Denkwürdigkeiten der Stadt Worbis und ihrer Umgegend, Nr. XXVI. , S. 71
Denkwürdigkeiten der Stadt Worbis und ihrer Umgegend, Nr. XXVI. , S. 71
zu Annrode, David Böddener 200
Thalet lbo6.
Wir Schultheis Burgermeister Rath und gantzc Gemeine zu Stadtworbis bekennen vor un^ unser Nachkommen und aller manniglich jn diessem Brieffe daß wir mit wohlbedachtem Mute durch Dero von Stadtworbis Nutz und Notturft verlauft haben, und verkauffen hier, M recht und redlich uff einen Widderlauffe Dem Ehrwirdigen und achtparn, Herrn Da vid Boddener disser Zeit Probste des Vil osters Anrode, seinen Erben oder wer diessen Briefs mit seinem guten Missen unl) Willen hat, zehen Taler jährliches Zmse.s yden Aüler zu 4 und zwautzig Groschen Ecchsfelder welche vor zwey hundert Taler berurter Wehr welche wir an guter grober Silber-Müntze zu allem Genugen emvfangen, und sie an unser St.^t Nutz um frommen angelegt, Neinlich Ein hundert Taler Anno 622 zu Widder Einlö, sung unser gemeinen Babstube welche Meister Görge der Balbierer eine zeitlang Pfanbtsweise dafür innegehabt und dan daß
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ander hundert Taler zu Bezahlung Dero Schefferey die wir von unserm Genedigsten Churfürsten und Herrn dem Erzbischove zu Meintz alle vor Stadtworbis gelegen in Anno twb erkauft haben, und wir geredden in guten truwen vor uns alle unsere Nachkommen solchen alle Iar so lange diesser Brieff steht. Dem Vorsteher jährlich und gutlich naher Ane roda oder wo er seine Vderzeit Wonung haben wird. Zubezahlen uff den Tag Sanct Micha«, lis 4icl,2i,^!i von unfern Stadtgtfellen.Zin« sen Renten und Gemeinen ohn allen Verzug und Hinderniß geistlicher oder weltlicher Ge« richte. Also da wir dießfals seumig und dero, wegen Bottlohn oder Unkosten anwenden wird solchen Bottlohn und Unkosten wollen wir ab« tragen und ausrichten. Wir uns auch dieffe Gunst fürbehalten, daß wir die genante Jinse widderkauffen mog mit zwey hundert Talem wor es uns eben. Doch daß die loßtundiguna ein virtel Iar zuvor thün »nd dan hernach all? betagte Zinse und Schaben was dessen hinder- stendig mit Sampt dem Kapitale wie wirs an guter grober Silber» Müntze zuvor entpfangen haben gutlich Widder zahlen sollen und wollen> Und gereden hiermit uff Treue und Glauben, das wir die Hauptsumme in Ablegung nicht uff einen andern unfern Nachbarn verweisen sondern wir selbsten wollen sie dem Probst« seinen Erben oder Inhabern Brieffs baar vor« legen, ohn geferd undArgelist, dessen zu meh, rer Urkunde haben wir Schultheis Burgermei» ster und Rath vor uns und von wegen unser Gemeine unser Stat 8eciet an bissen Briff wissentlich thun hangen. Und haben wir Schulze und Burgernteister uns auch mit eigen Hän den underschreiben. Hctuw am Tage 8. M>
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eK»eU» ä.iekÄnße!i. Im Ihar nach der Ge burt unstrs Herrn und Heilands Iesu Christi Ein tausend <echs hundert und sechs. , Simon Brambach Schultheis zu Stadtworbis Mein eigen Hand.
Andres Koch Burgermeister Meme eigen Hand. , Fridench Knauff Burgermeister Caspar Bonndorf Burgermeister Meine eigen Hand.
XXVIl.
Vergleich über einige Einkünfte der Stadt Worbes ibi^.
^ctr1m den 29. Octobris An. 1614. . Mit vorwissen und Confens des Churfürstl. M. Vogts des Ampts Harburg!) und Worbis sich schulteiße, Burgermeister und Rath in Stadtworbes wegen den Iherlichen ufflünfften verglichen und von dato ahn mit allem ernste sieiff uud veste darüber gehalten werben solle.
1) Soll jeder Rath von einem Michaelis bis zum anderen sich der Innhame und Regi ments unterfangen und jherlich auf den Tag Pauli Betherung gebührliche Rechnung leisten.
2) Soll ein jeder so hinfüro brauen will, dem Schulzen und Burgermeister anzeigen, wie viel vaß er brauen will, und so bald an beide Oerter das gebührende Braugeld zahlen, oder Vor dessen nicht ins Brauhaus gelassen werden.
3) Soll ein jeder Bürger dessen Behau- sunge mit der Gemeinen Greserei berechtigt ist, auf den Tai Margarethe sein Grasgeld ohne einen Mangel! aufs RathhauS erlegen, wehr
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solches nicht thut, der soll seines Grases das, selbe Jahr verlustig, vom Bürgermeister und Rath, eingezogen, der Gememen Stadt zum Besten verrechnet werden
4 Was Wechtergelder und Ochsen« gelber auch Erbzins von den Gnicthö- fe n belanget, soll jeder Bürger seine Sack da hin richten, dasi er dasselbe jherlich die drey negste Montage nach Martim.vl,ngefordert ab statten, werde aber einer oder der andere sich in diesen 3 Terminen nickt einstellen und zah, '. len, derselbe soll einem Erbaren Ratl,c des neg- sten Tages darnach mit 5 Sckbr. Straffe ver fallen seyn. Da er auch dieselbe Woche solche Zinse und Straffe nicht abgeben würde, soll er so manchen Wochentag er hernach vorfließen lassen, mit so viel 5 Schbr. bestrafft werden.
