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Charter: Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, ed. Lisch, 1853 (Google data)  143.
Signature:  143.

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Instruction des Herzogs Johann Albrecht I. von Mehlenburg zu der Gesandtschaft des Frei herrn Joachim Maltzan an den König Edu ard VI. von England. 144. Instruction des Herzogs Johann Albrecht I. von Meklenburg zu der Gesandtschaft des Frei herrn Joachim Maltzan an den König Hein rich IL von Frankreich.
Source Regest: Joachim Maltzan - Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Nr. 143. , S. 258
 

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Joachim Maltzan - Urkundensammlung zur Geschichte Deutschlands während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Nr. 143. , S. 258

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    143.

    D. d. Güstrow. 1551. Oct. 26.

    An die Kon. Myt. zcu Engelandt.

    Premissis wie in der vhorigen Instruction, allein

    das die wort [„in vorhabender Irer Myt. krigs-

    handlung"] ausgelassen werden.

    Vnnd volgents sol er vormelden, wir steldten in

    keinen czweifel, es hette sein Myt. nhumher vorlengst

    von vnsern gesanthen, den der Churf. zcu Sachsen,

    Marggraf Hans zcu Brandenburgk, Wir vnd der Landt-

    graf zcu Hessen von vnsertwegen auch vnser buntsvor-

    wandten halben zcu Seiner Myt. von Torgau aus

    ihm anfang des Junii abgefertigt, den kleglichen

    zcustandt vnsers vaterlandes der deutschen Nation ver-

    nummen, welcher gestahlt die Christen darin der waren

    Christlichen Religion halben zcum hochsten beleidigt)

    245

    auch an iren priuilegien vnnd freiheiten mercklich vor- kurczt vnd beschweret vnd leczlich, who dagegen nicht stadlich getrachtet, vnter das Spanische .loch in die beschwerlichste dienstbarkeit gebracht werden, vnd das wir derwegen vns zcusammen vorbanden, leib, gut vnd bludt der waren Religion vnd deutschen freiheit halben aufsetzen vnd dieselbe auch mit vnserm blut vindiciren vnd erretten wolten, Mit embsiger, dienstlicher vnd vlei- siger bit, das sein Myt. solch vnser Christlich vnd bil- lich vorhaben betrachten vnd daneben gnedig vnd gon- stiglich bewegen wolte, da dem tyrannischen vornhemen nicht gesteuret vnd in der zceit geweret werden solte, das solchs auch den andern Christlichen potentaten, da die Deutsche Fursten vnter sein joch gebracht vnd inen die Religion vnd Freiheit genummen, zcu hochster be- schwerung vnd sorge gereichen wolte, vnnd das der wegen sein Myt. als ein Christlicher kunig, dessen lob liche vorf haren zcu jeder zceit besondere gnedige lieb- habere der deutschen Nation gewesen, sich mit vns in buntnuss einlassen, oder zcum wenigsten aus angebor- ner tugent vnd gutickeit vns als den beschwerten mit- christen mit einer ansehenlich hulf an gelde zcu vnserm vorhaben gnedig zcu hulffe khommen wolten, mit ange- haftem erbieten, wie solchs vnser Instruction nach der lenge mitbringt. Nhun where aber vnser abgefer tigter diener ein lange zceit aussen gewesen vnnd konten nicht wissen, ob er leibs schwacheit oder anderer vorhinderung halben bisher aufgehalten worden, vnnd hetten derwegen gemelten vnsern Rhadt vnserntwegen, auch vnser buntsvorwanthen Churfursten vnd fursten halben abgefertigt, derselben sachen hal ben bitliche vleysige erinnerung bey Seiner Myt. zcu thune, Mit vleisiger bit, das sein Kon. Myt. die deutsche Nation in diesen hochsten noten aufs wenigste mit. einer ansehenlichen hulffe an gelde nicht wolte vorlassen, Das were Seiner Myt. rhumblich bei allen Christen, es wurde es auch der almcchtige Seiner Myt. reichlich be

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    Ionen vnnd die deutsche Nation alleczeit willig vor dienen vnnd dem kunigreiche Engelande ewig zcu aller defension vorpflicht werdeu vnnd in ewickeit nimmer solcher wolthadt vorgessen.

