Ich Dietreich der Zauhinger und ich Rueger sein brueder und ich Chunegunt ir baider mueter und alle unser erben, wir verjehen und tuen kunt allen den die den brief sehent oder hoernt lesen, di nu lebent und hernach kunftig sint, daz wir ze lehen gehabt haben von dem edeln fürsten pischolf Albrechten ze Passaw und von dem goczhaus daselbn ainen halben zehent bei Retlperg auf vier lehen ze Pheffing und auf dem Haigarten hof; denselben halben zehent haben wir ze chaufen geben mit verdachtem mütt und mit guetem willen aller unser erben, zu der zeit do wir iz wol getuen mochten, dem erbern mann Petrein dem Voller und seiner hausfrawn ver Margreten und allen irr erben umb sechzehen phunt phenning wienner muns‚ der wir recht und redleich gewert sein. Wir haben den egenanten halben zehent auch auf geben unserm herrn pischof Albrechten von Pazzaw mit allem nucz und recht, als wir inn gehabt haben, das er inn verlihen hatt dem vorgenanten Petrein dem Voller und seiner hausvrowen ver Margreten und allen irr erben ze rechtem lehen und allen irr frum damit ze schaffen, verkaufen und versetzen und geben wem si wellen mit unserm gueten willen an allen irresal, und wellen des irr scherm und gewer sein fuer alle ansprach, als lehens recht ist in O^esterreich. Nement sew daruber dehainen schaden mit recht an dem egenanten halben zehent, den sull wir inn ablegen, und sullen das haben auf allen dem guet das wir haben in O^esterreich. Das inn die red stet und unzebrochen beleib, so hab wir gebeten den erbern herrn herrn Dietreichen den jungen von Weissenberkch und herrn Weikcharten von Retlperg, das die paid irr insigel an den prief gehangen habent zu ainem waren gezeug diser sache, want wir selb nicht insigel ze der zeit gehabt haben. Der prief ist geben dacz Sannd Pölten, nach Christes geburt uber dreuzehenhundert jarr darnach in dem neun und dreissigisten jarr, an sand Urbanns tag.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 329-330