Monumenta Hohenbergica - Urkundenbuch zur Geschichte der Grafen von Zollern- Hohenberg und ihrer Graffschaft, Nr. 891. , S. 539
Als man Zalt vonn der geburtt Christi vnsers lieben Heren fünffzehen hun dert vnd vier Jaure, Haben« mir Görg von Ehingen Ritter vnd Rudolfs von Ehingen ^ Sein Sune erfunden nauch Dem vnser dorff vnd flegk, kirch- perg ainm ciainen Begriff Inn deß Selbigen Zwingen vnd Bennen lützel ein- sassenn Jr monnung haben, Deß halben So gericht gehalten« wurdet, vnd zu Besötzung deß Selben frembde Richter vß anderen gerichtenn erforderet vnd gesötzt werdenn vnd zu zeytenn Mangerlay recht vnd gewonhait gebrucht vnd gemacht merdenn, Die weill wir dann vill andren mörcklich Mangel auch erfinden die vnserre vnderthänm haben? Vnd künfftengklich noch meer vberkomen möchten, ann form vnd ordnung Nechtlichs Bruchs vnd Handlung, Inn appellationen, ouch Inn erb- vallenn, Inn Pfändungen, vnd Inn vill ander Handlungen So dann ain yede oberkaitt Schuldig ist Iren vnderchännen. In Söllichem allem, vnd vß vill andern Redlichen« vr Sachen, getruwlich für zu senhen zu vnderhaltung Des gemavnm flecken vnd des Selben Jn-Sässen, Daz auch das Recht gehandthavt vnd daz vnrecht nitt ungestraufft Beleibe, Dem allem nach So haben wir mit trwnem vleiß wol- bedauchtem Rätt vnser Selbs vnd anderer verstandiger, Hier Inn gebrucht denn vnsern ditz nauch geschribenn Satzung vnd ordnung gemacht, die also getrülich vnd vngefarlich zü halten auch das alle Jaur Inn offen? vogt gericht denn Jn- wonem des Selben Fleckens vnd denn die Disem gericht Zwang vnderworffenn Zu verlesem, vnd Biß vff vnßer widerruffenn vol Stregken, wir Behalten« vns auch hier Inn Bevor, Söllich Satzung zu meeren oder gantz ab zü thünd, wie daß die nottürfft zü yeder Zeitt vß Redlichem grund ervordem würd, für vns vnser erben vnd nauchkomenn.
(N.) Gepott vnd verBott Jörlich zu ucrliinnden.
(t.) Item am erstenn verbiettenn wir alle Gottslösterung vnd erdaucht ongemonlich Smieren mitt wortten vnd mit werckenn. So wider gott den almach- tigen Sain liebe mutier Die Junckfröw man« Die liebenn Hailgenn, vnd wider die gesatzt der Hailgen kirch geschenchenn,
(2:) Item alle Trungkenhaitt frässern, So müttmillengklich bedauchtlich, durch ann müttüng vnd Raitzung beschicht,
(3.) Item wa leitt on Elich bey ain ander sassenn, Sich on Erlich hielten vnd offenlich Sündetten wölche auch Söllich lütt Inn Iren hüsen enthielten Innen zü Söllicher Sünd vnd Schcmd fürschub tättenn, Ouch ander vnnutzs personnen mthieltcn die denn Heren die gemaynd oder Sunder Personen vnd Jnwonner vnder Stienden mitt wortten oder werckenn wider recht
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ann irn Erm liben oder Götter zu Belaidigen, Die obgeschribenn alle Sollen bey geSmornnen aiden vonn denn Jnnmonner zu Killperg forderlich der oberkait oder den amptlüten fürgebrächt werden und Söllich vbertretter yeder nach deß Handels gelegenhaitt geSkäfft vnd gebiest werden.
(4.) Item Es fol auch «in yeder bey geswornnez aid fürbringen ob Im missend war, daß dem Heren der kirchen, denn Pfründen vnd der Gemaind des fleckens ettmaß abgieng oder Enzogen würd, Es Sy am Ehafftinen, * ann landtgarbenn, ° ann Zehenden ann mes(en)(ner) vnd Schützen garben ouch Göttern ann Zinsen vnd gülten,
(5.) Item möllche Die mald vnd Höltzer ouch die Höw wand vnd geecker« dem Herrenn oder gemaind hettenn abgehöwen Gemiest vnd nitt gehaytt wie der Bruch ist Söllich Sollen auch bey geschwornnem aid gerügt vnd sörbrächt werden. ,
(6.) Item wöllche auch Zamm (zahm) oder wild grien Jon?, die berhafft bom abgehouwenn, verbrendt oder Sunst verdörbt hett, auch welcher dem andern an Zinm oder beschloffen Högern Schaden oder wustung tütt,
(7.) Item wölche margkstain oder margkstotzen, vsserhalbenn denn gc- swornnen vndergangem gesötzt verrugkt oder sunst vßgeworffen hett. Dann So Bald ain yeder gemar würd, Daz margkstain oder margken zmyschen dcr almand oder Sinez fürchgenosenn, vß fallm Sol er vonn Stund an vnuerzogenlich Söllichs Dem amptman deß fleckens fürbringen, wöllcher aber das alles wie oblaut verachtette vnd nitt tätt, Sol dem Hem für Braucht gerügt vnd mitt der Strauff gehandelt werdenn nauch gelegenhaitt der Sach,
(8.) Item mölcher Sich vngerechts gewichts mauß oder meß gebruchle, wöllcher ouch Sich Dietherich Haugken Schlüssell oder anderer aben^ tür gebruchti, die all Söllend by dem aid gerügt vnd gegenn ainem yden vbertretten nach gelegenhait Siner Verhandlung gesträfft vnd gehandelt werden,
(9.) Item wölche vßtretten ^ wären vmb sachenn die Inn weder leib noch lebenn berürtte. Item wölche vngewonlich Boß verdörpplich Dings köff, vffgenemen oder gebenn Helten, Die all Söllen angeben vnd nach gelegenhait «ins yedenn verhandlnng von der oberkait gebiest vnd gestraufft werden,
(W.) Item wölche linder hettenn die dem Heren mitt der leibaigen Schaft zu Stünden vnd zu Iren manbern Jauren komen waren, Die Söllenn von den Eltern dem Heren oder Sein amvtlütten fürbrächt werden, leibhuldung wie Sich gepürtt zü thund, wa aber daß durch die Eltern versumpt vnd Sich die linder enpfrembten Sich hindann tätten vnd verendertten ^ So würdt der Her des halb Sträff vnd abtrag vonn Irn Eltern bekummen.
