Charter: Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data) XL.
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XL. Rechte der
vereinten Innung des Schuster-, Gerber- und Altbüsserhandwerks zu Striegau vom 19.
Deoember 1366. Aus dem
ältesten striegauer Stadtbuche f. 36. TT ir
obgeschrebin ratlute tvn kunt vnd bekennen allen den, dy nv sin adir hernoch wer den, dy
desin bryf sehen ader horin losin, das wir von gnaden, loube vnd willen vnsers ly- beh
genedegin herrin, hern Bolkin, herczogin in Slezien, herre czur Swydnicz vnd mark- greue
czu Lusicz, vnd mit rate alle vnser eldisten, schepphin vnd hantweremeyster gebin vnd
gegebin habin vnsern getruwen schuworten vnd gerbern, beyde roten vnd wysin, vnd ouch
vnsern altbusern czur Stregon eczliche recht vnd saczunge czu eynir besserunge der
recht, dy en hy vormals vnse vorvarn mit rate gegeben habin, in sulcher meynunge vnd
weyse, als her noch geschrebin stet, von en vnd von eren noohkomelingen ewiclich stete
vnd vnbrochlich czu halden. 1. Wir gebin
en czu dem ersten mal czu rechte, das wer do sin ynnunge vff erem hant werke wil
gewynneu, der sal gebin acht scot vnd eyn phunt wachs vnd dry heller dem bo ten, vnd sal
czu demselbin hantwerke keren vf sante Walpurgis adir vff sante Michils tag vnd czu
keynir czit me in dem yare, vnd der acht scot, dy von der ynnunge geuallin, sullen czwey
scot den ratluten, czwey scot dem erbvoyte, czwey scot den schepphin vnd das an der den
gewerkin. Were abir das, das eynis meystirs kint, der sin werc mit vnser stat schuworten
hette, sin werk welde gewynnen, der sal oc halbe ynnunge gebin vnd eyn phunt wachs vnd
dry heller dem boten. Gesche ouch das, das eyn vswendig knecht eynis mey stirs tochter
vff erem hantwerke neme, vnd welde sin werk gewynnen, der sal halb ynnunge gebin vnd eyn
phunt wachs vnd dry heller den boten. Weld' ouch eyn schuworte, der hy sin werc gelert
hette, sin ynnunge gewynnen, der sal ouch halb ynnunge gebin vnd eyn phunt wachs vnd dry
heller den boten, vnd dy selbin, dy ynnunge wellin gewynnen, sullen bryfe vnd gewisheyt
brengin von den steten adir gegenoten, do sy er wonunge adir begenk- nisse ynne gehabit
habin, das sy sich erlich, redelich vnd getruelich gehalden habin, vnd sullen dor czu
den gewerkin burgen seczin, das sy yar vnd tag vff dem selbin hantwerke blybin vnd obil
vnd gut, vnd ab sy keynirhande not an tryt, mit en lyden wellen. Gesche abir das, das
derselbe abetrunnik wur(d) bin dem yare durch snoder adir vnerlicher sachin wille ader
ane wissin der gewerkin, der sal sin werc vorlysin als balde, als her kommet obir der
stat brucke, vnd der borge, der vor en gesprochin hat, sal eyne mark gebin, vnd dy mark
sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin. Wer ouch, das ymand von demselbin hantwerke
kerte mit wyssin vnd gunst der gewerkin vnd ane schult ader andir lute, wil her sin
ynnunge behalden, so sal her alle yar eynen halbin grosschin gebin den gewerkin, do mete
her syn ynnunge behelt. Wer des nicht entete, der sal syn ynnunge vorlysin; der selbe mus ouch
syn ynnunge von nuwes gewynnen, ab her das werc trybin wil, in alle der VIII. " " 8 58 wyse als her
vor gered vnd begryffin ist vnd nicht e, her enhabe denne siner gewerkin vnd borger
gunst vnd hulde erkregin. Üuch sullen sy nymand er werk gebin, her en habe denne eyne
