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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  42
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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 42, S. 145
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 42, S. 145

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    (Cap. 46.)

    F. G. Hertzog Hennerich ziehen nach Prag, wie es droben mit

    I. F. Gr. ergangen.

    Demnach sich denn der 1. July, da I. F. G. sich zu Prag vor I. K. M. einstellen, 1581 •. herzunahete1), haben sich I. F. G. auff die Reise so viel möglich gerüstet und fertig 'au gemacht. Zwar hätten I. F. G. sich gern bey I. K. M. entschuldiget, hatten aber nicht erhebliche gnugsame Ursachen dazu, sonderlich weil I. K. M. auff zuvor unterthäniges Bitten I. F. G. Hertzog Friedrichen, die Landschafft und Herrn Brandano von Zedlitzen zu Verhör der Sachen albereit auff den 4. July nach Prag erfordert, 4. Juti. darumb konten I. F. G. sich gar nicht entschuldigen, und wann es mit Aufbringung Zehrung schwer zugienge, dass auch I. F. G. fast derwegen daheim hätten bleiben müssen, so bemüheten I. F. G. sich doch so hoch, dass sie 200. Thaler zuwege brach ten, sein also den 4. July zur Lignitz auffgewesen, und bey sich gehabt Hannss 4. Juti. Schramen, Cantzlern, Hannss Lossatten, Hannss Schweinichen Hoffmeister und 6. Hoffjunckern, 8. reisige Rosse und 3. Kutschen, und sein den 9. July zu Prag 9. Jut». ankommen, da denn I. F. G. von dem Kays. Fourier auff die kleine Seiten einlogieret worden.

    Hertzog Friedrich und die Landschafft sein etliche Tage zuvor2) nach Prag ankommen, und haben Hertzog Hennerichen zum hefftigsten verkleinert, und angege ben, beyneben ausgesprenget, Hertzog Hennerich würde nicht erscheinen, denn er sich albereit in Pohlen salviret hätte, und wäre landkündig, er brächte ein Hauffen Po hl en, und wolt Lignitz besetzen, auch im Lande streiffen lassen. Derowegen so müsten die Pässe an der Pollnischen Gräntze verleget werden, ohne dies würde das Land Schaden leiden. Welches alles nur ein Gedicht gewesen, damit Hertzog Hennerich bey I. K. M. möchte verkleinert und angegossen werden.

    Folgenden Morgen haben I. F. G. Hertzog Hennerich den Hoffmeister zu dem 10. JuK. Herrn von Dietrichstein alss I. M. obristen Hoffmeister geschicket, und nach gebührlicher Zuentbittung anmelden lassen, dass I. F. G. sich auff I. K. M. gnädigste Erforderung, und deren Fürstl. Anglobnüss nach, gestrigen Abend in unterthäniger Gebühr eingestellet. Wann dann I. F. G. numehr auch aus Unterthanigkeit gebühren wolte, I. Kays. Maytt. derselben gehorsame Dinste zu presentiren und auffzuwarten. Dieweil aber I. F. G. zu Ohren kommen, welcher Gestalt I. F. G. bey I. K. Maytt. hefftig solte angegeben sein worden, daran doch I. F. G. ohne genugsame Verhöhr nichts einreumen könten, alss wolte I. F. G. gehorsamlich gebühren, sich bey Ihro Gnaden, als I. M. obersten Hoffemeister, anzugeben, sich zu erkundigen, ob I. F. G.

    1) Es waren auch die Städte Goldberg, Hainan, Lüben und Liegnitz nach Prag vorgeladen worden, auf ihre demüthige Bitte erliess man ihnen zu erscheinen. Herzog Heinrich hatte vorher Gesandte, Hans von Lassota, Dr. Schramm, Hans Burkhart, Mat hoy, nach Prag geschickt mit ausführlicher Instruction. Der Kaiser verschob 21. Juni darauf zu antworten bis auf Heinrichs Ankunft.

    2. Nach Thebesius S. 199. am 2. Juli.

    17*

    132 II- Schweinichens Heinrich XI .

    1581. wie zuvor und die Fürsten aus Schlesien zu thun pflegten, I. K. M. unterthänigst auffwarten solle. Beyneben aber beten I. F. G. den Herren freundlich, I. F. G. bey I. K. M. unterthänigst anzugeben, und vermelden, wass sich I. F. G. verhalten solle.

    Darauff hat der von Dietrichstein zur Antwort gegeben: Ihro Gnaden ver nehmen mit Verwunderung aber aus gutem Gemüte gern, dass I. F. G. sich auff I. K. M. Erforderung unterthänig einstellten, und derselbigen Fürstl. gethanes Anglobens in gebührliche Acht gehalten, und demselbigen eine völlige Genüge gethan, I. G. wolten solches I. K. M. unterthänigst vorbringen, es solte der Hoffemeister im Kays. Wart zimmer auff die Antwort warten, und war I. G. derwegen wunderlich (weil sie jtzo vernehmen, dass I. F. G. ankommen wären), dass gestriges Tages von l. F. G. ein anders bericht wäre worden, welches diesem gantz zuwiederlieffe, darumb es denn I. F. G. bey I. K. M. zu sondern Gnaden gereichen und kommen würde.

