Charter: Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data) LVI.
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LVI. Rechte der
schweidnitzer Leineweber vom 19. Juli 1387. Aus dem
ältesten schweidnitzer Stadtbuche f. 125. A.nno domini
m° ccc° lxxxvn° sedentibus hiis consulibus Hanke Jenesch, Jungehannos, Johannes Hanyman,
Schulmeister, Hannos Herdan, Paulus Molsteyn vnd Hannos Hanyman, Nytsche Hanymans son,
an deme frietage fur senti Marie Magdalene tage mit rat der eld- stin vnd
hantwerkmeister haben sie den czichener sogetan recht gegeben: 1. Primum
sullen haben teil an der weitasche czu irre notdorft czu kawfin vnd auch au deme weytte
eyn teil czu kauffin vnd vorkawfin czu irre notdorft. Auch sal dels garn ny- mand
kawfin, der is wedir welle firkawfin vfl wynnunge vsgenomen burger vnd burgerynne, adir
wer mit den czichener ynnunge hat, die mogen is wol kawfin vnd furkawfin. 81 2. Vnd waz
garn falsch vnd vnrecht geweyfft ist an der czal, daz sullen die rotman fur- börnen adir
czurissin lassin, vnd die czychener meyster sullen daz vflhebin vnd vff daz rot- haws
antworten. 3. Auch sal
nymand feyl haben czichin, tischelachin adir parchan, daz die czichener angehorit in der
stat recht, den her habe ynnunge mit en; vsgenomen die iarmarkte. 4. Auch sullen
sie den czwelich machin czweer elen breit, alzo die fon Troppaw, an deme rore czu
nerlichste sechs vnd virczig genge. Der is bessern wil, deme gan mans wol. 5. Auch
tichschelachin vnd hanttusschir vnd czichin sal man haldin nach der koer, alzo daz
hantwerk saczunge hat. 6. Auch daz
nymand sal parchan vnd czwelich lassen wirkin, her habe denne syne ynnunge mit en, waz
sie angehorit, allirlei sache, vsgenomen burger vnd burgerynne, vnd den goltsch sullen
sie gut machin mit der breite vnd die lenge vnd auch den parchan mit der breite (vnd)
lenge, daz die kowfluete wol mit geweren mogen vnd nicht dorvm berei- dit werdin. 7. Vnd czu den
obgenanten stuckin sullen die czichenermeister czu sehen, daz daz ge- haldin werde. 8. Vnd wen die
meister der czichener ymgeen vnd die obgenanten suchin; wer sich dowedir seczit, der sal
is bessern nach gnaden. 9. Die ynnunge
der czichener sint nvn scot vnd czwe pfund wachsis. Der fon fremdis her kymit, der gebit
gancze ynnunge; eyns meistir son adir lerknecht, der in der stat hie gelort hat, der sal
halbe ynnunge gebin. 10. Die
ynnunge geborit ein dritteil den rotman, eyn dritteil deme erbfoyte vnd eyn dritteil
deme hantwerke. 11. Vnd wer
fon fremdin kymmit, der sal eynen brief brengen syner bandelunge, wo her gewonyn hat,
daz her sich erlich, getrewlich, redelich gehaldin habe, vnd sal dorczu den gewerkin
burgen seczin, daz her iar vnd tag bie deme hantwerk blibe vnd vbil vnd gut mit en lide,
ap er inweg cziet ane eliche sache, zo sal er eyne marg gebin der stat. 12. Vnd nach
weme eris hantwerkis die meister sendin, kymmit er nicht, her sal geben eynen grossen
czu deme irstin mole, czu deme andir mole; kymmit er nicht czu deme drit teil (!) mole
vnd leit in freuil vnd sust freuilt fur dem meister, der sal is bessirn nach gnadin. 13. Vnd dorczu
sullen sie haben alle recht, die sie fon aldirs gehabt haben fon der stat vnd fon den
rotman. VIII. 11 82 Lvn. Festsetzungen
zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen den Gewandschneidern and Wollenwebern zu Beichenbach vom 10. August
1387. Original im
königl. Provinzialarchiv, Urkunden der Stadt Reichenhach Nr. 35. w, eD
eyntrechtekeit eyne mererenne ist der liebe vnd dez nfiezes eyDer ganczen gemeynde, vnd
also her wedir dy czwetrechtekeit ist eyn vorbleichunge der sellegen liebe vnd nucz-
berkeit eyner ganczen gemeinde; dor vm wir ratmanne der stad Reichinbach Jacob Colin,
Conad Winczorl, Hannus Zorner, Henczel Rosener vnd Hannus Opacz, dy iczunt seyn, vnd dy
her noch in czukunftegen czeiten gekoren werden, tun kunt vnd uffenbar allen den, dy
diesen kegenwortegen brieff seen uder horen lesen, daz wir mit wissen vnd geheisen wegen
vnser genedegen vrawen, vrawen Ägnesen, herezoginnen czur Swidnicz, vnd ouch mit rate
vnser aldesten Pecz Opacz, Peter Opacz, Cunlin Carschers, Nicz Molners,. . . . Groses, H
. . ncke Reyche, Nicz Reiche, Peter Domüs, Nicz Swarcz vnd mit wellen vnser stad hant-
werkmeyster vnd ganczen gemeynde Nicz Steinbrucke, vleychermeyster, Hannus Nythart,
beckermeyster, Steynhuebener, schubertmeyster, QualuschvndCunczHensel, snidermeyster,
Langehanüs vnd Heyne Merkel, garnczugermeystir, vnd Peter Frund, gerbermeyster, sulche
grose czeytrechtekeit, dy czwuschin den gewantsnidern vnd den wollenwebern vnser stat
Reychenbach gewest ist, do von alle gemeynde mochte seyn vortorbin, czwischen en vor-
richt vnd geeynt haben, daz ouch bestandek bleybin sal mit craft dieses kegenwortegen
briffes noch der geschecht, als hernoch geschrebin steet, in sulcher moze, daz dy webir
