Joachim Maltzan - Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Nr. 159. , S. 282
159.
Allerdurchleuchtigsfer, grossmechtiger vnnd cristen- lieber kunig. E. Kn. Mt. sein mein gantz willig vnnd freuntlich dienst vngespartes vleisses zu iedertzeit zu- uorn. Besonnder, lieber herr vnnd freundt. E. Kn. Mt. mag ich.dienstlich vnd freuntlicher meynunge nicht vor- haltenn, das die hochgeborne fursten, vnsere freunt- liche, liebe vettern hertzog Moritz zu Sachssen chur- furst jc. vnnd lantgraf Wilhelm zu Hessen jc. sich zu bayden thailen in die Vortragshandlung mit dem Kayser eingelassenn, dieselbe bewilliget vnnd angenomen, vnd mit aller vngestume hefftig bei mir angehaltenn, die selbe handlunge mit einzugehen vnnd zu belieben; als mir aber ein sollichs one E. Kn. Mt. vorwissen (vnd bewiliigung), meiner vorpflichtunge zuuolge, zu unter fangen nit hat gepuren wollen, vnnd mir auch von iren liebdenn dis, zuuor vnnd ehe ich willigen konte, an E. K. Mt. zu gelangen vnnd derwegen vmb erclerunge zu bitten, dilation vnnd frist abgeslagen worden, so habe ich doch mit volgender condition obangeregte vortrags» handlung, (wiewol vngerne, die weil in der gutten ge habten gelegenheit nitt mehr leyder sol vsgerichtet sein worden, gewilliget, doch ist der selbige Vortrag von mir nitt besigeldt, noch vnderschriben,) als das ich dan- noch dasselbige E. Kn. Mt. berichten, vnd da Sie mich alsdan diese meine ratification nit nachgebenn vnnd meinen bruder widerumb zustellen vnnd volgenn lassen
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wolltenn, so solte doch die bewilligung meins theils, da- uon ich dan, (in beysein E. K. M. gesanten vnd orators, auch des hern von Jametz, des Churfursten, Pfaltz- graffen Otto Fleinrichs, des Landtgraffen vnd des von Heydecks,) in bester vnd bestendigster form solchs ge- scheen soll, offentlich protestiert, nichtig vnnd vncreff- tigk sein, vnd wolte mich alsdan vff erlangte antwurt fur mein person gegen E. Kn. Mt. allerdienstparenn vnnd freuntlichenn wilfarung ertzaigen, mit angehaffter diennstlicher vnnd freuntlicher bitte, E. Kn. Mtt. wollenn mir hierauf ire gemuet vnnd willen zum allersleunigstenn freuntlich zu erkennen geben, damit ich mich des auch zu richtenn habenn mochte jc.
Vnd ob mir woll nit zweiffeit, es werde E. Kn. Mt. Orator vnnd Bisschoff vonn Baion derselbenn von allen diesen dingen, iren vmbstenden vnnd gelegenheiten, wie sich die zu iedertzeit vorlauffen, mehr dan gnugsamen bericht vnnd antzeige zu thun wissenn, so hab ich gleichwoll auch nit vnderlassen, derwegenn den edlen vnnd wolgebornen meinen radt vnnd lieben getrewen hern 3)0*C$tttt JHoUfatt freyhern vff Wartenberg vnnd Pentzelin zu E. Kn. Mt., die selbe vnd auch andere meynungk mit derselben zu be reden, hiemit abzufertigen)), dabei dienst vnnd freuntlichs vleises bittendt, E. Kn. Mt. wolle ihme ge dachtem vnserm radt vff sein itzig anbringen gutwillig audientz vnnd gleich vns selbst vollenkomen stadt vnnd glauben geben vnnd zustellen, vnd E. Kn. Mt. sich in diesem allem gunstiglich vnnd freuntlich gegen mir zu ertzaigenn. Das erpiete ich mich vmb E. K. Mt. hinwider freuntlichen zu uordienen, mehr wil liger dan willig zu sein, mich hiemit derselben E. Kn. Mt. gunstiglich beuelhende. Datum im feltlager fur Franckfurdt am Main, den andern Augusti Anno ie. LH. Dem allerdurchleuchtigsten, grossmechtigen vnd christenlichen fursten hern Heinrichen dem an dern, kunige zu Franckreiche tc., meinem be sondern liebenn herrn vnnd freunde.
