useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data)  No. 518. 1481. 17. Sept.
Signature:  No. 518. 1481. 17. Sept.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
Innwngsartikel der Gerber.
Source Regest: 
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 518. 1481. 17. Sept. , S. 460
 

ed.
Current repository
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 518. 1481. 17. Sept. , S. 460

    Graphics: 
    x

    No. 518. 1481. 17. Sept.

    Wir burgermeister vnd gcschworne rathsmanne der Stadt Leiptzigk bekennen vnnd thuen kundt mit diesem briue gegen iedermenniglichen, die in sehen hören oder lesenn, das wir den ersamen meistern des handtwergs der gcrber alliier bey vns alle vnnd itzliche stucke puncte vnd artickel hier nach geschrieben!!, die sie vnder sich vnd auf iren handtwerge zuhaldenn vonn neues reformiret gesatzt vnd gewilli get habenn, von irer vleissigen bitte vnnd vmb gemeines nutzes willenn, so doraus kommen sol vnd mag, ihn allen vnd dem handtwerge zu gute auch contirmiret vnd bestettiget habenn, das die hinfur von allen vestiglich vnnd vnuorgreifflich sollen gehalten werden n inmassen hernach volgt vnnd stuckweis eigentlich vsgedruckt vnd beschrieben seint. Nemblich zum eisten: Welcher meister einen knecht zu der lehre vordinget vnnd aufnimpt, der sol den handtwerges meister vnnd einen aus den acbt meistern dartzu nehmenn vnnd der Iwknecht sol dem handtwerge alsdan zu handt zwey pfundt wachs gebenn vnd dem lermeister anderthalb schock, dauon sol dersel- bige lermeister, der den lerknecht aufnimpt, wan derselbige lerknecht ausgelernet hat dem handtwerge zehen groschen gebenn, entlieff aber der knecht seinem meister aus der lere, so sol er keinen ändern lerknecht in einem iare aufnehmen. Item es sol kein geselle des handtwercks gewercke werden, er habe dan zwey iar auf dem handtwerge gelart nach dea handwercks gewonheit, ader wo er anderswo nur ein iar gelernet hett vnnd alliier des handtwercks gewerck werden wolt, so sol er dem handtwerge zuuoraus in die buchsse fünf gülden gebenn vnd sol darnach vmb sein

    425

    meisterrecht dem handtwerge alle gerechtigkeit thun vnd gebenn gleich einem ändern meister des handtwercks geburt hat zugebenn. Item so eins gewercken knecht eines ändern gewercken des handtwerges tochter, die aus dem handtwerge ist gewest vor- elicht, zu der ehe nehmen wurde, der sol dem handtwerge ein schock groschen, vier pfundt wachs vnd ein halb viertel biers gebenn; so aber einer frauen auf dem hand- werge ir man verstorben were vnnd sie wurde einen gerber knecht wider zu der ehe nehmen, die sol ir handtwerck halb habenn. Wen aber ein meister stirbet vnnd lesset ein söhn oder mer, der ader die das handtwerck bey ime nicht gelart noch gearbeit habenn, der ader die sal ader sollen bey einem ändern meister ein iar lernenn.

