Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 482. 1475. 12. Aug. , S. 440
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 482. 1475. 12. Aug. , S. 440
Vonn gots gnaden n wir Ernnst des heiligen n Romischin reiehs ertzmarschalk kurfurst vnnd Albrecht gebrndcre hertzogenn zu Sachssenn — bekennen —. Nach dem im iare als man der inynner zcall im einvnndsibintzigisten iar schreib zwuschen den reten zu Liptzk eins vnnd Ilanßen Trupitz die zeit burgermeistere doselbst vnnd Tylen Hertwig des ändern teyls irrung vnnd gebrechen eyner rechnung halben, die er des iars als man im nunvndsechtzigisten iar zcalte vnnd er burgermeister gewest getan hette, entstanden vnnd also sie sich des vndereinander nicht vertragen vnnd mit der Sachen vor vnns körnen, haben wir sie nach gnuglicher vorhorunge sollicher gebrechen, so sich zwuschen yn vorlauffen hatten, gütlichen entricht vnnd geeynet, vnnd uff das furder zweytracht vnd vneynickeit, so sich zwuschin yn irheben vnnd yrer vnnd geineyner stat vnrat daruß entstehen muchte, vonnyden bleib geschafft, das die gnanten Trupitz vnnd Hertwig des rats vnnd des scheppenamts rnussig gehen snllen, nicht das sie das also vorhandelt vnd ußfundig were, das sie des ent-' satzt solden werden, sunder obgerurter vrsach halben furder vnrat, der vß dem gebrechen entstehen muchte, zuuormyden, also vnßer schidt darvber gegebin das weyter vffuret, des sich Tnijiitz vnnd Herdwig eine zeit gehalden, vnnd obir eine zeit ernach hat vns der gnante Trupitz zu vilmaln ersucht angelegen vnd demu- tiglich gebeten, yn zu furder vorhorunge, dodurch er vns rechtfertigung seiner rechnung zuthun vortrauwet, körnen wolden lassen, wenn er zu der fordern zeit obireylet, sich auch gnughafft nicht entsonnen hette. Also haben wir nach manichfeldiger irsuehung sine demütige bete angesehen vnnd ym "uß sunder- lichen gnaden einen tag zu sullicher vorhorung vnnd vnderrichtung gein Liptzk geleget vnnd den dreyen reten dortzu beschiden, doselbist hat her etzliche rede vnnd vnderrichtunge gethan zu vormeynter rechtfertigung der erst gethanen rechnung, die die rete nicht zulissenii, sunder do widder gereth, vnnd also sich sein vnnd der dreyer rete zu Liptzk rede vnnd widderrede faste einen gantzen tag begaben vnd sich zu nicht entlichs schickten vnnd nach yr beyder teyl vorneinen in dem bandet eyner guten zeit notturfft gewest, vnnd so wir das vff die zeit außzuwarten ander vnser geschefft halben nicht getluin künden, auch wenig entlichs vormarckten, vnnd uff das sich der gnante Trupitz nicht beclagen, das er in seinem vornemen nicht gnuglich muchte gehört werden, so haben wir ym die zeit vß guter Vorbetrachtung vnnd rat vnnßer rete gemeynlich, die wir mehrnteyl auß vnnßern landen die zeit bey vnns hatten, vorgehalten vnd eine willekor gegebin, wühle er doruff stehn, das er den reten gnugliche vnnderrichtunge thun vnnd das zuthune wüste, do durch man vorstunde, das sine vnderrichtunge gnuglich weren vnnd die rete ym die mit rede- liclier weiße nicht vorlegen künden, so wulten wir ym einen ändern tag dortzu
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irnennen, selbst dobey sein ader zcum mynsten vnser treffeliche rete eyne gute zcal dortzu schickenn vnnd bestellen, das er nach alle siner notturfft in sulcher siner vnderrichtung solt gehört werden, des glichen die drey rete zu Liptzk auch; erfunde sich denn, das er vnderrichtunge tete, das man vorstunde, das es gnuglich were vnnd die drev rete zu Liptzk billich ein gnuge hetten, das wulten wir vnnd die drey rete zu Liptzk gern derfaren vnnd ym wolgonnen, wurd es ym aber fehein, des er denn den von Liptzk yren schaden, den sie in sollicher siner rechnunge man gelten, legen vnnd des vorsicherunge thun, ader ap er es bey der richtunge, so wir vormals in den Sachen zwnschin den dreyen reten zu Liptzk, ym vnnd Tuen Herd- wige getan hetten, wolde bliben lassenn, zu welch der eyne er kißen wurde, das sult ym zugelassenn vonn vnns vnnd den dreyen