Charter: Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data) XXXIV.
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XXXIV. Gesetze über
den Handel zu Breslau vom 24. Juli') 1360 2). Aus dem
Stadtbuche des breslauer Stadtarchivs genannt der Antiquarius fol. 38TO — 40. W ir ratman
der stat Breslow bekennen offinbar an desim briue, daz wir mit rate vnser eldistin vnd
geswornen vnsern willen dorczu haben gegebin von der vorbenanten vnser stat wein, das di
erbern Iwte, kouflute vnser vorbenanten stat, habin vnser stat czu erin vnd in czu nücze
bedocht vnd gesaczt czu haldin mit vnsim rate vud gewissin dise hernoch- beschrebenen
zachin als wit, als der vorbenanten stat Breslow wicbilde beuangen hat, by den busen, di
hernoch beschrebin sten: 1. Czu dem
allirerstin, das ein iczlich man trybe koufmanschaft, di gotlich, erlich vnd recht sye,
das der stat kein bose wort do von in andern landen vnd stetin icht entste. 2. Ouch sal
kein man gelt vf golt lyen adir gebin noch vf keynirleye ware, sye en sy denne do
geginwertig, daz her sye sehe vnd ir gewaldig sye. 3. Is sal ouch
nymant golt noch guldin gelt vorkeufin, wenne vmme bereit gelt. Swer das breche, der sal
gebin von iczlicher marke goldis eyne mark grosschin vnd vom goldinne (gelde?) eyn scot
pfenninge. 4. Is sal ouch
nymant vorborgin gewant, kuppfir, wachs, pfeffir noch keynirhande ware einis vremdin
mannis, der vnse burger nicht enist. Wer das breche, der sal gebin von der marke eynen
halbin virdung. 5. Is sal ouch
kein man vnder den koufkamern pfaffingut noch kein gut hantiren, do von her in wjnnunge
gebe, vnd do von der stat kein recht geschit. Wer do wider tete, der sal gebin yo von
der marke eynen halbin virdung. 6. Is sal ouch
nymant gewant ader keynirhande war, di her vorkouft hat, selber wider- keufin adir
widervirkeufin, deme her sye verkouft hat, noch in syner gewalt vbir nacht be l) Die Datirung
ist nach von der Hagens Geschichte u. Beschreibung des breslauer Tuchhauses Breslau 1821,
welcher das jetzt verloren gegangene Original noch benutzen konnte; nach seiner Angabe
S. 20 war es am Abende vor dem Tage st. Jacobs des Apostels ausgestellt. Mit dem s.
Jacobstage ohne weitere Bezeichnung pflegt ge wöhnlich das Fest des älteren Jacobus (25.
Juli), gemeint zu sein, wie auch hier angenommen worden ist. Im An tiquarius steht die
Urkunde zwar zwischen zwei anderen vom 17. und 26. Juni desselben Jahres. Da in demselben
jedoch keineswegs die chronologische Reihenfolge der einzelnen Aufzeichnungen streng
gewahrt ist, so ist bei der Datirung von der Stellung der Urkunde in diesem Stadtbuchc
ganz abgesehen worden. Andernfalls müsste an genommen werden, dass sie am Vorabende des
Festes des jüngeren Jacobus, des Sohnes des Alphaeus, (21. Juni) ausgestellt sei,
welcher Tag allerdings zwichen 17. u. 26. Juni fällt. 2) Ein grosser
Theil dieser Gesetze §§ 1—10 gehörte bereits einer Urkunde des Jahres 1339 an, da von der
selben jedoch weder das Original noch cinigerroassen zuverlässige Copien erhalten sind,
sondern nur eine äusserst unkritische Uebertragung in das heutige Deutsch, welche
sehles. Prov.-Blätter N. F. 1866. S. 24 — 26 abgedruckt ist, so ward für diese Sammlung
von einer Wiederholung des Abdruckes Abstand genommen. VIII. 7 50 haldin.
Spricht her aber, is ensye im dennoch nicht vorgewisset, so bite her ir nymande an, bis
sy im vorgewisset sye, vnd losse sye yenen denne selber hinwek tragen vnd selber
verkeufin; swer das breche, der sal gebin yo von der marke grosclnn einen halbin virdung. 7. Is sal ouch
nymant das, daz her vorborgit hat, schatzin, swas is geldin möge, vnd di wile gelt lyen,
wenne do von wechsit gerne hernoch boze rede. 8. Is sal ouch
nymant dem andern synen koufman intspehin, noch eyme andern syne ware krenkin adir
schendin, noch an keinen zachin hindern an syme koufe. Swer wider di beide tete, der sal
von iczlichim tuche gebin eine mark groschin. 9. Is sal ouch
nymant kein ander czeichin, wen als is in Vlandern ist gemerkit, vf sin gewant machin;
swer das brichit, der sal von iczslichim tuche gebin eine mark groschin. 10. Is sal
ouch nymant gewant, noch kein ander war, der her nicht bereit hat, verkeu fin adir
vordingen; wer do wider tete, der sal vorbas me kein koufmanschaft trybin vndir dem kouf
hwse. 11. Is sal
ouch kein gast wider den andern in vnser vorbenanten stat keufin noch ver keufin golt,
sylber, goldine noch keynirhande war, noch koufmanschaft ane alleyne wyne, hering,
vische, pfert vnd vi; wsgenomen alleyne di czwene iarmerkte, di sullin vrye sin, als sy
von alder gewest sin. Wer daz breche, der sal der buse sin bestanden: Welch wirt das
ouch in syner herberge gestatte, der sal der buse sin bestanden. 12. Ouch sal
kein gast dem andern in den iarmerktin verborgin gewant noch keynir hande koufmanschaft.
