Charter: Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data) XXXI.
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XXXI. Rechte der
Eisenkrämer zu Striegau vom 9. März 1358. Aus dem
ältesten striegauer Statltbuche f. 15. VY ir
obgeschryben ratlute tun kunt vnd bekennen allen den, dy no sin adir her noch ewic-
lichin werdin, dy desin bryf sehen adir horin lesin, das wir von gnaden vnd loube vnsers
lybin herrin, herczoge Bolkin, herre von Firstinberg vnd czur Swidnicz, vnd ouch mit rate
vnd willen vnser eldesten, schepphin vnd hantwercmeyster, dy wir do by gehabit habin,
gebin vnd gegebin habin vnsen ysinkromen, dy do gelegin syn an den rechten kromen,
adir wer dor ynne ist, das czu rechte vnd wellin, das nymant, her sy eyne meteburger adir
eyn gast, keynirleyge ysin adir ysinwerk veyl sulle habin in der wochen, denne dy
alleyne, dy do gewaldic syn der ysincrome ane vnser stat smede, dy mogin vnd sullen er
ysinwerk, was sy des selber gesmeden adir bereyten mogin, in er werkstat vorkoufin
beyde, in der wochin vnd ouch vff dem marktage, vngehindert, abirvff dem marktage, so
mogin geste vnd nicht meteburger, dy do ysin adir ysinwerc her brengin, das vorkoufin,
wy sy wellin, en- czil adir samentkoufes vngehindert vnd dy selben geste sullen sten an
dem marktage vor vnsen ysinkromen yenhalb dem steynweyge vnd er ysin adir ysinwerc do
selbist vnd nirgen andirs wo veyl habiu vnd vorkoufin. Wir gebin ouch
czu rechte, das dy, dy dy ysiukrome besiczin, dy sullen er ysin adir ysinwerc nirgen
andirs veyl habin noch vorkoufin, denne in den ysinkromen alleyne. Vnd das dy
obgeschrebene recht stete vnd gancz ewiclich gehaldin werdin, des hab wir desin bryf dor
obir lasin schrybin, vnd habin den vnsen ysinkromern gegebin, den wir in des buch czu
eyme ewegin gedechtnisse habin lasin schrybin. Das ist gesehen an dem nehesten vrytage
vor metevasten in dem obgeschreben iare. xxxn. Rechte des
Garnzieherhandwerks zu Striegau vom 16. November 1358. Aus dem
ältesten striegauer Stadtbuche f. 15T°- TT ir
obgeschreben ratlute tvn kunt vnd bekennen allen den, dy nv sin adir her noch ewielich
werdin, dy desin bryf sehen adir horin lesiu, das wir vor gnaden, loube vnd willen
vnsers lybin herrin, herczoge Bolkin, herre von Furstinberg vnd czur Swidnicz, vnd ouch
mit rate vnd willen vnser eldesten, schepphin vnd hantweremeyster gebin vnd gegebin habin 46 vnsen getruwen
garnczugern czur Stregon eczliche recht vnd saczunge czu eynir besse- runge vnd merunge
der recht, dy en vor von vnsern voruarn mit rate gegebin sin, dy ouch in desim bryfe
begryffin sin in sulchir meynunge vnd wyse, als her noch geschreben stet, von en vnd
alle eren nochkomelingen ewiclich stete vnd vnbrochlich czu haldin. 1. Wir gebin
czu dem ersten mal czu rechte, das wer syn ynnunge vff erem hantwerke wil gewynnen, der
sal gebin nun scot phenninge vnd czwey phunt wachsis vnd eyn scot czu wopin vnd sal czu
demselbin hantwerke keren virczen tage vor sante Walpurg tag adir vifczen tage dor noch
vnd czu keynir czyt me in dem iare, vnd der nun scot, dy her gebit, sal eyn scot den
ratluten, eyn scot dem erbevoyte, eyn scot den schepphin vnd das andir den gewerkin.
Derselbe sal ouch bryfe adir gewysbeyt brengin von der stat adir von der gegenote, do
her syne wonunge adir begengnisse ynne gehabt hat, das her sich erlich, re- delich vnd
getruwelich gehaldin habe, vnd sal dorczu den gewerkin burgen seczin, das her yar vnd
tag \S. demselbin hantwerke blybe vnd obil vnd gut vnd, ab sy keynirhande not antryt,
mit en lyden welle. Wer ouch das ymant von dem selben hantwerke kerte vor er- müte adir
von andirn sachin weyne; wil her syn ynnunge behaldin, so sal her alle yar eyn grosschin
den gewerkin gebyn, wer des nicht ente(te) vud yar vnd tag von dem hantwerke were vnd
welde dor noch wedir dor czu keren, der sal vnd mus syn werk ader ynnunge von nuwes
wedir gewynnen in alle der wyse, als vor gered vnd begryffin ist. 2. Wir gebin
czu dem andir mal czu rechte, das keyne garnczuger vff den dorfern sul- len syn, sunder
dy alleyne, dy by der stat gesessin syn vnd tun mit der stat an geschosse rat vnd recht;
wer do wedir tuet, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbuse, vnd der sal halb den
ratlute(n) vnd halb den gewerkin. 3. Wir gebin
czu dem drittin mal czu rechte, das dy wollinkoufer, dy vff den dorfern gesessin sin,
sullen keyne gemeynschaft habin an koufen mit vnsern garnczugern, sy czy- hen denne vfl
vnser stat gebyte vnd tun mit andir vnsern garnczugern der stat rat vnd recht; wer do
wedir tuet, der sal gebin eyn halbin virdung vnd der sal halb den ratluten vnd halb den
gewerkin. 4. Wir gebin
czu dem virden mal czu rechte, das keyn man noch vrouwe, dy mit an dirn hantwerkin
ynnunge habin, sullen garn czugen noch mit vnsern garnczugern wedir koufen noch
vorkoufen. Ouch sal keyn wollinsleger, noch knape der webir, noch keyn man, noch vrouwe,
dy nicht ynnunge habin mit den garnczugern, wolle dirlesin vnd dy vff vnsem markte