    Item welch gewercke des handtwercks nicht kumpt, wen der meister den gewerk zusammen gebiethen lesset vnnd das handtwerck beyeinander were, das sol er dem handtwerge mit sechs pfennigen vorbussenn. Item es sol kein gewercke wen es beieynander ist einicherley mortliche were mit im trageun noch bey im habenn bey der busse eins halben pfundts wachs. Auch sol niemandt wen das handtwerck beyeinander ist sein wort reden vor dem handtwerge ane des meisters laube, auch bey peen eines halben pfundt wachs. Item wen des handtwergs meister als den einen aus den gewercken aus dem handtwerge hiess antwortenn vnnd der wurde nicht antwortten, der sol solchen vngehorsam mit zweien pfundt wachs vorbussenn, vnnd welch gewercke dem handtwerge vngehorsam were, den der meister entwei- chenn hiesse, also wen er entwichen were, das er freuelichenn weg ginge vnnd bliebe viertzehen tage aussen, der sol darurnb dem handtwerge zwey pfundt wachs vorfallen sein vnnd gebenn; so er aber ein vierteil iars oder lenger aussenbliebe, so sol er solchs darzu vnnd ein itzlich viertel iars mit einem pfundt wachs vorbussen. Item wen auch das handtwerck mit iemandes in dem handtwerge zu schicken hat, es sey mit einem meister oder gesellenn, so soll kein gewercke in desselben kegen- wertigkeit im zu angehöre für im bitten ader reden, bey peen eines halben pfundt wachs. Item wen auch der handtwergs meister, so das bandtwerck beieinander ist, iren zweien ader merern, die sich miteinander zweieten ader schuldenn, friede gebie ten wurde vnnd die wurden den friede nicht haltenn, so offte in alsden der friede gebotten wurde vnnd sie den darnach vberfurenn vnnd nichten hieltenn, so. ofte sol der vberfarer des friedes itzlicher besundern das dem handtwerge mit einem halbenn pfundt wachs verbussenn. Item welch gewercke auch alsden den ändern in dem handtwerge lugen straffte ader liegen hiesse, der sol dem handtwerge ein pfundt wachs zur busse vorfallen sein vnd geben; wer aber solchs dem obersten meister thet, der sol damit zwey pfundt wachs vorbussen. Item ab sich irer zweie ader mer, wan das handtwerck beieinander were, zweietenn, ader in des handtwercks hier miteinander raufftenn, so sol ir itzlicher zu peen zwey pfundt wachs gebenn, wo sie sich aber sunst in gemeinen bier miteynander schlugen, hieben ader stechen, so sol ir itzlicher dem handtwerge ein vhas bier gebenn, wenn sie aber das theten, so sie sunst beieynander weren, vnnd nicht gemeine biere hetten, so sol ein itzlicher dem handtwerge eine tonne bier verfellet habenn, doch so sol dem rathe vnd dem geridite hierinne vnd darüber seine straffe furbehalten sein.

    Item ein itzlicher gewercke, wen er vor dem liandtwergsmeister vmb schulde,

    COD. DII'L. SAX. II. 8 " 54

    426

    die er dem handtwerge ader ändern von lederkauffe pflichtig were, beclagt wurde t- vnnd er die sclmldt bekente vnnd der meister setzte im eine zeyt den cleger znbe- zalen, vnnd so das von im in derselben zeit nicht geschehe, so sol er alsden leidenn. das im der handtwergsmeister sein handtwerck niderlegtte, bis das er den clcger betzalt ader seinen willen erlanget habe, doch so sol im der handtwercks meister die frist zu der betzalunge vnder viertzehen tagen nicht setzenn, sondernn sol seinen vleys ankeren, im die frist zu der betzalunge zuerlangenn aufs lengeste, so er das vber die viertzehen tage von seinem glaubiger gehaben magk.

    Item wen der gewercken einer aus dem handtwerge eine leiche haben wirdet, so sol ein itzlicher gewercke der leiche volgenn von dem hause bis zu dem begreb- nus vnnd in die kirche vnnd von der kirche zu dem hauss, bey peen vnd busse sechs pfennige; vnnd so es gefiele, das einer die leiche auf einem marcktage haben wurde, so sol man alsden den lederkauff thuen auf dem marckte vmb der gewercken £_ gelt. Item wen auf dem handtwerge eine leiche ist, so sollen die iungsten vier mei ster die leiche vnnd die ändern viere darnach die licht tragenn, bey peen vnd buss eines pfundt wachs; vnnd ob eines gewercken tochter oder söhn, die das sacrament entpfangenn hetten, vorstorbe, den sol man die kertzen gleich einein alden auch auf- steckenn vnd haldenn, auch bey peen vnd busse eines halbenn pfundt wachs.

    Item die vier hingen meister, den die kertzen geburen zuwartten, sollen zu allen festen vnd wen sich das geburt die kertzen aufstecken vnnd der vleissig wartten, vnnd vvan das vorseumpt wirdet, so sol der eldiste vnder ihn, der den schlussel hatt, mit zweien pfundt wachs vnnd die ändern itzlicher, welcher vnter ihn von dem eldesten die laube nicht hette, mit einem pfundt wachs vorbussen.

