Otto IV. (in palatio veteri archiepiscopi Mediolanensis) investirt den Gaffus und Guido und deren agnaten von Locarno mit deren rechten leben und gestattet ihnen alles zurückzunehmen, was von ihren reichslehen insbesondere zu Locarno und Ascona veräussert oder ihnen genommen wurde. Z.: Loth. erzb. v. Pisa, Heinr. bisch. v. Mantua u. hofvicar, Aliprand Vicecomes bisch. v. Vercelli, gr. Ruffin v. Lomello, gr. Giglius v. Cortenuova, Monachus de Villa. ‚Unächte urk. abschriftl. mir mitgetheilt durch herrn Ed. Muralt.‘ Gedr. De Muralto Cod. dipl. cap. Locarno 10. Böhmer Acta 223. ‒ [Mit der nicht stimmenden tagesangabe die lune xvi. kal. maii, wobei ich nach dem wochentage einreihte. Die urk. scheint mir zweifellos echt zu sein. Bedenken könnten nur eigenthümlichkeiten der form erregen. Da aber itinerar und zeugen mindestens zur annahme einer echten vorlage nöthigen, würde die annahme der unechtheit in iener richtung nichts erklären. Alles ungewöhnliche erklärt sich leicht durch die annahme, dass bei concipirung der urk. ein bei der belehnung gefertigter act benutzt wurde. Vielleicht geht darauf auch das nichtstimmen der tagesangaben zurück.]
Verbesserungen und Zusätze (1983):
Von kanzleifremdem Hersteller. Zinsmaier, Urk. Phil. 118. In der Zeugenreihe nach Cortenova: dominus Passague(rra). Or. in Zürich, StA., Familienarchiv Muralt/Orelli. Druck: Meyer, Die Capitanei von Locarno 471.