Urkundenbuch des Hochstifts Meissen II Band, Nr. 34, S. 75
, Wir Rudolf von gots gnaden herczoge czu Sachsen des heiligen Romischen reichs erczmarschalk vnd wir Wenczlaw desselben herren bruder, Albrccht der obgc- nanten herren vettere bekennen offenlich mit disem briue, daz vmb alle name scha- den bruche vfloufe vnd krieg, die czwischen dem erwerdigen in gote vatcre vnd herren hern Johannes bischoffe czu Misen sinen v6yten mannen vnd lfiten vf ein site vnd vns den vorgenanten vnsern voyten mannen vnd luten vf die andern site, die biz herczu gewesen sint, getedingt ist als hirnach bescriben stet. Wir sullen vnser voyte vnser besezzen mann vnd lfite, die vnser herre der bischof vnd sine mann czu beschuldigen haben, die sie vns vorbenennen, vff den suntag Letare der schirest kumpt kegen Molberg senden vnd lazzen komen, vud also selbens sal ouch der bischoff sine voyte sine besezzen man vnd luthe die wir vnd vnser manne czu beschuldigen haben, von im ouch vorbenennen vff dcnselben tag vnd stat senden vnd
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lazzen komen, vnd doselbens sullen vnser houbtluthe vnsirs herren des bischoffes besezzen mannen vnd luthen, vnd vnsers herren des bischoffes houbtlute vnsern houbtluten vnd besezzen mannen, welich man bedersit beschuldiget eines vnuerczogen- lichen rechtes helfen als vnser houbtlute vnd manne bedersit vor ein recht doselbens vinden vnd teilen werden. Abir vmb die name vnd schade, die dem probste, dem techent vnd capitel czu Misen czu Borfls, Schenicz vnd czu Scremsnicz") von vnsern mannen geschen ist, haben wir Gotschalke von Crumstorfe, Gunthere von der Dresull vnsir getruwen rittere gekorn vff unser teil, so haben der probst, techent, capitel czu Misen Herman von Malticz rittere vnd Dythere von Rechenberg knecht vff ir sit gekorin, also daz wir den vnsern czwen vnd sie den iren czwen gancze macht geben haben die selbe sache czu scheiden mit minne oder mit rechte. Die selben vir sullen komen vff den vorgenanten tag vnd stad kegen Molberg, vnd vns mit den vorge- nanten herren vnd capitele mit minne oder mit rechte entscheiden, vnd wye si vns scheiden, daz sullen vnd wullen wir tun vnd geuolgin ane alle widerrede. Were aber daz vns dieselben vir vff den vorgenanten tag vnd stad nicht scheiden oder scheiden mochten, so sullen dieselben vir einen andern tag doselbens kegen Molberg legen, vnd czu dem selben tage sullen wir beidensit den strengen ritter Nikeln Kuchmeistere vermugen cze komen, den wir czu einem obermann beidensit dorczu gekoren haben, vnd wes vns denne derselbe mit minne oder mit rechte entscheidet, daz sullen wir beidensit tun stete vnd gancz halden, vnd daz sal vns wol czu danke sin vnd in dorumb nicht verdenken. Were ouch daz der virer einer abeginge oder ab man sie nicht haben mochte, so sal der von des teil er ist cinen andern also gut, der dieselbe macht habe von siner wegen czu demselben tage senden. Ging ouch der vorgenante oberman ab, e dise sache gescheiden wurde, so haben wir an beiden siten gekorn an sin stat czu einem obermanne den edeln Thimen von Koldi[cz] den eltern, dem sullen wir beidersit von stadan vnser briue senden vnd in vermugen ane argeliste, daz er sich derselben sache an ienes obermannes stat durch vnser beider wille anneme vnd entscheide. Were ouch daz vnser voyte vnd manne beidersit vf dem vorgenanten tage nicht recht funden oder teilten, oder an ennigen stucken enczweytrugen, daz selbe sullen ouch die scheiden dye vorge- nanten vire vnd obirman. Daz wir alle die vorgenanten teding stete vnd gancz halden sullen vnd wollen, haben wir czu borgen gesaczt dy strengen Heinrich von Reuelt, Cf1nen von Oppin, Hennig von Seyczer rittere, Kfinen von Globuk *knecht vnser lieben getruwen, die mit vnd vor vns alle die vorgenanten teding stete vnd gancz czehalden gelobt haben. Were abir daz wir nicht hilden, des wir von den viren oder von dem obermanne entscheiden werden, so sullen vnser vorgenanten burgen by virczentagen allernehest dornach als wir geheizzen werden, in die stat Hirczberg inriten vnd inlegers recht dorin halden als inlegers recht ist, als lange bis wir alliz daz wir geheizzen sin getan vnd volczogen haben. Ouch sullen wir alle, die czu dem vorgenanten tage vnd stat komen czu Molberg von wegeu des bischoffes vnd capitels, geleiten lazzen vor alle dy durch vns tun vnd lazzen wollen
a) Boritz bei Riesa; Schauitz, Par. Boritz (der Ort ist von einer gleichzeitigeu Hand und rait anderer Dinte nachgetragen): Schirmenitz bei Miihiberg.
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ane geuerde. Des czu urkund haben wir disen brieff versigeln lazzen mit vnsern angehangenen ingesigelen. Ober dissen tedingen sint gewest die erbern luthe vnd herren her Dyterich der techant czu Misen, her Albrecht der probest czu Budissin, her Friderich von Milticz probest czu Wurczin, her Cunrat Pruzze probest czu dem Hayne, her Gherard von Wederden thumherre czu Meideburch, ouch vnd die stren- gen rittere Nickel Kuchmeister, Peter von Heinrichsdorff, Hans Loser, Heinrich von Refelt, Gotschalk von Crumstorff, Gunther von der Dresfill, Herman Jerticz, Magi- nus, Kune von Koxstete, Kune von Globuk, Dyderich von Rechenberg knechte vnd andir fromer luthe gnfig den wol czu gelouben ist, die alle czu einem geczugnisse ire insigele an disen brieff haben gehangen. Gegeben czu Molberg driczenhundert iar danach in dem ein vnd sechczigestem iare an send Dorotheen tage der heiligen iuncfrouwen.
Nach dem Orig. im K. Haupt - Staatsarchiv zu Dresden. An Pergamentstreifen hangen das grosse Reiter- siegel des Herzogs Rudolf, die kleineren Siegel der Herzoge Wenzel und Albrecht, dann Gerhardi de Wederde, Johannis Zieser, Conradi de Clovik, Johannis Loser dicti Revelt, Hermanni de Jerticz, Petri de Heynrichsdorf, Magni de Alestria, Heinrici de Refelt, Conradi de Cocstete und drei andere mit unleserlicher Umschrift.
Urkundenbuch des Hochstifts Meissen II, ed. Gersdorf, 1865 (Google data) 34, in: Monasterium.net, URL </mom/StiftMeissenII/bcaac2ab-9627-4f2b-8276-6254d95968c2/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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