    Item wer der gewercken kalck oder korren scheffel holet vnnd den vber nacht bcheldet, der sol iede nacht zwene pfeninge doruon gebenn.

    Item es sol kein gewercke des handtwercks geselschaft haben ader machenn auf den buel noch auf dem marckte, bey peen vnd busse eines pfundt wachs. Item wer rauclileder auf dem biu^l ader vnder den tieischaiternn keuffet, der sol es hin weg tragen ader ein zeichen darauf legenn, bey busse eines halben pfundt wachs, vnnd welcher gewercke selber eine haudt auf dem marckte ausschütten ader auf binden wurde, der sol das mit einem halben pfundt wachs verbussenn. Item es sol auch keiner von den gewerckeu einen manen vor des ändern banck dieweile er mit im keufeth, auch keiner dem ändern seinen kauffman entwendenn, bey peen vnd busse eines halben pfundt wachs. Item es sol auch kein gewercke zwene keufe bey seiner bauck haldenn, es sey ane rohe ader garleder, bey peen eines halben pfundt wachs. Item wen das handtwerck Jeder im kauffe hat ader keuffen wil, welche gewercke alsdenn ginge vnd vbersetzte das leder dieweil das handtwerck ader die meister einer ader mer darumb zukeuffen darbey bestalt hettenn vund etzliche von des handtwercks wegen darüber weren vnd derselbige gewercke des ein wrissen het ader im von des handtwercks knechte ein vorbot geschehen were, der sol das dem handtwerge mit dreien pfundt wachs vorbussenn, keufet er es aber darüber in freue), so sol er das dem handtwerge nach dem schaden, der dem handtwerge- daruon ent stehet, vorbussen vnd vorbessernn; wo aber des handtwergs meister ader die, die

    427

    das handtwerck dartzu geschickt hett, dauon gingen, so sol es einem iderman zukeuffen frey sein. Item wen das handtwerck ader die meister vber vier fünf ader sechs meilen wegs leder feil wisten, so sol ein itzlicher meister, wen das die meister heischen ader benelen vnnd togelich dartzu erkennen, an die stelle ziehen vr.nd solch leder dem handtwerge zu gutte kauffenn vnnd sich des nicht weigern, bey peen zwei pfundt wachs. Item welch gewercke das leder von dem aufdecker alliier in der gruben keuffen wil, der sol es dem handtwerge ader dem handtwergsmeister zuuorhin sagenn, also das das handtwerck allewege den vorkauf daran haben vnd behalden sol, wo aber das handtwerg das auf denselben tag der vorkundigung nicht keufen wolte, so sol es demselbenn ader ändern furbas zukeufen frei sein; vnnd wer es in ,der gruben keufet, der sol dem handtwerge vom leder drey pfeninge gebenn, ader auf dem marckte sol es einem iderman frey sein zukeuffen; vnnd wer das alda selbst keufet, der sol dem handtwerge nichts vorpflicht sein dauon zugebenn.

    Item es sol kein gewercke keinem schuster wider fei noch leder gerben ane von dem vihe, das er in sein haus geschlagen hett, bey vorlust seines handtwergs, vnnd wer auch sonst lohe garleder ader fei gerbet, der nicht des handtwergs ist, er sey binnen ader ausserhalben der Stadt gesessen, der sol das nach des raths erkentnus vorbussen. Item man sol auch keinem knechte mer dan zwei fei in den kalck bringen lassenn vnnd die sollen von ym nicht hoher vorkaufft werden dan eins vor zwene groschenn, wurdenn sie aber begriffen, das sie darüber thetenn, so mag das handtwerck dieselben knechte straffen, vnnd ein itzlicher sol ihe von zweien feilen, die von im vber diese Satzung in den kalck bracht werdenn, ein halb pfundt wachs vorfallen sein.

