Denkwürdigkeiten der Stadt Worbis und ihrer Umgegend, Nr. XXXI. , S. 83
Denkwürdigkeiten der Stadt Worbis und ihrer Umgegend, Nr. XXXI. , S. 83
Gerechtigkeiten von dem Kurfürsten An-
selm Franz 1630,
Wir An selm Franz von Gottes Gna den des Heiligen Stuhls zu Mainz Erzbischof
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des heiligt« Römischen Reichs durch Germa, nie« Ertz Cantzler und Kurfürst bekennen und thun lund öffentlich mit diesem Briefs,. Als Weiland unser vierter Vorfahr Herr Erzdisckof und Churfüist Iohann Philips Christlicher löb licher Gedächtnuß unfern anqehöngen Burgern und Underthanen zu Stadt Worbis in unserm Landt des Eichsfelds gelegen, «ff ihre under« thänigste Bttt einige Gnaden und Freiheiten ernewert, Oonürmirt und. bestättiget, inhalt ihrer Libden Begnadigungsbriesss, von Wortt zu Wortten hernach geschrieben also lauthend: Wir Iohann Philips von Gottes Gnaden «. unl> dan gemelte unsere Büraer und Underthanen unß gleichergestalt underthänigst gebetten, solche unsers Herrn Vorfahren seel. Begnadigung zue Onnlirmiren zu ernewern unbt zue bestattigen, daß wir solche ihre Bitte, auch deren trew« Un« derthänigkeit, womit dieselbe sich gegen uns und unser Ertzstifft bißhero erwiesen und hinführo dabey beharren sollen und wollen in Gnaden angesehen und derhalben die okingerirte Be« gnadigung ^tiK'irt, ernewert und bestätiget haben, thun auch solches hiemit undt in Kräfft biß Brieffs und befehlen demnach unfern Ober« und Unterbeawten unsers Landes des Eichefel des gnedigst, sie unsere Bürger undt Unter« thanen zue Stattworbis dabey von unser, und unsers Erzstiffts wegen jederzeit lräfftiglich handzuhaben, darwieder nicht beschweren, son, dern deren sich ruhiglich gebrauchen zu lassen. Dessen zu Urkundt haben wir unser Cantzley 5s> crer Insigel diesem Briff anhangen lassen, der sieben ist zu St. Martinsburg in unserer Statt Maintz den zwölften MonathStag Hp,iU» ^nn» ^owini millelimc» «exeynteüinc» ocmsßeümo»
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Gelübd der sammtlichen Einwohnet eine Kapelle bey der Stadt zu errichten 1632.
Im Namen der Aller Heiligsten vnzertheil, ten, undt hockgelobten Dreyfaltigkeit Amen.
Wihr Obern, auch ganße Burgerschafft, vndt Christliche Gemeinde hiesiger Stadtworbis, Geloben und versprechen hiermit, daß wir zu« vorderst zu Ehren dir Merheiligsten vndt Hoch, gelobten Dreyfaltigleit, der Allerseeligften Iung« flauen vndt Mutter Gottes «Vluiiae, vndt al« len lieben Heiligen Gottes,-
Insonderheit aber dem Heiligen Sieg« friede, zu^ dessen Gebachtnuß vnsere Vohr El» tern in rV-lw ^üleliuti«, undt in keNc, ^.^l«r> ei diesen ohrt^ mit betten und wahlfahrten verehret, vnd von uns bishero c»i,s«rviit wor« den. Dann dem heiligen 5el)2lti»no, 8, Noenn l. Antonio 6e I?»cin2, vndt der heiligen Iunfrauen N,i,5«Ii2e. als wel» che vier Heilig« vndt sonderbahre freunde Gol test, mit der Gnade begabet sein: daßsse de nen von der Pestilentz, vnndt allen giftigen Krankheiten beladen««, durch ihre Heilig« für« bitte, bey dem allerhöchsten, die leidige Seuche abgewendet vndt zur gesundheit geholffen haben.
Daß wihr zu dehren lob und Ehren, all, hier auff diesem Platz, Einen Altar und c»> z», Ilen «uff einiger guthherziger Almosen baue,» vndt uff der Gemeinen Stadt losten in bau vnht Hesserung erhalten wollen, mit dieser «n> necnnn, daß in l'eN« 8 sißkrieli, in teNc» 8. 8eb2lii»ni, in leNo 8. Kol»!!»«. vnd dan in der «ct»v» 8. ^nwnx ü« eaäu», jebeß«
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mahlß Eine heilige Meß gesungen, vndt gele, sen werden soll, in k«lia 8. Kooni aber welcher ist den iNten Hußustj; uff welchen Tag die lei, dige S«»che Ihren Anfang alhier genommen. Eine völlige ^rc,ce«Kan. auß der Stadt in diese 6ZpeNe„ geführt, wohselbsten Ein hohes Ambt, nebst der Predigt gehalten, das, te De> niü l.»uc!2inu8 gesungen, vndt zu Ehren lob und Dancksagung Gotteß, und dessen obbemel, ten Heilig, mit dem H- Vener2t»1i die N«- neäicunn gegeben, vndt also diese Andacht beschlossen werden soll Der tröstlichen Hoff, nung lebende Eß werden mehr obbemelte Heil» durch ihre Fürbitte, bey dem allerhöchsten Gott erhalten, daß nickt allein wihr, sondern auch vnser g»ntzcs Vatteilandt, von dieser leidige,, Seuche entlediget, vndt hinführo dehütet wer, den Amen.