vnser stad Reichenbach aller iar ierlichin gebin sullen vomf marg ierliches czinses guter
prager groschen pulnuschir czal, y dy quatertemperin eyn schog groschen, den ratmannen
der stad Reichenbach ane arg vnd vnverczogenlichin. Wer is aber, daz der friemarcte
eyner [adermynner]l)a.dcT mehe abegyngen, so sullin vnd ouch wellen dy ratmanne, dy czu
der czeit seyn werdin, dy selbegen vomf marg ierliches czinses in aller der mozin vnd
rechtiu, als se se gehabt vnd genomen habin, an dy gewantsnider weysen ane arg vnd an'
alles gever vnd ynlegunge keynerley sachin. Geschee ouch das dy weber als reich ader als
arm worden, daz se nimme gewant sniden welden, so sullin dy obgenanten vomf marg czinses
vm vnd vm abegeen vnd vorbaz nicht mehe geuallin, vnd dy ratmanne, dy czu der czeit seyn
werdin, sullen vnd ouch wellen dy gewantsnider wedir an er gewantsniden weysen noch erer
alden brieffe lüete. Ouch ist dy eynunge czwischin en also gemachet, daz dy weber keyn
gekawft gewant snidin sullin, vnd wordin se des oberwundin mit der worheyt, daz se
gekawft ge want sniten, als ufte, als daz geschit, so sullin dy selbin ader der selbege,
dy des oberwun din wordin ader oberwondin wirt, iczlicher eyne marg gebin, eyne halbe
marg der stad vnd dy ander halbe marg den gewantsnidern. Daz alle diese[n]
obinbeschrebin*) in allen eren l) Ist
unsinnig; der Schreiber hatte die geläufige Formel in der Feder: „Einer, minder oder mehr,"
die aber hier nicht passt. 2) Fehlt ein Wort wie: artikcl. i 83 stuckin vnd
puncten stete gancz vnd vnuorseret gehaldin werdin, hab wir diesen brieff mit vnserm
grosen angehangen stad ingesegel losen vorsegel(n), der ouch geschrebin ist noch Crists
geburt driczenhundert iar dornoch in dem sebin vnd achczegisten iare an sand Lau- rencei
tag, des heylegen merterers. An
Pergamentstreifen hängt das Siegel der Stadt, welches den Ritter st. Georg mit dem Lindwurm
und die Umschrift in gothischen Majuskeln hat: S. BURGENSIUM DE RICHENBACH. LVTH. König Wenzel
verleiht der Stadt Breslau einen freien Fleischmarkt, welcher an jedem Sonnabend in
der Woche abgehalten werden soll. Prag, den 13.
November 1387. Original im
breslauer Stadtarchiv G. 26»- "W ir Wenczlaw,
von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czeiten merer des reichs vnd kunig zu
Beheim, bekennen vnd tun kunt offenlichen mit diesem brieue allen den, die in sehen oder
horen lesen, das wir durch besserung vnd nuczes willen vnserr stat zu Bresslaw mit
wolbedachtem mute, rechter wissen vnd von kuniclicher mechte zu Beheim den burgern vnd
ynwonern derselben stat zu Bresslaw die besundere gnade getan haben vnd tun in ouch
mit kraft dicz briues, also das furbasmer eines zu der wochen, das ist vf den sunabende frey
fleischmarkt von allerley fleische doselbist zu Bresslaw seien und beleiben solle, und das
ouch allermeniclichen, arme und reiche, allerley fleische an sulchen steten vnd enden vf
dem rynge, wo das dem hauptmann vnd ratmannen allerbequemelichst sein wirdet,
allenwochenlich eins, als douor begriffen ist, zufuren, brengen vnd verkawffen sullen vnd
mogen an allerley hindernusse. Douon gebieten wir allen vnd iglichen vnsern vnd des
kunigreiches zu Beheim liben getrewen ernstlichen bey vnsern hulden, das sie die vorgenanten
vnsere burgere vnd, die sulch fleische zu furen vnd verkawffen werden, an sulchem vnserm
freyen wochenmarkte nicht hindern oder irren in dheineweis, sunder sie dobey
getrewlichen beleiben lassen. Mit namen wollen wir, das nymand, wer der sey, hyewider sich
seczen solle oder moge in dheineweis, vnd wer dowider tut, den sollen vnd mogen die
vorgenanten hauptman vnd ratmanne von vnsern wegen dorumb straffen vnd ouch dorzu
halden, das sulcher vnser freyer fleischmarkt vngehindert vnd an' widerrede gehalden
werde, als lieb in sey vnsere swer vngenade zuuermeyden. Mit vrkunt dicz brieues
versigelt mit vnserm kuniclichen maiestat insigel. Geben zu Prag noch Cristes geburt
dreyczenhundert iare vnd dornach in dem sibenvndachczigisten iaren des mitwochen noch sand
Merteins tag vnserr reiche des behemischen in dem fumfvndczweinczigisten vnd des romischen
in dem czwelften iaren. An
Pergamentstreifen hängt das grosse Siegel des Königs. 11* 84 Source Regest:
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LVI. , S. 128
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LVI. , S. 128
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Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LVI. , S. 128
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LVI. , S. 128
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data) LVI. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkSchlesien/6d49027a-2de3-4a39-92f9-2c945d57907b/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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