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Charter: St. Pölten, Augustiner Chorherren (976-1668) 1241 VII 31
Signature: 1241 VII 31
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31. Juli 1241, St. Pölten1
Herzog Friedrich II. von Oesterreich schenkt dem Stifte einen Hof zu Egelsee bei Krems.
Source Regest: 
LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 50
 

cop.
A, 58' nr. 91 a; C, 84 nr. 138; C, 45 nr. 66.

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    Lateinische Fassung:||
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    In nomine sancte et individue trinitatis amen. Fridericus dei gratia dux Austrie et Stirie omnibus Christi fidelibus salutem in perpetuum. Cum erga quas libet ecclesias pio semper moveri velimus affectu, specialiter tamen ecclesiam beatissimi martiris Christi Ypoliti quem apud districtum iudicem pium nobis elegimus ad vocatum in defensione nostra, in elemosinarum largitione semper intendimus promovere.||
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    Hinc est quod cunctis presentibus et futuris dignum duximus intimandum, qualiter ob remedium anime nostre nostrorumque parentum prefate ecclesie beati Ypoliti et canonicis illic deo servientibus curiam quandam in Egelsêa sitam iuxta Chrems cum omnibus suis attinenciis tradidimus iure perpe tuo possidendam, ita tamen ut nullus fratrum presentium vel subsequentium eandemb curiam umquam vendere vel aliquo modo alienandi ab ecclesia habeat potestatem.||
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    Et ut hec nostra donatio rata sit semper et inconvulsa, presentem paginam sigilli nostri munimine testibus subscriptis fecimus roborari. Acta sunt hec anno domini MCCXLI in ecclesia sancti Ypoliti, presentibus venerabilibus dominis nostris: Rudegero Pataviensi episcopo et Chunrado Frisin gensi episcopo; et aliis viris honestis: Ulrico arcidiacono et canonico Pataviensi etc Gerocho canonico ibidem, Eberhardo canonico ibidem,d Ulrico plebano dee Kirchperch; et ministerialibus: Dietmar de Lietenstain,f Hathmaro de Wesen, Hermanno Tolzario, Heinrico de Merswanch, fratribus de Zaelkingeg Chunrado, Hainrico. Data in Sancto Ypolito, pridie kal. augusti.||
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    Deutsche Fassung:||
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    In dem namen der heiligen und der ungetailten drivaltikait amen. Wir Fridreich von gotes genaden herzog ze Osterreich und ze Steir pieten allen gotes getreun das hail imer und ewikleich. Seit das wira geruer t albeg wellen werden wider ein igleicheu kirichen mit einer gütigen pegernuzs, doch wesunder gegen der chirichen des allerseligisten martrer gotes sand Poelten, den wïr uens haben ausderwellt zu einem gue tigen redner bei dem strengen richter, daz wïr den albeg fuederen wellen mit der gebung unsers almuesen under unser verschiernuezs. Darumb tue wïr offenbar allen den deu do gegenbürtig oder kunftig sind, daz wïr geben haben der vorgenanten kirichen des martrer sand Polten und den korherren di doselbs dienund sind einen hoff zu Egelsee gelegen bei Chrembs mit aller zuegehorung mit einem ewikleichen rechten zu wesitzen durich unserr sellhails willen und auch durich aller freunde, also das chainer unser brueder gegenburtig oder hernach kunftig den selbigen hoff ze gewalt haben immermer zu verkaufen oder in etlicher mass enphfromden von der vorgenanten kirichen ze Sand Polten. Und das unser gab vest sei und unzebrochen, so hab wïr zu merer gewishait lassen bestetigen disen brief gegenbürtigen mit der bewärung unsers insigel und mit den nachgeschriben zeugen: der ersam herr her Rueger pischolf ze Passau, her Chuenrat pischolf ze Freising; und ander ersam mann: her Ulreich archidiaken und korherr zu Passau, her Gerhart und her Eberhart karherren daselbs, her Ulreich pharrer zu Chirichperg; und ander diener: Diettmar von Liechtenstain, Hartman von Wesen, Herman Dolser, Hainreich von Merswankch, Chuenrat und Hainreich von Czelking. Di dorgenanten ding sind geschechen in der kirichen dacz Sand Polten nach Christi gebuerd tausend jar zwai hundert jar ains und vierzig jar, an dem anderen tag kalendas augusti, das ist an dem ainunddreissigisten tag des maneit Julii etc.
    Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 50-53

    Original dating clausepridie kal. augustian dem ainunddreissigsten tag des maneit Julii

    Editions
    • Duellius Misc. 1. 432 nr. 33, Exc. 34 nr. 78 (beide im Auszuge nach A).

    Comment

    Fassungen auf latein und deutsch.