(ti.) Item wölche ouch wistenn frowen mann oder linder die denn hereim mitt der leib aigenschafft zu gehörtten vnd nitt leib huldung gethSn oder Sich Sunst verenderett hetten, ob auch ettlich Personen mitt toud vnd on gelyb valt'« vergangen wärenn dez alles sol bey geSwornem aid fürbrächt werdenn,
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(12.) Item am yeder Jnwonner Der dißem gericht Zwang vnderworffen des weib vnd kind oder er nitt nauchvolgend leibs herenn hetten die Sölleim die weil Sie vnder dem Herenn ditzs fleckens Sitzen bey Jrn geschwornnen aiden kam andern leibs Heren, Burgkrecht oder Schirm annemen alß lang Sie disem gericht Zwang vndermorffenn Semd,
(13.) Item es Sol ben genanttem geschwornnem aid denn Heren ditz fleckens, Sein vermantten noch DeHain der disem gericht Zwang vnderworffen oder dar In geHort mitt dehaim andern gericht noch recht fürnemen bekümmern noch vmbtriben dann Inn dem flecken, Im wäre dann daz Recht allda von der Ober kail! abgeschlagen versagt vnd verzigen vnd hett Im allda nitt mügen gedyhenn,
(t^t.) Item es sol dehainer kain Eehallten" der mamber ist vffnemen vnd dingen, er Sol Inn zuuor zum Hern oder amptlütten deß fleckenns bringen der Sol dann dem Selbigen ain glüpt thunn, die weill vnd er Im flecken Sen der oberkaitt Jrn potten vnd verpotten gehorsanl vnd gewarttig Sein, vnd ob Sich Händel zwischen der oberkaitt oder andern dem gerichtzmang vnderworffen vnd dar In gehörig vnd Im begäben« die fräffel vnd Sunst recht vertigung vff Inn trie zen, die weil er da diente, das er alß dann da recht geben vnd nemen, vnd Sich kains vfsern gerichts gegen Inn vben oder gebruchenn wolle,
(15.) Item molcher oder wölche sy syend Jnmoner oder vss lut vor dem Hern oder ambtmann diss dorfs ain klag wider ainander vorbringt die vnEern Straff oder freuel vff Im tregt vnd der klag uit nachkumbt, der oder die Selbige^versonen sol gestraft werden in aller gestalt als die verklagt verson gestraft hett sollen werden So der klag nachkamen vnd venfellig morden wer.
(III.) Wie die fräffel Gcblest werden Sollen.
(l.) Item mann ainer denn andern fräffenlich haist liegen«, der Sol es dem Heren biessenn mitt drven pfund Hellern,
(2.) Haist aber ainer den andern liegenn, wie ain schelmb. dieb. vnhold" vnd auf ander dergleichen gefehrliche wceg, der sol zu bnoß verfallen Sein zehen gülden,
(3.) Item Clagte ainer der oberkaitt ab dem andern daß sol angenomen vnd gerechtuertigctt werden, kompt er Siner clag nitt nach So sol erß dem Heren Biessenn mit dry pfund hällern würd ditz aber gerechtuertigett wie ob Stätt vnd die clag fräffel vff Jr hätt wöllcher dann verlürstig württ Sol dem Herenn biessenn nach gestalt der Sach,
(4.) Item zugthy ainer «in tegenn messer Spieß Stanz oder anderlay wZffen oder wör wie die genant Seindt vber denn andern oder griff fräffenlich dar In vnd zugkry nitt, Zugktn auch ainer ain Stain drämel oder Schit fräffenlich, daz alles Sol gebiest werden« dem Heren mitt drn.cn pfund hällern,
(5.) Item machti ainer denn andern bluttrinsig mitt wölcherlay wauffenn
Schmid, Urkd. Buch zur Gesch. d. Gr. v. Zollern»Hohe„berg. 59
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oder weer das fraffenlich beschach, die et Inn siner Hand hett, der soll es dem Heren biessen mit dryzehenn pfund hallern,
(6.) Wölcher gegen dem andem mürff, war mitt es Sey vnd fehlt der Sol der oberkaitt büßen mitt zweinzig pfund, trifft er aber soll er nach gerichts erkhandt nus vnd gelegenhait des angangenen wurffs gestrafft werden.
(7.) Item es sol cin yeder Jnmonner ditz flegkenns vnd der allda dem ge richtzwang vndermorffenn ist wä er Sicht fraffenlich Handel die parthyenn lausen ftid vnd globen vnd wölcher friden versagty vnd nitt globenn wollte der Sol es dem Heren Biessenn mitt dry pfund hallern, wölcher auch denn gelovtenn friden brach der Sol ann Gnäd deß Heren gesprochen werden«,
(8.) Wölche auch bey fraffenlichen Handeln wären« die selben all vnd yeder Sunder sollen von Stund an söllich sraffel riegen vnd fürbringen, wöllcher aber Söllichs verachtette vnd nitt tatte der selbig Sol dem Heren driv pfund haller zu büß schuldig Sein zu geben,
(9.) Der amptmann Sol auch denn Sacher" annemen" So lang Biß er Im daß recht vnd den fräffel vergnügt vnd verbürgt.
