Ich Anna die Leonpergerinn vergich offenlich mit dem brieve, das ich mit aller meiner erben gunst und willen recht und redlich geschaft und gegeben han und gib mit dem brieve den erwirdigen geistlichen herrn hern Gerungen brobst und dem convent ze Sandpolten demselben gotshaus und allen iren nachkommen daselbens auf ir gustreyambt neun schilling wienner phenning gelts frein aigen, die gelegen sind dacz Wenigen Rust auf ainem weinzurlgericht in Albrechtsperger pharr, da zu den zeiten Ëlbel Vösel auf gesessen ist, die man jerlich dient an sand Polten tag, gegen den neun^a schilling phening gelts die ich in und irem gotshaus auf das vorgenant ir gustreyambt verchauft han nach des kaufbriefs sage den si von mir und meinen erben daruber habent, also beschaidenlich das si mir und allen meinn vorvordern und nachkomen selen umb die obgenanten newn schilling gelts, got ze lob, unser frawn und allen heiligen und besunderlich sand Michel und allen engeln auf seinem altar auf der parchirhen in irem munster all mitichen ain mess ausrichten und verwesen sullen unverzogenlich. Si sullen mit den obgenanten newn schilling phening gelts mit aller zuegehorung allen iren und irs gotshaus frummen schaffen an all erbvogtey an all mein und meiner erben irrung als mit anderen irs gotshaus aigen guetern. Ich pin obgenante Anna und mein erben der vorgenanten newn schilling gelts mit aller zugehorung ir und irs gotshaus recht geweren und scherm fur all^b ansprach, als frein aigens recht ist und des landes recht ze Osterich. Get in aber daran icht ab mit recht, oder ob si mit recht icht chrieg oder ansprach daran gewunnen‚ von wem das wer, das sullen wir in ausrichten und widercheren, und sullen si das haben dacz uns und auf allem dem guet wie das genant ist, erbguet oder varund guet, das wir haben, wir sein lembtig oder tod. Wer aber das die obgenanten herren an der mess saumig waren, so sol ich mich oder mein nagst erben der vorgenanten neun schilling gelts underwinden und die innhaben, als lang unz das si die obgenante saumung der meß volpringen. Wolt aber die saumung ze long weren, so sullen wir dieselben newn schilling gelts geben in das spital ze Sandpolten oder wo wir wellen, als lang unz das si all saumung widertan habent; und wenn das geschiht, so sullen in und irem gotshaus die obgenanten gült wider von uns gevallen an all irrung. Mit urchund des briefs, den ich obgenante Anna dem vorgenanten gotshaus ze Sandpolten besigilten gib mit meinem insigil;² und der sach sind gezeugen die erbern Rueger der Leonperger mein veter und Peter der Hawner³ mein swager mit iren insigillen, die wir vleizzichlich darumb gepeten haben. Geben an sand Cholmans tag, nach Christi geburde dreuzehenhundert jar und darnach in dem neunzigistem jar.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 329-330