Regesten des römischen Königs Friedrich IV. 1440-1452, Nr. 2, S. 298
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Regesten des römischen Königs Friedrich IV. 1440-1452, Nr. 2, S. 298



»Item ein Werbung an die fürsten die zu vnscr frawn- tag gen Mencze komen solin."
Vermerckt die stuck der vnderweisung die wir Frid- rcich Ton gotes gnaden Römischer kunig etc. vnsern senndboten zu dem tag durch vns, auff vnscr frawentag ze iicchtmesse schirstkunfTtig gen Mencze geseezet ge- gebn haben.
Von erst sullen vnscr senndboten bei dem benanten tag fürbringen, wie wir zu stunden, nach auffnemen des heiligen riches, der heiligen cristenlichen kirclm Sa chen zu herezen genomen haben, vnsern embsigen Hisse ze tun damit die geaynet werde.
Item daz wir auch willig gewesen wären, von der selben, vnd anderer des heiligen riches Sachen wegen kürezer tag zu seezen, als gen Nüremberg auff sand Mi chelstag vnd gen Mencze auff sand Mertenstag, als dann in gegenwurtikeit vnsrer frewnt der kurfürsten bot- schefft vor vns zum ersten beredt ward so habent vns daran echafft Sachen verhindert, von vnserselbs lanndc notdurfft, vnd darnach von der irrung wegen in dein ku- nigreich zu Vngern etc.
Item von solher vorberurten irrung wegen, haben wir den tag der auff sannd Andrestag geseezet war, ver- lenget, vncz vff der heilign dreyer kunig tag, in soli- chem fürnemen, daz wir vns darezu selbs personlich zu fügen maynten.
Item dozwischen habent sich die taiding des kunig- rcichs wegen ze Vngern vnfehner sachen, so lang ver- czogen mit tage seezen vnd in ander wege daz wir zu dem vcrlcngtcn tag gen Nüremberg weder komen noch trefflieh geschicken mochten, als wir dasselb vnsern frewnden den kurfürsten vnd ettlichen andern fursten, grauen, herren vnd steten des heiligen reiches aigen- lich zugeschribn haben, das auch vnser senndboten bej dem tag ze Mencz vnsern freunden den kurfürstn, vnd andern etc. klerlichcr erczelen mügen.
Item darunder sullen dieselben vnser senndboten von nnsern wegn auch zu erkennen gebn wie wir sy vor vns also zu dem tag gen Mencz geschickt haben, vnd in willen sein, vns mit der hilffe gots so pöldist wir Hingen, nach in zu erheben, daselbshin gen Mencz in aygner person ze komen.
Item darnach sullen vnser senndboten bey dem tag
ze Mencze sich vor allen dingen vnderreden mit vnsern frewnden den kurfürsten oder in irem abwesen mit iren reten vnd frewnden, in welher mass der benant tag zc Mencze anzeheben, vnd wie daselbs von vnsern wegen der cristenlichen kirclm kunige senndbotn vnd auch andrer geistlicher vnd weltlicher fürsten, grauen, herrn vnd stete oder irer boten in der heilign kirchen sachen rates zn begern scy. Desgelichen sulln vnser eennde- boten vmb alle sachen die sich bej dem benanln tag ze Mencz gebürn ze hanndeln vor allen dingen vnsrer frewnde der kurfürsten, oder irer rete rates phlegen.
Item wo sich aber fügte daz dieselben vnser rate vnd betrachtung darinne auch hören wolten die mügen vnser senndeboten in zu erkennen geben, nach innhalt vnser gegenwürtigen vnderweisung vnd sich doch darinn fleissen alsuerr sy mügn daz sy der andern rete vnd betrachtung in den sachen vornemen.
Item so es dann darezu kome daz vnser senndbotn vnser betrachtung ye von erst furhalten sotten, so sullen sy zu erkennen geben wie wir denselbn sach nach rate vnsrer preletn vnd gelerter weiser geistlicher vnd auch weltlicher mit fleiss nachgesinnet haben, also daz vns zu furderlichcr aynnng der heiligen cristenlichen kirchen zu disen zeiten nichts zymet sowol gedienen mügen als daz ain now kunfftiges Concily beruffet werde, auff maynung aines decrets, das sich anhebet, frequens, in dem nächsten Concilj zn Costencz geseezet ist, oder wie sich das nach rate zu nücz derzeitigen kirchen am füglichisten gebä ren mag.
