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Charter: Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data)  XXI.
Signature:  XXI.

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XXI. Artikel der liegnitzer Messerschmiede vom 13. März 1349. Aus der Copia Vetus des Katiisarchivs zu Liegnitz f. 29. c ultellificum statuta per dominos consules a. d. m" cec xl nono feria sexta in crastino Gregorii confirmata: 1. Primo videlicet quod nullus inter eos ligna ad manubria facienda emere debeat pre- ciosius quam pro \ mr. pro sua sola persona. Quod si quis fecerit, soluet emendam, con- sulibus fertonem et cooperariis suis fertonem. Set si quis inter eos in propria persona velit visitare alienas ciuitates et emere predicta lingna, potest quanto preciose uelit. 2. Item nullus alienus debet in vasculis vendere cultellos nisi de consensu consulum. 3. Item pro jure debet ciuitati i ferto et ipsis £ pro introitu. ') fehlt in der Handschrift. 29 schweidnitzer, o. J. xxn. u. xxiii. Rechte des Kürschnerhandwerks striegauer und reichenbacher ') Aus dem ältesten schweidnitzer Stadtbuche f. 66. vom 26. Juni 1349. Aus dem ältesten striegauer Stadtbuche f. 4 u. 5. D as ist der kursener recht. Wi: 1. Das erste: gancze ynnunge ist nven scot phennynge vnd czwe phund wachsis. 2. Der gebit gancze ynnunge, der von vrendin (!) endin komyn ist vnd sint kvrsir- ner weck gewynnyn wil. 3. Eynis meistirs son, adir eyn lerknecht, der hie in der stat hat gelorit, der sal halbe ynnunge gebin. 4. Der ynnunge geborit eyn drittel den ratman vnd eyn drittel deme erbevoyte vnd eyn drittil den gewerkin. ir obgeschreben ratlute tvn kunt vnd be kennen offintlich allen den, dy nv sint adir her ewielich werdin, dy desin bryf lesin adir horin lesin, das wir von gnaden, von loube vnd von guten willen vnsers lybin herrin, herczoge Bolkin, herre von Furstinberc vnd czv der Swidnicz, vnd ouch mit willen vnser eldesten, schepphinvndhantwercmeyster, dy wir do by gehabit habin, gegebin habin vn- sen getruwen kursenern czu derStregon ecz- liche recht vnd saczunge in alle der wyse als hernoch geschrebin stet, von en vnd von eren nochkomilingin ewiclich stete vnd vn- brochlich czu haldin, en selbir czu gemache vnd czu vromen beyde, armen vnd rychin. 1. Wir gebin czu dem ersten mal czu rechte, daz welch man sine gancze vnnunge vff erem hantwerke wil gewyunen, der sal gebin nuen grosschin vnd eyn phuut wach sis. Wer abir, daz eynis meysters svn adir sin lerknecht, der hy in der stat gelort hette, sin ynunge gewynnen welde, der sal halb ynnunge gebin, vnd derselbin nuen grosschin, dy her gebit, sal eyn scot den rathluten vnd eyn scot den schepphin vnd eyn scot dem erbevoyte vnd das andir den gewerkin. l) 1490 Sonntag lätare: Die Kürschner zu Reichenbach bitten die Rathmauneu : das — hantwergk in vnd mit seyneu frcyheitenn, so sie von der erbarn Stadt Swiduicz vsbracht vor vns legerten vnd irtzaigtenn, wiedervmb zu begenoden. Prov. - Arch. Urk. der Stadt Reichenbach. Die darauf eingerückten Innuugsstatuten entsprechen genau der stiiegauer Kürschnerordnung. 30 5. Welch kursener her komyn von andirn stetin vnd landin vnd wil sin hantwerk ge- wynnin, der sal briefe brengin von der stat adir gegenote, do her sine wonvnge ynne ge- habit hat, daz her sich erlich, redelich (vnd) getrulich gehaldin habe, vnd sal dor czv den gewerkin burgin seczin, daz her iar vnd tak vf deme hantwerke blibe, vnd gut vnd obil mit in lidin. 