Regesten des römischen Königs Friedrich IV. 1440-1452, Nr. 66, S. 386
Regesten des römischen Königs Friedrich IV. 1440-1452, Nr. 66, S. 386


Wir Fridrich etc. bekennen etc. wann die ersaraen burgermaister vnd rate der »tat in Collen vnsere vnd des rcichs lieben getruen dnreh ir erber botschafft vng zu erkennen geben, wie sie mangcrley grosse bekummer- nusse kost vnd beswerung leydcn müssen von der ver- uolger wegen, die des richs achter vnd aberarhtcr in derselben statt nachkomen vnd zu in gemeinlichen mer Zuflucht haben, dann zu einichen andern vmbgelegcn steten vnd wiewol sy nu dem heiligen reich allzeit gerne gehorsam sein vnd solichn veruolgern nach altem herko- men derselbn statt rechts gerne gnnnen woltn, so werd doch der kau Aman durch snlichs verfolgnus daselbst ver- triben vnd gemeiner nncz derselbn stat vergencklich, da durch geistlich vnd weltlich personc, der ein grosse sam mung daselhs ist, von edeln gclerten innwenndigen vnd auewenndign leutten, sunderlich der hohenschul vnd vniuersitet da dasclbs versammlet ist ir leipnarung pro- uanden essen speis vnd trancks entwert werden an alle -rliuld, also daz in solicher grosser gemain cttwe solichs geprechen halbn speis vnd getrancks newikeit vnd schad entstecn mocht dem heilign rieh zu schadn, si haben vns auch crczellcn lassen, wie die vorgenanten von Colin von solicher ir gehorsam wegn, die sie dem heilign reich bewisen, in den lanndn, die in der acht steen an schuld ouch aufgehalden vnd beschediget werdn vnd habn vns vormals vnd yecz diemutielich angernffet sie daynne die- mnticlichn zu besorgen. Wiewol wir nu billichen bestel len vnsern vrtailn nachznkomen vnd des richs vndertan darezn zu halten, das des reichs achter veruolgct wer den, yedoch so gepurt vns das so bcqncmlich zu tun, das ander dadurch an schuld nit beschedigt werdn vnd gemainer nuex aincr solichn statt vnd gemain nit ver gencklich werde. Nu habn wir betrachtet, das kaiser Sigmunds löblicher gedechtnnss vnser vorfar am rieh den egemeltn von Colin eltlich benant zeit in dem jare in allen sachn vnd hantierung gefreyet hat für solich veruolgnuss nach lautt aolicher prinilegien darüber ge- gebn, auch das vns der erwirdig Dietrich erezbischoff zu Colin etc. vnser lieber nenc vnd kurfurste vormals vnd yetz diemutielich angernffet vnd andere vnsere vnd des richs geistlich vnd weltlich kurfürsten der vndertan sich dannausz der egenanten statt zu speisen pflegen vnsaurh geschribn mit fleis gebeten habn die cgenantn von Col-' len in solichen Iren notdurfften gnedielich zu uersehen, also haben wir angesehn kaiser Sigmunds genad den egenanten von Collen gegebn, auch vnsrer kurfurstn vnd anderer forsten diemutige fleissige bete auch ge
mainen nuez einer aolicher grosser gemain vnd sunder- leich getrue vnd stete dinst, die die stat Collen vnsern vorfarn am rieh nianigfaltidichn bewiset habn vnd vns vnd dem heiligen rieh hinfür zutun willig sein, vnd habn darumb den burgermaistern rate bürgern vnd ganezer gemain derselbn stat Collen disc Iicsunder gnad getan vnd sy gefryet, tun vnd frien sy mit wolbedachtem mute vnd guten rate vnserer kurfürsten vnd fdrsten als oben gemclt ist vnd Römischer königlicher macht, also daz sy nu liinfür zu allen zeitn offenbare ächter vnd aberäch- ter, die yetz vnd in vnsern vnd des reichs acht vnd alier- acht sind, oder in kunifftign Zeiten von Römischen kai- sern vnd kunigen oder iren gerichten darinn koment oder gesprochen werdent, die essen speise vnd tranck derselbn stat zufnren vnd bringen mit iren dienern vnd gutern essen vnd trincken antreffend vnd berurende wol hausen honen vnd bey in in irer statt vor menniclichem frey vnd vnbekummert enthalden vnd handeln lassen, vnd mit in in den vorgenanten stucken als essen speisa vnd tranck anrdrende gemainschafft haben stat gelaitt für mcnnicklicli geben mögen vnd von solicher gemain schafft vnd gelaits wegen sulln die egemeltn von Colin in vnser vnd des reichs vngnad nit fallen noch beküm mert oder angesprechig gemacht werden durch dheiner- lay brief oder mandat von dem reich nu ansgegangn, ndcT die hinfür ausgeen mochtn, die den von Kolln vn- schedlich sein sollen, doch also das eolichs den parthien, die yetz in dem rechten mit angefangnen bekümmern vnd beswerung durch acht oder aberacht villicht hangen an irem rechten vnschedlich sey. Wir nemen auch liir- ynne insunderhait auss, daz die obgemeltn von Colin in allen andern sachn vnd handlungn, die nit essen speise vnd tranck antreffent mit solichn achtern vnd oberach- tern klein gemainschafft oder hantyrung durch sich sellix oder ander haimlich oder offenbar haben, sundereinen {glichen wider dieselben als offt sie darumb angernffet vnd ermonet werden scing rechten in irer statt gunnen, in da« förderlich widerfarn lassen vnd darezu hilfflich sein sulln. Vnd disc vnsere gnad vnd freyhait sol kreff- tig vnd «erhallt sein anzuheben auf Sand Marteinntag nechstkumfftig vnd darnach fnnff gancz jar nach datum disz brieues nächst nacheinander volgende, vnd wir gc- bietn darumb alln vnd igleichn förstn geistlichn vnd
werntlichn etc. cum pena \\\ marcarum auri.
Mit vrkunt disz briefs sub maiestate.
Geben zu Wienn in die Egidii anno etc. xlvij., regni oetavo.
•Anhang. König Friedrich IV. 1447, September 5. — October 21. xci
Regesten des römischen Königs Friedrich IV, ed. Chmel, 1838 (Google data) 66, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/RegestenFriedrichIV/3934a218-1a37-45df-add3-74a7f3a49212/charter>, accessed 2025-04-08+02:00
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