Ich Jans von Chirichlinge Vergich vnd tun chunt — daz ich hab bedacht vnd angesehen die gnad vnd di Trew, dew mir vnd allen mein fodern gescbehen ist vnd auch noch-heut ze tage geschieht Von des Gozhaus wegen Vnser Vrowen ze Neunburch Chlosterhalben Vnd durich derselben Trewn willen hab ich — gemacht vnd geben ze dem egenanten Gozhaus — alle meine recht, dew ich hab in paiden dorffern duz Chrizendorf vnd ze Otichk — also mit ausgenomen warten, ist daz ich Jans von Chirichlinge mit tod abgen, Vnd nicht Chinder hinder mir lazze, des Got nicht engeb, so schullen dew egenanten Guter Vnd recht alle pei dem egenanten Gozhaus beleiben — Wer aber, duz ich gevangen würd, des Got nicht engeb, Vnd in meiner Veint hand Chaem, daz ich mich ledigen must von mei ner hab Vnd alle meiner Guter dorumb Versezen vnd Verchauffen muest, daz ich ledigeh waerde, so schol ich an den egenanten gue- tern vnd rechten von des Gotzhaus wegen vnd des Conventz Vnge- irret weleiben — dar uber — gib ich — den brief Versigelten mit mein Insigcl, Vnd mit meiner naechsten pesten frennt Insigel hern Wernhartz von Meissuw, vnd hern Ortliebs des Winchler von der Tunaw — Der brief ist geben — drewzehenhundert Jar darnach in dem Siben vnd Sechtzigisten Jar au sand Aguesen tag der beyligen JunchVrowen.

Orig. Perg. (Prot. III. N. 355.) und Chart. Arehiri IIl. fol. 147. a.

Drei runde Siegel. Du erate: i . S . IOHANNIS . O . CHIRCHLINGE ., enthält zwei doppelte Lilien, durch eine Binde umschlungen, wie im Siegel Dietrieh's ium Jahre 1ÜN7. Das zweite enthält Huber Tab. XVII. n. 7. Das dritte ist jenem hei Duell. Tab. XI. n. 126 ähulich , und hat die üaa- •ehrift: S . ORTLIEBI . WINCHLER.

Johann von Kierling war vermuthlich im Begriffe, dem Kriegszuge K. Lud- wig's I. von Ungarn gegen die Osmanen sich anzuschlicssen, desshalb verfasste er seinen letzten Willen zu Gunsten lies Stifts, doch unter Vorbehalt seiner flechte für den Fall der Gefangenschaft.

Otichk (Ötting) ist eine in der Nähe Krizendnrfs gelegene Besitzung auf der gegen Hadersfeld sieh hinziehenden Anhöhe, heiläuflg dort, wo heut zutage der sogenannte weisse Hof steht.

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ccccxxxv.

Konrad Ramung, Chorherr von Klosterneuburg. bestellt zur Einholung seiner Bestätigung als Propst von Neutell in Tirol den dortigen Chorherrn

Georg.

Dat. 12. Februar 13G7.

Anno Millesimo Trecentesimo Sexagesimo septimo, XII. Februarii Indictione V. Pontificatus Sanctissimi in Xsto Patris, Urbani, divina miseracione Pap» V. anno quinto coram DD. Ortolf'o Praeposito, Cholomanno Decano etCapitulo Collegii S. Mariaein Neuburga Ord. Can. Reg. s. Aug. Patav. dioc. in Refectorio eorundem Canonicorum D. ChunradusRamungi Canonicus et Cellerarius einsdem monasterii Neuburgensis electus in Praepositum montistcrii s. Marine Novecel- lensis ejusdem Ord. Rrixinensis dyoc. constituit in Procuratorem suum D. Georium, dictum Nuspaumer de Reichenhall, Salsburgensis Dyocesis, Canonicum predicti monasterii Novecellensis praesentem ad obtinendum vice ipsius D. Chunradi praedicti a D. Johanne Bri- xinensis ecclesie episcopo vel in spiritualibus vicario confirmationem electionis praedietae de se faetae, et ad obtinendum vice ipsius pos- sessionem dicte Prepositure, ac amministrationem spiritualium et temporalium etc. atque ad prestandum. de observandis statutis et Con- suetudinibus ejusdem Monasterii, Si consuetum fuerit, debitum jura- mentum . Acta sunt bec presentibus DD. Gerungo Plebano in Val- khenstain, Canonico Ecclesie Pataviensis, Magistro Johanne Ple bano in Hoflein Patav. Dyoc., nee non Warmiensis et Ardacensis Ecclesiarum Canonico.

Original im Archivs des Klnsters Neuzeit. Die Siegel des Propsts und des Capitels hängen au der L'rkunde. Dieselbe wurde von I.udolf de Wvmmere ausgefertigt, weleher Priester und ßector des Altars des b. Michael in der Klnsterkirche von Klnslerueuhurg , und durch kaiserliche Gewalt eingesetzter offentlicber Notar war.

Konrad's Nachfolger im Amte des Oberkellerers ist Nikolaus Floyt. Siehe die nächstfolgende Urkunde.