner habe verdient vnd pey seinem lebentigen seiner sel zu hilff vnd ze trost für sendet, da wirt einem iglichem menschen dort in der ewicheit nach gelonet, so ist menschleiche weizzhait ettwenn irer tatt abgengig vnd lazzig. Darumb zu erkanttnuzze vnser nachkomen haben wir burger ze Lyncz, was vnser der bruederschafft vnser Frown czechh doselbs ist, betracht vnd sein ainmuttichlich enain worden, das vnserm Herren vnser Frown vnd allen Heiligen zu lob vnd zu eren vnd vnser voruoderen vnser vnd vnser nachkomen selen zu hilff vnd zu trost di ausrichtung vnser zech in der mazz also geschikchet (werde), als hernach verschriben stet, durch des willen, daz der gotsdienst dester pas gemerd vnd vnser pruederschaft aufnemvnde sey vnd daz auch die zech volchomenlicher ausgericht werde. Vnd ist die ornvng beschehen, do von Christes gepurde ergangen waz drewczehen hundert jar vnd darnach in dem sechs vnd achtzkisten jar, zderselben zit Ott Maywiser vnser zechmayster gewesen ist.||
    II Es sol vnser zech mit cherzen also ausgericht werden: wir sullen haben zwelf grozzer kerczen, daz iglich chercz aus zwelf phunt wachs gemacht sey, vnd schullen haben acht chlain kerczen, das igliche gemacht sey aus acht phunt wachs.||
    Item es sol auch vnser zechmaister, wer der ist, alle Montaga) aus vnser zech drey phenig opphern vnd mess frumen dacz der pharr ze Lyncz, welichem briester er will, darvmb daz der lembtigen vnd der toden vnser zechh gedacht werde.||
    Item es sol auch vnser zechmaister, wer der ist, ewichlichen alle jar järleichen von vnsern wegen aus vnser zech einen jartag begen zu Lincz dacz der pharr des nechsten tags nach vnser Frowntag als si geborn ist des nachtes mit einer gesungen vigilii des margens mit einem gesungen selampt, domit vnser voruodern vnd vnser sell der lebentigen vnd der toden vnser zech vnd aller gelaubhaftiger sell gedachtt werde.||
    Es sol von vnsern wegen vnser zechmaister die kerczen, die do brinnen sullen dacz den minner bruedern vor den Zwelfboten, jarleichen nach iren durften ausrichten vnd sol man die||
    aufstekchen zu vnser iglichs begrebnuzz, der aus vnser zech stirbt oder dem man sein ersten den sibenten den dreizzkisten oder einen jartag begett.||
    Item ez sol auch vnser zechmaister all jartag von vnser zech begen nach sag des register vnd der hantfesten, die in vnsern zech chisten ligen.||
    Vnd wenn vnder vns brudern einer oder sein hawsfraw stirbt, so sullen wir all an geuerde mit im gen kirchen gen vnd in selber tragen vnd bey der vigilii vnd des margens bey dem selampt sein vnd sullen im mesfrummen vnd im beygesten, vncz er zu der erde bestät worden. Man sol im auch di grozzen mess kerczen zu der par ausstekchen zu der begrebnuzz zu dem achten vnd zu dem dreizzkisten. Vnd welichen man aus vnser bruederschaft seinen jartag beget, dem sol man leichen zu der par vier kerczen vnd ain tuch.||
    Vnd wenn man vnser aim sein begrebnuzze beget, so sol vnser iglichem oder seiner hawsfrawn ze mesfrummen senden zwen phening.||
    Vnd wenn dann vnser einem ein kind oder ein knecht oder ein dyern stirbt, dem sol man leichen sechs chind kerczen vnd daz tuch, so darczu gehoret, da mugen wir auch wol zu gen, als verr vnser iglicher nach seiner gewissen tun will.||
    III Wir sullen dem zechmaister alle chotember aus vnser puchsen phening geben, nach die vnd er vns zu erkennen gibt vnd daz wir versten, des vnser zechh nottdurft sey ausczerichten.||
    Vnd wenn vnser zechmaister, wer der ie ist, daz zechampt nicht lenger innehaben welt oder daz wir in vercheren wolten, der sol aus vns allen zwen oder drei zu im vodern, di sullen vnd mugen denn ain nach irem geuallen aus vns zu dem zehhampt vodern, der sol es denn dhainer weis widersprechen, der sol ez denn verwesen vnd inne haben nach seinen trewn, als er des der pruderschaft schuldig vnd gepunden ist.||
    IV Wir brueder all sullen vnuerczogenlich zu einander in die zechh komen vierstund in dem jar allweg des nechsten Sontags nach der Ouotember vnd sol vnser iglicher in die zech bringen vnd geben dreiczehen wienner phening. Wer, daz einen ehaft irret angeverd, der sol seinen anwalt mit den geschriben phening in die zech schikchen, derselb sein anwalt sol denn di ehaft nott vnd in der bereden mit seinen trewn.||