6. Welch man vnd vrouwe vf erim hant werk virsiczit adir virsymit daz gebot irre meystir ane redeliche notsache adir an' vn- schuldegunge, der sal gebin eynen grossin czv wandilbusse. 7. Gebitin abir die meyster bie namyn vn- dir in eyme irren gewerkin, des sie besundir bedorfin bie in czv sin in irre morginsprache adir an andirn stetin, do (sie) von des hant- werkis wene czv sachin hettin, ab denne der das gebot vorsesse vnd nicht queme, sundir an sine gewerbriisse geczige, der sal gebin eyn loth czv wandilbusse. 8. Welch man adir vrowe vreuil begeit in irre morginsprache mit wortin adir mit werkin, die adir der sal gebin eynen halbin virdung czv wandilbuze. 9. Were abir, daz ymand sich der buze irwuge vnd eynen meyster vreuelichin obil- 2. Wir gebin czu dem andir male czu rechte, daz welch kursener her komit von andirn steten adir landin vnd wil syn yn- nunge vff erem hantwerke gewynnen, der sal bryfe brengin von der stat adir von der ge genote, do her sine wonunge adir begenc- nusse ynne gehabit hat, das her sich erlich, redelich vnd getruelich habe gehaldin, vnd sal dor czu den gewerkin burgin seczin, das her yar vnd tag vf demselbin hantwerke blybe vnd vbil vnd gut vnd, waz sy keyner hande not an tryt, mit en lyden wille. Wer abir daz, das derselbe bin dem yare abetrun- nynk wurde, adir wec czoge ane loube vnd wissen der gewerkin, so sal der burge, der vor en gesprochin hat, eyue mark gebin den gewerkin vnd dy mark sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin. 3. Wir gebin czu dem dryttiu male czu rechte, das welch man adir vrouwe viferem hantwerke vorsiczit adir vorsumit daz gebot siner meyster ane redeliche not, sache adir vnschuldegunge, dy adir der sal gebin eyn grosschin czu wandilbuze. Geboten abir dy meyster ymande by sundern vndir erin ge werkin, des sy by svndern dorftin, by en czu syn in erre morginsproche adir an an dirn steten, do sy von des hantwerkis wene czu sachin hetten; ab der denne daz gebot vorse(cze) vnd nicht enqueme svnder an sin gewerbnusse czoge, der sal gebin eyn lot czu wandilbuze. 4. Wir gebin czu dem virdin mal czu rechte, daz welch man adir vrouwe wreuil beget in erre morgesproche mit wortiu adir mit werkin, dy adir der sal gebin eyn halbin virdung czu wandelbuze. Were abir daz, das sich ymant des wandils adir der buse er 31 handilt, der sal das abelegin nach der stat gnadin vnd des hantwerkis gnadin. 10. Waz eyner deme andirn liet, daz czv erim hantwerke gehorit, daz ir meyster dor obir rechtis helfin mogin, alzo beschedinlich czv vornemyn; bekeunit her in daz, zo sal her im bie virczen tage daz widcrgebin, lou- kint abir her im, zo sal her sie beydir sit wi- sin vor den richter. 11. Were abir daz, daz eyner deme andern dazselbe gelegine dink, waz is were, daz vf ir hantwerk gehorte, globte vf eynen genantin tak ano hindirnisse wedir czv gebin, vnd des nicht tete, alzo daz her dor vm in muste be- clain do vor den meystern; bekente her des vor den meystern, zo sal her das bie tagis lichte wedir gebin: bekente her abir nicht, zo sal man sie beydir site vor gerichte wisin. 12. Nymand sal kursener werk tribin nach veil habin in der stat noch in den dorfern, die vm die stat legin, noch vnser stat kurse ner hindirn, her sie denne vf vnser stat ge- bite vnd tuet mit vnser stat kvrsener der stat recht vnd rat, wer do wedir tuet vnde tete, der sal gebin eynen halbin virdung. 