Joachim Maltzan - Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Nr. 96. , S. 217
Joachim Maltzan - Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Nr. 96. , S. 217
D. d. Prag. 1549. März 11.
Ferdinand von Gottes genaden Romischer Kunig zu allen Zeiten Merer des Reichs ic. Hochgebornner, lieber Ohaim vnnd Furst. Vnns hat der «dl vnnser lieber getrewer 3)oaef)tnt ■äßoltjatt freiherr zu Wartemberg vnnd Pen- tzelin, vnnser Rat, in vnnderthenigkhait zu erkhen- nen geben, das die Römisch Khai. Mt., vnnser lieber Brueder vnnd herr, auf jungst gehaltenem Reichstag zu Augspurg Seiner lieb schrifftlich aufgelegt, Irer Lieb vnnd Khay. Mt. vorausgangne Commission, belangennt das Sloss Schorsow mit seiner Zuegehörde, der
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halben gedachter vnnser Rat vnnd seine Brue- der noch bey weillennt vnnsers Heben Anherrn khaiser Maximilian Gottseliger gedechtnus lebzeiten mit Vol- harten Prien in Rechtfertigung gewachsen, zu uol- tziehen vnnd den Partheien, zu dem sie fueg vnnd Recht haben, zu uerhelffen, das auch auf berurtem Reichstag zu Augspurg durch deiner Lieb Räte vnnd gemeltten vnnsern Rat ain versigelte beredung aufge- richt worden, des Innhalts, das dein Lieb khainen lenngern aufschub machen, sonnder sich also in die sach schigkhen wellen, damit dieselb auf schieristen Suntag Reminiscere vnnd nechst volgennden tagen gantz vnnd gar geörtert werden solle, Vnnd vnns dar auf gehorsamist gebeten, Ime mit vnnser genedigen fur- drung gegen deiner Lieb zu erscheinen, — — — So ist an dein lieb vnnser gnedigs gesinnen, sy wellen
sich der sachen — mit vleis vnnderwinnden, —
— — Dann wo solches nit geschehe, haben dein lieb zu gedenngkhen, das wir gedachtem vnnserm Rat verrere hilff nit waigern khunten, sonnder villeicht ver ursacht wurden, bey hochgedachter Khay. Mt. antzu- suchen, sich der Erörterung selbst zu beladen vnnd die Partheyen fur Ihr Khaiserliche Person zu erfordern, Wir wellen vnns aber zu deiner Lieb aller furdrung Rech tens vnnd muglicher Vollziehung der mergemellten khaiserlichen Commission versehen vnnd den vleisz, so dein Lieb dar inn neben iren iungen vettern den Her- tzogen zu Stetin vnnd Pomern ertzaigen werden, nit al- lain gegen her Lieb vnnd Khay. Mt. beruemen, sonnder auch fur vnns selbst in gnaden erkhennen vnnd be- dengkhen. Geben in vnnserm kunigclichen Slosz zu Prag, am ailfften tag Marcii, anno jc. im neunvndvier- zigisten, vnnserer Reiche des Römischen im neuntzehen- den vnd der anndern im dreyundzwainzigisten. Ferdinand.
Ad mandatum domini Regis proprium.
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Deine hochgebornenn Hainrichen hertzogen zu Mekhelburg, vnserm lieben Ohaim vnnd Fursten. (L. S.)
Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. Geh, u. Haupt- Archive zu Schwerin.
97. Der Freiherr Joachim Maltzan macht den Her zogen Barnim und Philipp von Pommern Vorschläge zur Beilegung der zwischen ihnen obwaltenden Irrungen.
