Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae - Urkundensammlung zur Geschichte Mährens, Nr. CCLXIV. , S. 270
CCLXIV.
anzuweisen. Dt. vor Muntzilles, Montag nach S. Peters und Paulstag 1324.
1% ur Johannes von Gotes Genaden Chunich ze Pehaim und ze Polan und Graf ze Luzenburch veriehen und thun kunt allen den, die disen brieff sehent, oder horent lesen, das Wir uns veraint haben, und ze rath worden seyn mit unsern Freunden und dienern, das Wir ein ewige Freundschafft haben wellen mit dem hochgebohrnen Fursten unsern lieben Schwager Herzogen Hainrichen von Charnden Grafen ze Tyrol und ze Görz, Vogt der Gotteshauser ze Aglay, ze Triende, und ze Brixen, und sunderleich geben Wir im ehleichen unser lieben Mumen Junkhfrauen Beatrisen, die gehohren ist von Prabant, und von Luzenburch, und zu derselben unser Mumen, geben Wir im zechen tausendt march Silber Prager Minze, als daz Pehaim sitleich und gewohnleich ist, darnach wellen Wir ihm geben zwainzich tausendt march Silber desselben gewigedes fur der haimbsteur, die unser saligen Schwester Frauen Annen seiner Wirtinne, die im von dem Lande ze Pehaim ge- vallen solten seyn, als er gibet, und sullen im auch geben der ersten werung von den zechen tausent Marchen, die Wir im geben zu Unser Mumen funff tausendt March an Sand Michelstag, der shierst kumt, darnach yber ain jahr, und darnach alle jahr funff tausendt
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March ie ze Sand Michelstag, und das sullen Wir tun als lang, unz das Wir in geweren gar und ganzleichen, die vorbenant sint, der dreizich tausendt marche, sahe er aber das, das wir si vor der frist gehaben mochten, an grossen Schaden, so suln Wir aber damit tun, swas in lieb ist, an gevärde. Darnach wellen Wir seiner Tochter, die unser Sun, da nemen soll, geben und beweisen zechen tausent march Silbers desselben gewigedes in dem Lande ze Marherrn auff Vesten, auff Urber, und auf gewiser gulter, damit sie wohl (be- richt) wirt, und darzu berichten Wir sie, ir widerlegung zwainzich tausend Marche, und auch ir Morgengabe in demselben lande, auch mit gewisser gult, damit si wol bericht wirt. nach des landes gewonhait, und das vorgenant gut geben Wir im fur alle die ansprache, und recht, die er gibt auf das Chunichreich ze Pehaim, und fur allen den Schaden, den er von denselben Chunichreich giht haben genomen, und wer das im des Luzel daucht, das Wir im getan, und geben haben umb die vorgeschoben verzeichenusse, so seyn Wir des yberain komen, das Wir des ybergen gegangen seyn und uns verbunden haben hinder den hochwirdigen Fursten herrn Paldewein Ertzbischoff ze Trier, und hinder unsern herrn Bi schoff Hainreichen ze Triende, und swas die zwen erfindent, das wir hinzu tun sulen, es sey an der Sume des gutes, oder an der Frist, oder an der gewisshait, des seyn Wir gebunden ze volfiren, und stat ze haben, an alle verziechenusse, darnach wellen Wir unsern Sun, der sein Tochter nimet eeleichen, ob es Gottes Willen ist, voraus geben das Lant ze Marhern mit Leuten, und mit gut, und mit allen den rechten, die darzu gehorent, und besunderlich aller der Perchwerch halber, die in Pehaim und in Marhern synt, es sey an golde, oder an Silber, oder swelcherlay artz si seyn, und darzu das Land Troppau mit allen den rechten, als Wir es inne haben, und das Land ze Glatz mit allen den Rechten, und darzu gehort ganz und gar, und das Land ze Budischin mit allen den rechten, und darzu gehorent, gar, und ganzleichen, lewt und gut. Wir wellen auch im unser Mumen. die vorgenant ist, antwurten gen Insprukke auf Sand Gallen tach, der schierst kumt, und wellen auch selber darkomen, und unsern Sun mit uns dahin bringen, und darzu alle die. der