(10.) Item Es sol auch deHain Jnwonner ditz fleckens kam frembd vßlen- disch menfch nitt lenger beherbergen noch entthalten, dann ober nacht, er bring dann daß der oberkaitt für vnd merd Im lenger erlouvt, wölcher Söllichs vberging, sol es dem Heren diesen mitt dry pfund hällern.
(11.) Item Es sol auch nach der neun vrn nachtz kainem fremden oder haim- schen kain wenn mer in kam zech noch Sonst geben vnd verkofft merken, by pen dry pfund Heller. Es warm dan fremd gest die so Spott kommen, den mag man jeder zytt zimlich Essen vnd Drincken geben Es sol auch by obbemeltter pm dry Pfd. hllr. nieman in disem flecken kam wyn by der maß oder sierttaln in zechen vmb gelt geben dan der wirrt vff der Täffern.
(IV.) Von« Ordnung vnd Satzung rechtlichs Brauchs.
(l.) Item Die Richter So zü Killperg Sitzen vnd gericht recht vnd vrtail Sprechen« werden«, Sie Syen frembd oder haimsch Söllen kain rechtlichen Handel der für Sie Inn recht kompt vonn Innen nitt weisen Inn kain ander gericht Sunder sol das recht vnd die meer vrtail vonn Innen vßgesprochen werden« wie hernach volget meß Sie Sich aber nitt verstienden, söllen Sie Rautts pflegen mä Sie vermain das Innen fruchtbarlich gerauten werde, dar Inn sol es also ge halten werden«, daß der amptman vnd die zwenn fürsprechen Söllichen Raut mitt > am ander Suchen« Söllent vnd darnach dem gericht denn Selbigen eroffnen damitt allzeit geschigklich vnd dem Rechten zum gemafsistenn gcvrtailt werden müg.
(2.) Item der appellation halben Sol es also gehaltenn werden« daz «in yeder mag von Jr Endvrtail appelieren für denn vogtheren deß dorffs vnd flegkm, vnd die avvelation Sol nitt angenomen werden, die Hauptfach Sey dann zehen pfund vnd dar vber, Wöllcher ouch also appeliern will der mag Im fustapffen
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vnd mitt mund appellier« oder Jnnerthalb zehm tagen nach eroffnung der vrtail vnd sol der appelierer Begeren des gerechts Handel vrtailbrieff vnd nauch dem Im der vrtailbrieff gebenn wurtt, denn sol er Inn drysig tragen dem vogtheren In- legen, vnd damitt zmen guldin, Nitt destminder ift zu gelausen daz ain yeder vor vrtail auch appellieren mag wie obenstatt, Doch daz er Einer Beswerd gutt grundt- vrsach Sag vnd die Inn geschrifft vbergeb vnd dabey Denn gemaynen aid thiv daß er darumb nitt appellier denn midertail da mitt ann Einer gerechtigkaitt vff zu halten Sunder auch nieder args noch gefard dar Inn mayn, dann allein daz er darfür Hab der Sach fug vnd recht zu haben vnd der selbigenn appellation forderlich näch kommen wolle,
(3.) Es soll aber vonn kainer fräffel pen oder Büß niemantzs macht habm zu appellieren gegenn dem gerichts Heren,
(4.) Wann ain rechtlich Handel für die Richter zu recht kam, vnd aincheln tail Sein Eer Berürtty dar Inn Sellen die Richter nitt vrtailen Sie haben dann daz zuuor ann denn vogtheren deß Dorffs brächt vnd von Im deßhalben vnderrichtung genomen,
(5.) Begab Sich auch das ain groß tapffer^Sach rechtlich für das ge- richt keme dar Inn Sie nitt recht sprechen künden oder möchten, daß selbig Sollen Sie von Innen vff denn Heren deß dorffs weysenn,
(6.) Item was Erb aigenschafft fräffel (die) oder Sunst groß davffer Sachen waren die Sollen vor «im gantzen gericht oder ongefaurlich der meertail der Richter gerechtfertiget werden«,
(7.) Item es fol fürohin yedertail drey schilling Inn daz recht legenn" vnd nachend des rechten dem gewinnenden tail Sine drey Schilling wider geben werden, vnd die drey Schilling von der verlierenden parthy dem gericht Beleiben, da mitt nitt ain yeder So Ringkförtig ^ Sey zu rechten vnd die lütt vmb zu triben. So aber der amptman nitt meer dann zmen Richter Inn «im Handel zu Im nimpt, wie dann die ordnung nauch folgend anzögt, Sol yede parthy nur ain Schilling In daz recht legen vnd der gewinnenden parthy ir Schilling wider geben vnd mitt dem ander gehalten werdenn wie ob laut von den zwayen Schillingen,
(8.) Ms auch Bißher die parthien So Inn recht gegen einander geStan- den villfältig frägen ann daz gericht gethän, die zü zeitten dem gericht ain tail Smerer dann Etlich endvrtailen zu gebenn gewesen, Sol fürtter «in yeder der Söllich fragen arm ain gericht durch Sein fursprechen tunn lätt vonn ainer yettlichen frag dem gericht gebenn «in Schilling Heller der auch dem gericht be- leibenn vnd ervolgen Sol,
(9.) Item was fünff Schilling vnd dar vnder ist Sol der amptmann
darumb allain entschaid geben. Was aber vonn fünff Schillingen Biß vff ain
pfund ist darumb Sol der amptmann mitt zwayen Richtern die parthyen entschai-
den, Was aber vonn ain pfund biß vff fünff pfund ist zü dem sol der amptman
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denn halbtail der Richter nemen, wer es aber ober die fünff pfund So sol der cmiptman ain gantzs gcricht oder den meertail der Richter zu Im nemen,