Item wir vernemen auch wie vormaln bej ainem tag zc Mencze ettlich stete zu ainem andern Concilj gerat slagt worden sein mit namen Strasspurg, Speir, Trier, vnd Mencze, wie auch weilent kunig Albrecht vnser vor- noder vnd vetter loblicher gedechtnuss, ob die yeczge- nanten stette darezu nicht genelliclich wurden ander . furgenomen hab, als Regenspurg, Augspurg oder Co stencz, doch unter allen stetten an dem Rein so habe in Strasspurg am fuglichstn darezu bedeucht vnd desge- lichn beduncket auch vns.
Item möchte man ain künftiges Concilium also mit bedertail willen ordnen vnd bestellen, vnd wie iglicher tail dazwischen, vnd auch in demselben Concilj solte ge halten werden, das were vns zumal lieb, vnd daz sich
Anhang. König Friedrich IV. 1441, Jan. 6. in
dasselb furderlich anhebn warde, ob sich aber baide tail oder ir ainer darezu nicht verwillign wollen was vns dann darinnc als Römischem kunig vnd vogte der heili gen kirchen gebaret zu tun, des sein vir willig, nach rate vnscrer frewnde der kurfürsten doch also daz wir ander eristenlich kunig darinn auch mit vns haben, wann wir besorgen vns wäre mit vnserer Deutschen nacion al lein ain newes Concilium nicht wol fiirczunemcn.
Item vnd wie sich fügte, daz ein new Concilj also mit vnserm wissen vnd willen geordent wurde, so mügen vnser senndboten vns erbieten willig ze sein demselbn Concilj alle sicherhait vnd gelaite zu geben in mass als vnser voruoder keyser Sigmund loblicher gedechtnüss gegeben hat.
Item wir sein auch in willen dasselb kunfftig Concilj ze schermen vnd dahin ainen protectorein vn'd stathaltcr ze geben. ■
Item wir sein auch willig daran zu sein vnd allen geistlichen personen in dem heiligen reich vnd in vn sern erblichen lannden die von recht oder gewouheit darezu ze komen pflichtig sind, ze gebieten daz sy sich zu sölhem newkunfftign Concilj fugen vnd das an Wi derrede besuchen.
Item vmb deswillen daz die heilig eristenlich kirchen dester volkoraenlichcr in fride geseezt vnd die zwayung dester krefftlichcr getiligt werde, so sein wir willig was darnmb erklernng leuttrung oder geseezte in dem kunff- tigen Concilj getan werden, daz wir dieselben als ein ge- trucr cristenliclics glaubens aufTnemen vnd halten welln auch ze bieten daz die auffgenomen vnd gehalten wer den souil vns das nach innhalt der decret geseezt zu Co- stencz vnd in andern Concilien die scismata vnd zwitrecht in der heiligen kirchen ze tiligen als ainem vogte der selben kirchen gebüret ze tun also daz ander eristenlich kunig auch vnser frewnde die kurfürsten vnd ander für- sten vnd herren in iren knnigrichen lannden vnd gebie ten desgelichen auch tun.
Item ob der wege vmb ain ander künfftig Concilj nicht fürgang gehaben mochte von abwesen anderer cri- stenlichcr kunige botschafft der villicht zu dem tag gen Mencz souil nicht komen möchten als darezu notdurfft wäre, oder wie sich das begäbe, so mügen vnser sennde- boten von vnsern wegen darlegen, daz ain anderer ge- rawmer tag an ain gelegen stat an dem Rein als geinCo- stentz Straspurg Speyer oder Mencze geseezet werde.
Item ob villicht von der statte wegen zu ainem an dern Concilj, oder zn ainem andern tag zwitrecht wurdn, darumb bedurften vnser senndboten an vns nicht way- gern sunder ain igliche stat von vnsern wegen aufnemen, die vnser frewnd die kurtürstn oder ir rete darezu füg sam beduncke.
Item ob geredt wnrde von den decTeten des Concilii ze Basel aufzenemen, vernämen dan vnser senndeboten daz 8olh auffnemen zu der heiligen kirchen nücze vnd
richtnuss der zwitrecht gedienen möchte, so iniigen die selbn vnser senndboten von vnsern wegen zusagen, daz wir allain die decrett auffnemen wollen die vor dem gegenwurtigen scisma geseezt sind, vnd die vnser frewnd die kurfürsten vormaln auffgenomen habent, vnd die sich auch vnser obgenant vornordern vnd vetter kunig Al brecht seliger verwilligt hete auffzenemen.
Item ob bej dem obgemeltcn tag ze Mencze geredt wurde von ainer crklerung damit ainem tail soltc gehor sam zugesagt werden darinn sullen sich vnser senndebo ten nichts .vernähen , sunder das an vns schieben.
