Urkundenbuch der Stadt Leipzig, Xo. 188. 1436. 13. März. , S. 170
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, Xo. 188. 1436. 13. März. , S. 170
Xo. 188. 1436. 13. März.
Wir Wilhelm von gotis gnaden herczoge zcu Sachsen, lantgraue in Doringen, marcgraue czu Myssen vud wir Conrad vom Steyn vnde Alcrtin von Bernwalde des gnanten vnsers gnedigen hern itczunt vorweser bekennen vnde thuu knnt oftintliehen mit dissem briffe kein allen den, die en sehen ader hören lesen, das wir an gesehen haben manchen getruwen dinst, den Abraham vnscr iode itczunt czu Lipczk wanhafftig der herschafft lange czyt vnde manchveldiclicli getlian hat vnde noch thun sal vnde mag, vnde noch dem er ouch von der herschafft swerlichen obirnommen ist, vnde dor vmbe so liaben wir gnanter Wilhelm herczoge czu Sachsen je. den gnanteu Abraham widder czu vnserm gesinde, diener vnde kammerknechte enphangen vnde uff genommen, als yn danne vuser vatcr seliger gehabt had, vnde ouch dy gnanten vnser vorweser mit vns haben dem gnanten [Abraham], Jordan syner tochtir man, mit yren wiben kindern gesinde, mit sampt allen yren gutem, wor an sie dy haben, vuser gut frihe sicher geleite gegeben vnde geben yn das in rechter wise mit crafft disses briffes ane geferde in allen vnseru landen slossen steten gebieten ane geuerde vor allen den, dy durch vnsern willen thun vnd lassen wollen, von dissen nehist- kommenden santte Mertyns tag ancznhebin vnde forder achte gancze iar nehi^t noch einander volgende, also das dy gnanten [ioden] vnd iodinnen mögen in den acht iarn in allen vnsern landen gewynnen vnde inverben noch yrer narunge gewonheit, ader sust ander redeliche handelunge triben an kouffen adir vorkonffen, wy on das vor banden kumpt. Wir wullen ouch die gnanten ioden vnde iodynne mechtiglichen beschutczen vnde vortedigen czu glich vnde rechte kegen ydermenniclichen geistlichen vnde wertlichen, ouch nemlichen mit macht do vor schiitczen vnde vortedigen, das sie nymant mit fremden gerichten angriffen laden ader anthedi[n]gen sal, ouch nem lichen das sie nymands bannen vehmen ader echtigen sal an geuerde. Wir wullen yn oucb czu den, dy yn schuldig werden ader gereite schuldig sint, mit vnserm gerichte heltfen lassen, das sie von yn beczalt wurde[n] mit rechte adir gulde, das den ioden genugit, an geuerde; dy iodyn ader iodinne mögen ouch ör wort vor gerichte selber reden vngeuerlichen ane busse vnde ane wandel. Were ouch, ab ymant schulde adir czusprache czu den gnanten ioden ader iodinne bette adir gewunne, der selbe sal sie schuldigen vor dem voite adir burgermeister, czu welchim die ioden kisen, in der stat, do sie wanhafftig sint; was sie danne bekennen, dor vmbe sullen sie ußrichtunge thun, wor czu sie neyn sprechen, das sullen sie ent gehen mit yres selbis haut uff Moyses buche in irer ioden schule, als das von alder herkommen ist. Wir wullen ouch dy gnanten ioden bie allen ircn iodisschen rechten vnde alder gewonheit lassen vnde behalden. Wir wullen ouch die gnanten ioden vnde iodynne nymande obirczugen lassen; welchirleie schult adir gerichte uff sie kommen geistlichen adir wcrtlichen, do sullen sie mit irer eigen vnschult von kom