(10.) Item so die Richter nider sitzen zu gericht vnd der cläger vff denn Erstenn Recht tag alß dann noch nitt zu gegen ist, sol er zu büß Eer vnd man Sein clag meer hört gebenn acht pfänning vnd der enttwürtter ^ So er nitt engegen war «in Schilling, vff denn andern Recht tag der cläger il Sch. vnd der enttwürtter acht Pfenning, vff denn dritten Recht tag der cläger dry schilling vnd der enttwür^er zwen Schilling, Wölcher aber vff denn Ersten andern vnd dritten gantzs vßbeleipt, der sol die büß gebenn wie ob laut darzü dem andern tail So zum Rechten erschinen ist costen vnd zerung der selbigen tagsatzung erlitten ablegen, doch Inn dem allem vor behalten«, ob yemantzs vmb Sein vßbeliben Eehüfftig vrsach Im zu enttschuldigen möcht erSchain Dar ann dann ain gericht vff Jr erkanntnüß «in Benügcn haben möchten, dar bey Sol es allß dann Belibenn,
(ll.) Item der amvtman Sol Inn allen vrtailen Sitzen, Es märe dann daz er Selbs cläger, cmttwürtter oder ainer parthy mitt fraindtschafft als nauch verwandt wäre,
(t?.) Item es Söllcnn auch hainbürgen 2° Richter oder ander kam ge richt oder gemaynd versameln, dann mitt missen des amptmans vnd Sine; bey Sein oder Seins vermessers oder Statthalterß,
(t3.) Item als mörgklich kost vnd zerung vff die vrtail brieff, die durch ain Schulthaisenn vnd gantzs gericht angebenn werdenn Sollten ergänn möchl, Sol es fürtter vß denn vnd andern Redlichen« vrsachenn also gehalten« werdenn, da mitt auch der kost denn armen geringere«, Daß nun fürhin die zwenn für- sprechen vnd der Schulthaiß mitt Innen die vrtailbrieff Sollen angeben, die ge- nantten dry mitt Sampt dem Schriber ain zimlich Zerung dar vff thin, vnd dar- nauch brächt werdenn für ain gantzs gericht, oder der mertail vnd alles daz Rechtförttigen daz nott Sein würdet, alß lang biß der brieff Stätt, wie er Stänn sol, vnd wie vngefaurlich Im rechtcnn fürtragen vnd gevrtailt wordenn ist,
(V.) Bonn Pfändung vnd verGanttuug zc.
(t.) Item wölcher ain Gelt Schuld mi<t vrtail erlangt, oder So ainer dem andern Schuldig wär gelühenn gelt oder ander gelühcn Hab ouch vmb lidlonn,2' Oder So ainer vmb bargelt kouffty, vmb dero yedes Sol dem Schuld ner vonn varender Hab gegeben werden Pfand zu Sinen handenn, die er triben oder tragen müg, die cmch deß drittails besser Syend dann die schuld, Söllich pfand niag der Schuldner von Stund vmb denn Brunnen verkouffen vnd So der schuldig ist das pfand Inn vierzehen tagen mitt bezallung der schuld nitt löst, So soll daz pfand her vff dem Schuldner vergangen vnd verStanden ^ Sein, alß für Sein aigenlich gütt,
(?.) So aber ainer dem andern vmb ander Sachen fchuldig ist Soll dem Schuldner ligend oder varend pfand gegeben werden, die daz Drittail besser Syend,
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dann die Houptschuld, Söllich pfand Sol er der Schuldner vor ainez anlptman vnd ainez Richter vertädingen vnd yedem geben zu gedachtnuß ain Pfenning vnd nach verschinung der vierzehen tag, oder vndcr dem Jaur mag der Schuldner daß pfand durch erloubung des amptmanß denn geschwornnen Schützen offenlich lausenn vmb tragen vff der vergant,^ vnd So daz pfand Inn vierzehen tagen hernach nitt gelöß würdett, So sol es dem Schuldner vergangen Sein, vnd Im das zu Seinen Händen gestallt, vnd dem andern So nitt also bezalt oder gelöst hätte, dar vonn gebottenn merdenn,
(3.) Item So «in schuldner vmb Sein Schuld oder Gült vorhin ver- schribne oder verhaffte vndervfand hette, soll es mitt der vergant zu erfollung der bezallung der Schuld oder gült mit söllichenn vnderpfandenn gehalten werden, wie yetzs nast vnderschidenn ist, vnd ist der schuldner nitt Schuldig Sich vff andere pfand weysen zu lausenn,
(4.) Wölcher Sich vonn amptman oder gericht Betadingen laut vnd ver- Spricht ainez andern vmb Sein schuld auff ain genant Zeitt bezal lung zu thund vnd So er söllichs verachtett vnd dem nitt «auch kommt So sich dann der Schuldner deß selbigen vor dem amptmann beclagt Soll der amptman söllich Verachtung, vbertrettung vnd^ vertadigung vor Im beschenchen Strauffen Nemlich denn vbertretter bej Sinez aid mannen Inn den turnn, dar Inn er vff costen deß Schuldners; bis zu bezallung der Schuld ligen sol Oder Inn bey dem aid mannen vß dem Dorff zu gann vnd nitt meer dar In zu komen die schuld Sey dann bezalt, Oder dem Schuldner vonn varender Hab So vill pfand an Sein Hand gebenn dar vff er bezallung der Schuld on wyter vergantt bekommen mög, Die dry Straffen sollen dem So Sich also vertädingen lausen fürgehaltenn vnd wdlche Strauff Er Im Jngang der täding?« Im selbs erkiest, die sol vonn dem amptmann Im vff anruffen deß Schuldnerß vollzogen« merdenn,
(5.) Item So ainer Sein schuld mitt pfandenn oder gelt nitt zu be- zalenn haut So mag der dem er schuldig ist vnd deß nitt enberen will Inn vß dem Dorff clagen also der amptmann Sol Sie Baid für Sich vnd «in gericht beschaiden vnd So vom Schuldner dar vff beharrett würdett, das er söllich schuld nitt mitt pfänden oder gelt zü bezallen Hab, Sol Im vff geleitt vnd von Im triv an aydeß Statt genomen werden, daß dem also Sey vnd alßdann Im Bey dem aid gebotten werden, vsser dem dorff vnd deß bennen zü gan, vnd nitt meer dar In zü komen er Hab dann denn So inn also erclagt HStt Benügig gemacht,
(VI.) Bon verkouffenn vnd hingeben der ligcndenn Götter.
