Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CCCXCIX. , S. 459
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Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CCCXCIX. , S. 459




Orig. Perg. (Prot. II. N- 54.) Die bekannten Siegel.
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Wir lernen hier einen Bruder Ortolfs, Johann, kennen, sehen aber auch das Bestreben des Convents, die aus der Oblay den Einzelnen zufliessenden Prübenden gegen Bccinträchtigungen, wie sie unter Propst Stephan von Sicrn- dorf vorfielen, sicherzustellen.
cccc.
Vergleich zwischen Stifl und Stadt über IVeinzehent und Weituchank.
Dat. 19. November 1359.
Ich Wysennt auf dem Anger, des alten Slüssler svn zu den zeiten Stat Richter, vnd wir mit sampt Im der geswaren Rat, di genanten vnd die ganz gemain Vnverschaidenleich ze Chlosternewn- burg, Wir vergehen — das ein Chrieg vnd ein stoz gewesen ist zwischen vns vnd der Stat auf ainen tail, vnd zwischen dem Erwir- digen geistleichen herren Probst Ortolfen vnser frawn Gozhaus vnd der seinen auf dem andern tail. Von anfordrung vnd innemens wegen des Weinzehents, darinnen vns daucht, wie wir zu vast genot vnd beswert wurden, vnd als sich auch des probsts vnd gotshaus gesessen dienner widersaezten, vnd nicht meinten ze stewren, vnd wolten auch vns vnd der Stat in nichten beigesten vnd gehorsam sein, vnd darumb wir zu baiderseit ze Wienn vor dem Hochgeporn fur- sten, Herczog Rudolfen ze Österreich die zeit vnserr genedigen herschaft sein furkumen, da wir auf paiden tailn vmb die stozz vnd all ander sach, als wir gegen einander ze melden hetfen vnd fur- prachten aigenleich sein verhört worden. Vnd daruber ist desselben mals von dem Lantherren vnd des forsten Reten zu dem rechten ausgetragen vnd gesprochen worden, daz der vorgenant Probst Ortolf vnd all sein Nachchomen allen den Czehent, der zu dem Gots haus gehort In dem Purchfride hie vmb die Stat gelegen, wie der darzu chomen ist, als Sy des prief habent vnd an nuz vnd gewer sind, des mag sich der vnd ein iegleicher Probst vnd all die seinigen yezund vnd hinfür albeg mit Vorder n vnd mit Innemen treulich gehal ten , als recht ist vnd von alter ist herchomen. Vnd sullen auch die sein vnd dez Gozhaus diener Welich darzu geseczt werdent, an das gerichtt selb recht vnd des ganzen vollen gewalt haben vmb dez Gozhaus Czehent ze notten, mit phenndten, mit zu sperren, mit auf- gehalden des Wein oder Maisch, da von man den zehent schuldig wer, als Vern, daz man iren willen begreift. Vnd wie auch daz
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dieselben mugen bewaren vnd Versargen, das In also des Zehents nichts werd enzogen, noch emphürt von yemant, Vnd daz der dem Gotzhaus genzleich in chom, Vnd nicht aussen lig, des sullen Sy von vns vnd der Stat aller sach vngehindert vnd vngeirrt sein. Dann vmb all des Gozhaus dienner von der Stewr vnd des Wein vertuns wegen, als sy annders habent gehanndlt, denn wir von alter her gedacht haben, vmb das ist erfunden worden, vnd auch ausgesprochen, Das alle die, die yeczund vnd hin für stetichleich des vorgenanten Gotz- haus vnd eins probsts dienner sind, was die selben weins erpawnt in den weingarten, die zu dem Gotzhaws gehorent vnd In herdan ze leiben oder in bestand weis verlassen sind, oder hinfür geben wer- dent vmb wein, vmb phenning, oder von gnaden vmb iren dienst, vnd auch was in anndern irn weingarten in dem Purchfride wein wirt, den si erpawnt vil oder wenig, vnd wo si denselben wein mit eins probsts gunst vnd willen auf des Gozhaus grunt vmb daz Chloster zupringent vnd niderlegent, Alsweitt dez Gozhaus freyung get, den selben wein mugen si vertun vnd anwerden mit schenkchen vnd mit verchauffen ainem hie gesessen oder ainem gast, wie In daz für gevelt vnd aller fuegleich ist an alle vnser irrung, vnd sullen auch dieselben all dez Gozhaus geswaren vnd stet dienner, si sein hofgesind oder in der Stat gesessen, aller Stewr vnd mitleidens mit vns frey vnd vngenot beleiben, seind die herschaft maint vnd darumb das gespro chen hat, das Si dem Gozhaus mit Iren diensten dest willichleicher mit pezzerm vleizz vnd grosser n trewn anhangen vnd peigesten, vnd doch mit dem egenanten probst vnd allen seinen nachchomen von dez Gozhaus wegen in gemainen Lantstewren mitleiden vnd also allain der herschaft mit einem probst vnd andern den seinen gehorsam vnd gewertig sein, Darnach als si vermugen, Welich aber purger meinent ze sein vnd dez Gotshaus Ambtlevt oder dienner sind, vnd die ir wein in der Stat awsserthalb dez Gozhaus freyung niderlegent, vnd da vertunt, die sullen auch mit der Stewr vnd aller ander sach gehorsam sein, als annder purger, wie des durfft vnd nat geschiecht. Vnd das sich all sach vnd hendel als vor geschriben stet, also haben vergangen, vnd das auch die vnwidersprochenlich gehalten werden, vnd hinfür beleibt eich sein, des ze ewiger gedächtnuzze vnd vester vrchund, als der obgenant Hochgeporn fürst, Herczog Rudolf vnd sein Rette besunder mit vns verlassen vnd geschafft habent, Sogeben wir cgenant der Richter, der Rat vnd die ganz gemain für vns, all vnser
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nachchomen dem vorgenanten Probst Ortolfen, seinem Gozhaus vnd allen seinen Nachchomen vnd Innhabern vnd dienern des Chlosters den brief, besigilten mit vnserr, der Stat anhangunden Insigil. Der brief ist geben — drewzehenhundert Jar, darnach in dem Newn vnd fumfczigstem Jar an sand Elspeten tag.
Orig. Perg. (Prot. II. g. 143) und Chnrtularinm Archivi III. fol. 147. b. Das Siegel der Stadt Klosternenbarg ist vom Jahre 1300 (N. 71.) bekannt.
Der hier als Stadtrichter erscheinende Wisent ist ein Bruder jenes Jakob, des alten Slusslcrs son, der 1352 Stadtrichter war, welchem Nikolaus Tucz, und diesem der hier erscheinende Wisent folgte.
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg, ed. Zeibig, 1857 (Google data) CCCXCIX. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/StiftKlosterneuburg/2294c1cd-d41a-4afa-80b7-57583d5b022c/charter>, accessed 2025-04-20+02:00
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