Breslauer Urkundenbuch, Nr. 221, S. 205
Wir Karl, von gots gnaden romischer keiser, zu allen zeiten merer des richs vnd kunig zu Beheim, bekennen vnd tun kunt offenlich mit disem briefe allen den, die yn sehen oder horen lesen. Alleine vnsir lieben getruwen ratman, scheffen geswornen vnd gemeyne der stat Breczlaw an dor nemunge herwetis vnd der gerade magdeburgischis rechtis gebruches haben vncz her vff dise zeit, dauon sich manich stoz, krig vnd vnfruntschaft zwischen vrunden ofte erhaben hat, als wir von den obgenanten vnsern getruwen sein redelich vnderwiset, doch durch guter alder vruntschaft vnd eynunge willen von kuniglicher macht als eins ku- niges zu Beheim wandelen wir die obgenante recht des herwetis vnd der gerade vnd schicken, ordennen vnd seczen an disem brief, das man vorbas mer ewic- lichen herwete vnd gerade nemen sal in aller der wise als hernach geschriben stet: Stirbet ein burger, der nicht eliches wibes hat, vnd leset herwete vnd gerade in der stat gerichte zu Bresslaw oder anderswo, wo das were, das sal vorbas iruallen glich anderm gute vnd varnder habe an seyne nehsten erben, sie seint knechte oder meide, wo sie besessen sein, binnen oder busen der stat Bresslaw gerichte. Stirbet aber der man vnd leset ein elich weip, was do dann gerade heiset nach megdeburgischem rechte, die sal volgen der vrouwen vnd wenn die vrouwe gestirbet, so sal is nymmer gerade heisen sunder varende habe, vnd sal vallen vorbas an ir nehsten geerben, sie sein knechte oder meide, wo sie gesessen seint, binnen oder busen der stat Bresslaw gerichte. Stirbet aber eyme manne sein elich weip, was dann nach megdeburgischem rechte gerade mochte geheisen, wo das were, das sal bei dem manne bliben als ander gut vnd varende habe.
2. Ouch wellen wir, alleine is wider megdeburgisch recht ist, von sunder- lichen gnaden, daz ein ieclich mann, der in der stat zu Bresslaw gerichte be klaget wirt vmb schult von geldes wegen, das er der clage intgen moge mit seynes eynis hant, ob er thar, vff den heiligen ane geczuge.
Mit vrkunt dicz briefes versiegelt mit vnser keiserlicher maiestat ingesiegel geben zu Bresslaw nach Christus geburt dreiczenhundert iar darnach in dem neun vnd funfzigestem iare an sente Fabianen vnd Sebastianen abent, der heiligen merteler, vnserr riche in dem dreiczenden vnd des keisertums in dem virden iare.
per d. episcopum Olomucens. Michael.
Das Siegel fehlt
Wendroth de institutia quibusdam juris dotalis Saionico - Vratislaviensis hat dieses Privileg nicht gekannt.
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Breslauer Urkundenbuch I, ed. Korn, 1870 (Google data) 221, in: Monasterium.net, URL </mom/UrkBreslau/4e18a66b-f40f-4053-b261-ff79ea61d264/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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