(l.) Item es Sol DeHain ynwoner zu Killperg Seine ligende güt- ter verkouffenn ver Sötzen, noch beswern Inn deHain weg onne der Heren oder Irrer amptlütt wisenn vnd erlauben ouch tagtäding" oder brieff, die Im Sein Ere oder Gütter betreffend on vergünden der oberkaitt nitt annemen noch Sich der betadingen lausenn by pen dry lib. hllr. wöllcher Söllichs vbergieng Sol
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dem Heren ditzs fleckens Inn Straff gefallen« vnd Nauch gelegenhaitt der ober- trettung gegenn Im gehandelt werden«,
(2.) So ainer «in ligend gütt vff Jaur vnd Zill verkaufst Sol dem verköffer Söllich gutt vmb Sein Schuld ain vndervfand beleiben vnd Sein, alle die weil Im Hützel oder vill vff dem gut onbezalt vß Statt,
(3.) Nauch dem ainez yeden flecken, trostlicher vnd nutzlicher ist, das die Gütter Inn Einen Zwingen vnd Bennen gelegen von deßselbigen In wonern besessen«, vnd Inn denn flegksn genossen werdenn Dann das die gütter Inn Hand vnd Nutzung der vßlütt kommen Sol fürtter ain yeder Sich «leisen Sine gütter Inn deß fleckens handenn komm zu lausenn vnd Sie nitt gegen denn vßlütten zu verkouffen, So aber «in ligendt gütt gegen «in« vßman verkoufft würdt, Sol ain yeder Jnwonner gemalt vnd macht habenn Inn denn «asten fünff Jauren söllich gutt vmb daz koufftgelt wider zu Sinen fanden zu lösen, doch ob ettmaß nives Bwuß oder vber Besserung Inn mittler Zeitt an« daz gutt komen wäre Solle darzü Söllich Besserung auch dem ersten köffer widerlegt werden «auch erkanttnuß ains gerichts,
(4.) Item als ettlich vß freyem willen Inn denn ernden ab denn güttern longarbenn Schnittergarben vnd Büttelgarben gebenn haben, vnd aber daß selbig also Inn ain gewonho.it gebrächt werdenn möcht, dar durch dann die gütter beschmärtt wurden, Söllich vnd der gestalt garben Sollen« nun« fürohin bey der penn ainer clainen ftaffel vonn denn Jnmonem zu Killpper nitt mecr gebenn werden, Sonder allain die zehenden die landtgarb die Schützen vnd mesengarben wie dann die ain yeclich gütt zu gebenn Schuldig ist, wollte aber ainer andern wer die waren meer vnd verer geben gelt, oder korn vß Sinez rasten Hütt ain yeder zu thund gutt macht, doch one alle Beswernuß der gütter/
(5.) Item all des junckhern Mayger sol kainer viehin kainHew, Emd, geströw, mist, auch kam Holtz von Jeren Höffen oder lehengiettern weder verleihen, verkoffen, vertauschen, noch hingeben wie oder wem das were, one herlovnus iers lehenhem, auch bey der pen vnd straff ainer clainen freffal dry üb. h. on ableßlich,
lvn.) Bon erbe» vnd vcrfangenschafft."