Item ob vnse'r frewnde die kurfürsten, oder ir rete von iren wegen begerten, daz wir mit in treten soltcn in ir ayming appellacion vnd protestacion, darauf!' mügen vnser sendpoten antwurtten, daz sy in irem abschaiden von vns vernomen haben wie wir zn disen Zeiten bej der antwurttc ze besteen- maynen die wir iren reten vnd senndeboten hie in der Newnätat auff soliche ire begere in vnserm auffnemen des heiligen reichs getan haben, ob aber vnser senndeboten darüber als vast angehalten wurden so sullen sy das schieben vncz auff vnser kunfft gen Mencz.
Itcin ob bej demselben tag ze Mencz geredt wurde von des heiligen reichs sachen die bej dem tag zu Nü- remberg solten furhandn genommen sein worden so uingii vnser senndeboten darumb auch antwurtten auff ainen schub vncz auff vnser zukunfft gen Mencz.
Item was aber in der heiligen kirchen sachen von der deutschen nacion wegen bej dem tag zeNüremberg solte geredt sein worden, daran IT bedurffen vnser senndboten an vns nicht waygern, sunder sullen sy von vnsern we gen darauss reden auff solich maynung als oben begrif fen ist.
Item ob ouch durch der kristenlichen kunige senn deboten, vnser frewnde die kurfürsten, vnd ander geist- lcich vnd werltleich fürsten, prclate, herren, vnd stete die zu dem egenanten tag gen Mencz komen werden iebt anderer wege geraten vnd furgenomen wurden die sv oder der merer tail aus in zu aynigung der heiligen kir chen bas ze dienen verraainten dann die wege so oben begriffen sind, der mugen vnser senndboten sunderlich mit rat vnscrer frewnde der kurfürsten oder irer rete, von vnsern wegen auch voruolgcn, doch daz sy damit dhainem tail gehorsam oder adherencz nicht zusagen, vnd sich auch in dhainerlcj sachen begeben die wider vnser vorgemelte antwurtte wäre, die wir vnsrer frewnde der kurfürsten rete vnd senndeboten hie in der Newnstat gegeben habn.
Item ob bej dem tag zn Mencze von sollten sachen wegen geredt wurd darumb botschefft zu baiden tailn ze schicken oder ze schreiben wäre so snllcn vnser sennd boten den tag auffhalten vnd solh besliessung mit allem fleiss vncz auff vnser kunfft gen Mencz, sunderlich an gesehen daz wir wenigem kunign vnd furstn zn dem-
A-*
IV Anhang. König Friedrich IV. 1441, Jan. 6.
selben tag ze schicken geschriben haben die villicht auch alle so forderlich nicht dahin komm werden.
Item ob von des kriechen gelts wegen in dewtschen lannden etc. geredet wurde so mügen vnser senndeboten die antwurtt darumb wol schieben aafF vnser kunfft gen Mcncz dasclbs wir vns mit vnsern freunden den kurfür- stcnvnri geistlichen vnd weltlichen fürsten deutscher na cion ■/.!• vftderreden maynen damit sollt gelt zu hilfe ynd nuez der cristenheit geker'et werde, wurde aber vmb das- m'IIi gelt sonaft angehalten, so mügen vnser senndboten darauf!' antwurttn, daz wir vnsern willen darzu'geb'en wel len daz von demselben kricchgelt alsu'il des vorhanndn ist. den von Aüinian ain sunt nach glichcr. anzall 'der.
deutschen nacion gegen den andern nacionen bezalt werde, wan villicht die von Franckreich sich an das zu aiiiem newn Concilij oder andern gelichn wegen nicht begeben wurden, als wir dann vernommen, daz sy solh maynung vormaIn auff ainem tag ze Mencze auch gemel det haben, doch so maynen wir daz darein die sum ge rechnet werde, die das Concilj ze Basel vorher dauon aufgehebt hat, vnd daz das vbrig tail vnuerrücket beleihe zu andern not'durffln der heijign cristehhait."
Die vorgeschriben vnderweisung, vnd darauff auch vnffern gcwaltsbriej' haben wir vnsern obgcmeltcn senn deboten geschaffen aus vnser canczlej ze antwurttn an frejlag der-heiligen dreyer kunig tag anno etc. xlj°.
Regesten des römischen Königs Friedrich IV, ed. Chmel, 1838 (Google data) 2, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/RegestenFriedrichIV/de9d9180-3af6-4861-ab2b-10babbdd65d1/charter>, accessed 2025-04-21+02:00
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