Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 31., S. 212
Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 31., S. 212
W artislaus, dei gratia dux Diminensis, omnibus in perpetuum. Cum omnium eccle-
siarum libenter uelimus profectibus imminere, eti eius ecclesiam,
que summi patris filii filia est et mater, nostro solatio duximus honorandam. Eapropter notum esse volu[mus] tarn presentibus, quam futuris, quod dominus Al bertus abbas et conuentus in Dargun a domino ЗДдооШО &V80 V mansos pro LUI marcis em[erunt] in villa, que Dargelin nominatur, quos idem lUppoIDUS in manus nostras, sicut a nobis receperat, resignauit. Nos igitur haben
tes eos Iiberos et solutos, ecclesie sancte Marie in Dargun cum omni iuris inte- gritate et libertate legitima donatione donauimus perpetualiter possid[endos. Huius
rei testes sunt: dominus H us] canonicus Caminensis, Artusius canonicus Col-
bergensis, notarius noster-, milites nostri: Johannes [de] Walsleue, Wernerus de Er- feneburch, OIricus de Ost, Johannes de Apeldoren et alii quam plures. Acta sunt hec ab incarnatione domini anno M°CC°LI°. Ne autem super premissis dubium habeatur, hanc paginam sigilli nostri impressione signatam predicte ecclesie Dargu- nensi in testimonium ualidum erogamus. Datum in Stolp, pridie idus Aprilis, indic- tione nona.
Nach dem Originale, auf Pergament, in einer klaren, scharfen Minuskel, im gross- herzogl. meklenburg. Geh. und H. Archive zu Schwerin. Das Pergament ist an der linken Seite und in der Mitte queer von Mäusen stark zerfressen und die rechte obere Ecke ist ab gerissen; jedoch hat sich der Zusammenhang, mit Ausnahme der abgerissenen Stelle, mit ziemlicher Sicherheit wieder herstellen lassen. An dunkelblauen und weissen linnenen Fäden hängt noch ein Drittheil des Siegels des Herzogs.
Gedruckt in Lisch Meklenb. Urk., I, Urkunden des Klosters Dargun, S. 91.
Ueber die Lage des Dorfes Dargelin hat bisher Dunkel geherrscht. Da die 5 Hufen in Dargelin von dem Ritter Lippold Behr an das Kloster Dargun abgestanden werden, so habe ich in meinen Meklenburgischen Urkunden, I, Register, gemeint, Dargelin sei das Dorf Dörgelin bei Dargun, und ward dadurch geleitet, dass die Behr späterhin Gü ter in der Nähe von Dargun, bei Neu-Kalen (Schorrentin) und Gnoien (Nustrow, Lübchin u. s. w.) besassen. Dies ist aber ein Irrthum. Das dargunsche Klosterdorf Dörgelin, welches häufig genannt wird und dessen Lage bei Warsow in der Nähe von Dargun in den dargunschen Klosterurkunden nicht zu verkennen ist, ist das Dorf, welches in den alten Ur kunden immer Do Igelin genannt wird; dieses war ganz im Besitze des Klosters. Davon werden die 5 Hufen in Dargelin getrennt, welche in derselben Urkunde neben Dolgelin auf geführt werden.
Das Dorf Dargelin war ein behrsches Dorf in der Gruppe der ältesten behrschen Güter in der Grafschaft Gutzkow und liegt noch unter diesem Namen zwischen Gützkow und Greifswald. Schon in der Urkunde vom Nov. 1248 wird das Dorf unter den Besitzungen der fSfriltgi, d. i. der Behr, genannt und grenzte südlich an die Besitzungen des Klosters Eldena, mit welchem die Beringi gemeinschaftlich Grenzhügel aufgeworfen hatten (vgl. diese Urkunde). Daher konnte auch Lippold Behr die 5 Hufen in Dargelin verkaufen. Diese 5 Hufen sind also ein von der Abtei Dargun getrennter, vorübergehender Besitz im Aus lande. Am 5. März 1266 bestätigt der Herzog Barnim von Pommern dem Kloster Dargun alle seine Rechte und Besitzungen und unter diesen auch die 5 Hufen in Dargelin. Seitdem wird dieser Besitz in den Urkunden des Klosters Dargun auch nicht weiter genannt, wird also wohl bald wieder veräussert worden sein. Schon am 21. Febr. 1284 hatten Lippold Behr und Heinrich Behr mit seinem Sohne Heinrich das Dorf Dargelin mit dem Eigen thumsrechte an die Stadt Greifswald verkauft, als der Herzog Bugislav diesen Ver kauf bestätigte; vgl. Urk. vom 21. Febr. 1284. In dieser Bestätigungs-Urkunde werden auch die Grenzen des Dorfes Dargelin so genau beschrieben, dass über die Lage desselben kein Zweifel obwalten kann.
- Stolp
Lisch, Friedrich: Geschichte des Geschlechts Behr I, 1861 (Google data) 31., in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenBehrI/18ce172e-09c0-41cf-9e58-6a427a703bd4/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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