Swer do wider tete, der sal gebin von iczlichir marke eynen halbin virdung. Wer abir,
daz eyn gast gewant herbrechte czu vorkeufene, daz sal her verkeufin binnen eynen mandin
vnd nicht vnder vir tuchen vnd sal daz nirgen veyl habin, wen vnder dem kouf hwse vnd an
dem marktage, vnd wo hers binnen dem manden nicht verkeufte, so sal hers wider wek
vüren, vnd wo her des nicht tete, so sal her gebin von iczslichim tuche eyne mark. Wer
ouch das bobin vir wochin herbergte, der sal gebin von iczslichim tuche eyne mark. 13. Is sal
ouch keyner vnser burger eins gastis war, di her hi gelossin hette, verkeufin in syme
namen eyme andern gaste, adir war keufen in syme namen eyme gaste. Wer do wi der tete,
der sal gebin von iczslichir marke eynen halbin virdung. 14. Is sal
ouch ein iczslich weber ein iczlich lang tuch machen von virczig elin lang vnd eyn kurcz
tuch von xxxm elin lang. Welchs czu kurcz wurde, das sal man im abeslon; welcbs ouch czu
lang wurde, daz sal man im geldin. 15. Is sal
ouch kein weber webchin machin. Wer das breche, dem sal man das web- chin nemen. 16. Ouch sal
kein weber icht wsnemen, wen her sin gewant verkeuft. Wer do weder tete vnd das vberredt
wurde, der sal gebin eynen virdung, vnd welch koufman das wuste vnd nicht meldite den
kamermeystern, der sal ouch eyns virdungis sin bestanden. 61 17. Alle der
vorbeschrebenen busen sal vnse vorbenante stat habin czwene pfenninge vnd di kouf lute
den dritten. 18. Is sal
ouch nymant, der nicht czu kamern stet, lange tuch von Gint, von Brossil adir von Louin
sniden; wer do weder tete, der sal gebin von iczlichim snite drye mark gro- schin, vnd
das tuch sal czuvor vorlorn sin. 19. Is sal
ouch nymant, der nicht czu kamern stet, snyden keynerleye schongewant; wer daz breche,
der sal gebin von iczlichim snite 1^ mark vnd das tuch (sal)') czu vor ver lorn syn. Wer
ouch snyte tuch von Brug ader von Mechel, der nicht czu kamern stet, der sal gebin czwu
mark groschin von iczlichem snite, vnd daz tuch sal czuvor verlorn sin. Wer ouch snite
tuch von Yppir, von Korterich ader eyn iczlich schone tuch, der nicht czu kamern stet,
der sal gebin von iczlichem snite 1£ mark, vnd daz tuch sal ouch verlorn sin. 20. Is sal
ouch nymant, der nicht czu kamern stet, her sy weber, nunne, geistlich ader wertlich,
ader wer her were, lancgewant snyden; wer das broche, der sal geben von iczli chim snite
dry virdunge, vnd daz tuch sal ouch czu vor verlorn sin. Wer aber, das eyn weber
lancgewant snite, der sal gebin von rote vnd willen der geswornen vnder den We bern, di
das mit den kamerherren vberein getragin han, von irre gewerkin wein, von itzli- chim
snite dry virdunge, vnd daz tuch sal ouch czu vor verlorn syn, vnd derselbe sal sins
hantwerkis als lange enpern vnd nicht tryben, bis her sich mit den koufluten vnd den
kamermeistern berichtit. 21. Is sollen
ouch dry eyn tuch keufen vnd daz teilen vnder den kamern in dry teil, also daz eyn teil
als lang sye als daz ander, vnd wer das breche, daz das anderswo geteilt wurde, tzu weme
das were, der sal gebin eyne halbe mark, vnd das tuch sal czu vor verlorn sin, vnd welch
schroter in das gewant teilte, wo man das irvüre, der sal eyner halbin marke sin
bestanden. 22. Ouch sal
eyn iczlich koufman, der nicht czu kamern stet, weme her schone gewant verkeuft czu
cleydern, das lossin teilen vnder deme koufhwse in dry teil, also das eyn teil als lang
behalde als daz ander. Wer das breche, der sal gebin dry') mark groschin. 23. Is sal
ouch kein cromer snyden tobilzan, Harras, noch Berwer, noch kein wullin gewant. Wer do
wider tete, der sal gebin von itzlichim snite eyne halbe mark groschin, vnd daz tuch sal
ouch czu vor verlorn sin. 24. Alle dy
vorbananten, busin von gewantsnyden sal der kamerherre, wer der were, nemen czwene
pfenninge vnd di kouf lute den dritten. Ouch sal der kamerherre, wer der sye, sendin mit
den koufluten, wen sy di busen ader gewant, di in antretin, welden nemen, syne boten,
daz si den koufluten behulfin sin, vnd wenne her in nicht hulfe mite sente, so sal her
ouch kein teil an den busin ader gewanden habin, di di kouf lute czu der czit nemen. J) fehlt *)
ausgestr. darüber: eyne. 7* 52 25. Ouch sal
der kamerherre, wer der sye, di vorbenanten vnse kouflute by rechte behaldin. 26. Alle der
vorgeschrebene rede welle wir rathman gewalt habin czu meren czu myn- ren ader czu
bessern noch der stat ere vnd der kouflute nüsz vnd vrome. Czu alle der dinge
gedechtnisse ete. Source Regest:
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXIV. , S. 97
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXIV. , S. 97
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Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXIV. , S. 97
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXIV. , S. 97




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