    Who nhun Sein Myt. ethwas zcu solcher hulffe ver ordnen wolte, sol mit vleyse dahin werden gearbeitet, das es aufs furderlichste vnd in aller eil, nachdem diese ding nhumher langen vorczug oder anstandt nicht haben khan, durch seiner Myt. diener gegen Hamburgk mochte gebracht, vns auch dasselbe eilendt zeugeschrie ben werde.

    Es sol auch gemelter vnser Rhadt vns in ver borgener schrift, was er in Engelandt ausgerichr, vn vorzeitlich zeuschreiben, vnd szonderlich wo die Kon. Myt. sich mit vns in buntnusz einlassen wolte, das wir neben vnsern vorwanten Chur vnd fursten desto forderlicher die vnsern zcu S. Myt. derhalben zu vol- cziehung des handels abfertigen konten. Er sol auch diese vnser Instruction nach geschehener Werbung zcei- gen vnnd vns der Kon. Myt. zcu derselben diensten befhelen. Daran thut er vnser zcuvorlessige meinung in gnaden hin wider zcu erkennen. Datum Gustrou, den 26. Octobris, Ao. tc. 1551.

    Nach dem Concepte von des Canzlers Jobann von Lucka Hand im grossherzogl. meklenburgischen Geh. und H. Archive w Schwerin. Auf der Rückseite der Instruction zur Werbna; bei dem Könige von Frankreich, welcher die vorstehende beigelegen hat, steht:

    Instructiones damit Er 3ioacfiim iföoUjsrt czu den ko nigen zcu Franckreich vnd Engelandt ist abgefertigt wor den, belangendt hiilf vnd beystandt auch furderung zcu erhaltung der waren cristlichen Religion vnd Recuperi- ning der loblichen Deutschen nation libertet. Der Herzog Johann Albrecht rieth zuerst drin gend, den Bund durch „auswärtigen Beistand zu ver stärken, sei es dass man Frankreich oder England, „oder beide in das Bündniss ziehe". Vgl. 3. Voigts Albrecht Alcibiades I, S. 234.

    Schon „alsbald nach dem Tage zu Naumburg ward von „Torgau ab (noch im Mai 1551) in aller (verbündetenFür-

    .

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    „sten) Namen der „„Reiffenberger"" an die Königl.Würde „zu Frankreich (und England?) abgefertigt. Am 14. Julii 1551 „ward (von Meklenburg ab) einer als eine vertraute Person „an den Grafen Johann Lasko, an den Protector und nach „Gelegenheit an den König" nach England geschickt, jedoch nicht genannt. Dieser ist, nach meinen Forschungen im Archive zu Dresden (Acta Mililaria, Hessische Entledigung), des Herzogs August von Sachsen Secretair Simon Rost, welcher im Auftrage des Kurfürsten Moritz von Sachsen, des Markgrafen Johann von Brandenburg und des Herzogs Jobann Albrecht von Meklenburg im J. 1551 als Gesandter nach England ging. Er ging am Freitage nach Margarethe (17. Julii) 1551 nach England ab und übergab seine Credi- tive dem Grafen Johann Lasko. Am 13. Ottober hatte er Audienz bei dem Könige zu Hamptoncourt, erreichte jedoch nicht mehr, als die Aeusserung des Königs, dass dieser unter gewissen Bedingungen nicht abgeneigt sei, der Sache beizutreten. Erst am 19. Nov. 1551 gab ihm der König eine lateinische schriftliche Antwort und erst am 1. Dechr. 1551 antwortete Johann Lasco. Dieser Gesandte ist wohl der selbe, über den es in der vorstehenden Instruction heisst, dass „der abgefertigte Diener lange Zeit aussen gewesen" und 'über dessen Sendung der Herzog Johann Albrecht eigen bändig schreibt:

    „am 8. Januar 1552 ist der Secretari welchen wir in „England abgefertigt, bei mir alhie (in Schwerin) an kommen; der König ist nicht ungeneigt, sich in die De fensiv-Hülfe mit uns einzulassen". Simon Rost berichtete ofliciell schriftlich über seine Sen dung am 12. April 1552. -: Die Instruction für den ersten abgesandten Secretair vom 14. Julii 1551 ist abgedruckt in v. Langenn's „Moritz Herzog und Churfürst zu Sachsen II, S. 328 flgd." Vgl. Rancke's Deutsche Geschichte im Zeilalter der Reformation V, S. 214.

    Es ist jetzt also sicher, dass mit der Sendung vom Julii 1552 nicht 3foatJjiitt J$taltjan beauftragt war.

