Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CCCCLVII. , S. 516
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Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CCCCLVII. , S. 516



Honorabilibus in Christo viris dominis et confratribus suis Karissimis dominis Cholomanno preposito, Nicolao Decano, totique Capilulo Ecclesie Neunburgensis. Ord. s. Aug. Can. Reg. Patav. dioc. Weygandus divina miseracioue prepositus, fridricus Decanus Totusque Conventu s Mon. sancti floriani ord. et dioc. predict. cum oracionibus devotis fraterne karitatis continuum incrementum. Vt ami- cicie, familiaritates et gracie inter nos mutuo longis retroactis tem- poribus habite et contracte virtuosis operibus solidentur et in lucem melius deducantur . vt eciam multiplicatis intercessoribus venia faci- lius impetretur, Vos vniversos et singulos tam presentes, quam vobis in posterum succedentes in nostram Confraternitatem libenter et liberali- ter iuxta vestre peticionis eftectum recipimus, facientes vos omnium bonorum, que per nos et successores nostros in Ecclesia nostra adjuvante Deo . qui est bonorum omnium dator et auctor, fiunt et fieri poterunt, participes in vita pariter et in morte. Preterea cum alicuius Canonicorum vestrorum nobis nunciatus fuerit obitus, quem dominus faciat felicem, illius celebrabimus exequias, quemadmodum per vos pro nostris fieri speramus, nomen ipsius defuncti nostris annalibus annotando. Ad quorum evidenciam has nostras literas vobis damus, sigillorum nostrorum appensione munitas. Datum Anno domiui M» CCO LXX secundo IUI. Kai. Augusti.
Orig. Perg. Zwei oblonge Siegel in gelbem Wachse. Das erste ist jenes des Propsts. Eise ste hende Person, mit dem Talare bekleidet, hält in der rechten Hand den Hirtenstab , und in der Unken, welebe an der Brust ruht, ein Buch. Das Haupt ist mit dem Birette bedeckt. Umschrift: S . WE1- GANDI . PPTI . DOM . S . FLORIAM . Das andere ist das Capitel-Siegel und enthält den beil. Florian gewappnet, mit einer Lanze, an weleher ein Fähncben ist, in der Rechten, den Helm m der Linken.
VENTVS . DO — MVS . S . FLORIANI . Die Umschrift ist daber von jener bei Hanthaler Rceen-
sus Archiri Campilil. Tab. XIV. n. I. verschieden, und stimmt mit jener bei Duell. Excerpt. Genenl. Tab. III. n. 24. überein.
CCCCLVIH.
Statuten der Weinhauer-Zeche zu Heiligenstadt. Dat. 21. September 1372.
Ich Vlrich der Hespech Chorherr ze Neunburch und zu den zeiten pharrer zu der heiligen stat vnd ich Ott der dieser ze der
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heiligenstat vnd ich Larencz der fester ze Grinczing vnd ich feter hadmar ze nussdorf vnd die gancz gemain der zech daselbs wir veriehen — daz wir angesehen haben den presten vnd di irrung der Goczhäuser ze der Heiligenstat, daz wir gepeten haben den Erwirdigen geystleichen herren Probst Cholman des goczfuais unser vravn ze Neuburch chlosterhalben vnd den erbern herren Nyclosen ze den zeiten techent do selbs vnd dem Convent gemain — doz se vns erlaubt haben ein gemaine zech also beschaidenleich, das der pharr an irn rechten icht habge, wir main von erst, das vir erber die zech sulln inn haben, die den zechprüdern darzu wolgevalln vnd schol ein igleich pharrer do selbs der vierrer ainer sein — vnd schuht auch die drey nichtsz ze schaffen haben an nach zebandeln weder mit verchauffen, noch versezzen, weder mit in nemen, noch mit auz geben an des pharrer rat, Iz schol auch ein pharrer nichtcz ze schaf fen haben an dy drey iecht, als vorgeschriben stet. Wir main auch, wer der sey, der ein Jartag schaff oder stift in dy zech, daz der begangen werd nach der pharr gebanhait, als er geschafft vnd gestift