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Nach dem von einem Secretair geschriebenen Concept im gross- herzoglich-meklenburgischen Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin; die in ( ) eingeschlossenen Stellen sind von des Herzogs Johann Albrecht eigener Hand hinzugefügt.
160. Instruction des Herzogs Johann Albrecht I. von Meklenburg für den Freiherrn Joachim Mal- tzan zu einer Gesandtschaft an den König Heinrich II. von Frankreich.
D. d. Vor Frankfurt a. M. 1552. Aug. 7.
Instruction was mein von gots gnaden Johans Albrechts herzog zu Meckelnburgk »c. radt vnd lieber getrewer her 3)0fl&trit Molt^Xl freyher an die Ku. Mt. inn Franckreich werben vnd ausrichten soll. Erstlich nach vormeldung gewonlicher vnd gantz williger dienst zuentpietung Irer Ku. Mt. zu berichten, das ich keinen zweifle! habe, Ihr Ku. Mt. werde beide durch mein schreiben vnd Ihrer Mt. Oratorn des Bischofs von Baion muntlich antzeigen nuhmer diser meiner mit- vorwanten Chur- vnd fursten geubten kriegshandlung anslauf, gelegenheit vnd vmbstende, wie die durch einen Vortrag von diesem furgehabtem wereke abgefart vnd denselben on alle condition in allen seinen stucken vnd puncton gewilligt vnd angenommen, gnugsamlich vorstendigt worden sein, dieweil mir aber in pillicher erwrgunge meiner verpflicht vnd zusage denselben on condition vnd protestatio!), auch vnwissendt Irer Ku. Mt. einsugehen vnd zu belieben nicht hat gepnren, vil weniger meit vnd frist. dasselbige erst an Ir Ku. Mt. zu gelangen, hat vorgunt werden wollen, so habe ich dan- noch in die lenge vf also vil vngestum vnd hefftig an halten der andern, vf das ich dannoeh nicht gar dauon
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ausgeslossen vnd des gefangnen lantgranen erledigung zu vorhinderen gesehen wurde, auch der keyser nicht vrsach schepfen mochte, derwegen die stette, so gantz vbel zu disem handel khonunen, mit kriege oder in an dere wege zu beschweren, oder durfte furgeben, das er disen Vortrag zu halten nicht schuldig were, dem allen zuuorkommen, beruften vortragk, wiewol vngerne vnd mit beschwer vnd nahuolgender protestation in ke- genwertigkeit Ihrer Ku. Mr. gesanten des Oratorn vnd hern von Jametz, des Churfursten zu Sahsen, hertzog Otto Heinrichs pfaltzgrauen, des lauf grauen zu Hessen vnd des hern von Heidecks bewilligt, das ich doch solchs dannoch Ihr Ku. Mt. vormelden, vnd da Sie als- dan damit nit fridlich sein, noch mir meinen bruder widerumb zustellen wolten, das vorangezogene meine bewilligunge nichtig vnd vncreftig sein solte, das zwar meins theils ich nit weiter gekundt, vnd das dannoch Ir Ku. Mt. mein getrew wolmeinend gemut erspurten, solchs nit vnterlassen wollen.
Dieweil es dann nun dahin als Ir Ku. Mt. berichtet gelangt, das andere von diesem werck abgestanden vnd mir allein solche burde aufzuladen zu schwer, weil ich doch fur mein person keine stundt anstandt, noch in in kein handlung dan obgehorter massen gewilligt habe, so bitt ich dinstlich vnd freuntlich, das Ir Ku. Mt. ge- ruchen, in ansehung meiner geceigten gutwilligkeit mich meiner zusage zu erlassen vnd derhalben bei Ihr vnd andern zu entschuldigen, auch mir meinen bruder bei iegenwertigen meinen Rath vnd Lehenman widerumb volgen vnd zustellen zu lassen vnd mich hinfurt in gunstigem benelh zu haben, dasselbige will ich mich hinwider vmb Ihr Ku. Mt. freuntlich zu uordienen erpotten haben. Vrkuntlich mit meinem hier unden vfgedruckten pitzschir besiegelt vnd geben im felt- lager fur Franckfurt, den siebenden Augusti, Ao. jc. LH.
Nach dem Concept im grossherzogl. meklenburgischen Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin.
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Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, ed. Lisch, 1853 (Google data) 159. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenSammlungDE/66f47dec-c0ad-4b3e-bb70-c43ce1436e88/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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