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men vnde entsprochen sien. Were ouch, ab die gnanten ioden ader iodinne kein vns selbir adir den vnsern vorbracht vnde beruchtiget wurden, mit welcherleie sachen dy weren dein adir groß, das sullen noch wallen wir czuhant uff sie nicht glouben, sunder wir wallen vns der Sachen eigentlichen vnde clerlic-hen irfaren vnde dy ioden zcn irer antwert kommen lassen; was wir sie danne mit frommen biderben luthen cristen vnde iuden obirkommen machten, dor vmbe sullen wir yn gnediclichen busse setczen noch gnaden vnde nicht noch rechte. Kein voit adir amptman sal ouch nicht gebieten adir gebot obir die ioden habin. Wir wollen ouch die gnanten ioden vortedigen vnde sclmtczen bin dissen acht iarn vnde das gnante vnser frie sicher geleite nicht uffsagen1) noch widderruffen wir noch nymant von vnsern wegen schrift lichen adir muntlichen ane generde. Were is ouch ader queme, das den gnanten ioden nicht ebente ire wonunge ezu Lipczk, so mögen sie ire wonunge wenden in eyne andere stat vnder vns herczoge Wilhelm, wo yn das ebene adir bequeme were. Ouch haben wir den gnanten ioden vnde iodinne furder die gnnst vnde gnade gethau, das sie mit irer habe vnde gut in viisern landen czolles vnde geleites frie vnde ledig syn sullen, sie reiten faren adir gehin. Die gnanten ioden vnde iodinne mögen ouch ire kinder von in vorgeben adir czyn lassen vnder weichin hern adir stat yn das gefellit adir bequeme ist, do wallen wir sie czu fordern vnde nicht hindern. Hir vmbe sullen vns die gnanten ioden vnde iodinne alle iar ierlichen glich uff sancte Mertyns tag virczig rynissche gülden in vnsere kammer czu geschosse geben vnde sullen vns ouch ye obir das fumffte iar sulchin geschos vor eyne bethe vnde sture czu dem mal2) in vnser kammer geben an gülden adir czwenczig nue schil- dichte gr. vor eynen gülden, vnde sullen danne do mitte von vns vnde den vusern vor vnde noch aller ander beswerunge sture bete nichtes ußgeslossen ledig vnde enprochen syn, sie wullen vns danne von eigem willen dinst vnde hulffe thnn. Wir wallen ouch den gnanten ioden czu merer sicherkeit des ratis vnde stat czu Lipczk ingesigel mit vnserm vnd vnser vorwesern ingesigeln an dissen geleitis briff lassen hengen, vnde ab sich das eyn czyt uff bilde vnde vorczoge, das sal dissen briff nicht beschädigen. Vnde des czu warem bekentenisse habin wir Wilhelm herczoge czu Sachsen vorgnant vnde ouch wir Conrad vom Steyn vnde Mertyn von Bern- walde vorwesere vnser ingesigel wissentlich an dissen briff lassen hengen. Vnde wir burgenneister vnde ratman der stat Lipczk reden vnde geloben den gnanten ioden vnde iodinne sulche vorschrebunge, als in der gnante herre Wilhelm der her czoge zcn Sachsen je. vnser gnediger Über herre vnde syne vorweser vorschreben haben, das yn eyn sulchs die czyt tiß als vorgeschreben ist ane geuer stete vnde vnuorruckt sal gehalden werden, vnde wollen sie ouch dorczu mit vnserm gliedigen hern vnde synen vorwesern sclmtczen vnde vortedigen czu gliche vnde rechte, so wir beste mögen ane geuerde, vnde haben des czu meherer sicherkeit vnser stat ingesigel mitte an dissen briff lassen hengen, der gegeben ist czu Aldeuborg am dinstage noch Oculi anno domini millesimo quadriugcntesimo tricesimo sexto.
Nach einer gleichzeitigen Abschrift im Uathsarchiv zu Leipzig.
1) Or. H'e'r wollen ouch die yuanten ioden dia gnante vnser frie sicher yrleitt vortetHyrn vndi1 schntczen bin disaen acht iarn nicht uJTsatjpn. 2) Or. cxenmal.
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Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) Xo. 188. 1436. 13. März. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/7276f9ed-c5f5-498e-b0c1-d82da089f760/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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