eygene schubanc, vnd das sal sten eyn yar; dirkennen dy ratmann mit eren eldisten, das
is der stat nucze vnd beqwemelich sy, so sal is vorgank habin; dirkennen syabir, das es
vnbeqwemelich sy, so sal is abe gen. 2. Wir gebin
czu dem andir mal czu rechte, das welchir sich vndir en vorbost. adir sich vorruckit mit
vnerlichin sachin, adir mit sulchin sachin vmme ginge, das erem hantwerke krenclich
were, vnd des obirwunden wurde, der sal sin werk vorlysin vnd vorwert keyn ynnunge mit
en habin. 3. "Wir gebin
czu dem dryttin mal czu rechte, das nymant sal nas ledir her furen vnd das hy veyl
habin. Ouch sal nymant, der sin werc mit vnsern schuworten nicht enhat, ruch ledir
koufin in der wochin, sundir schofvel mac eyn yczlich koufin ane vor; ane an dem montage
noch essen, so mac eyn yczlich ruch ledir koufin vngehindert. Ouch mogin geste, dy hy
durch varn, deckeledir, als vil, als sy der durfin czu erm wagin, ane vor koufin. Wer
ouch das ymant eyn hundert ledirs, adir eyn halbis, adir eyn firteyl her brochte, das mac
eyn yczlich man ane vor koufin in der wochin. Ouch mogin vnser stat seteler vnd rym-
snyder ruch ledir als vil, als sy es bedurfin in er wercgadim ader czu erem hantwerke,
ane vor koufin in der wochin vngehindert. Ouch sal nymant an dem marktage ruch ledir kou
fin in den gassen noch andirswo, sunder in dem ringe, der en dorczu gesaczt vnd benumet
ist. Ouch sal nymant ruch ledir noch vel breyten vff dem marktage an dy sunne. Ouch
sulle nicht czwene noch drye mit en andir (sunder)') eynir alleyne ruch ledir adir vel
vff eyn hufen koufin, noch en sullen czwespan an dem koufe. Ouch sal nymant, her
syynhey- mysch adir eyn gast, gar ledir koufin vnd das vor mittagewedir vorkoufin;
werdowedirdese saczungen tuet, dy hy vor begryffin sin, der sal gebin von dem grosen
ledir eyn lott vnd von dem velle eyn halbis scot czu wandilbuse. Ouch sal keyn
dorfschuworte alde schu, dy do betretin sint, veyl habin vff dem cleyder markte; wo sy
dy vinden, dy sullen sy nemen. 4. Wir gebin
en czu dem firden mal czu rechte, das keyn wysgerber vs andern steten sin erth hy
vorkoufin sal vnder vunf vnd czwenczik erthin. Ouch sal keyn vslendisch man vel coufin,
her enhabe denne ynnunge mit vnser stat schuworten vnd gerbern. Ouch sul len vnse
wysgerber keyn ledir noch vel turer koufin, wenne vmme eyn lott adir dor vndir, noch en
sullen keynis gerbin, es en sy denne by eyme lote adir dor vndir. Ouch sullen dy
schuworten keyne merliczen roufin, sunder czitege vel mac eyn yczlicher wol coufin czu
wysin adir czu rotem. Ouch sal nymant vnder en erbeyten an des heyligin Crystis abunt,
noch an vnser vrouwen abunt, noch an der czwelf boten, noch an dem sunabe by lichte. Wer
wedir dy saczunge tete, der sal gebin czwey phunt wachs den gewerkin czu wandilbuse. 5. Wir gebin
czu dem vunften mal czu rechte, das wer do vndir en eyne bank koufit adir mytet, der sal
by der selbin adir mytunge eyn gancz yar blybin by eyme firdunge. i) fehlt in der
Handschrift. _59 Ouch sal keyn
gewerk den andern hindern an syner mytunge, is sy an benkin, hofin adir an kamern noch
an keufin, dy er hantwerk an treten, noch sine knechte entspen; wer das tuet, der sal
gebin eyn firdung czu wandilbuse. Weld' ouch ymant vnder en eyn knecht eris hantwerkis