wird, vnd das man des ein igleichem pharrer vnd den vrenten ein prief aus der zech dar vmb geb, vnd schol auch ein igleich pharrer den selben prief in haben vnd schol auch den vreinten denselben prief auf zaigen, wan se des mutent, wir main auch, ob das wer, daz einer ein erib in die zech geb oder schuff, daz mer getragen mecht, wen den Jartag, der dar auf geschafft vnd gestift wurt, daz daz alswo mindert schvl chomen den schv sein dy pharrchirchenbedarf nach der vierrer rat, an beleherlay schach das sey, vnd schol auch alle sammenungen gevallen in di Zech, nur allain die chirichteg an sand Michels tag vnd an sand Jacobs tag also beschaidenleich, daz si die paid chirichen belauchten schulln mit ol vud mit wags also weschaydenlich, waz brestens ist vber die zway liecht, das ain daz hainreich der Grinczinger geschafft hat — daz ander liecht, daz Ruger der walicher geschaft hat — daz schull wir ervollen aus der zech, daz paid chirichen davon beleucht werden, vnd schulln auch pezzern pucher vnd mesgebant, vnd von alle dem, dez in der zech wirt nach der zech staten, vnd wann ein pruder oder ain swester stirbt aus der zech, so scholl iz ein pharrer wegen mit vigili vnd mit selmess, do schol auch pey sein ein igleich pruder oder ein swester vnd schol mess frümen mit zwain phenningen, wer des nicht tet, der schol in die zech ein phunt wags vervallen sein, is schol auch wegangen
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werden dem armen als dem reichen, dor vmb schol man geben aus der zech czwain scha sancherren vnd auch dem schulmaister ir igleichen ocht phenning, vud dem mesner vier phenning ze ausleiteu, sich mag auch ein swester oder ein pruder wol darin gechauffen mit aim phunt wags vnd all chotemmer drey phenning. Man schol auch aus derselben zech al Milichen nach ein igleichen chottemmer wegen mit vigili vnd mit selmess alle den seln, die verschaident aus der zech vnd allen gelaufigen seln ze hilf vud ze trost, dar vm schol man geben den sancherren vnd dem Schulmaister vud dem mesner die vorgenanten recht. Is schol auch die vorgenant c/.ech ir aigen insigl haben, daz schulln die vorgenanteu vier inu haben vnd ie der man seinn besundern slussl dar zu haben. Is schuln auch die obge- nanten vier alle iar ains wider raiten der pruderschaft ze weinachten vnd ein igleich zechmaister schol den obgenanten vier wider raiten all chottemmer, vnd das dise sach also stet vnd vnzebrochen weleib, dor'vber so geb wir in den prief— versigelten mit der genanten czech Insigl vnd mit des vorgenanten herren hern Vlreich hauspechen Insigel, pharrer daez der Heiligenstat vnd mit des erbern mans Insigl Peter Hadmars von Nusdorf — Der prief ist gegeben — dreuezehen hundert Jar, dar nach in dem czway vnd sibenezkisten Jar an sand Matheus tage.
Orig. Perg. Die Siegel hiiugen un Pergamentslreiien. Das erste ist rund, in gelbem Wachse, und zeigt den heil. Michael his zur Hrnsl, mit beiden Händen eine Wage haltend, nnter weleher ein Stern siehtbar ist. + . S . CECHE . SANCTI . LOCI . Das zweite Siegel ist oblong, in gelbem Wachse. und enthält den heil. Michnel, weleber eine Lanze mit beiden Händen hält, und mit ihr einen zu seinen
Fnssen sich wälzenden Drachen durchbehrt. + . S . VI.RICI HII.NI . SCTI . LOCI . Das
dritte, runde Siegel in gelbem Wachse hat eine Brille im dreieckigen Schilde. + . 8 . PETRI . HADMAR.
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg, ed. Zeibig, 1857 (Google data) CCCCLVII. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/StiftKlosterneuburg/55f7364f-b375-4d6c-a7e9-e8081f914543/charter>, accessed 2025-04-19+02:00
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