(i.) Item wir ordnen, So ainche person o« ainche gemacht oder geSchüfft abStirbt vnd nitt näher Erben dann Brüder vnd Swestern von vatter vnd mutter geporn, auch von abgestorben geschmistergitten von vatter vnd mutter Elich ki«dern hinder Jr verlaust, Daß dann die selbigen Bruder vnd Swester kindt ir Syem wenig oder vill ann Irrer abgangen vatter vnd mutter Statt mitt des abgestorben Bruder oder Swester als vor Statt erben Sein, Vnd doch nitt mer erb envfan- chen Sollen dann So vill Jrem vatter oder mutter, wä die Söllichen Erbfal erlept, Empfangen vnd gepürtt hett,
(2.) So ain Eegemacht todes vor dem andern abgänt, vnd ettliche kinder
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hinder Im verlaust, vonn Jr baider leibgevorenn, ist alle varende Hab der beliben person vnd alle ligende gutter den lindern ain verfangen gemärttig gutt, bej wölchen ligenden güttern daz beliben Eegemächt, So Inn Leben ist ainen Beysitzs Sein leben lang haut die es auch Inn Eren vnd wesentlichen buwen halten sol «nd die linder dar mit vfferziechenn, Sie auch davon So Sie Sich Elich mitt Rautt vnd willen deß selbigen beliben Ecgemächts vnd deß abgestorben nästen frainden verendern vß Stüren sol nauch gelegenhaitt vnd vermög der verfangen gütter auch nauch dem der kinder liitzel oder vill die erzogen oder onerzogen Seind vnd So man Sich deß vß Stüren Selbs nitt verainen kändt Sol daz Staun zü erkanntnüß ains Gerichts,
(VIII.) Von Erben,
(1.) Item das beliben Eegemächt sol vonn der varenden Hab die schulden Bezaln Doch ob vff ligenden güttern Inn der ersten Ee erkaufst, noch ettwaß onbezalt vß Stiend So vill dann das beliben Eegemächt söllicher Schulden vff denn ligenden güttern Inn wittmen Stät oder Inn der andern Ee Bezalt, daß ist Im zügehörig gewärttig vnd denn ersten kinden vff dem Selbigen gütt nitt meer verfangen, dann So vil bej lebenn Jrs abgestorben vatter oder mutter be zalt ist,
(2.) Ob aber der varenden Hab So vill nitt vonn dem abgestorbenn Eege mächt verlausenn märe, Daruon man die Schulden bezallenn möcht. So vill dann darann Mangel wäre, Söllenn die selbigen Schulden von der verfangenschast be zalt werdenn, vnd doch deßhalb kam verfangen gutt angegriffen oder verkaufst werden, danne mitt erkantnuß ains gerichts,
(3.) Item wann ain Eegemächt Inn die andern Ee kompt, vnd vonn bai- denn Eeenn kinde hinder Im verlaut als dann Sollen die letschsten kind die varen den Hab allain erbenn vnd die ersten kind, der selbigenn nitt fähig Sein, Doch her Inn vor behalten dem belibenn Eegemächt Sein gerechtigkait der farenden Hab halben, wie hieuor dar uon gemält vnd luter anzögt ist,
SemerKenswerthe Seisätze und Abweichungen des „Vogtt Sicchlc zu Sühel ^»
anno 1547." n
(I) Eingang.
„Auff Mentag nach dem Sontag Letare Halbuastenn (S6. März) vnd dar nach" — 1547 habenn wir Jerig von Ehingen zü külchperg, vnnd ich Anna vom stain geporne vonn Hochnegkh — Inn vnsserem Dorff Byhell, die altenn gepreüch, gepott vnnd verbott, Rugungen der fräfflenn Bussenn vnd strauffen, Item Satzungen vnnd Ordnungen Nechtlichs geprauchs (den vnderthonen zu gutt vnnd nutzverkaitt) wie die vntzher vnnd füro durch vns baid pracht (vnnd die vnfernn) derenn Jede zum halbenthaill dis dorffs auch des Zwingen vnnd pennen Recht vogthern vnnd obrikaitt
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ist, etlicher Irrungen vnnd mißuerstendt sich daher alba crhabenn, Renonieren vnnd vonn Nemem beschrybenn lassen« u. s. w.
(Ii.) Gcpot vnnd Verpot.
(I.) Verbietten wir alle gottslesterungen, abgötterey vnnd erdicht vnge- wonlich schmerenn mitt wortten vnnd werkhenn, So haimlich vnnd offenntLch wider gott denn almechtigen, seine lieben vßerwelten vnnd wider sein haylige Cri- stenliche kiirchen geschchenn mcchtenn, bey ainer hohenn vnnachleßlichen leyb straff, zu uermeidenn,
(2.) ist beigefügt: bey ainer erkentten leyb oder gelt straff vnablesfig zu vermeiden.
(5.) Item welche — Inn vnssern oder andern melden holtzern vnnd Hamen — hüwen die wiestenn — auch die welche aincherlay geckher daniß hinweg tra gen, vfflessenn vnnd sieren begriffen wurden — sollen — vmb vier guldin wald- rugung — gestrafft werden.
(6.) — Auch in gerttenn vnnd sunst ann ovß vnnd früchten schadenn oder wiestung thetten, sollen — vmb ain pfundt Heller tags vnd nachts vmb ain gill- den gestrafft werden.
(7.) marckstotzen oder lauchen.
(8.) — schlüssel oder anderer bösscnn abcntheiir — von denen es bey Inen geseheim vnnd gesunden würde —. (10.) und (It.) fehlen.
(t4.) Item es soll niemandts khain frembden knecht vber achtag haben er Hab denn — gelovt — gewertig zu sein, vnssern nutz vnnd frumen zu fürderenn, denn schaden zu warnen vnnd wenden, auch vmb alle vnnd Jede sachenn die sich In Zeitt seines dicnens verlassen, allhie vorm gerichtstab Recht zu geben vnnd zu nemen, vnnd von bannen nitt zu Haiden, er Hab dann zuuor alle seine schulden, er daselbst gemacht bezaltt, auch sunst Jederman Inn abmeg vnclagvar gemacht bey straff 1 lib. hllr.
Folgende Punkte hat das Kilchberg« Vogtgerichts-Buch unter Rubrik II. nicht.
(1.) Item wir wollen vnnd gepietten auch allenn vnnd Jedenn bey vnsser straff wo ainer sehe das man vnns zu nachtryb mitt vieh Roß oder schmeinen vber vnssere oder der gemaind güettere füere, das sie sollichs wollen anzaigen oder seinht sy so starkh selbs handthaben,
(2.) Item es soll auch khainer vieh vff die waid vffnemen, das nitt sin ist one vnsser wissen« bey straff,
(3.) Item es soll niemandts khain fremd geheyfett annemen, noch zu Im Jnbestonn lassen« ane vnsser missenn vimd willen bey straff,
(4.) Item es soll auch khainer frembde fchwein Inn das Ekher zu schlahen annemenn, vnnd auch nur allain die fchwein so er Inn sein aigenHus
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braucht metzgen will darein zu schlahen macht haben, auch kainer Ekher lesenn vsserhalb des fleckens zil uerkauffen, Alles vnnd Jedes bey straff der Waldtrügung.