myten, der sal en myten eyn iar, adir eyn halbis, adir eyn firteyl eynis yaris, derselbe
knecht sal ouch by em blybin vnd synen tag vs dynen. Wer abir das, das der selbe knecht
von em czoge, e denne sin tag queme, so sal err gewerkin keynir den selben knecht halden
noch myten wedir sines herin, der en vor gemit hat, gunst vnd willen; wer do wedir tete,
der sal gebin eyn firdung czu wandilbuse. 6. Wir gebin
czu dem sechsten mal czu rechte, ab ymant vnder en eyn tot vy koufte vnd das schinte
adir schinden lyse, der sal sin werc vorlysin. Ouch sal keynir vnder en geselleschaft
adir gemey nschaft habin mit uswendegin luten, dy eris hantwerkis nicht en sin, an
sulchin sachin, dy er hantwerc an treten; wer das tete, der sal ouch sin werc vorlysin
vnd vorwert keyn ynnunge mit en habin. 7. Wir gebin
czu dem sebinden mal czu rechte, das wer do vndir en ledir snydet, der sal das nicht
strychin wedir solen, rucke noch stucke; wer do wedir tuet, der sal gebin von den par
solen eyn quart vnd von dem rucke adir stucke eyn quart czu wandilbuse. Ouch sal nymant
vndir en vff das lant loufin vnd do schue machin noch vorkoufin by eyme halbin firdunge. 8. Wir gebin
czu dem achten mal czu rechte, das dy vlecke, dy dy altbuser an er schu- werc seczin,
sullen czweyer finger wyt von en andir treten by der buse eynis lotes. Ouch aullen dy
selben altbuser nicht nuwe solen von erem eygin ledir an seczin ouch by der buse eynis
lotes. Ouch sullen dy dorfschuworten vnd dy altbuser vs andern steten vorwert me nymme
sten vor den schrayn vnser altbuser vnd sy hindern an erem koufe, sunder sy sul len sten
hinder eren schrayn adir neben en vnd koufin, was sy czu koufin habin, wer do wedir
tete, der sal gebin eyn scot czu wandilbuse. 9. Wir gebin
en czu dem nunden mal czu rechte: Gesche das, das er gewerkin eyne adir eyn vswendiger,
her wer man ader vrowe, vorkoufte adir borgete err gewerkin eyme syne habe adir syne
war, es were ledir, smer, asche, lo, adir welchirhande war daswere, das er hantwerk an
trete, vel adir wennik, vnd em nicht engulde, also das her en dor vmme muste beclagin,
das denne er meyster dem selbin clager, her sy man adir wyp, eris hant werkis adir
nicht, sullen vnd mogin gutis rechtis helfin also bescheydinlichin; bekennet her em, so
sullen dy schuworten meyster dem selbin schuldeger gebyten, by der buse eynis lo tes das
selbe geld, das her bekant hat, bin virczen tagin czu gebin; gebe her is abir bin fir-
czen tagen nicht, so sullen sy dy buse von em nemen vnd sullen em denne abir gebiten by
derselbin busen, das selbe geld bin firczen tagen czu gebin, also lange vnd also dicke, bis
das her synem borger vorgilt adir sich mit em vorricht, das em genugit; loukint abir her
em, so sullen sy dy meyster beydirsyt vor recht wysin. Wer ouch das sache, das er
gewerkin eynir queme vor er meyster vnd globte by syme hantwerke ymande, her wer man
adir wyp,, 60 eris
handwerkis adir nicht, geld adir habe czu geldin vnd czu gebin vff eynen vornemeli- chin
tag adir czit, vnd denne vf den selbin tag nicht engulde noch nicht enhilde vnd des
obirwunden wurde, der selbe sal sin werc vorlysin. Wer ouch das
er gewerkin eynir sin ledir, sin schuwerc adir sine war, dy er hantwerc an trete borgete
eyme vswendegin, her wer man adir vrowe, ritter adir knecht. phaff adir leyge, adir
