Breslauer Urkundenbuch, Nr. 309, S. 264
Breslauer Urkundenbuch, Nr. 309, S. 264



1. Wer do mwirn wil, der sal is synen nokebwr lossin wissen vor den rathmann oder sus mit czweyen nokebwm ein virteil iaris do vor, die sullen di
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mwir legin vf ir beidir erbe vnde sullen di ouch beidirsyt czugen vmme ir geld vnde nûczen.
2. Lysse hers in abir nicht wissen, so sal her im des geldis tag geben dor- noch alz her anhvbe czu mwirn ein virteil iaris.
3. Spreche ouch ir eynir, her vormochte syn nicht, daz di ratmanne koren, so soldcn di rathman di mwir schaczen, vnde dovon so sal her im donne' gebin eynen ierigen czins, also lange, bis hern im abegekeufen mag.
4. Wer ouch, ob ir eynir ein gadim vber der erden mwirn welde, das sal im sin nokebwr helfen mwirn, alz vorgesprochen ist.
5. Welde ouch ir eynir hohir mwirn, den das gadim vbir der erden, vnde der andir dûrfte sin nicht oder vormochte sin nicht, so sal dirre di gancze mwir vorbas vfmwirn, wi hoch her wil, mit syme eygene gelde, vnde sal das gerynne legen glych in di mitten der mwir vnde syme nokebwr lossin eynen rem vf der mwir, do eyne mwir latte gelegin moge, do syn gesperre vffe ste; also ob der nokebwr odir syne nochkomelinge des hernoch czu rate worden, ouch ire mwir vfczuvûren, daz in beide, gerynne vnde rem, czu der mwir latten czu nucze komen.
6. Wer ouch, ob der nokebwr di mwir mitenuczen welde, her mwirte doran oder nicht, so sal her di mwir helfen golden glichirwis als vor.
Wer ouch, ob ein man von nwes mwirn weide an ein aid gemwirde sins nokebwrs, das gar vf des seibin sins nokebwrs erbe lege, der sal im di aide mwir halp gelden von grunde vf vnde mitenuezen also manchis gadims Iweh, alz her do ran mwirt vnde nuezit, vnde das erbe, do di mwir vffe stet, sal der nokebwr kegin disem vorsehen vmme susti).
7. Vbir alle dy vorbeschrebene rede, eyn man mwir hoch odir nydir, vorne odir hindere in sime hofe, kisen di rathmanne, daz eyme syne mwir vnde ge- bwde nûczir sye, denne deme andern, das sullen sye abir achten vnde schaczen, daz eyme glich geschee alz deme andern.
Actum anno LXXVII (f 179).
8. Wir habin vbireyne getragin, welch man mvyrn wil in sinen hofe vnde vf dy mvyr buwin wyl, vnde sin nokebuyr darf nicht me den cynyr scheide- mvir, so sal der dy mvyr legin vf sins nakebwirs erbe andirhalbin czigil vndir der erdin vnde vber der erdin eynen czigil acht elin hoch, vnde sin nakebuwir darf ym czu der czit nicht me den 11/2 czigil vndir der erdin vnd eyn czigil vbir der erdin acht elin hoch an der sclbin mvyr geldin, wurde abir der nakebuyr adir syne geerbin her noch dy mvyr gliche nuczin, so muste her daz vberige an der mvyr vnde ouch an dem erbe geldin noch der stat saczunge.
9. Welde ouch eyn man mvyrn in syme hofe an sins nakebuyrs durch- uart, alzo daz syme nakebwir dy durchuart geengit werde, der man sal dy mvyr czu male vf sich legin vnde sin nakebuyr darf ym nicht me den czigil vbir der erdin vnde des erbis ouch alzo vil an der selbin mvyr geldin; wurde abir der nakebuvyr dy mvir her noch gliche nuczin, so muste her daz vberige beyde an der mvyr vnde ouch an dem erbe geldin; ouch sal eyne durchuart vumf elin wyt behaldin.
1) Ist nachträglich ausgestrichen mit dem Zusatz: require' in fine huius folii. Es sind da mit die §§. 8 und 9 folio 179 gemeint.
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10. Ouch sal y der man synen Schacht oder heymelich gemach seczen топ synis nockebwrs erbe andirhalbe elle, her habe czwischin in sten eyne hulczyne wand, leymwand oder m wir, vmme daz, daz syme nokebûr do von kein schade gesche, das selbe sal ouch syn von smedeessen vnde von bacouen.
9. Ouch sal y der man, der do mwirn wil, syn gebûde selbir von vnde syn nockebwr daz syne.
10. Ist ouch, ab ein man buwen wil eyn hûlczyn gebwde nebin sins noke- burs gebude, so sal der nokebwr ouch sin gebwde selbir voen vnde der man, der do buwen wil, darf dorczu keyne hûlfe tun.
11. Ouch habe wir ubireyne getragin mit vnsern eldistin in sulchir mazse, welch man eynen gemwerten keler hat uff syme erbe vnd di mwer czumale uff eyme erbe lyt, wil denne syn nakebwer mit em mwer n uff di selbe mwer, so sal her em di alde mwer vnd ouch das erbe geldin noch achtunge der ratmanne.
12. Ouch habe wir vbir eyne getragin mit vnsern eldestin von des gemu- wirdis weyne in sulchir masse, welch man eyne alde muver hat, di do lyt vf syme erbe, wil denne syn nakebuwir doran adir doruff buwen, so sal her syme nakebuwer die selbe alde muwer also lang vnd hoch, als her se nuczczet, halb geldin vnd ouch das erbe nach achtunge der ratmanne.
Actum anno domini m°ccclxxvii sabbato ante Thome.
Breslauer Urkundenbuch I, ed. Korn, 1870 (Google data) 309, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/UrkBreslau/dce7f740-a973-41a0-96dd-11443da0e49b/charter>, accessed 2025-04-08+02:00
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