    Vnd wenn wir zu einander komen, ist denn, der einen icht enprist oder welherlay nottdurft im anligunde sey, der mag daz den brüdern furlegen vnd chund machen. Di sullen im denn in den selben sachen iren ratt mit taillen getrewlich an geuerd, alz si im bruederlicher trewn suldig vnd punden sind, vnd sol ie einer dem andern getrewlich beigesten, wo oder wenn iglichem des nott vnd durft geschiecht, als verr er der sach recht hat.||
    Wer auch, daz sich vnder vns bruedern zwen oder drei oder meniger mit einander stozzig vnd zu krieg wurden, wie sich das vergieng, davon sich zwischen vnser veyntschaft erhüb, das sullen die andern brueder nyderlegen vnd berichten, vnd welhem taill denn von dem andern vngutlich beschehen wer, daz sol ein taill dem andern nach der brueder ratt ablegen vnd widertun, vnd welher taill dar inne nicht volgen wolt, des pruederschaft mugen wir vns wol mazzen.||
    Vnd welicher vnder vns ansprach für sich nem oder waz daz wer, des er nicht recht hiet, da sullen wir in von weysen, wolt er vns denn nicht volgen, der sol sich auch vnsrer bruederschaft auzzen.||
    V Vnd was man auch in vnser zehh geschaft hat oder daz wir oder ander yemand noch in vnser zechh schaffnnde wurden, welherlay daz wer, pei demselben gescheft sullen vnd||
    wellen wir es vestichlichen an all abgeng halden, domit daz gescheft genczlichen volfürt vnd volpracht werde in aller der mazz, alz iglichs gescheft besunderlich gedacht vnd geschaft||
    ist, vnd welich des wider weren, di tetten wider ir trew vnd ir gewizzen vnd wider di punttnusse, so wir geprueder mit einander haben.||
    A Anno LXXXXII.||
    Item auch habent die purger in derselben vnsrer Vrawn czech an sand Johannstag ze Weichnachten in dem zway vnd newnczkisten iare, do si bey einander an demselben tag in der prüderschaft dacz irem zechmaister dem Maydwiser gewesen sind, erfunden vnd (sind) des genczleichen vber ain warden, das nu fürbas dhain brueder in die zech sol genomen werden noch gemainschaft mit derselben bruderschaft halden, dann so man ain aufnemmen wil, der geb vnd richt aus vor genczleichen vir phunt wags vnd 13 phening die erst chottember vnd zway chendel wein darzu all chottember, so lang er in der zech wil sein, 13 phening, als daz von alter her in der zech mit guter gewonhait vnd derselben zech ze pessrung wol her chomen ist.||
    VI Wir geprueder in vnsrer Frown zech Fridrich Solich maister chemrer haben vnsrer iglicher mit aigem gutem willen auf vnsrer iglichs haws geben vnd geschaft ain phunt ewigs gelts, daz man nach vnsrer iglichs tod von seinem haws jerlich an di egenante vnsrer Frown zech raichen vnd gelten sol vnd darvmb man vnsrer iglichem aus derselben zech ewichlich seinen jartag begen sol.||
    B Item wann das ist, das ain mittbrueder seinem frewndt ainem seinen jartag begeen wil lassn, derselb sol von yeder kherzen gebn 4 d., souil er der haben wil zu dem aufstekhn.||
    C Item so ain frembder, der nicht in der bruederschaft der zech ist, dy kherczen zu seinen notdurfften begern wil, derselb schol von yegleicher kherczen, souil er der haben wil, dauon geben funff oder sechs phening, nachdem vnd sein vermugen stet.
    Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 411-415

    Comment

    Pergamentblatt 64 cm x 38 cm. Die Haupthand schrieb den Text dergestalt, daß zwischen den einzelnen sachlich in sich zusammenhängenden Gruppen größere Zwischenräume die
    Gliederung der Satzungen augenfällig machen; dies wurde oben im Abdruck durch die römischen Ziffern gekennzeichnet. Die Haupthand schrieb auch den Absatz VI aber zu einer anderen Zeit mit einer anderen Tinte ganz unten an dem Fuß des Blattes, so daß zwischen V und VI ein großer Zwischenraum klafft. Da hinein hat die älteste Nachtragshand den Absatz A eingetragen. Die Nachträge B und C und der Zusatz am Rande bei II stammen von Händen des 15. Jahrhunderts ; B und C gehören einer einzigen Hand an und stehen auf der Rückseite des Blattes. Neben den Bestimmungen über das Entlehnen der Kerzen steht von zwei gleichzeitigen wenn nicht identischen Händen am Rande bei II „leichen die cherczen", bei C „von kerczen ausleichen".


    LanguageDeutsch

    Notes
    a) Am Rande von einer Hand des 15. Jahrhunderts: „vnd dy mess wjrt alle Sambstag volprocht mit opher auff parchirichen."
     
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