    Man hielt es aber nach den ersten Ergebnissen dieser Sendung für angemessen, eine wichtigere Person nach Eng land zu senden, wie denn auch der Herzog August von Sachsen an den Kurfürsten Moritz in einem undatirten Briefe schrieb:

    „achten wir vor ratbsam, das alsbalde auf eine

    „ansehenliche botschaft gedacht, dieselbe mit genug

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    „samen gewalt vnd volmacht forderlich zum Ronige in „Engellant geschickt werde". In Folge dieser Einsicht ward nach dem vorstehenden Schrei ben der Freiherr 3)oatf)ittt 4$tsRjatt nach England geschickt. Er kam wegen widrigen Windes nicht an den „vorgesetzten Ort", jedoch an den englischen Gesandten, welcher aber auch die frühere Antwort gab. Vgl. zum 1. Januar 1552.

    Von England ging 3lt>acfjiro J$tsft)an nach Frankreich, wo er schon den Markgrafen Albrecht von Culm- bach traf.

    Der Herzog Johann Albrecht schreibt in einem unda- tirten Briefe, es sei nothwendig:

    „das wir einen vnsers Standes, den wir auch zu „vns bracht, also das er eigener person bei vns im „feide sein wirdet, mit der vorsiegelten vnd vnterschrie- „benen buntnus zu dem kunige von Frankreich alsbaldt „auf der Post abfertigen, damit der Kunig die buntnus „auch vorsigell, vnterschreibe vnd in desselben gegen- „wertickeit leiblich schwere".

    Diese Sendung übernahm der Markgraf Alcibiades von Brandenburg-Culmbach, welcher, sobald er in die geheimen Bundes Verhältnisse vollkommen eingeweihet war, im Decbr. 1551 die Reise nach Frankreich antrat und im Anfange des J. 1552 am französischen Hofe eingeführt ward. Vgl. J. Voigt's Albrecht Alcibiades I, S. 257. Als dies geschah, war 3foacfitttt ü&sUfSU sicher am französischen Hofe; man vgl. zum 9. Februar 1552.

    Am 20. April 1552 ward Johannes Sturm ins mit Credenzen von allen verbündeten Fürsten von Hessen aus nach England geschickt.

    Am 4. Junii 1552 schickte der Herzog Johann Albrecht seinen „Diener und lieben getreuen Andreas Saur" nach Paris; dieser ging nach dem Briefe vom 10. April 1554 da mals aus Frankreich nach Schwerin zurück. Vgl. die folgende Instruction.

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    144. Instruction des Herzogs Johann Albrecht I. von Meklenburg zu der Gesandtschaft des Frei herrn Joachim Maltzan an den König Hein rich IL von Frankreich.

    D. d. Güstrow. 1551. Oct. 26.

    Instruction was der edle vnser von gots gnaden Johans Al brechten hertzogen zcu Meckelnburg jc. rhadt vnd lieber getreuer gjOCÖtUt ÜtOltjatt freiher zcu Wartenbergk vnd Pentzlin bey vnserm lie ben hern der Kon. Myt. zcu Franckreich werben vnd ausrichten sol. Erstlich sol er Seiner Myt. vnser freundtwillige dienste antzeigen vnd berichten, da es Seiner Myt. an Leibsgesuntheil vnd sonsten nllethalbcn, auch in den vorhabenden Irer Myt. krigshandlungen glucklich vnnd sieghaftig ergienge, das wir solchs zcu ieder zceit zcu erfharen /cum hochsten begirig vnd erfreuet, Da wir auch mit vnserin leib oder gut Seiner Myt. wolfart kon- ten helften befurdern, da zcu wolten wir vns alletzeit willig vnd bereit befindenn lassen.

    Volgents sol er vormelden, das wir in keinen tzweifel stehen, es wurde Sein Myt. nhumer lengst von vnserin gesanten vnnd Seiner Myt. Oratorn genug samen bericht der dinge, so den dritten Octobris nechst vorgangen mit dem Churfursten zcu Sachsen vnd an dern deutschen fursten zcur Lochow vorhandelt worden sein, bekhommen haben; Weil dan Wir in solcher Hand lung vnsern freuntlichen lieben bruder hertzog Cristof- fern zcu Meckelnburg jc. fur einen geysel in Franck- reych zcu schicken gewilligt, dem wir auch also vn- weigerlich nachkhomen wollen, so theten wir freuntlich vnd vleisig bitten, Sein Myt. wolle Ir vnsern bruder

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    gnedig befholen sein lassen vnntl denselben Seiner Myt. jungen princen dem hern Delphyn zcu ordnen, damit desto vleysiger auf S. L. aufsehen gehabt vnd Sein Lieb in guten Sitten, Tugent vnd Erbarkeit muge auf erzogen werden vnnd also nachmals der Kon. Myt. zeu Franckreich vnd Seinen hern vnd freunden besser vnd mher nutz werden vnd dienen konte.