13. Nymand swer nach touwer kurzener werk her vurin sullen, nach daz encziln noch der gewerkin wille hie virkouhn; wer die sel bin saczvnge obirtrit, der sal gebin von deme gewandeeynen halbiu virdung. Lize hers dor obir nicht vnd brechte abir eyns vnd vor- koufte daz encziln, der Bal daz werk vorlisin. wuge vnd eyn meyster voreuillich vbil han- dilte, der sal das bessern vnd abelegin noch der stat vnd der gewerkin gnade. 5. Wir gebin czu dem vunften mal czu rechte. Was eynir dem andirn lyet, das czu erem hantwerke gehorit, daz er meyster dor vbir rechtis mogin helfin vnd sullin also bescheydinlich czu vornemen: bekennet her em des, so sal her es em by virczen tagin wedir gebin, loukenit her em aber des, so sal man sy wysin beydersit vor den richter. Were abir das, daz enir dem andirn dasselbe gelegene ding, es were, was es were, daz vff er hantwerc gehorte, gelobete,vffeyn genan ten tag an hindirnisse weder czu gebin, vnd des nicht vntete, also daz her en dor vmme muste beclagin vor den meystern; daz sal her em by tagis lichte wedir gebin'). Beken net her em aber nicht, so sal man sy aber beydersyt wysin vor gerichte. 6. Wir gebin czu dem sechsten male czu rechte, daz nymant kursinerwerc sal trybin noch veyl habin in der stat vnd in den dor fern, dy vmme dy stat gelegin sin, noch vn ser stat kursenwerc hindirn, her en czyhe denne vf der stat gebite vnd tu mit andirn vnsern kursenern der stat rat vnd recht. Wer do wedir tut, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbucze. 7. Wir gebin czu dem sebindin mal czu rechte, daz nymant (swer)2) noch tuer kursi- nerwerc her sal vuren vnd daz enziln wedir der gewerkin wille hy vorkoufin. Wer dy selbe saczunge vbirtrittit, der sal gebin iu von dem gewande eyn halbin virdung czu wandilbuse; lyse her es vber daz nicht vnd l) zu ergänzen: ab hers em bekennet. s) fehlt. 32 14. Were daz ymand geringe werk , man nis adir kinder pelcz, her vurte vnd encziln daz wedir der gewerkin wille hie vorkouft, der sal in von deme ge.wande eyn lott gebin. Lize hers dor obir nicht, so sal man im daz gewand nemyn gancz vnd gar. 15. Wer vf erim hantwerke vordirt vs- wendege lute, die nicht ynnunge mit in ha bin, alze daz eyner eyns vswendigin mannis kursener werk mit sime vorkoufte in deme namyn, alz is sin eigin solde sin, adir vordirt in an den sachin, do von ir hantwerk gekren- kit wurde vnd geswachit mechte werdin, der sal gebin eynen halben virdunge. 16. Welch kursener aldis kursener werk vornvwit, adir welehir hande vngerechte adir valsehin kursin werk wirde vorkouft adir veile truge vnd do mitte begriffin worde, der sal gebin eynen halbin virdung. 17. Daz nymand sin kursin werk in der stat czv huse von huse tragin sal, nach den lutin anbetin; is in si denne, daz man besun- dirn nach im sende; wer do wedir tuet, der sal gebin ein lot. 18. Vndabsievndirinvindioadirentraoh- tin recht adir saczunge, daz irme hantwerk vromelich vnd nuczlich sie vnd der stat er heh, daz sie do mite ir hantwerk von iar czv iar bessirn mogin vnd sullen; daz sullen sie io tuen mit der ratman rat vnd wille vnd nicht andirs. brechte das aber eyns her vnd vorkoufte daz encziln, der sal das werk gar vorlysin. Wer ouch mannis adir kindir pelcze her vurte vnd daz encziln weder der gewerkin wylle hy vorkoufte, der sal gebin iu von dem gewande eyn lot czu wandilbuse; lyse her es nicht, so sal mau em nemen daz werk gancz vnd gar. 8. Wir gebin czu