Wir zu unsern Taydungen und gewishait bedurffen, als vor, und hernach geschrieben stet, damit diesei Sache gevestent und bestatliget werden, und damit Wir auch vergewisser, das vorgenant1 gut; Wir sulen auch zu bringen das unserei Land, und Lewt, die Wir unsern Sun voraus geben, unserm Swager von Charnten schweren und hulden zu der Chinde hant, ob Wir nicht enweren, des Gott nicht gebe, das er ir Pfleger, und Furmund sey, bis das si zu iren tagen koment, war auch des Gott nicht gebe, das unser Mume sturbe an erben, so sulent die zechen tausend march, die wir ir haben geben, uns und unser Erben wider angefallen, aber mit ir Morgengab mag sy tun, und schaffen, swas si will, und ir leibgeding, und ir widerlegung die zwainzich tausend March sullent unsern Shwager von Charinden, und sein Erben wider angefallen. Wir veriehen auch des, ob unsers Swagers tochter von Charindten, die unser Sun nimet, an erben verfur, so sullen die zechen tausend March, die Wir ir geben haben unsern Swager von Charinden, und sein Erben wider angevallen, aber die zwainzich tausend March, ihr leibgeding, und ir widerlegung, die sullent uns, und unser Erben wider angefallen, aber mit ir Morgengab
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mag si tun und schaffen, swas si will. Wir sullen auch des gebunden seyn, swanne die Chint zu iren tagen koment, das si danne zu einander gelegt werden, oder vormalen, ob Wir seyn ze Rath, und yberain wordeß, und ob Wir in der Frist nicht enwaren, des Gott nicht gebe, so suln Wir ee ze erkennen geben, welche unser freunde, und diener die Sache an unser statt volfuren, und vollenden, als vorgeschriben steet, und sullen das tun, so wir nachst zu einander komen, und ob Wir nicht enwaren, so sullen unser freunde und diener, den es empfolchen ist, von unsern wegen gewalt haben zu vodern, an unsern Swager von Charinden, und an die, den es auch von seinen wegen empfolchen ist, ze volfiren, und ze enden, Wir sullen auch auf den tach gen Insprukke bringen, da die hoch- zeit seyn soll alle die, der unser Shwager von Charinden bedarff zu der gewisshait, und zu der bestättigung, und das soll er auch herwider tun an alles gevarde, der Wir baident- halben bedurffen, und swen Wir si auf den tag nicht gehaben mochten an alle argliste, so sullen Wir bey unseren trewen an einander verhaissen, das Wir si zu einander bringen auf ainen andern tach, des Wir danne baidenthalben ze Rath werden, damit die vorgenanten Sache alle volfurt, und bestatiget werden, er soll auch seinen Rath senden in unser Land, als vorgeschriben steet, umb die hulde einzunemen, und das sullen wir auch hinwider tun. Wir gehaissen auch bey unsern ayde, und bey unsern trewen alles, das die vorgeschriben handvest sagt, und sprichet, ze volfuren, und stat ze haben, und auch das unser getrewe Arnoldt von Pittingen, und Pernhardt von Zunenburch geschworen habent auf unser Selen und auf unser ere, und das das alles stat und unzerbrochen beleihe, geben Wir im disem brieff versigelten mit unsern hangenden Insigel zu ainem Urkunde der Wahrheit. Das ist geschehen, und der brieff ist geben vor Muntzilles, do man zalt von Christes geburt drey- zehen hundert Jahr, und darnach in dem vier und zwainzigisten Jahr, des Montages nach Sand Peters und Sand Paulstag.
• (Steyerer Comment. pro histor. Alberti IL ducis Anstr. p. 596. e tab. Qenopont. Confer.
Kegesta imperii Fr. Boehmer p. 188. n. 71.)
Urkunden zur Geschichte Mährens, ed. Chlumecky, 1854 (Google data) CCLXIV. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenMaehren/677f6fae-94f9-43b6-9fbf-10111bf3d88b/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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