vorkoufen. Wer do wedir tuet, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandil buse vnd der
sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin. 5. Wir gebin
czu dem vunften mal czu rechte, das welch man adir vrouwe nao garn, adir welchirhande
vnrechte habe es were, das von garne adir von wolle queme, vorkoufen vnd des obirwundin
wurdin, dy sullen von deme steyne gebin eyn halbin virdung vnd eyn phunt wachsis. Das
wandil vnd dy busen sullen halb den ratluten vnd halb den gewerkin ane das wachs, das
sal den gewerkin alleyne. 47 6. Wir gebin
czu dem sechsten mal czu rechte, das sy eyne vrye eygyne woge sollen habin vngehindert,
dor an sy er garn adir er wolle, dy eyn steyn adir mynner wegit, sullen wegin; was abir
obir eyn steyn wegit, das sullen sy in der stat wo'chus lasin wegin. 7. Wir gebin
czu dem sebinden mal czu rechte, das wer do vff erem hantwerke vurdert vsweudege lute,
dy nicht ynnunge mit en habin, der sal gebin den garnczngern eyn halb virdung czu
wandilbuse. 8. Wir gebin
czu dem achten mal czu rechte, wenne sy in ere morginsproche gebyten, vnd der dor yn ane
redeliche sache nicht enqueme, der sal gebin den meystern dry grosschin czu wandilbuse;
is sy man adir vrouwe; wer abir, das dy meyster ymande vndir en geboten icht czu tun von
vnsers herrin des herczogin weyne adir von der stat weyne, vnd der denne das gebot
vorsese, der sal gebin eyn virdung czu wandilbuse, vnd der sal halb den ratluten vnd
halb den gewerkin. 9. Wir gebin
czu dem nunden mal czu rechte, das welch man adir vrouwe voreuilt in er morgin sproche
mit Worten adir mit werkin, dy adir der sal gebin eyn virdung czu wan dilbuse vnd der
sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin geuallin. 10. Wir gebin
czu dem czehenden mal czu rechte, das wer do vff erem hantwerke leret eynen vswendegen,
der nicht ynnunge mit en hat, wolle slan ane der meyster wyssen, gunst vnd willen, der
sal geben den meystern eyn halbin virdung, so sal der, der do gelorit wirt, ouch gebin
eyn halbin virdung czu wandilbuse; wer abir der lerknecht als arm, das her des halbin
virdungis nicht czu gebin bette adir nicht gebin welde, so sal en der lerer vor en ge
bin an' alle wedirrede. 11. Wir gebin
czu dem eylften mal czu rechte, das welch gewerke vndir en, er were vrouwe adir man, den
andirn berette adir beschuldegete von koufs weyne adir vmme sachin, dy er hantwerc an
treten, vnd des nicht czu en brengin mochte, der sal czwey scot vnd eyn phunt wachßis
czu wandilbuse; wer abir, das der do beret adir beschuldeget wurde, der sachin
obirwundin wurde, der sal ouch gebin czwey scot vnd eyn phunt wachis czu wandil buse vnd
dy czwey scot sullen halb den ratluten vnd halb den gewerkin ane das wachs, das sal den
garnczugern alleyne geuallin. 12. Wir gebin
czu dem czwelftin mal czu rechte, das vndir en in der schar czyt nicht drye, noch vire
adir mer in eynir gemeynschaft habe vortreten sullen vnd dy mit en andir in eynir
gemeynschaft koufin, also das eynir abe ge vnd der andir czu, do mete armen luten czu
schaden er habe vorstandin wurde, sunder eynir, czwene vnd nicht me mogin in ge
meynschaft eynis mannis habe koufin, also das eynir vnd abir eynir dor obir treten mag,
vnd dy koufin, ab sy mogin, mogin sy abir nicht gekoufin, so sullen sy do von treten vnd
sullen andir gewerkin vnd kouflute dor obir lasin vngehindert by eyme halbin virdunge,
den yczlicher als manchir, als czu dem koufe gehorit, sal gebin czu wandilbuse, vnd der
halb den ratluten vnd halb den gewerkin. 13. Wir gebin
czu dem dryczende mal czu rechte, ab dy selbin vnser garnczuger 48 keynirleyge
sache adir saczunge her noch vndir en andir mit rate der stat ertrachten adir vindin, dy
erme hantwerke nuczlich vnd vromelich weren vnd der stat erlich vnd vnsche- delich, das
sy do mete er hantwerc von yar czu yare bessern sullen vnd mogiu. Vnd das alle
dy vorbeschrebene recht stete vnd vnbrochlich von en vnd alle eren noch- komelingen
ewiclich gehaldin werdin, des hab wir en desin bryf dorobir lasin schrybin vnd in ere
gewalt gegebin, den wir in des buch czu eyme gedechtnisse habin lasin seczin. Das ist
geschen an dem nehesten vrytage noch sante Mertins tag, des heylegen byschofs, in dem
obgeschrebin iare. Do by sint gewest schepphin vnd handweremeyster des obg. iares vnd
andir vil guter lute vnd Johannes, vnser stat schryber, dem desir bryf beuoln wart czu
schrebin mit vnser volge vnd wyssin. Source Regest:
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXI. , S. 93
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXI. , S. 93
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Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXI. , S. 93
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. XXXI. , S. 93
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data) XXXI. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkSchlesien/9be66d56-caed-4e7a-9a4f-5d95265b4e9c/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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