(5.) Item es soll khainer wer der sey Im bylher dach vom Neckher hinuff bis in Ottenn furtt beim staynin byld mitt khainerlay Rüstung oder ge schier, one erlauvt mein Jerg vonn Ehingen vischenn oder vonn denn vnder- thanen vnnd hündersassen den sölchs sichtvar bey Iren pflichten vnnd aydenn gerüegt vnnd anzaigt, alsdann durch mich vmb vier gülden gestrafft werden«,
(6.) Item sol auch niemandt khain wesch, merkh, machen, oder ander vnzimlich feür Inn seinem Hus gestatten«, oder welcher durch die feurschmver Mo anzaigt erfunden, verfallt zu strauff zehenn schilling,
(7.) Item wir verpietten auch hiemitt ernstlich vnnd möllenn, das sich khainer
händer khain Juden begebe nichts mitt Inen Handtiere mitt entlechnen, kauffen,
noch verkauffen noch sunst gar nichts mitt Inen zu schaffenn Hab, weder klains
noch groffens, sich auch gegen khainem Cristen verschryben thüe vmb vngepürlich
groß hauptsachenn one vnsser bewilligen vnnd vergünden bey straff ainer groffen
frauel vnnachleßlich zu petzalnn vnnd gegen den Juden bey straff leibs vnnd Ver-
lirung aller seiner Hab vnnd gutter, »
(IN.) FrüiicU.
(1.) — straff acht schilling vier Heller. (2.) und (3.) fehlen. (4.) straff zwenn guldin.
(5.) „welcher denn andern« blutt Rünß" u. s. w. — strauff zehenn guldin.
(6.) fehlt, dagegen findet sich folgende Bestimmung: Ob ainer denn andern ann leybErenn oder gutt schmähete dardurch Jener zu schmertzen artzetlan^ Samselj lenir (sie!) letzin Costen vnnd schaden keme deßgleichen ob ainer gegenn dem andern vß getrengter nott sich zu entschütten ^ obgemeltt fräuell ainem völlig würde, dämm ainer abtragt von dem andern zu erhalten vermainte, deßhalb mag ainer denn andern vor vnsserm amvtman vnnd gericht mitt Recht wol für- nemen vnnd beclagenn vnnd vff «in ander Rechten, doch das almeg der Herschaft vor dem ansang Rechtens obgeschrybner Jetwederer freuell bezalt werde außge- nomen vnnd Hindan gesetzt was Verletzung des leibs vnnd Eren nitt berüern ist,
(7.) steht unter (II.) und ist folgendermaßen gefaßt:
Item ob sich auffrur oder zwitrechtigkait begeben«, soll Jeder dem solchs Sichtvar zu lauffen dieselbigen zu fridenn vnnd Recht Helffenn Jnglüvt nemen, oder Innen beim aid fryd piettenn, wie sich dann das erayscht, vnnd so sy das nitt haltten wöllenn, soll ain Jeder darum nach gestaltt seines versagtenn fridens durch vnns die vogthernn gestrafft werden, Unter uro. III. steht ferner:
Item welcher denn andern vber frydpott schlecht vnnd den glovtenn frydenn Inn welcherlay weg das were vbertrettenn würde, sol ann vnser der vogthernn gnad erkhennt vnnd gesprochen werden,
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(3.) steht gleichfalls unter (II.) und lautet also:
Item welcher oder welche bey fräuenlichenn Handlungen werenn, der- selbig oder die sollen solch Handlungen von stundan vorm amvtman Riegen« vnnd fürbringen die vartheyenn haben zu rechtfertigen, Welcher aber solchs vbergem vnnd nitt thain würde, sol vnns vogthemn zwen guldin vnableßig zu erlegen ver^ fallen sein vnnd ob sich ainer des wegern würde sol Inn der amvtman annemen vnnd Jme das Recht vnnd fraffel verbürgen lassen,
(10.) — bey strauff ains pfund Hellers,
Von ordiiung vnnd satzung schnlthaisse» vnnd gcrichts."
(1.) Erstlich ermölenn die vogthernn oder herschafft ainenn schulthaissen, der sie tougenlich gedeicht,
(2.) Item zmenn Rüchter die geschlickt vnnd togenlich, volgendts mitt denn selbigen mer zwenn, alsso für vnnd für bis sie ain gericht souil sie gchabemi mög ersetzen,
(3.) Item sie setzen« auch Hainburgen schützen vndergenger feür- schawer vnnd dergleichen,
(iv.) >
(1.) — „was sie sich aber nitt verstienden söllenn sie an gevurend ortten vnnd bey den verstendigen Rats pstegenn" u. s. w. — Nach (3.) ist eingeschalten:
Item es soll auch ainem schulthaissen vnnd gericht welche ain avppellation fach zu des schreybers Händen angebenn, Jnenn vnnd dem schreyber zimlich essenn vnnd trinckhen^ von der appellierenden varthey gegeben vnnd der vrthelbriesi durch die geloßt werden,
(4-) — „sonder zuvor die Verhandlung an die vogthern langen vnnd Jnenn beschaid vnnd bericht darüber gebenn lassenn,"
(6.) fehlt.
(7.) — «Zwenn schilling In das Recht legenn" u. s. w. (9.) und (10.) fehlen.
(II.) fehlt, dagegen findet sich folgende Bestimmung: Item ma ain Rüchter ainer fürgestanden parthey dermassen verwantt were das sie zu smnen M möchten verheyratten, sol er solchs anzaigen will dann der miderthaill Inns nitt Eutzen lassenn vnnd ann dem gericht nicht beniegig sein soll alsdann Jme der amvtman ainen andern an sin statt setzenn,
(12.) statt dieses Punktes findet sich (von etwas jüngerer Hand geschrieben) folgende Bestimmung unter (III.)