    Zcum andern sol feiner Seiner Mayt. angeezeigt werden, das wir, so viel das gemeine werck belangen thete, fur ratsam vnd den sachen hoch dienstlich vnd furtreglich erachteten, das die Ko. W. zcu Denemarck, desgleichen auch die sechsische sehestede Lubeck, Bre men, Hamburg vnd Lunebuick mit vleysze nicht allein durch deutsche fursten, sondern auch von S. Myt. wegen ersucht vnd in diese buntnus gebracht vnd zeu leistung irer stadlichen hulf bewogen werden mochten; Vnnd weil dan wir die Kon. W. vnd gedachte sehestedte als der nechst nachbar leicht besuchen konten, vns auch Seiner Kon. Myt. vnd dem gemeinen wereke zcum besten mit der muhe gansz gerne beladen wolten, so beten wir freuntlich, Sein Myt. wolle vns bey gemeltem Em 3J0Cf)tm iWoltfaite lateinische Credentze auf vnser perszon mit vleisze vnd forderlich gestaldt an die Kon. W. zcu Denemarck vnnd an die gemelte Sehe stedte zeuschicken, so weren wir die sachen bei der Kon. W. vnd der deutschen fursten wegen fortzusetzen vnnd mit allem vleysse ausezurichten erputtig; Vnnd weil wir als der Nachbar von der Kon. W. czu Dene marck vnd der sechsischen Stede gelegenheit allent halben guten bericht betten, so czweifelten wir gar nicht, wir wolten ethwas fruchtbars, wan wir von Sei ner Myt. die Credencze bekemen, ausrichten, dan wir betten albereit von vnsern vorwanthen freunden, dem Churf. zeu Sachsen vnd andernn derwegen gnuchsamen befhelich czu solchem handel bey vns. Wir hielten auch zeu dieser handelung sere dienstlich, whan die Kon. Myt. zcu Franckreich vns eine Instruction an die

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    Kon. W. czu Denemarcken zugeschickt vnnd sein Kon. W. der buntnus vnd vortrege, die Sein Myt. mit der Kon. W. czu Dennemarcken hat, hette erinnern lassen, Was wif nhun darauf ausrichten wurden, das wolten wir S. Myt. vn vorzuglich hin wider vonnelden.

    Daneben sol durch gemelten vnsern llhat der Kon. Myt. zcu Franckreich bericht gethan werden, wie nutze das solchs zcu dem gemeinen wercke sein wolte, da die Kon. W. zcu Denemarck vnd die Sehestedte vnsern theils weren vnnd sich neben vns in diese krigshand- lung einliessen, vnd das nicht allein zcu lande, son dern auch zcu wasser vnser macht mercklich gesterckt konte werden. Auch sol kurzlich vormeldet werden, das wir in arbeit vnd vnczweiffenlicher hof- nung sind, vnsern vetter Marg. Hansen in dieser Hand lung zcu bringen.

    Vnd es sol in allewege gedachter vnser Rhadt furwenden, das wir hierin nichts dan das gemeine beste suchen theten vnd vns der Kon. Myt. zcu derselben diensten befhelen, auch diese Instruction nach gesche hener Werbung vorlegen.

    Was er nhun hierin ausrichten wirdet, das sol er vns eigener person vnvorczuglich widervmb berichten. Daran thut er vnser zcuverlessige meinung in gnaden zcu beschulden. Datum Gustrou, den 26. Octobris, Anno 1551.

    Nach dem Concepte von des meklenburgischen Canzlers Jobann von Lucka Hand, im grossherzogl. meklenburg. Geh. und Haupt-Archive zu Schwerin. Nach den Worten gegen das Ende: „zu wasser vnser macht mercklich gesterckt", sind die Worte ausgestrichen:

    „dadurch dem keyser vnd sonderlich in den Niderianden „stadlich konte abgebrochen vnd seine macht mit ab- „strickung der Vitalien vnd prouianth geschwecht konte „werden".

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