Dieses gelüdte ist den Sonntag vor 5. Mütthei Hpottuli, »etcker wahr der 2ote 7l,ij« ^o. I«82 Durch den Hr. Voigt, Rich« ter, Scl'ulbtheissen, Burgermeister, Sambtli« cken Rath, vndt die gantze Burgerschaft, mit Bealeitung dcß Hochheiligen Sacraments, Nor, richtet und Vollzogen worden, auff dem Ohrte alwo die neue t^peN anitzo auffgerichtet ist der Anfang gemacht worden.
/ xxxm.
Kurfürst Unselm Frt,nz bestimmt, wie das
Stadttecht zu Worbes ausgeübt werden
solle,682.
AnseIm Frantz von Gottes Gnaden Ertzbischoff zu Mainz, des heiligen Römischen Reichs durch Germanien Erzkantzler und Ehur, fürst.
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Wohlgebohrner auch Ehrsamb und hockgt« lehrte Liebe Getrewe Wir haben Ewr «nder« thanigstes Berichtschrtiben vom 2ten lVl»riil noch scheinenden Iahrs mit beygefügtem Ew« rem ohnmaßgeblichen Vorschlag, wie das Stadt, recht zu Stadtworbis in unserm Landt des Eichsfelds eingerichtet und exercierr werden könne, zue Handen wohl empfangen, das alleä der Gebühr überlegen, und uns mithin gehor samste Relation erstatten lassen.
Gleichwie nun aus denen vor Weyland un fern lobsel,gsten Herrn Vorfahren Erzbischoffett und Cdurfürsten vanieln und Iohann Philtpsen Christmildesten andenkens unfern Burgern zue gedachtem Siadtwordis in Hnn«, 1576 ertheilte und K,«8p« Hnnn ißüa cuntir> niircen, copeylich inliegenden l'rivNs^n, über das Stadtrecht, so wir ihnen qleichergestalt un° derm i2ten ^prili» >68n bestättiget haben, so viel erbellet, das mehrgedachten unsertt Bur gern und Unterth»nen zue Stadtworbis, alles was Stadtraths, und Gerichtshandel in 8pecis auch die Contratttn KauffundVerkauff, Mann, rechten und was dergleichen mehr bemach, ohne 'Nx<-eotis>n gegönnet, zugelassen, auch der Rath - Persohnen halder, und wie eS mi<! den Vier Burgermeistern zuhalten, ge wisse Ordnung gestellet worden: 3llß laßen wir es auch dabey allerdings und ohne einigen Ab bruch oder schmehlerung gnädigst bewenden, mit dem ferneren Zusatz, daß gleich wie es in an deren unseren Städten des Elchsfelbs sowohl in civ,><!iii» als pulitici» und anderen derglei chen fachen ubservjst wirdt, es auch also zu Stadtworbis absonderlich aber bey Ab gang ein und anderer RaHs Persohn also ge halten werden solle, daß zwahr die übrige Llathsverwandten ahn dessen Stell auß unserer
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Vurgerschafft drey andere Ehrbare untabelvaft« Persohnen die unserem Oberambtmann vorschla gen, du aber aus denen selben, welchen du am dienlichsten erachten würdst,>von unsertwe» gen annehmen und verpflichten sollest und mö» gest; Im übrigen konnen wir auch gnedigii ge, schehen lassen, daß Ewerem beschehenen Nor« schlag nach, Sie unsere Bürger gegen Re paration und Erhaltung der Stadt« mauren, aller Gemeinen Ambtsfuh- ren, Landfrohnen, unbt Dienste hin führe gefreyhet pleiben mögen Wel ches ihr also einzurichten und darauf vestzuhal» ten wissen werdet. Euch damit zue Gnaden wohl gewogen verbleibend, v^tum zue St. Martinsburg in der Stadt Mamtz den9ten iun/
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Urkunden der Stadt Worbis, ed. Wolf, 1818 (Google data) XXXI. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenWorbis/ef1bd846-5b75-43d5-90de-3bb2acbd3b1a/charter>, accessed at 2024-12-12+01:00
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