D. d. Wartenberg. 1549. Mai 27.
Durchlauchtigen, Hochgebornen Fursten vnd Herren. Meine vnderthenige gehorsame Dienste sein E. f. g. al- tzeit zuuoran bereith. Gnedige Herrn. Nachdeme ich vermerckt, das durch den jungsten der Compromiss anlass in den gebrechen vnd langwerenden sa chen zwischen euren f. G. vnd mich schwebende schwerlich oder gantz langsam mugen vortragen wer den, vnd zw vorhe von Herzogen Heinrichen von Me- kelburgk m. g. H., als zu der Zeit ko. key. Commissa- rien, diese sache auffs fleissigst für die Handt genohm- men, aber allen fürgewanten Fleiss, insunderheit zu Nevven Brandenburgk, vmbsunst vnd der Handel altzeit vnfruchtbar hergangen, so empfinde ich nugklich, das churfürstliche gnade zu Brandenburgk m. gBter her, als jetziger ro. key. Mt. nhun zumahel verordneter Com- missarie, die sache auff die lange bancke scheuben, vnd kan noch nicht vorsehen, ob Ihre Churfurstl. gn. die Sache gern vortragen segen, Von desswegen Ich höchlich verursacht, wiederumb die höchstgedachte key. Mt. anzurußen, Auch die ro. ko. Mat. albereith vmb
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gnedigst rath vnd furderunge jungst zw Prage ge horsamlich angelangt, insunderheit weil sich Ihrer May. fürgenohmene Reyse ins niederlandt verweilet hat, die Ro. key. Mat. vnd den printz von Hispanien zue be suchen.
Wie Ich aber vnlengst von Prage heim kum- men, mich auf die reyse nach Ro. key. Mt. ge schickt zu machen, haben Ihre Mat. ihlendt botschafft alher zu mir gefertiget, vnd diessen Ihrer Mt. Brieff weiter E. f. g. eylend zuzufertigen bcgerth, auch mir die meymmge was Ihre Mat. in E. f. g. schreyben an- tzeigen lassen, gnedigst an mich sinnend, das ich mit E. f. g. derselben, gebrechen halben noch cinmhal in gutliche handlunge einlasse, Ihre Mat. sein der tröst lichen Zuvorsicht, E. f. g. werden ja vmb Ihrer Mat. willen sich rechtschaffen im handel finden lassen.
Neben dem begererr Ihre Mat. gantz gnediglichst an mich, das ich im handel meinen geitz nicht brau chen wolle, vnd mich auff leidliche Condition vnd wege wolle benugen lassen, vnd kan in Summa nicht anders ermercken, den das E. f. g. vnd ich in diesem Handel an beyden theilen vmb Ihrer Ro. ko. Mat. mugen gros sen Danck verdienen. Den Ihre Mat. wollen nicht gerne, das ich mich in diesen geschwinden leufften weith aus Ihrer Mat. königreich vnd landen begeben solte, Nun wil ich mich in diessen Sachen, sunderlich in ansehunge Ihrer Mat. gnedigstes begeren, auch vnangesehen, da» vmb dieser Sachen willen meinem Bruder ich ein tapffer stücke guts habe volgen lassen, damit ich die sache an mich alleine bröcht, Vnd wil auf diesen wegk, wie im eingeschlossen Zeddel verzeichnet, die sache gantz vnd gar mit E. f. g. vortragen sein lassen. Vnd so es E. f. g. also gnediglich bewilligen, vnd anneh men, wirt es E. £ g. zu allem guten gereichen. Vnd thue mich hiemit E. f. g. in vnderthenigem gehorsam beuhelendt. Datum mit eigner handt zu Wartenbergk,
am Montag nach Voeem Jocunditatis, ist XXVH Mai, anno 1549.
E. f. g.
vndertheniger diener
$oatt)\m üHaltjann
Freiherr, zu Wartembergk, Pentzelin wr. An M. G. Herren, beide Hertzogen zu Pommern, Herrn Barnim vnd Hern Philipsen zu Stetin, Po- mern, Cassuben vnd Wenden Hertzogen; «j. Sämptlich vnd Sonderlich.
Ehtlicher furschlag h. Uoacfjtm ütaltjatt Freihern, in was meinunge die sache mit I. £ g. zw Stettin vnnd Pomernn rc. magk vortragen werden.
I. f. g. in guter geheim fürzulassen.
Anfencklich wil ich hiermit protestiert haben, ob flisse gutliche handlange meiner gantz gleichen vnnd glimpflichen erbietung nach abermals vnuortragen zu ginge, das solch mein erbietunge, welchs aus guter wolmeimler Diemuth geschieht, mir an allen meinen rechten vnschedlich sei.
