Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CLXXIX. , S. 236
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Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CLXXIX. , S. 236


Ich Ernste, der Lederer Vnd Geisel sein chvn, wir vergechen offenleich vnd tuen chunt allen Leuten, Daz wir vnser mvle mit sampt dem haus in der Staingrueb mit vnsers purch herren hant Probst Stephans ze Nevnburch gesaezt haben Ruegern dem Tekken- dorfer vnd sein erben fur vierzehen march silbers und ain vierdunch fur igleich march zwen vnd sibenezich grozzer pehaimischer phen- ning. Da von wir im dienen sullen alle iar anderthalb march silbers. Vnd ob wir in zwain iaren daz selb purchreht niht losen vmb daz vorgenant silber, oder ze losen haben, so sullen wir daz vorge nant purchrecht verchauffen, vnd sullen iz bestiften mit einem erbecrn manne, der vnsern egenanten berren dem brobst maezzich sei mit dem alten dienste. Haben auch daz gelobt mit guetleichen willen, ob wir
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des nicht taeten, vnd daz versaumpten, so sol vnser herr, der brobst oder sein anwaltdazpurchrecht verchauflen nach der vmbsaezzen rat, vnd den vorgenanten Ruergern des silbers gar vnd gaenzleich weren. Daz dis Wandlung vnd der vorgedacht chauf staet vnd vnzerbrochen beleih, dar vmb geben wir vnsern oftgenanten herren dem brobst disen prief zv einem vrchvnde diser sache versigelten mit des erbecrn mann es insigel, Gebharts von sant Mertein. Des ist gezeuch: Chun- rad der sibenhosz den zeiten richter, Gerbort der sluzzlar, Christan »ein prvder, der Weigunt von Christendorf (Chrizendorf), Ott der Hneter vnd ander erber Leut genuch. Der prief ist geben vnd diez gesehen, da von Christes pur ergangen waren Dreuzehenhundert iar, darnach in dem Nevnczehenten Jar an Sant Vrbanstag ze Nevnburch.
Orig. Perg. (Ren. Vet. Nr. 46. fol. 107.) Das runde Siegel mit der Umschrift: f B. Gebhardi de S. Martino zeigt in einem dreieckigen Schilde drei parallel über einander gestellte Fische, in der Mitte einen sechseckigen Stern.
Gebhard ist der im Jahre vorher erscheinende Stadtrichter, an dessen Stelle hier, zum ersten Male, Konrad der Siebenhos erscheint.
Diese Urkunde ist nicht unwichtig bezuglich der Münzrerhältnisse. Wir ersehen, dass 14 % Mark Silber jährlich 1% Mark Zinsen tragen, aber auch das Verhültniss der Mark zu den böhmischen Groschen, deren Ursprung Steyrer, Comin. in Alb. Addit. Col. 132, mit den Worten erwähnt: Genus illud monetae, seu grossi denarii Pragenses initium habuere sub Wenceslao II. Rege Bohemiac circa annum MCCXCVIII. Grossi seu magni dicti sunt ad diacrimen a veteribus, seu parvis. Hier werden 72 solcher böhmischer Groschen der Mark Silbers gleich gehalten; anders im Jahre 1306 nach Stevrer's Bemerkung (p. 589): In riginti quinque millibus marcarum argenti in grossis denariis Pragensibus, Quinquaginta sex grossos pro qualibet marca. Die Mark stieg also in der Zwischenzeit um 16 Groschen im Wcrthe. Über den verschiedenen Werlh der Mark siehe übrigens Ducange Glossar, h. v.
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg, ed. Zeibig, 1857 (Google data) CLXXIX. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/StiftKlosterneuburg/876c74dc-ba91-4e85-ad0d-9c4b7cf50bff/charter>, accessed 2025-04-20+02:00
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