    In einer Stunde läst der Herr von Dittrichstein Hertzog Hennerichs Hoff meister in die andere Cammer fodern, zeigen I. G. ihm an, I. G. hätten I. K. M. unterthänigst bericht, dass I. F. G. alhier wären ankommen. Dies vernehmen I. K. M. mit Kays. Gnaden gern, und I. F. G. möchten dem alten Brauch nach den Zutritt in I. M. Cammer haben, und unterthänig auffwarten. 11. Juti. Folgenden Tag ritten I. F. G. gen Hoffe, da denn I. F. G. von allen Herren

    Officirern gantz freundlich empfangen worden. Wie I. K. M. zur Taffel gehen sollen, haben I. M. Ihro F. G. die Faust geboten, und gantz gnädigst erzeiget, ist auch I. F. G. dem Brauch nach von dem Obristen Hoffmeister das Handtuch I. M. zu geben, gebracht worden. Hernach haben die CammerHerren I. F. G. so bald mit zur Taffel genommen, und sich jedermann gegen I. F. G. wol gestallt, und sein I. F. G. hernach Morgends und Abends ken Hoff geritten, und I. K. M. auffgewartet. So sein I. F. G. auch offt zu den Herren Officirern zur Taffel gezogen, sie besucht, und sich angenehm gemacht, wie denn die Herren Officirer I. F. G. gewohniglich ohne dies einladen thäten.

    Es verzog sich die Sache unangefangen biss in die 5te Woche. Unterdessen gehet I. F. G. die Zehrung ab, dass sie beyn Juden versetzen, wass sie haben, wie denn der Hoffemeister seine eigene Ketten vor 80. Floren ungrisch versetzen muste, dass I. F. G. sich erhalten mochten. Darumb I. F. G. ferner keinen Bath mehr wusten, weil niemand trauen wolte.

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    F. Gn. Hertzog Hennerich suppliciren an Ihro Kays. Maytt.

    umb Geld.

    Derowegen so suppliciren I. F. G. unterthänig an I. K. Maytt., geben sich des Unvermögens an, bitten I. M. daneben mündlich, weil I. F. G. in etliche Wochen

    1) Von hier sind die Capitel in der Handschrift wieder mit Zahlen versehen.

    Cap. 46. Hz.Heinr. hi Prag. Cap. 47. Hz. Heinr. in Getdnoth. Cap.48. Hz. I/einr.gewarnt. ]33

    alda gelegen, sich gantz verzehret, I. K. M. wolten die vorher mit Hertzog Frie- 158*- drichen, deren Landschafft und Brandano von Zedlitzen auff Commissarien kommen lassen, die die Sachen im Lande höreten, und I. F. G. gnädig wider nach Hause verlauben, I. F. G. wolten zusagen, sich allewege vor I. K. M. oder derselbigen Commissarien zu gestellen, und der Sachen bey wohnen, solte I. F. G. aber dies nicht erheben, so beten I. F. G. I. K. M. unterthänigst umb ein gnädiges Anlehn vorreichen zu lassen, damit I. F. G. Zehrung hätten, und alda länger sich auffhalten möchten, so wären I. F. G. auss unterthänigen Gehorsam schuldig, I. K. M. Deroselbigen Gelegen heit nach auffzuwarten, biss I. K. M. zum Bescheid der Sachen gnädigst langeten.

    Auff solche gehorsambste Supplication waren I. F. G. 3. Tage hernach von I. K. M. durch den Herrn Rumpffen gnädigst beschieden, I. K. M. konten I. F. G. ohne Bescheid der Sachen nicht verlauben, sondern I. M. hätten bey der Böhmischen HoffCammer den gnädigsten Befehl gethan, dass I. F. G. solten 300 Taler vorgestrecket werden, damit I. F. G. desto besser warten möchten, dies I. F. G. denn zum höchsten unterthänigen gehorsamen Danck angenommen, und verwarten also ferner mit Freuden zu Prag, versahen sich keines bösen Ausgangs der Sachen, schicken auch so bald etliche Ross und Gesindlein ab nach Lignitz, und hatten I. F. G. einen guten Muth, denn sich I. K. M. gnädigst gegen I. F. G. stalten, so wol alle Officirer, Cammerherren, und das gantze Kays. Hoffgesinde freundlich erwiesen, und sich erzeigten. I. F. G. warten Morgends und Abends X K. M. fleissig auff, und versäumeten keine Stunde.

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    Cap. 48. ')

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    F. Gn. werden gewarniget, des Bestricknftss halber.