Ich wil auch dafür achten, mich des auch trostJicft versehen, Ire f. g. werden inn dissem Handel der Ro. ko. Mat. gnedigste wolmeinunge so wol als ich gehor samlich hehertzigen, in erwegunge, das Ire Ro. ko. Mat. zu seiner Zeit in vielen grosseren Ire f. g. zum besten ersprieslich erscheinen mugen.
Vnnd dissen bandet nach der kurtze gruntlich vnther augen zu gehen, ist disse meine besleusliche euserste entliche meinunge. Dieweil Ire f. g. jungst zu Stettin niedergesatzte Rethe vnnd meiner drei freunde zu der Zeit ein furschlag, den sie nach' gelegenheit
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des Handels für gleichmessich geachtelt gethan haben, nemblich das ich mich ahn vier tausent r. gulden in einer sum vnnd IUI hundert r. gulden jerlich die Zeit meines lebens benugen vnnd ersettigen Hesse, welches ich zu der nicht, vnnd viel weniger I. f. g. gesanle rethe haben annehmen wollen, das ich nun zu abhelf- funge vnnd erledigunge des handels, auch zu uerhut- tunge viel muhe, vnrowess vnnd vnkostens zuforderst in ansehunge der empsigen gnedigisten Erinnerunge vnnd begerender Ro. ko. Mar. auch I. f. g. als meinen alten natürlichen landesfursten viel lieber dienen, vnnd gefeilige Dienste den missfallen ertzeigen wolte, Die vier tausent talere an einer summe auf schirst Bartho- lomei tagk zur Freistadt, welchs zwischen Stettin vnnd hinein gerade auf halbem wege, vnnd darneben jerlich vierhundert thalcre, die Zeit meins lebens, ider Zeit ahn bemelten tagk vnnd stelle, annehmen, Vnnd daentkegen alle ansprachen der hauptsache vnnd allerley schaden, wie die mugen benant werden, fallen lassen wolle, der trostlichen Zuuersicht I. f. g. werden disse meine gantz demutige vnnd meins erachtens gar glimpffliche erbie- tunge vnnd leidtlichen furschlack zu gnedigen willen vor- mercken vnnd dencklich anneinen, den hette ich jungst zu Stettin, die auszeuge auss dem keiserlichen hoff buche vnnd die hauptbrieffe, dihe in diesser Sachen dienstlich gewest, wie ich itzunt zu Prage gehabt, were ohn Zweifel die sache da selbst wol auf also leidliche condition, vnnd villeichte mir besser, grund lich vortragen worden,
Im fal aber das I. f. g. solch vierhundert thalere jerlich die Zeit meins lebens nicht gern zalen wolten, vnnd viel lieber die sum auf ein mahl zw zalen erho- henn wolten, so kan ich leiden, das Ihr f. g. mir anffs eheste vnd schleunigiste muglich zwr Freistat ein tag ansetzen, iglicher von I. f. g. Rethen ein oder II mit gantzer Vulmacht hinfertigen, Wil ich vermidlest gut licher hulffe auf benanten tagk auch daselbst personlich
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erscheinen, denn gebrechen auf einmahl gantz vnnd gar abzuhelffen, vnnd wo solchs geschehen, wirt es I. f. g. vnd derselben Landen vnd Leuthen in sunderheit zu einer Zeit zu allem guten gereichen.
Ich wolte auch vngerne vile personen zu dissem handel gebrauchen, so vngerne ich wolte, dass vile darumb wissen solten, das ich mich in solcher grossen, langwerenden sachen mit also einer deinen summen abweisen, in sunderheit dieweil die sach so lange bey keiserlicher Mjt. gehangen, vnnd ich wol mehr daruber verzert habe. Vnnd bitt auf diss alles vonn beiden fursten gruntlich anthwort, hat disser Diener beuehlich zu Stettin auf die antwort zw erwarten.
Nach dem Originale im köuiyl. preussischen Provinzial-Archive zu Stettin.
Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, ed. Lisch, 1853 (Google data) 96. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenSammlungDE/2d8f12e5-9a1f-4c47-b3e1-fef087835d7e/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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