Joachim Maltzan - Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Nr. 183. , S. 327
183.
D. d. Wartenberg. 1556. Jan. 25.
Durchl. hochgeb. Furst jc. E. f. g. kan ich nitt pergenn, dasz sich vnlengst, wie ich von meinem Hernn
Schwagern hernn gof)att ISentf)aröt ÜJattjanen
tc. die herschafft Wartenbergk pfanndsz weisse habe annemen sollenn, tzugetragen, dasz vnndter solcher handlunnge sich etwann tzwischenn gedachten hernn iföaltiaiteit vnnd her Ottenn vonn Zedlitz. ritter auff Parchwitz jc. wegen solcher ablosungk halbenn etzliche stritt erhaldenn hatten jc. — — — — — — Geben auff VVartenpergk, Sonnabend am tage [Pauli] Bekerung, im LVI. jar ic.
Wilhelm kurtzbach Freiher auff Trachennbergk vnnd Militsch. Aus dem schlesischen Provinzial-Archive zu Breslau.
184. Trostschreiben des Herzogs Johann Albrecht I. von Meklenburg an die Wittwe des Geheimen Raths Joachim Maltzan, Freiherrn zu War tenberg und Penzlin.
D. d. Schwerin. 1556. April 13.
Von gottes gnaden Hans Albrecht hertzogk
zu Mecklenburch. Meinen gunstigen grus vnd geneigten willen zuuor. Edele vnd Wolgeborne, liebe besondere. Ich trage,
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weis ehs Gott, niitt euch von wegen des ab ganges cwers seligen Hern ein hertzliches mittleyden, dan ehr ist mein gar gelipter vnd getrewer Ratt ge wesen, der mir von gantzem seinem hertzen, gemütte vnd willen zugethan, desgleichen ich itzo nitt hab, noch vberkomen werde. Hab sider des vil- mal an den gutten man gedacht jc. Weil ehs aber Gott dem Almechtigen also gefallen, das ehr in hatt von disser argen vnd bossen weldt hinwegk genomen, so sollen wir vns auch zufriden geben vnd vns seinem hilligen willen vnterwerffen, dahin gedenken, das wir menschen sein, darumb geboren, das wir sterben müs sen. Wir wissen aber für den Heyden, das wir wider werden vfferstehen am jüngesten tag vnd mit vnserm Herrn Christo ewig leben vnd durch dissen zeitlichen todt, der mehr ein schlaff zu rechnen ist, in das rechte leben eingehen, da wir alsdan in der rechten frewde ein ander wider sehen werden, dafür ichs gentzlich halte, wiewoll Gott alleine die Zeitt vnd stunde weis, das ehs nitt lange weren wirdt. Des habt ihr euch zu trosten, darnach auch das ehr als ein wahrer Christ gestorben, hat auch kurtz fur seynem ende das hoch- wirdige Sacrament tles leibes vnd blutes Christi em pfangen. So hatt ehr je dennigest (?) kindes kind gesehen, vnd ob euch woll der gedanke mocht infallen, das ehr ewern kindern noch hette vill nutzen konnen, wie auch das ehr mich hulfflich vnd rettigk hett sein mogen, welches noch mehr ist, das ehr vff eynen tag der gantzen Christenheitt widder den erbfeindt den Türeken mitt dinstlich sein konnen, so sollen wir doch wissen, das vnser aller gros vatter im Himel noch lebt, der die witwen vnd weysen, ja vns all, die wir im trawen, nitt verlassen kann, noch will. Weil wir dan mit vbermessigen gramen vnd bekummernissen ob denen dingen, die mitt keinem ratt oder durch keine menschen mogen geendert werden, allein vnsern got verzurnen, vnsere leibe kranken vnd beschweren, so bitt vnd ver-
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man ich euch, ihr wollet mas halten in ewerem gre- men; ewer seliger man ist bey der Zall der auszer- welten, dahin und zu welichen vns allen auch billich verlangen soll: ehr als ein Christ schleffet nuhmer, ehr wirdt bald wider vfwachen vnd wirdt sich vnsere wider- zusamenkunfft im rechten vatteriand nit lange verweillen. Mitler weill haltet euch zur hiligen bibein; darin wer det ihr reichen trost finden. Will also hiemitt euch vnd die euren dem hohesten troster in aller nott, weliches ist Gott der heylige geyst, beuehlen. Worin ich auch euch vnd ewern kindern kan günstigen gefallen vnd für- derung erzeygen, dazu will ich mich erbotten haben. Datum illich Swerin, am 13- Aprilis, Ao. 1556.
J. A. H. z. M. mit eygener handt.
Nachdem dan ewer selige man den Hertzogk zu Preussen vnd mich hieuor hat zugesa- get, ehr wolte vns einen Ratschlagk wider den Turken, der von villen Obersten im Vnger- land vor etzlichen jaren gemachet, zustellen, vnd auch andere ordeninge vnd beschribenc kriges- hendel zum handen schaffen, aber ehs sich bis itzo noch seinem abgang verzogen, weil ihr dan ohn zweiffel woll zu den dingen kommen kön net, so gesin ich an euch gantz vleissig, ihr wol let mir soliches mitt dem allerersten bey gegen wertigem zuschicken. Ich wils lassen abschreiben vnd euch wider zuferiigen. Ihr wollet euch hierin vnbeschwerdt erzeigen. Mich auch mittheilen, wie • alle Sachen des Turcken halben vnd sonsten bey euch stehen, wohin der Ro. könig seipe Sachen richtet.
Ewer son in franckreich ist noch frisch vnd gesundt, dan ich hab in wenig tagen bot- schaft herausser gehapt, die ihu gesehen vnd an geredet haben.
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Es ist mitt dem keyser vnd Franzosen gewis ein anstandt vff fünft" jar lang gemachet worden.
Copia meines handschreibens an Her 3)0c()ittt irBoItjattS seligen nachgelassene witbe Anna von Wallenstein.
Nach dem eigenhändigen Concepte des Herzogs Johann Albrecht im grossherzogl. meklenbnrgischen Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin. Das ursprüngliche Datum dieses Briefes, vom 29. März, ist ausgestrichen und 13. April übergeschrieben; wahrscheinlich ward der Brief erst 14 Tage nach dem Ent wurfe abgesandt. Daher ist der Tod 3)oscfjtm iföalt;ajt'0 wohl in den März 1556 zu setzen.
185. D. d. Neisse. 1558. März 31.
Confirmirter Vertrag wegen der Herrschaft War- ttenberg zwischen denen iHaljailCU. D. d. Neuss, 1558, Donnerstags nach Judica.
Aus einem alten Inhaltsverzeichnisse k. k. Rescripte im schle- sischen Provinzial-Archive zu Breslau.
Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, ed. Lisch, 1853 (Google data) 183. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenSammlungDE/72da0fc6-5eab-409c-ac7a-306ff899f288/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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