Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 138. 1423. 1459. , S. 128
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 138. 1423. 1459. , S. 128
No. 138. 1423. 1459.
Anno doniini millesimo CCCC° XXIII0. Wyr burgermeister vnde rat man der stat Lypczk thvn kunt vnd gebyten von vnserß geneydigen hern des herczogen weygen den ersaminen raeystern der weyßgerber bey gehorsam, das sy sich zcu- sammenfugen vnde halden sullen alzo sammentlichen vnserem genedigen herren vnde der stat zcu dynen, wv vnde wen das not seyn wyrt, vnde geben dem opgenanten hentwercke noch gewöllelicher weysse, also dy ändern hantwerge phleygen zcu haben, czwene meister Nickel Remen . .J) vnd Andres Brawer, das sy bey der bnsse VI phennynge den ändern meistern gebyten sullen vnde och ander meister kysen, dy der stat vnde des hentwerges nocz vnde fromen erkennen mögen. —
Dyß ist das anbegyn vnser geselleschaft, dy vns gegeben ist von vnsern geneydygen hern den herczogen vnde von dreyen reten, also neymelich uf dy czeyt geweyst seynt burger meister dy ersaminen myt namen Nickel Staus der alde, Kun- radus Ber, Peter Ylburgk, myt wissen vnde folwort aller dreyer rette.
Dor noch vber etlich iar nemelich also man screp M° CCCC° dor noch in dem LVIIII iar hat das obgenante hentwerck der Aveyßgerber broche vnde erthvm, dy vnder yn enstenden seyn, erkent vnde vorbrocht, nemelichen vor dy burgemeister vnde rette, dy uf dy czeyt gesessen haben, mit namen doctor Jocuf, Hans Tömel, Renhart Goltsmyd vnde alle drey rette, dy denne an gesein haben des hentwergeß vorbrengnne vnd zcugelossen haben sulche stucke vnde artykel, dy das hcntwerckg vor das beste, der stat zcu eren vnde zcu redelickheyt vnde dem hantwerge zcu- noccze erkent het. Dy zcugebunge der genentten rete also lauten:
Wyr burgermeister vnde rotman der stat Lypczk thun zcuwysßcn in desen scryfften. Noch dem also dy ersame meister der weyßgerber ene czedele der orkunde, dy von yn allen gefolbort ist worden, vorgehabten^ vnsern rot, dor zcu begert vnde gebeyten haben, yn sulche stucke vnde artykel zcu czugeben vnde zcubestetegen, also habe wyr sulche artykel vnde geseccze myt vorrote der eldesten vnde aller dreyer rette vorhort vnd genuclichen gemerket vnde geben yn zcu, sulche ordenunge zcu halden bas uf vnser wederruffen, vnd sulche artykel vnde seccze luten, also her noch gescreben sten:
Item zcu dem ersten mol, wen der böte vmb lauf vnde kumet weder in des meisterß hauß, der yn auß gesant hot, so sal her uf stecken eyn licht enes fyngers lanck; wer nicht körnet er das licht außgeet, der sal bussen myt sechß phennygen. Item wer meister werden wyl, der sal das hantwerk mute uf czwu morgensproche, neymelich wen dy meister ir byr haben, vnde och sal her from vnde euch geborn sein vnde dem rote gute genock zcu enem burger. Item och sal her gefreyet haben euch zcusein, eß sey denne das her enes meysters son were. Item och sal enes iczliches meysters son seyn hentwerck frey vnde ledick haben, auß geslossen wachß
1) Or. rullrr.
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zcu geben vnde kerczen zcu warten, aber yr böte sal her nicht sein. Item och sal kein meister des ändern gesinde secczen, her sei denne myt wissen1) gescheden des meisters, do her vor bey geweyst ist. Item och sal keyn meister uf den marcte fei koffen, dy her auß der stat vorkoffeii wil, außgeslossen in dem iarmarcte, bey busse einen halben stein wachß. Item wer do büß feldykg wyrt, der sal sy also balde geben bey czwefeldyger busse. Item och sal kein meister den ändern logen stroffen bey czweyen phunden wachs, sunderu wer was weder den ändern [bette], der sal dy sache vor dy meister breiigen, dy sullen dy sache scheden noch des hentwergiß erkentniß ap sy kunen. Item wen dy meister bey einander sein, so sal man kener- ley spyl treyben bey einer busse czwey phunt wachß. Item och sal kein meister noch ineisterinne dem ändern in sein koff fallen bey busse czwey phunt wachß. Item / wer dem ändern sein gesinde entfremdet, den sal man bussen noch der meister erkenttnyß. Item wer eyn leych in seinem hausse hot, der sal iß den boten lossen wyssen, das her vmbe loft noch den gessellen vnde vorbot sy zcu der fylge ader seimesse; wer nich kumet zcu der ene, der sal bussen myt seychß phennigen. Item wer einen leriungen uf nymmet, der sal den meistern czwey phunt wachß geyben zcu den kerczen.
An sulchen gesecczen behalde wyr der rat vnßer macht, dy zcu engen ader x. / xcu breten, abe ader zcu czuthun ader dy gar ader eyn teil gancz abe zcuthun.
Nach eiuer Abschrift aus dem 15. Jahrhundert im Rathsarchiv zu Leipzig.
1) Orig. Visum d<>3. ' f . '
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) No. 138. 1423. 1459. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/f57c75e1-9c90-4608-a36b-c25a3b969b84/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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