Schlesische Urkunden zur Geschichte der Juden im Mittelalter, Nr. 35. , S. 84
Schlesische Urkunden zur Geschichte der Juden im Mittelalter, Nr. 35. , S. 84
Brünn, Dienstag, 24. Juli 1453.
Wir Lasslaw ... bekennen. Als sich laider grausame und erschrekchliche Handlungmit dem beiligisten und hochwirdigisten Sacrament des werdensleichnam
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unsers lieben herren JhesuCristi durch unser Juden zu Bresslaw haben begangen; also daz sy das heiligiste Sucrament von Cristen in ir gewalt bracht und das in ire Sj'nagoge, do sy in sambnung beyeinander sein gewesen, darinne mit Ruten geslagen und sust smelichen gehandelt und in maniche Stete und lannd, nemli- chen gen Polan, bey Juden und Cristen, andern Juden zugeschikt und andern enden mit stechen, slahen und ruten hawen gcsmecht in iren Synagogen; als solher ihrer handlung vor dem geistlichen und andechtigen vater Bruder Johannsen von Capistrano, auch der gelertisten Maister der heiligen schrifft und geistlicher und werltlicher rechten lerer auf dem thume zu Bresslaw, mit- sambt unsern getrewn, Sigmunden Potenprunner und Oswalden Reicholf, die wir von der sachen wegen der Juden, von unsern wegen zehandeln, dargesannt haben, auch vor unsern lieben getrewn Haubtmann, dem Burgermaister und den Ratmannen daselbs zu Bresslaw verhort sein worden, als denn ir bekenntnuss, in den Instrumenten daselbs auf dem Rathaus gelegen, mit offenbarn schreibern beezeihent, vermerkt und ingeschriben ist worden, nach lautt derselben Instru ment. Wenn aber, umb solich und ander gross missetat und schulde unserer Juden, die obgemelten haubtmann, der Burgermaister, die Ratmanne und die Burger gemainklich in unserm abwesen von unsern wegen und zu unsern banden und verrerm unserm gescheht die benanten unser Juden und Judinn mitsambt im Kindern und allem irm gut, als vil sy des haben rinden mügen, gefenkeb- nusst und ingenomen, und dasselbe ir varundgute alles in unser Burgk zu Bressla zu unsern banden ingelegt und bewart und daran Sy als frome getrewe Kristen Und unser getrewn getan und gehandelt haben, daz wir gen In in besundern gnaden wellen erkennen, wenn ye Kristenlewten nicht geburlich wer, daz solhe grosse smachait, die dem Allmechtigen got und dem heiligen Cristenglauben durch die bosen Juden zugeezagen sein, ungestraft! solden beleiben. Wann aber wir di vorgenanten Sigmunden Potenprunner und Oswalden Reicholf an unserer Stat und mit unserm gewalt gen Bresslaw gesanndt haben, sich solich unser Juden, Judinn und irs guts zu unsern banden zu underwinden und zu straffen, als wir mit In verlassen haben: Also haben die benanten unser haubtman, der Burgermaister, die Ratmanne, die Scheppen und die Burger gemainclich zu Bresslaw unser Juden, Judin, ire Kinder und alles ir gut, was Sy des nach der Juden gefenkchnüss funden in unser Burgk zu unsern banden gelegt betten, den gemelten Sigmunden Potenprunner und Oswalten Reicholf zu unsern handen genczlichen ubergeantwurt, und sagen Sy fur uns und unser erben und Nach kommen darumb quitt, ledig und los, angeverde, und das vorgenant gut die genanten S. P. und 0. R. gehandelt haben, wie das in Registern, der wir ains haben und das ander zu Bressla bey den Ratmannen verpetschadt nidergelegt ist, aigentlich ist aufgeschoben. Wer aber, daz noch hinfür zu Bresslaw der Juden gut, welherlay das wer, indert wurde erfarn, das sol noch zu unsern handen geantwurt und geben werden, und Sy sullen des vleiss haben, wo Sy darauf komen mügen, das zu unsern handen helffen zebringen, es sey an
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geltschuld, Claynatten oder in andern varunden gutem, nichts ausgenomen. Mit Urkund des briefs. Geben zu Brunn, an sand Jacobs abent des heiligen Zwelifpoten ... 1453... -
Ebendaselbst, Orig., K. 11 a.
Oelsner, Ludwig: Schlesische Urkunden zur Geschichte der Juden im Mittelalter, 1864 (Google data) 35. , in: Monasterium.net, URL </mom/SchlesischeUrkundenJuden/c99940b2-07c0-4b9b-82cc-f5c3dede9f67/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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