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deutschNotes:
a Titel von späterer Hand T4, von Landschreiber Moritz Hess, darüber die Ziffer 1.
b Links neben der Initiale ein – und darunter ein +.
1 Vgl. LAA Bücher, Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 17–20, mit mehrmals überarbeiteten Best. betreffend wachter unnd fuͤrschower, ist bestaitt am 30 tag octobren im 1547 jar. Ittem es ist angesechenn, das die wacher [!] bin tag uff die wacht soͤllenn gon unnd nütt wider darab, unntz sy den tag sechenn, unnd sollinnd mitt thrüwenn wachenn unnd all stund umm gon, wie hiernach volgtt, unnd guͦtt sorg habenn bin irenn aidenn, als sy schwerenn unnd innen zuͦ thund befolchenn ist. [Von späterer Hand] Desglichen solennd die haͤmlichenn waichter ouch thun. Sodann folgt eine genaue Beschreibung des Rundgangs durch das Dorf, den die Wächter zu absolvieren hatten. [S. 18] Man sol die waichter uf der wacht ruwig lassen. Zum annderenn das niemannd die wachter uff der gass zerenn noch sumen sol. Unnd wer wair, der die waichter misshanndletti unnd mitt gfairttenn beschütti older wurffi old mitt inn fraiffnetti, der ist on gnad zuͦ buͦss verfallenn v lib d. [Von späterer Hand] Den haimlichen waichter ouch also buͦs ain heren. [Von späterer Hand] Item sy sollend ouch by dem aid, so sy schwerenn, an genntz das nüt lanng lassenn anston, wan etwan sich begaib, das die haimlich wacht nüt mit gstanndnen lütten, sonnder mit jungen buͦbenn, alder das uff ain zitt die haimlich wacht gaͤr nüt versechenn, anzoͤgenn, dar mit nüt durch soͤlich hinlaisigkaitt in gros costen und jamer, dar vor uns gott alle behütt, kom, sonder das aldan die selbigen gstraft werdend. [S. 19] Wer sich aim waichter nüt zuͦ erkennen gaib. Zum drittenn das sich niemannd vor den wachter verbutzen sol. Unnd so naiswar wairi, der denn wachter uff der gass bekaimy unnd sich nütt zuͦ erkhennenn gebenn welltti, so soͤllinnd die wachter annder fromm, biderb lütt anruͦffenn, die sonnd inn behulffenn sin unnd denn zuͦ der lanndtlütt hannd unnd gwalltt fuͤrenn. Unnd dannothin sol ainer gstrafftt werden nach sinnem verdiennenn. Bus v ib d. Von der gleichen, späteren Hand Bussbetrag nachgetragen sowie neben dem Abs. blibt angemerkt. – Von buchenn, haichlenn und schitter derenn. Zum vierttenn sol niemannd im dorff unnd so witt die fürschow gatt in sinem hus buchenn, es hab dan aines ain guͦtt und wol versorget buchhus [Einschub nachgetragen], nach bim liecht haichlen, ouch weder schitter nach schaittenn nach ungeschwungen werch unnd der glichenn bim offenn therenn. Unnd wer der aines ald merers ubersaichi, ist zuͦ buͦss verfallenn, so offtt es geschichtt, iij ß d. Und sollennd dz die wachter unnd menngklich laidenn bin irenn aidenn. Und brekholz ouch nit terenn und buchen tags als. Hier bricht der letzte Satz, der von anderer Hand stammt, ab. – Wer ongwairlich mit dem für um gat. Zum fünfftenn dz niemannd mitt dem liecht un ain latternnen inn stall unnd uff ain hoͤw thili gon sol, och niemann kain für holenn on ainn haffenn older ain pfannenn. Es sol ouch kain wirtt aim gast ain kerzenn us sinem hus gebenn. Es wair ||dan sach, das ainer ain gast in sim hus het, der nüt by inn zuͦ herberg wair, so mag dan ainer im wol an sin herberg zünden older sin knecht ald jungfrowen das haisen, by gemelter buͦs; by der buͦss 15 ß d, wer ain froͤmpten soͤmer in stall ald hoͤw thili last. – Von fürschower. Zum sechstenn soͤllinnd die fürschower all 6 wuchen ummgon unnd, wo sy ettwas finnden, dz nütt wol gmacht ist, so soͤllinnd sy dz hinweg brechenn unnd widerumm guͦtts da hinn haissenn machen. [Der folgende Abs. von späterer Hand] Anno domii [!] 1554 isten ann der mitwuchen [gestrichen] sannt Cunnratts tag [26.11.1554] hatt ain pottner ratt uf und anngnomen, das die fürschower in den aid sonnd nemen, das sy thrüwlich sorg sond han und, wan sy umgonnd, das sy sich nüt sezenn sollennd und niennen unhar thrinken, unz das sy gair um sinnd ganngenn, old der straf erwarten. [S. 20] Von bachenn und schmidenn im sonder wind. Zum letstenn das niemannd bachenn nach schmiden sol, wann der sonnder winnd ist. Unnd ob schon glich aines geheblett hette, so sol man dannocht nüt bachenn. Ouch sol niemannd inn sinem hus bachenn uff den martt zuͦ verkoffenn bin der buͦss xv ß d. Unnd welcher dz verscholltt unnd buͦss nüt gibtt, so sol der waibel denn ald die selbenn von stund an inn das stübli fuͤrenn, biss aines willinng ist die buͦss zuͦ gen. [Vorgehende zwei Teilsätze gestrichen] Doch wann die pfister bachen enthalb dem dorf, soͤnd sy ain knecht han, dan by stan und ander lüten, dan so geheblet han, ouch bachen lan. Such me am 27 blat. – Item es hat ouch ain aman und ain rat uf und angnon, wan sach wair, das man umzüchenn wet nachz mit kerzenn, so solend dan die wirt older iren knecht als maigt die kerzen für die husthuͤr tragen und dan da selbs erst lasenn anzünden. Und wan man wider kempt, so solend sy dan die kerzen vor gemelter thür wider empfachen und nüt jetlichen lasen selbs mit umzuͤnden, ouch by der buͦss 3 ß d. Ferner die Best. ebd., S. 16: Wo die waichter ruͤfen sollennd. – 1579 entstand eine weitere Feuer- und Wächterordnung. – Zu den Feuerschauern: HLS 1, S. 382. – Best. zu den für laitterenn in LAA Bücher, Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 52. – Zu den Nachtwächtern: LAA Bücher, Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 117 f. – 1559 haben Landammann und rath [...] jeder rod fuͤr kübel gebenn, vgl. ebd., S. 178. Der Art. fand unverändert Eingang ins LB 1585, Art. 183, fol. 70v. – Zu den Dorfbränden von Herisau (1.4.1559) und App. (18.3.1560): AppGesch. 1, S. 448–458; Herisau, S. 30 f.; AUB 2 Nr. 2588, S. 325 (19.4.1559); LAA, B X, Nr. 77 (19.4.1559). – Druck: Rusch, Landbuch, S. 87.