sulchin luten , dy man in der stat ding nicht brengin mochte, vnd ab dy denne den selben
eren borgern nicht en gulden noch geldin weldin, also das sy das den me.ystern clagin
musten, so sullen dy andern er gewerkin den selbin schuldegeren keyne schue ma chin noch
en keyn erbeyt nicht, sy en haben denne eren borgern vergulden gancz vnd gar, adir mit
err gunst behalden; wer en obir das erbeyte adir schue machte, der sal dy selbe schult
selbir geldin an alle wedir rede. 10. Wir gebin
czu dem czehende mal czu rechte, das welch man adir vrouwe vnder en vorsumet das gebot
eris meysters von eris hantwerkis weyne ane redeliche sache adir ent- schuldegunge, der
sal gebin eyn grosschin czu wandilbuse. Geboten abir dy meyster ymande by sundern icht
czu tun von vnsern herrin des herczogin weyne adir von der stat weyne, vnd das denne
vorsese, der sal gebin eyn firdung czu wandilbuse. 11. Wir gebin
czu dem eylften mal czu rechte, das welch man adir vrouwe vorreuilt in err morginsproche
mit wortin adir mit werkin, dy adir der sal gebin eyn halbin firdung czu wandilbuse. Wer
abir das sich ymant des wandils vnd der buse erwuge vnd eyn meyster vorreuillich
obilhandelte, der sal das bessirn vnd abelegin noch der stat vnd der gewerkin gnaden.
Wer ouch das ymant vnder en der gewerkyn heymelychkeyt offenbarte vswende- gyn luten, do
von dy gewerkyn czw geczoge adyr czw schaden quemen adyr komen mochten, vnd des
obyrwunden wurde, der sal das bessen(!)vnd abelegyn, das den gewerkyn genugyt. Vnd allis
das geld, das do geuellit von den wandylbusen, als hy vor begriffin vnd geschrybyn yst,
sal halb den ratluten vnd halb den gewerkyn. 12. Obyr alle
dese vorbeschrebene recht vnd saczunge geb wyr en czw dem lecztem (!) mal czw rechte, ab
dy zelbyn vnser schuworten, gerber und altbuser keynerleyge recht adyr saczunge her noch
vndyr en andyr dyrtrachten adyr vynden myt rate der stat, das erem hantwerke vromelich
vnd noczlich vnd der stat erlych vnd fugelych sy, das se domete er hantwerke von yare
czw yare bessyrn sullen vud mogen, vnd das alle dy obgeschrebene recht vnd saczunge
stete, gancz vnd vnbrochlych gehaldyn werdin ewiclych von en vnd alle eren
nochkomelingen, des hab wir en desin brif dar obir lasin schriben vnd en in ere ge- walt
gegebin, den wyr ouch in vnser stat buch czu eyme ewegin gedechtnisse habin lasin
schriben mit vnser wyssen. Das ist geschen noch gotis geburte dryczenhundert yar in dem
funf vnd sechczegisten yare am (!) dem nehesten frytage vor sante Thomas tag des heyle-
gen czwelf boten. Do by sint gewest Nykyl Barascher, Hensil Sydylman, Paul Schone webyr,
Hensil Henlins, Petyr Letschyt, Hensil Schonewebyr, Apecz Schonewebyr vnd Mer i 61 tyu Karmecher,
vnse eldesten'). Do sint ouch by gewest schepphyn vnd hantwercmeyster des selbin yaris
vnd Johannes, vnser stat schryber, dem desyr brif beuolen wart czu schryben. Source Regest:
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XL. , S. 105
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XL. , S. 105
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Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XL. , S. 105
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XL. , S. 105
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