Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CCCXXXII. , S. 394
Dat. Tuln, 16. Februar 1348.
Ich Swester Christein div Prüscbenchinn, ze den zeiten pri- orinn ze Tuln In dem vrawen Chloster vnd mein Convent, wir verle ben — Daz der ersamm Geistleich herre Brobst Rüdwein ze Newn
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burch recht vnd redleich gechauft hat ein Perchrecht von virgiligen dem Pravnstorfer vnd vrowen Agnesen seiner hausvrowen, Otten tochter dez hevnlyns; daz gelegen ist ze Grinczing vmb Sybenczich phunt wienner phenning der er fumfczich phunt div vorgenanten vir giligen vnd vrawen Agnesen sein hausvraw verricht vnd gewert hat, vnd zwainezich phunt vnser swester Annen div Hevnlynn. Vnd dar- umb lob Ich vorgenante Swester Christein div Pruschenchinn vnd mein Convent dem egenanten Ersammen herren Brobst Rudwein vnd seinem Convent, Daz selb Perchrecht recht vnd redleich ze scher- men also thewer, als si zwainezich phunt wert sint fur alle ansprach nach des Landes recht in Osterreich mit vrchund diez priefes, den ich vnd mein sampnung mit vnsers Convents Insigel ze einer beste- tigung diser sache versigelt haben. Der prief ist geben ze Tuln — Dreutzehen hundert Jar dar nach in dem acht vnd viertzigistem iar, viertzehen tag nach vnser vrawen tag der Liechtmess.
Chartalarium Archivi III. fol. 104. a.
Die Urkunde macht uns mit einer Priorin und einer Nonne des Frauen klosters zu Tuln, dieser ex voto Stiftung Rudolfs von Habsburg, bekannt. Wie eine ihrerVorgängerinen, Engelguet (1299. Hanthaler Rec. IUI.), so besitzt auch Christine kein eigenes Siegel, sondern siegelt mit dem Conventsiegel. In späterer Zeit besitzen aber die Priorinen zu Tuln ihr eigenes Siegel, deren mehrere im Stifts-Archive sich vorfinden. — Als etwas besonderes erscheint die von der gewöhnlichen Datirung abweichende: vierzehn Tage nach Liechf messe.
cccxxxm.
Jakob der Medlaer, Pfarrer %u Sievering, gibt seiner Kirche einen Wein garten.
Dat. 4. April 1348.
Ich Jacob der Medlaer, ze den zeiten Pharrer ze Süfring — Vergich — daz ich — mit meines Perchherren hant, des erbern geistleichen herren heinreiches des Scherdinger, Chorherr ze Neun- burch vnd zu den zeiten Pfarrer ze der heiligenstat gemacht han meinen Weingarten, den mein Vater vnd mein Muter, den Got genade, pei ir n lebentigen ledichleichen habent geben, des ein halbes Jeuch ist — denselben meinen Weingarten han ich recht vnd redleich ge macht — der Pfarre ze Süfring — Vnd sol denne der Pfarrer — Von dem oftgenanten Weingarten alle Jar — ein phunt Wienner
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phenning raichen meinen herren hincz Neunburch in ir Oblay — Darum so gib ich disen brief — Versigelt mit meinem Insigel, Vnd mit meines Vorgenanten Perchherren Insigel, hern hainreichs des Scherdinger, Pfarrer ze der heiligen stat, vnd mit des erbern Man nes Insigel Nychlas in dem Perhhof ze der heiligenstat — Der brief ist geben — dreuzeben hundert Jar darnach in dem acht vnd vierzigisten iar an sand Ambrosy tag.
Orig. Perg. (Prot. III. Nr. 485.) Drei Siegel in gelbem Wachse , die beiden ersten oral, das letzte rund. Im ersten: -f- . S . DM . IACOBI . PLEBAN . IN . SVFRING ., ist ein stehender, mit langem Gewande bekleideter Mann abgehildet, wahrscheiulich der heil. Andreas; in der Rechten hält er ein Bach, in der Linken ein Krem. Du sweite: -j- . S . HEINRICI . SCHERD1>GER . DE . NEVNBVRCH . PLEB . IN . S . LOCO., seigt den heiligen Michael mit der Waage. Das dritte Siegel: + . S . NICOLAI . DE . HEI LIGSTAT., ist jenem Weichard'a von Toppci bei Dnell. Coli. Geneal. Tab. XVI. n. 207. ähulich, wel ches nur insoferne abweicht, als dort die Sparren nach aufwärts und nicht gegen die rechte Seite des Schildes gerichtet sind.
Nachdem wir 1330 (N. 328.) die Consccration der Capelle zu Sievering urkundlich ersehen, erscheint hier der erste Pfarrer, und zwar aus dem Welt- priesterstande. Dem Stifte wurde diese Pfarre erst 1,'iüO unter Papst Alexan der VI. incorporirt.
Der Pfarrer Heinrich von Heiligenstadt ist derselbe, welcher bis zu dem Jahre 1341 Stiftsdechant war, und zum Nachfolger in dieser Würde den Ober- kellerer Pilgrim hatte. Sein Vorgänger zu Heiligenstadt hiess Konrad.
1348. „an dem heiligen auffarttag" (29. Mai) versetzt Christian der Har- marchter und Margareth seine Hausfrau David Steuzen dem Juden, Schenleins sohn, ein Viertel Weingarten in der Obern Eren für eine Schuld von 4 Pfund unter dem eigenen und des Amtmannes Seifrid des Tuzen Insigel. Orig. Perg. Alte Kammerbriefe.
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg, ed. Zeibig, 1857 (Google data) CCCXXXII. , in: Monasterium.net, URL </mom/StiftKlosterneuburg/bb8d8e07-4f8d-4db1-8b39-164d3bd036aa/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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