Wir Gerung von gots genaden brobst, ich Stephan techant und wir der convent gemaindlich des gotshaus zu Sand Polten bechennen und tuen chund offenlich mit dem brief fur uns und fur all unserr nachkomen, das wir angesehen haben die gross trew, begier und lieb so unser gehorsamer und mitpruder her Andre die zeit pharer ze Chappellen zu uns und sunderlich durch merung loblichs gotsdienst gehabt hat, gegeben gestift und gewidemt hat zu der egenanten unserr chirhen ze Chapellen: von erst zwelif jeuchart akcher di er auf dem hof ze Jeutendorf von hern Thoman die zeit pharrer dacz der nidern kirhen ze Potenprünn^a gechauft hat umb zwai und dreissigk phund wienner phening, und darzu zwelif jeuchart akcher die er von Otten dem Gokkendorfer gechauft hat umb drew und vierzigk phund wienner, das der egenant her Andre als mit unser aller gunst willen und urlaub durch got, ze lob unser frawn und allen heiligen und sunderlich in den eren sand Petronellen zu der obgenanten kirhen ze Chappellen gegeben hat‚ so vor benant ist, ainem iglichen pharrer ze Chapellen ze hilf zu der widem daselbs, also das die obgenanten akcher all bei derselben kirhen beleiben und zugehoren sullen zu dem dritten veld, und die gelegen sind oberthalb der Waltstrazz in der egenanten pharr ze Chapellen in Jeutendorfer veld, davon ein iglich pharrer ze Chapellen alle jar jerlich auf ir gustrey ampt sechzig wienner phenning an sand Michels tag dem guster raihen und dienen sol, funf und sibenzig wienner phenning all quattember, zu einer ewigen meß die man all wochen ains in unserm capitel auf Sand Augustinus altar darumb ausrichten und sprechen sol, die auch ein guster innemmen sol von dem egenanten pharrer ze Chapellen. Und darzu hat der obgenant herr Andre gechauft funf tagwerch wismads auf dem halben hof ze Stetten die gelegen sind dacz Weyssenkirhen, umb dreissigk phund wienner phening, die er auch einem iglichem pharrer ze Chapellen gemacht^b hat, auch also beschaidenlich das ein pharrer all jar jerlich zwelif schilling wienner phening auf unser oblay dem oblaymaister raihen und geben sol an sand Poltentag zue dem jartag den der egenant her Andre gestift hat, den wir im jerlich begen und volpringen sullen, als derselb jartag in unserm totenpuch geschriben ist an dem achten tag nach unser frawn gepürd unverzogenlich. War aber ein pharrer an den obgenanten phening gülten saumig ze raichen von den ekcheren und dem wismad auf di obgenenten ambt so vor benant ist‚ so sol sich ein ieglicher ambtman auf sein ampt derselbem ekcher oder des wismaddes^c underwinden^d und innhaben, als lang unz ein pharrer all saumung der egenenten phenning gült widertan hat; und wenn das geschiecht so süllen dem pharrer die gueter wider gevallen und ledig sein. Mit urkund des briefs besigelten mit unseren zwain grossen insiglen, der geben ist an phinztag vor aller heiling tag, nach Christi gepurd dreuzehenhundert jar und in dem vier und neunzigistem jar.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 365-366