Item es soll keiner kein auffruer Meyterey oder was Vrsach eins ge meinen Zusammen kommens geben möcht, vnndersteen, auch kein Gemeindt one vorwissen der Oberkheit zusammen erfordern bey Peen zehen gülden. Es möchte auch dermassen bescheen, hat man Ander mittel!.
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Unter VI. des Kilchberg« B G B. finden sich folgende Bestimmungen deS vo» Biihl nicht.
(i.) Item mann schulthaiß vnnd gericht «in manrecht^ vnnd vrkhundt elicher gepurt, Item ain khundtschafftbrief angebenn, vnnd ainem ain gast gericht3« gehalttenn, von derenn Jeder ist Inen die begerende parthey vß alttem geprauch ain flertell weins zu gebenn schuldig.
Es soll auch almeg das gericht verrannen^ werden« wie gepreichig ist, Der amptman oder schulthais ist nitt schuldig den den vrthelen zu sützen, man aber «in gericht ainer vrthell beschmeM, mögen sie seines Rats darinnen pflegen.
Item welcher denn andern zu «im aydt trybtt ist dem Havligen be? hainpsch" zu petzaln verfallen,
(v.)
(!.) nach „deß tlrittails Keffer seindt dann die schuld" ist eingeschalten: „Im soll auch das gutt daher die schuld RierUe bis zu völliger bezalung gelinder- pfandt sein, welche gegebne Pfand er nach dem Im söllchs gehendigt vnnd zu gesprochen worden denn schützen in Neun tagen vmb den prunnen mag lassen tragen vnnd Jme vier Heller geben, darnach wider ober Neun tag wans der schuldner mitt bezalung nitt lößt, soll Im das vergangen vnd verstanden sein, als sein aigentlich gutt.
AlleS Uebrigc des Kilchberg« V.G.B, fehlt.
> Fand sich, wie da« unten folgende „Vogtt biechle zn Bühel" in dem Archiv der H.H. Freiherrn F, u. W. v. Tessin in Kilchberg nnter merthlosen uninteressanten Papieren vor.
^ Heißt wirklich im Orig. Kirchberg, fönst Kilchberg, S. über diesen Ort in der Grasschaft Hohenberg.
2 S. in der Grasschaft Hohenberg da« Geschlecht der Ritter von Ehingen unter Ehingen. < Die Ehafte, EHSftin: wa» durch Satzung oder Herkommen für eine Person «der Ge meinde Recht oder Pflicht ist; auch die darauf beruhenden Leistungen. 5 Der neunte Theil. « Aeckerich, Waldmast (Eichel u. f. w.). ? verkehrt, falsch.
« sich gewaltthätig der Obrigkeit entziehen, sich eigenmächtig rächen.
s verheiratheten.
>« Leibfall.
" d. h. Dienstboten.
" Hexenmeister, Hexe.
u <Ur-)Sächer, Schuldigen der Händel u. f. w, >' verhasten.
>5 d. h. auf der Stelle, sogleich, >6 wichtig.
" bei Gericht hinterlegen. >8 leichtfertig, bereit. » der die Replik gibt.
«> Gemeindebeamte, welche theils die Feldpolizei, Iheils da« Rechnungswesen Betreffende? zn besorgen hatten.
2> Vergütung für das Leihen; wa« jetzt Zins, 22 hier und in Folgendem so viel als Gläubiger, n verfalle». ^ fertigen, zuschreiben.
« gerichtlicher (öffentlicher) Verkauf, «der VerkaufsAnbot.
2« als er die Anberaumung des Tage« (Termins) einging,
2? Borladung vor ein Gericht.
W Erb-Anfall, Berlassenschaft.
2» angefallen, zuständig, verschrieben, s, auch unten,
^» Bühl (O A, Rotenburg) eine halbe Stunde von Kilchberg. S. iu der Grasschaft Hohenb. 2> Dieses und das vorausgeschickte Vogtgerichts-Buch von Kilchberg lauten sonst meist wört» lich gleich. Wir geben nur zu den betreffenden Punkten die Abweichungen. N arzten, Arznei gebrauchen. 22 befreien, losmachen. N Entschädigung.
25 Diese Bestimmungen finden sich in dem Kilchberger Bogt »Gerichts «Buch nicht; in dem von Bühl stehen sie unmittelbar vor (IV.).
2« Eine spätere Hand hat beigesetzt: ein thaler für essen und trinken,
27 Heimathschein und Prädikats>Zeugniß, In einer Urkunde von dem Jahr !6l2. über das „Mannrecht Beyth Mauders von Möhringen," der sich „zue Derendingen Burger. vnnd haußheblich nider zue laßen willens" war, sagen der Schultheiß und Gericht zu M., daß der obgenannte M. von — „ehelich vnnd ehrlich erzellgt vnnd vfferzogen worden, deß> gleichen, daß er Jederzeit fromb, vffrecht, redlich, ehrlich, wol vnnd weßenlich sich verhallten" u. s. w, lUrkunde auf dem RarhhauS zu Derendingen)
2« Gericht für Fremde. Vor Gericht geladen,
5» Bebaimisch, Dickpfenning kGrosch) — 8 Pfenning.
Schmid, Ludwig: Urkundenbuch der Grafen von Zollern- Hohenberg Teil II, 1862 (Google data) 891. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/UrkVonZollernHohenbergII/7dcf96c7-a17c-4f29-bf25-e0b6d29e38ed/charter>, accessed 2025-04-20+02:00
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