Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae - Urkundensammlung zur Geschichte Mährens, Nr. CDXXXVII. , S. 403
CDXXXVII.
Ich Wohuslab von Jerspicz vnd Purger czu Brunne bedien offenwar, vnd tun chunt allen den die nv lebent, vnde noch zu chümftig sint, die disen gegenworligen Prief boren oder sehen lesen daz ich mit gutem willen, nach Rat vnd mit vurdachtem müt, vnd auch mit meiner Hausvrowen guten willen, vür Welizlaben den gaistleichen, vnd den begeben vrowen meinen vrowen zu vnser vrowen in der stat czu, Brunne, daz czu Swester Herborgen gemainleich genant ist, Prediger ordens, der diner ich pin durch got, vnd durch meiner Sel willen, vnd auch durch meiner Hausvrowen Sel willen Nach main aines tode, wenne got vber mich gepeutet Schaffe ich recht vnd redleich, an allen chrieg vnd an alle Hindernusse aller leute vier March geltes oder czinses, wie ez genant sei, ewiges czinses, vier vnd Sechczig grozze vier iegleich March czu czelen vnde raiten auf dem Hofe czu Jerspitz, den ich von im genaden gechoufet han, do stünden vnd warn auf czu Dienst, alle Jar czwo March geltes, vnd auch ander Dinst von Hunern, vnd von andern sachen, den Dinst, vnd die czwo March geltes habe ich abe gegolten, mit guter gewizzen, des ich Prief habe, vmb czwelf March grozzer Pfenninge vier vnd Sechczig vür die March czu raiten, von dem Probest von sande Benedicten vnd seiner Sammenunge, die selben czwo March geltes schaffe ich von erst den vor genannten vrowen, auch hat der Probst, vnd die Sammenunge die Willechur, wenne sie czwelf March wider geben, so sint die czwo March geltes, vnd der ander czinsse auf dem Hofe wider als vor, vnd wenne daz geschieht daz man die vorgenannten czwo March abe wider galtet, so schullen die vrowen vmb die selben czwelf March, die in von den Herren gegeben werden anders wo choufen czwo March geltes, wo sie die gehaben mugen, pey der stat, oder in der stat, die andern czwo March geldes schaffe ich in auf meinem Hause, daz de leit in der Rennergazzen, daz do etteswenne des vreithofers gewesen ist, do schullen sie mit geparn als mit den czwein vor genannten Marchen, gibt man si abe, So choufen aber anderswo zwo March geltes, also das die vier March geltes, pey dem Chloster ewigchleich beleiben, Mit den selben vier Marchen, wenne got vber mich gepeutet, Schullen sie alle Jar hegen meinen Jartag, als pilleich, vnd czeitlich ist, mit allen sachen, als ich in das geloube vnd auch getrouwe, Auch wil ich ninder begraben werden, wenne got vber mich gepeutet, den in dem Closter, der selben vrowen, Auch schaffe ich in den Hof czu Jerspitz, den ich czu czwein leiben gechaufet het mir vnd meiner Hausvrowen, nach mein aines todes ledicht vnde vrey vor wertleichen vnd vor geistleichen leuten, auch schaffe ich in nach meinen tode, in dem Hofe als daz viech geleich halbe, Ez sey chlein oder groz, des schullen sie sich czu haut vnderwinden Darnach schol mein Hausvrowe nach meinen tode den Hof ein Jar inne haben, vnd wenne daz aus chemt vnd ein ende hat, So schol mein Hausvrowe den oft genanten vrowen den Hof antwurten Mit phlugen vnd mit Pherden, vnd mit Samen ob die velt, czu peiden Seten nicht geset sint, lediclichen vrey vor aller ansprach, vnd vor allen sachen,
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dor an die vrawen gehindert mochten werden. Diser Sache, vnd diez gescheftes czu ainer bestetunge, vnd czu ainer gedeuchtnusse, wen ich selbe nicht Insigels hat, habe ich gepeten den Ersamen man Hern Johannen, der czu der selben czit, vnd des selben Jars Richter von der stat wegen waz, dar nach die erbern Purger hern Eberharten, der etteswenne Stat schriber was, hern Bartuschen, Luczkein des vitiser svn, Johannen hern Hermans Swerczer aidem, Johannen von Tuschnawicz hern Niclasen den Bechczer, Mathesen hern Mauricz pruder, Niclasen hern Hensleins weypher svn, Johannen hern heinrichs Stubner svn, Thomam hern Niclas aidem von vitis, die czu der selben czit, vnd des selben Jars Schepphen, gesworn vnd Rat in der stat warn, daz sie durch mein Dinst willen vnd durch meiner Pet willen Mit der Stat Insigel versiegelt vnd vurvestent haben diesen gegenwortigen Prief. Der Prief ist gegeben do nach Cristes gepurde vurgangen warn, tausent Jar, Dreu- hundert Jar, Dor nach in dem czwaiunddreisigisten Jar, an dem tage vnser vrowen zu der Liecht Messe. ♦
(Orig. auf Pergament, wovon das Sigill abgerissen ist, in dem Archive des Brünner Jesuiten klosters in der k. k. Statthalterei-Registratur zu Brunn Fase. 56. n. 41.
Urkunden zur Geschichte Mährens, ed. Chlumecky, 1854 (Google data) CDXXXVII. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenMaehren/d3e3152a-ac44-4554-b643-536d2db32848/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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