    LanguageLatein

    Notes
    11 Meiller kennt eine Urkunde dieses Datums und Inhaltes nicht. Verleitet durch Müller-Maderna 2, 102, welchem er die Worte: nomine avene ad cameram deponende entnimmt, und welcher den ausser Protokoll, Eschatokoll und Zeugenkatalog nichts enthaltenden Bruchstücken bei Duellius, Misc. 1, 432 nr. 33 und Exc. 34 nr. 78 die Explicatio der Urkunde von 1243, Sept. 8 (vergl. nr. 36) unterlegt (Meill. 176, 125), hat er unter 172, 107 eine nicht bestehende Urkunde zu 1242, Juli 31, verzeichnet (vergl. Winter, Bl. d. Ver. f. Landeskunde 1883, S. 431, Anm. 2). Er glaubte nämlich noch eine Aenderung im Datum vornemen zu müssen, die auch uns berührt. Es ist aber in unserem Falle gewiss ein Unterschied zwischen acta und data gemacht, da beide an ganz verschiedenen Stellen stehen, so dass augenscheinlich : acta sunt hec anno domini MCCXLI in ecclesia sancti Ypoliti presentibus etc., womit die Zeugenreihe anhebt, und das an den Schluss der Urkunde gesetzte: Data in Sancto Ypolito pridie kal. augusti nicht zu dem einen »geschehen in der kirchen dacz Sanct Pölten« 1241, Juli 31, vereinigt werden dürfen, wie die nachträgliche deutsche Uebersetzung will; dies ergeben gerade Meillers Erörterungen a. a. O., S. 269, 477, für die wir ihm Dank schulden. Immerhin aber könnte die im Jahre 1241 in der Kirche zu St. Pölten vorgenommene Handlung in den Mai dieses Jahres fallen, da der von Passau zurückkehrende Herzog sich am 9. Mai zu Krems, am 23. aber zu Wien befindet. Zur Ausfertigung konnte wahrscheinlich wegen zu kurzen Aufenthaltes die Urkunde damals nicht kommen. Erst in Wien mag das Stück vollendet worden sein, worauf es höchst wahrscheinlich durch einen Kanzleibeamten nach St. Pölten gebracht und hier überreicht wurde, welche Schlusshandlung man dann auch am Ende der Urkunde verzeichnete. Läge uns das Original vor, so müsste diese Thatsache irgendwie durch Verschiedenheit im Schriftcharakter oder in der Tinte ersichtlich sein, letzteres selbst dann, wenn der Schreiber der Urkunde auch deren Ueberbringer war. Was den späteren Uebersetzer bestimmt hat, Actum und Datum in eins zu ziehen und an den Schluss der Urkunde zu stellen, bleibe dahingestellt; wahrscheinlich hat er den wesentlichen Unterschied zwischen beiden Beziehungen nicht genügend gewürdigt.Mit keinem Worte verräth der Inhalt der Urkunde, dass es sich hier um nichts, als um das schon vor 1235 (nr. 32) durch den Priester Richard von Krems nach St. Pölten geschenkte Egelsee handle. Wüssten wir nicht aus nr. 33, dass der Herzog wegen des anderen Teiles der Richard’schen Schenkung eine Zeit lang mit dem Stifte in Irrung gestanden hatte, so müsste die Frage entstehen, ob das bei Krems gelegene Egelsee der vorliegenden Urkunde dasselbe sei, wie jenes andere, das vielleicht mit dem bei St. Pölten gelegenen identisch sein möchte. Dagegen spricht aber der Umstand, dass Richards Aufenthaltsort oder doch der Mittelpunkt seines Wirkungskreises Krems war; dann stimmt ja selbst das Schweigen dieser Urkunde über Richard zu dem von nr. 33 über Egelsee, so dass man einen Nachtrag zu der Entscheidung von 1235, Mai 1, mit Bestimmtheit erwartet. Damals also hatte man sich offenbar die Nachgiebigkeit des Herzogs in der Frage um Radendorf und Thalheim dadurch erwirkt, dass man vorläufig den Hof zu Egelsee preisgab, in der Hoffnung, ihn doch endlich wieder zurückzuerlangen; es hat aber doch sechs Jahregedauert, bis es Friedrich II. gefallen hat, jenen Hof nach St. Pölten zu schenken, begreiflicherweise ohne jede Erwähnung seiner Vorgeschichte und unter Bedingungen, die deutlich zeigen, wie sehr er im Vollbewusstsein seines einstigen Eigentums rechtes lebte. — Eine alte Randbemerkung, die jedoch vom Buchbinder zum Teile weggeschnitten ist, besagt: Hec? curia servit XX?IIII denarios et ad eandem curiam pertinet vinea, servit?? denarios; in Rechperch….hoc servit in ….iste.Fußnoten zum lateinischen Text:a Egelsee C.b tandem C.c fehlt in C.d dieser Zeuge ist in C ausgefallen.e in C.f so A, Liechtenstain C.g Zakinge C.Fußnoten zum deutschen Text:a wirt.
    Places
    • St. Pölten1
       
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