reten gnediglich vnnd getruwelich zuge halten werden. Doruff der gnante Trupitz sich mit siuen frundcn dorumbe zu besprechen die nacht ein bedencken nam, vnnd also er des morgens nach sinem besprechen vnnd bedencken widder vor vns qwam, hat er vonn der viulerrichtung abegestalt vnnd in vnßern vorigen beteiding zuhalden gewilligt, dar bey wirs vnßern teyl, auch der dreyer rete zu Liptzk, der wir vns also der vnnßern dortzu mechtigitten, auch blei ben lissenn, vnnd wullen, das solliche beteydigung, die zwuschen den dreyen reten zu Liptzk vnnd den gnanten Trupitz vnd Tylenn Herdwigke vormals gescheen vnnd von Trupitz vorgnant vff ein nawes bewilliget stete vnnd veste von den tcylen vnobirgriffenn bey vormeydung vnßer swerer vngnade gehalten stille werden. Hir- bey sind gewest vnnßer rete vnnd libenn getruwen llugolt vonn Slinitz obirmar- schalk, er Ditterich vonn Schonberg hoff'meister, er Caspar von Schonberg lantvoyt zu Missen, er Heinrich von Einsidel zcum (Jnanstein i'ittere, Bernhart von Schonberg lantvoyt zu Sachssenn, Nickel Pflugk heuptman zu Liptzk vnnd ander glaubwirdige vnßer rete vnnd mann mehr. Zu vrkunde mit vnßerm hertzogen Ernsts anhangen dem insigel, des wir hertzog Albrecht hiran mittegebruchen, vorsigelt vnnd geben zu Liptzk am sonnabind nach Laureiicii nach gotis geburt viertzehenhundert dornach im funffundsibentzigisten iaren.
Nach dem Orig. im Kathsiirchiv zu Leipzig mit dem Siegel des Kurfürsten an einem Pergamentstreifen.
Das Coucept zu dem an Hans Trupitz ergangenen Schreiben mit der Aufforderung, auf dem seinem Antrage gemäss festgesetzten Tage in Leipzig sich einzustellen, vom 21. Juli 1475 im K. Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. Es heisst darin u. A.: Also du vns im hcrlist vergangen zcuirkenuen gebiu hast, wie du in dem liamlil
— sere beswert werest vnnd das dir gantz vnreclit gescheen were, des du vns dar« vnderrichtung vorbringen wühlest, vnnd gebeten, das wir dir dorutt' kegin den gnanten retenn vnde Stuckart ein tag bescheiden wühlen, doruff' wir dir vor vnnserm herczogeii Albrecht wegryten zcu Lipczk antwort gehin haben, das wir des handels zcwuschen den reten zcu Lipczk vnnd dir wol ingedenck weren vnnd was wir del*mals zcwusdun yn vnnd dir — gehandilt, hetten wir in deynem besten getan, so denn daßtnals des rats gebrechen kegen dir vmb ein mei'gliche summe gehles, die in dem iare also du burgermeister gewest awligegebin was, vnde nicht vorsten konden, das die in der stat nocz vnde bestes körnen werre, vnde darvnime von dir also die czit eynem burgermeyster vnderrich tunge begertten, dadurch sie vorsten konden, wie es vmme dy somme gehles ein gestalt hefte, die du vns vnd yn dalimal nicht hettest getun können; so du denn hu gemeynt werest, das du sulch vnderrichtung wol getun kon- dest, horten wir gerne vud günsten dir das wol, wir betten aber gerne, das du dich wol bedachtest, wes du dich vnderstundest, denn so es zcu eynem sulchen qweme vnnd du der vnderwißung nicht getun kondest, wurde vns nicht gefallen, auch nicht geboren, dorinne als furmals zcuhandeln, sundern vns kegen dir bewil'en, als sich nach gelegenheit der Sachen vnd in eyme sulchen zcutun geburt; vnd du dorobir furder dorutf bestundest vnd batest. dir der sachinhalbin tage zcu setzen, das wir vns vff dyn bete vnd vmiscr vnderrichtung nach gewilligt haliin u. s. w.
— Ebenso ist das Coucept des Schreibens (o. T.) an Hans Stockart im K. Haupt-Staatsarchiv erhalten, worin dieser als Bürgermeister des Jahres, aus welchem die Irrung der Käthe mit flem abgetretenen Bürgermeister Hans Trupitz datii't, zum Erscheinen auf dem Tage in Leipzig aufgefordert wird.
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Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) No. 482. 1475. 12. Aug. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/7f2ca240-659d-4f92-85b7-376e3c0a5af4/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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