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    Nach zweyen Tagen kommet eine vertraute Person zu I. F. G. und berichtet, wie dass er in der Kays. Cantzeley auff des Herrn Secretarii Tische ein Concept eines Kayserl. Decrets gelesen, darauss er so viel verstanden, dass I. F. G. von I. K. M. in eine Custodia werden eingezogen werden. Darüber wurde Ihro F. G. zum höchsten verstürtzet, und bekümmert, halten derowegen Rath, wie den Sachen zubegegnen sein möchte. Ob es nu wol auff alle Fälle hin und wider bewogen ward, konte doch der Sachen keine Ruhstelle gefunden werden, schlossen I. F. G. endlich vor sich dahin, ehe sie sich von I. K. M. in die Custodia wolten stecken lassen, ehe wolten sie Land und Leute in Stich setzen, denn I. F. G. Gemahlin der Hertzogen müste doch das Ihre bleiben, darumb so wolten I. F. G. bald entreiten. Alsdenn wann die Kayserl. Un gnade vorüber wäre, so könten I. F. G. sich durch Chur und Fürsten Intercession wider einbitten und zu Gnaden kommen, auch durch ein sicher Geleite zu Verhör der Sachen

    1) Durch Versehn des Schreibers ist Cap. 48 ausgefallen und Cap. 52 doppelt. Wir zählen regelmässig fort.

    134 H- Schweinichens Heinrick XI.

    1581. erscheinen. Es wolten I. F. G. aber mit eigenen Händen an I. K. M. unterthänigst schreiben, wie dass I. F. G. unversehens wichtige Geschäffte vorgefallen, dass sie ver reisen haben müssen, bitten I. K. M. gehorsamb, solches zu keinen Ungnaden zu ver- mercken, wären erbötig, allezeit auff I. F. G. Erfordern sich unterthänigst wider einzu stellen, welche Supplication solten die 3. Rähte, wenn I. F. G. weg wären, Ihro K. M. unterthänigst überantworten, und beyneben I. F. G. auch mündlich des Abreisens halber in bester Form entschuldigen.

    Mit solchem Rathschlag stimmeten zwar Cantzler und Lossatten mit I. F. G., wolten auch dies Schreiben und I. F. G. Entschuldigung I. K. M. gehorsamlich vor tragen, Schweinichen der Hoffemeister aber redete I. F. G. derwegen ein, dass I. F. G. sich wider I. K. Maytt. nicht setzen solten, und ihr Fürstenthum ja derselbigen eigenen Leib also in die Schantze setzen, denn es noch ungewiss, ob es, wie I. F. G. bericht worden, sey. Ritten nu I. F. G., so ritten sie sich erstlich umb Land und Leute; vors Andere so würden I. F. G. von I. Kays. Maytt. von einem Land zum andern, ja von einem Herren zum andern, verfolget werden, auch wol gäntzlich in die Acht er kläret werden. In Polen würden I. F. G. ingleichen nicht sicher sein, denn I. K. Maytt. würden gleichfalls an König schreiben, dass I. F. G. gefänglich angenommen und I. Maytt. zugeschicket würden. Derohalben so wolte er I. F. G. gehorsamlich davon ab gemahnet haben. Das Schreiben, so an I. Kays. Maytt. gestallt werden solte, zu über reichen, und mündliche Entschuldigung dabey zu thun, hätte er dasselbe neben den andern Herren Rähten zu überantworten, und die Entschuldigung I. K. M. gehorsam vorzutragen helffen, gross Bedencken, denn gewiss kein anders zu befahren, dass sie bey den Köpffen genommen würden, und in ein Loch gesteckt, und sie nicht rauss gelassen, biss I. F. G. sie wider zur Stelle hätten gebracht, denn es kein anders An sehen haben würde, als dass sie solches I. F. G. würden haben gerahten, darumb könte er in solches Vornehmen nicht willigen, denn er zuvor in dem Lignitzschen Krieg in der höchsten LeibesGefahr wäre gewesen, dass die Kays. Herren Commissarien seinem Weibe sagen lassen, sie solte ihn warnigen, dass er von Hertzog Hennerichen ab trete, oder möchte nicht wissen, wohin er sein Hut setzen, wolte sich auch klar ange- saget haben, wann I. F. G. ritten, so wolte er auch fahren, oder zu Fusse weglauffen, denn keine Gefahr wolte er ferner auff sich laden.

    Dieses Einreden und Angeben gefiehl I. F. G. gar nicht, sondern hielten endlich auff ihrer Meinung, dass sie reiten wolten, liessen auch 3. Klapffer fertig machen. Es blieb aber der Hoffemeister auff seinem Intent beruhen, und wolte nur dies I. F. G. noch zu Gemüte geführet haben, welches besser, Land und Leute zu verlieren, und mit seinem Leibe nichts weniger in der höchsten Gefahr zu sein, auch in grosse Ungnade zu kommen, alss seinem Herren zu gehorsamen, dabey allemal Trost wäre, dass widerumb zu Gnaden zu kommen sein möchte, da denn im andern Vornehmen keine Gnade zu hoffen sey. Er wolte zwar I. F. G. nicht halten, aber er bete I. F. G., die wolten sich über derselben Vornehmen wol bedencken, und weil den andern 2. Rähten durch des Hoffemeisters Gemüthführung das Blat schoss, wurden sie auch ander Mei nung, und bewogen I. F. G., dass sie es diesen Tag einstelleten.

    Cap. 48. Hz. Heinrich gewarnt. Cap. 49. Hz. Heinrich im Verhör. 135

     
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