    Item es sol auch n i ein an dt vnder der marcktzeit treugenn; wer das thet, der sol einen zober mit wasser bey der hört haben vnnd sol sie nicht lassen vber nacht stehenn bey busse fünf Schillinge pfennige; welche gewercken aber vnder marckzeit vor des seigers achtenn ader vnder dem begegnis treugen wurde, der sol dem handt werge ein pfundt wachs zur busse gebenn. Item wrelch gewercke des handtwergs meister ader ire zinsleute straffet, es sey an byere fleische leder ader sunst an ändern keuffenn, das vmb des besten willen geschiedt, der sol zu peen geben zwey pfundt wachs. Item es sol kein gewercke die fei dingen bey peen zwey pfundt wachs, wurde es im aber insonderheit verbotten vnnd das von im nach dem vorbot nicht gelassenn, so sol er das dem handtwerge mit vier pfundt wachs vorbusseun. Dar neben hat der rath dem handtwerge zugesagt, solchs dergleich bey den ändern handtwergen als bey kurschnern fleischauern weisgerbernn vnd beutlern zuuorfugen, das solchs vnter ihn auch also gehalten werdenn, auch das kein lesterer einicherley fleisch alliier in der Stadt füren soll, es sei den das er die leder vnnd feil von dem vihe, das er zum marckte zuuorkeuffen geschlacht hat, mit sich breiige.

    Item es sol auch ein itzlicher gewercke, wen man gemein bier hatt, zwene groschen zu einem fasse gebenn vnnd zu einem viertel biers einen groschen bey, peen eines halben pfundt wachs, vnnd das handtwerck sol im iare nicht mer dan ein gemeine bier habenn also nemblich auf vnsers herren leichnamstag gleich ändern handtwergenn, vnnd darmit sollen ander gemeine bier, auch das gemeine essen, so

    54*

    428

    sie sunst miteinander gehabt habenn, hinfur gantz abegethan sein. Item wan das handtwerck bier hat, so sollen die schenckenn das bier holen, wen sie es ein mei- ster heisset, vnnd welche gewercke ane lanbe des meistere ader der schencken bier ausliesse, der sol zu peen zwey pfundt wachs gebenn. Wer auch das bier mit mut- willen vorgeust, es sey meister ader knecht, der sol zu peen ein pfundt wachs vor fallen sein, dergleichen sol der auch ein pfundt wachs gebenn, der sich von vber- trincken vnlustig machet vnnd sich in dem gemeinen bier domit vngeburlich hielte. Item welch gewercke mer biers hienein fordern vnd tragen Hesse den im geburte, der sol zu peen vnd busse vier groschen in die buchsse gebenn.

    Item es sol auch kein gewercke von keinem schuster rauch leder ader fei kauffen ader beuthen, bey peen vier pfundt wachs. Item auch sol der meister einem itzlichen meisters söhne sein handtwerck leihen, wen er dem handtwercke zwey pfundt wachs darumb gibet. Auch habenn die gewerckenn des handtwergs gewilliget, das ein itzlicher meister alle weichfastenn zu den kertzen drey pfennige geben soll.

    Doch so beheldet im der rat vor sich vnd alle ire nachkommen alle vnd itz- liche stucke vnnd artickel dieser obengeschrieben gewilkorten Satzung vnd ordenung nach seinem gefallenn, wen das die notturfft erheischen wirdet, zu ändern, zu min dern ader zubessernn nach der gemeinen Stadt vnnd des handtwergs nutz vnd from- menn. Zue vrkundt vnnd das wir obgenanten burgermeister vnd rathmanne der stadt Leiptzigk die meister des handtwergs der gerber mit diesem obengeschrieben stucken puncten vnd artickeln begäbet, die bewilliget vnnd in die also bestetiget, auch das wir die von in allen vnd einen itzlichen besundern bis vf vnnser wider- ruffen vestiglich gehalten haben, sie des auch, wo es in die notturft ist, schützen vnd handthaben wollenn, so habenn wir vnser stadtsecret vnden au diesenn brieff wissentlich thun hengenn, der gegebenn ist nach Christi vnnsers hern geburt tausent vierhundert darnach in dem ein vnnd achtzigisteun iarenn am tage sancti Lamperti.

    Is'ach dem Zimftbuch I. fol. 60—65 im Rathsarchiv zu Leipzig.

     
    x
    There are no annotations available for this image!
    The annotation you selected is not linked to a markup element!
    Related to:
    Content:
    Additional Description:
    A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.