dem achtin male czu rechte, daz wer do vf erem hantwerke vur- dert vswendege lute, dy nicht mit en ynunge habin, also daz eynir eynis vswendegin man nis kursinwerc mit syme vorkoufte in dem namen, als (is)') sin eygin solde wesin, adir vurderte en an andirn sachin, do von er hantwerc gekrenkit vnd geswechit mochte werdin, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbuse. 9. Wir gebin czu dem nuende mal czu rechte, daz welch kursener alt kursinwerc vornuget adir welchir hande vngerecht adir valsch kursinwerc daz were, vorkoufte ader veyl truge vnd do mete begryffin wurde, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbuse. 10. Wir gebin czu dem czeheuden mal czu rechte, daz nymant vnder en kursinwerc in der stat von huse czu huse veyl sal vmme tragin noch den Iuteu an byten, es sy denne, daz man bysundern noch em sende. Wer dy saczunge vbirtrittit, der sal gebin eyn lot czu wandilbuse. 11. Wir gebin czu dem elften mal, ab dy- selbin vnser kursener keynerleyge recht ader saczunge her noch, vnder en andir ertarch- tin adir vindin, daz erme hantwerke vrome lich vnd noczlich sy vnd der stat erlich, daz sy do mete er hantwerc von yar czu yar bessirn sullen vnd mogin. l) fehlt. 33 20. Vnd daz geld, daz do von geuellit, sal halb den rotlutin vnd halb den meistern adir daz wachs den meystern gar, 19. Keyner an heylgin nachtin nicht sal 12. Wir gebin en czu dem czwelften mal erbitinbie lichte, adir gebe czweiphunt wach- czu rechte, das wer do vff erem hantwerke sis, ist (er) eyn meistir; eyn knecht eyn phunt an dem suntage, ader an den czwelf botinta- wachsis. gen, adir an andirn grosin hochczyten tagin, adir an der selbin heylegin tage obinde by lychte erbeyt adir leyst erbeytin, ist her eyn meyster, czwei phunt wachsis sal her gebin, ist her ein knecht, eyn phunt wachsis sal her gebin czu wandilbuze. 13. Und allis daz gelt, das do geuellit adir geuallin mac von den wandilbusen, als vor geschoben stet, sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin ane daz wachs, das sal den gewerkin alleyne geuallin, do mete sy er kerczen got czu lobe vnd czu erin sullin bes- sirn vnd czyren. Vnd das alle dy vorgeschrebene saczunge stete vnd vnbrochlich von en vnd von eren nochkumelingin ewyclich gehaldin werdin, des hab wir en desin bryf dor vbir lasin schrybin vnd en in ere gewalt gegebin, den wir ouch in vnser statbuch czu eyme ewigen gedechtnusse habin lasin schrybin vnd seczin. Daz ist geschen vnd desir bryf ist ge gebin czu vnser vorgenannten stat Stregon an dem nehesten vrytage noch sante Johan- nis tage des toufers noch gotis geburte vt supra. Do by sind gewest dese erber ge- czuge, dy her noch geschrebin sten: Mertin Gysilbrecht, Cvnad Kinaw, Andreas Vlrichs- torf, Ny. Grelnort, Ny. Barscheual, Ny. Steynow vnd Hey. Reroldistorf, dy schepphin. Do ist ouch by gewest Ny. Grulich der vleischermeyster. Ouch sint do by gewest Han- nus Schoneweber, Heyneman von Glocz, Heyne Prolstorf vnd Cvncze Tysiln, der we- ber meyster. Do sind ouch by gewest Grosil Lybizkint vnd Ny. Arnoldis, der becker meyster. Auch sint do by gewest Ny. Vredeberg vnd Hensil von Grebin, der schu- worchtin meyster. Do sint ouch by gewest Tycze kursener vnd Hensil kursener, dy in dem yare kursenermeyster waren vnd andir guter lute vil.
Source Regest: 
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXI. , S. 76
 

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