5 würde sich in vorigen Puncten einem, oder was sonsten ein Erbar Rath thut und Besserung und dergleichen Sachen halber anbe« vhele, wieberseylich bezeigen, derselbe s1'll ge pfändet und die Pfändung innerhalb Monats frist wieder gelöset werden ober soll versäumet sein, auch darzu dem Nathe X Schbr. und un« fem Gnedigst. Hr. 15 Thlr. Straffe erlegen, dieselbe Straffe dan an gehörenden Oerter ge« phürlich zuverrechnen.
8. weil! sich tbeils Bürger geaen einen Erbaren Rath, wann sie aufs Ratbnaus er< fordert, bishero sehr ungeborsamb erzaigt, als soll hmfüro ein jeder bcyStraffe 1 Schbr. ynf bestimpten Glockenlcklag sich aufm Ratbhause einstellen und vornhemen, was sie ihres Antts, halber anzuzeigen so sollen auch diejenigen so in diesem Straffellig den Straffez Schbr. uns unser« Gnedigst. Hr. 15 Sckbr so lange aufm Rathsvoden gehorsamb halten, biö berürte Schbr» erlegt.
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XXVIll.
Kurfürst Johann Philipp erneuert die
ehemaligen Privilegien der Stadt
Nordes 1660.
Wir Johann Philipp von Gottes' Gnaden des heiligen Stuels zue Maintz, Erz« bischovt, des heiligen Römischen Reichs durch Germanien Eitz-Cantzler und Churfürst> Bi- schooe ju Würtzburg und Hertzog zue Francken belhennen und thuen lundt öffentlich mit diesem Bneff, Nachdeme unß unsere cmgehörige Bür« ger und Underthanen zur Statworbis in un« serm Land des Eichsstloes gelegen, Unbetthä« nig zu erthennen gegeben, welcher Gestalt die« selbe de» vorgewesenen langwihrigen Krieg und ausgestandenen schwehren Brandt, in welchem das Raihauß daselbst benebens der Repositur, und zwar under an» der« auch die von unfern Herren Vorfahren seeligl. ihnen ertheilre Gnaden und Freyheiten mit oerbrunnen und im Rauch aufgangen, dan» nenyero unß underthänigst angelanget und gi« betten, Wir gnädigst geruhen wollen, ihnen alle solche von gedachten unfern Herrn Vorsah, ren seeligl. erlangten Gnaden und Freyheiten zu erntwern und zu consirmiren, daß wir ujf sothane an unß gelangte unberthenigste Bitte gemelteN unfern Bürgern und underthanen itt so weich gnedigst willfahret und ihnen berührte hiebevorn underthenigst erhaltene Gnaden und Freyheiten gnedigst ,s,»ovlrt und r> tp^stiv« cianürinirt haben, alft und bergistallt, baß Erstlich berührtes «stadtivo^bis bey ihrer hiebe« vorn erhaltene Stattgerechtigleit verdle»be, ge»
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schützet und gehandhabet, und fürs Andere de- nebend unserm Schultheissen mit vier Bür germeister, so dem herkommen nach under sich zu »Iierniren und acht Rathsverwanthen versehen undt auf Ab gang eines oder des andern von unserm Ober- «mbt, wie bisher oblervirt worden eine andere ^uüUiisirte Persohn ahn «und in Pflicht geneh men werden und fürs dritte Ihnen das ge bräuchliche von unfern Vorfahren erlangte , Stattsiegell, noch fürterhiu sich desselben in vorfallenden Sachen nothdürftiglich zue bedie nen verbleiben solle; Viertens so ^untnmiren undr bestättigen wir ihnen auch die hiebevorn erhaltene Zween Iahr-und Einen Viehmarckt benantlichen auf dem Tag der Heyligen Apo steln l?Ki!ippi undt /»codi undt auff St. Nar, tini unsers Erzstiffts Patronen Tag, wie nie," weniger den negsten Montag nack t»uiiii<-2Üa- ni« iviar!»«, undt bewilligen Ihnen auff ihr bey uns beschehenes undertheniqstes Anhalten noch ferner einen Iahrmarckt uff St. IVI»^». retk2«Tag zue halten, Massen der darüber ab sonderlich außgefertigte Bewilligungß Vrieff mit mehrerem nach sich führet, daron sie sich dan fürterhin ruhiglicd bedienen und darbe» ohnge- hinbert manniglichs crafftiglich geschützet undt gehandhabet werden sollen Dessen zu wahrer Urckhunde haben wir Ilmen «nsern Bürgern und Underthanen in Crafft dieses unsers offe nen mit unserm Siegel besiegelten Brieffs ob» benennte Gnaden und Freyheiten hiermit er» newern und befestigeu wollen. Der Geben ist zue St. Martinsburg in unserer Statt Maintz den fünften Monatstag »u^u«« Himo müle-
Urkunden der Stadt Worbis, ed. Wolf, 1818 (Google data) XXVI. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenWorbis/d95ae7e9-51ae-48b1-abbc-2725dbb930a8/charter>, accessed at 2025-01-10+01:00
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