Urkundenbuch des Hochstifts Meissen II Band, Nr. 292, S. 382
Wir der burgermeister vnd ratmanne tzu Gorlitz dy nu seint adir noch vns komen werden bekennen offintlichen in desim briue vnd thun kunt allen leuten dy en sehen horen adir lesen, wenne der allerdurchleuchtigeste furste vnd herre her Wenczlaw Romischer kunyg czu allen tzeiten merer des reiehs vnd kunig zcu Beh- men vnser liber gnediger herre deme erwirdigen ingote vater vnd herren hern Thi- men bisschoff zu Missen vnd seinen nakomen vnd den ersamen probeste techande cappittel vnd gestiffte der kirchen zu Missen ab nicht bisschoffs were schuldig ist czwelff hundert schog guter groschen Prager muntze von des gutes wegen Herten- berg, das etzwanne vnser gnediger herre keiser Karl seliger abekawft hatte deme edeln hern Thimen von Colditz des selbien Romischen keisers kammermeistere vnd seinen erben, vnd nu denne der ernwirdige herre Thime bisschoff zu Missen vnd der edle herre Albrecht gebrudere des vorgenanten hern Thimen von Colditz rechten erben den allerdurchleuchtigesten fursten vnd herren hern Wenczlaw Romischen vnd Behmischen koning vnsern lieben gnedigen herren mit den egnanten czwelff hundert schocken an den ernwirdigen ern Thimen vnd seyne nochkomen bisschoffen zu Missen vnd an dy ersamen probeste techande cappittel vnd gestiffte der kirchen zu Missen ab nicht bisschoffs were furbas gewist haben, vnd vmb dy selbie schult hat vnser gnediger herre Romischir vnd Behmischer koning deme ernwirdigen hern Thimen vnd seynen nakomenden bisschoffen vnd den ersamen probeste techande cappittel vnd gestiffte der kirchen zu Missen ab nicht bisschoffs were bescheiden vnd bewiset uff vns vnd vnser stad zu Gorlitz czwentzik vnd hundert schog alle jar uff zu hebene uff den neesten sand Walpurgen tag sechczig schog gr&schen, vnd dornach zcuhant uff sant Gallen tag der schirest komet dy andern sechczig schog groschen vnd fur- basmer jerlichen uff semeliche tage. Doruon von gebote vnd geheise vnsers egnanten herren des Romischin vnd Behmischen k&niges haben wir der burgermeister vnd der ratt der obgenanten stad zu Gorlitz semenlich deme ernwirdigem herren hern Thimen bisschoff zu Missen vud seinen nakomen bisschoffen vnd den ersamen probeste — in guten trewen an eides stad anegeuerde glowbet haben vnd glowben yn mit crafft disses briues, das wir jerlichen deme ernwirdigen herren hern Thimen vnd seynen nochkomen bisschoffen vnd den ersamen probeste — uff dy egnanten tage ane allir wedirrede geben beczalen sullen vnd wollen ane arg czwenczig vnd hundert schog rechter renten also lange bis vnser herre der koning adir seine erben adir noch- komen koninge zu Behmen dem ernwirdigem herren Thimen — adir seinen nochkomen — dy vorgenanten czwelff hundert schog gentzlich vnd an allen abeslag beczalen, vnd wenne sy dy beczalt haben, so sulle wir der egnanten czwenczig schog vnd hun- dert czinses nicht meir schuldig seyn zugeben, vnd sullen vnd wollen wir das.
345
egnante geld ane alle wedirrede uff dy vorgenanten tage deme erwirdigem herren Thimen — jerlich in der stad czu Gorlitz geben vnd beczalen, vnd sal dy becza- lunge nicht hinderen noch yrren keinerleie kummer ansproche vorbot geistlich adir werltliche gerichte adir keine ander irrunge, wie man dy mit sunderlichen worten mag benennen, vnd weres das wir den ernwirdigen herren Thimen — jerlich uff dy vorgenanten tage dy egenanten czwenczig vnd hundert schog nicht beczalten, also vor ist geschrebin, so offte das geschiet, so offte mugen der ernwirdige er Thime — nach vierczentagen, dy aller neest komen nach den vorgenanten tagen, dy egnante summa geldes dy en vmbetzalt blebe nemen vndir cristen adir vndir juden uff vnsern schaden, den schaden mit dem hawptgute sulle wir vnd glouben semmelich beczalen vnd den ernwirdigen ern Thimen — genczlichin vnd gar doruon ledigen vnd lozen an alle wedirrede. Were abir das wir adir yczlicher vnser nicht hilden deme ernwir- digen herren — gantz vnd gar, so mag der ernwirdige herre Thime — vns odir vnser gut varnde adir vnuarnde bekummern adir angriffen vnd an vahen ane vnser wedir- rede vnd ane alle hindernisse also lange, bis das deme ernwirdigim herren Thimen adir seynen nochkomen — genczlich vnd fulkomelich von vns wirt gehalden also vorgeschrebin steet. Vnd aller deser egnanten sachen zcu orkunde vnd stetiger war- heit habin wir vnser stad gros ingesigel an desen briff gehangen, der gegebin ist noch gotes geburd virczenhundert jar dornach in dem achten jare an sand Lucas tage des heilgen ewangelisten.
Nach dem Orig. im Stiftsarchiv zu Meissen mit dem grossen Stadtsiegol an einem Pergamentstreifen.
Urkundenbuch des Hochstifts Meissen II, ed. Gersdorf, 1865 (Google data) 292, in: Monasterium.net, URL </mom/StiftMeissenII/8344e2af-695e-4a15-87f8-0f9fe5d434dd/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success