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Charter: Acta facultatis medicae Vindobonensis  1.4.464
Signature: 1.4.464
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Universitätsarchiv Wien, UAW Cod. Med 1.4 AFM 1558-1605

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    [22. Juli LXXIII]Die Römisch Khayserliche Maiestät und Unser aller genedigister Herr, lassen dem heren Rectori, Superintendenten und Consistorio, Ierer Majestät alhieigen Universitet genedigist anzaigen. Ir Khay. Majestät haben mit gnaden verstanden, wass sich bey derselben ermelte Universitet, durch dero gemaine aussschuss und deputierte Comissarien, schrifftlich und mundtlich wider das Collegium de Societate Jhesu alhie in Underthenigkhait beschwertt. [fol. 203r]

    Wie nun sy die Universitet von Ierer Khayserlichen Majestät loblichen vorfarn mit sonderm fleiß, muehe und uncosten gestifftet und mit allerhandt nuzlichen ordnungen, privilegien, statuten und reformationen geziert und versehen worden, also gedenckhen Ir Khayserlichen Majestät dieselbe nach forthin dabey genedigist zu erhalten, und so woll von Ierer Nachkhomen als der loblichen vorfarn wegen, nach möglichait zufürdern.

    Haben sich demnach Ir khayserlichen Majestät als herr und landtsfurst mit zeitigen guetem rath auff alle von Ir der Universitet furgebrachte beschwer articl nachvolgendtermassen genedigist resolvirt und erclärt und ist derselben genediger und entlicher bevehl das solcher Resolution von allen Taillen gehorsamlich geleb und nachgegangen werden solte.

    Erstlichen aber lassen es Ir kayserlichen majestät allerdings bey Jungster weillendt Khayser Ferdinandts hochlöblicher und selliger gedechtnus auffgerichten Reformation bleiben, welliche Ir khayserliche Majestät hiemit de novo Ratificiren und bestätten.

    So viel aber betriefft, das sich die Universitet der Herrn Jhesuiter schuelhalten beschweren und abschaffung derselben bitten, dieweil solche Privat Schuell Ihnen den Jhesuiten vor viellen Jaren und noch von hochgedachtem Ierer Majestät geliebten hern und Vattern bewilligt Ier Collegium darauff gestifftet und Privilegien dessen sy so lang In possess und geprauch und der Universitet damit (sonderlich auff nachsteende Erleuterung) nichts benennen, dagegen aber nicht khlainer nuz unnder der Jugent geschafft [fol. 203v] wirdt. So wöllen Ir Khayserliche Majestät, und ist pillich, das sy die Jhesuiten darbey nochmalln belaiben und Ihnen daran khain verhinderung gethan werde, zumall da die Jugent alhie in einer solchen apring, das alle privat schuelen damit zu thuen genueg und sich mit mangel khnaben nit zubeschweren haben.

    Das sich aber die Jhesuiten bisher etliche ad gradus in Promoviern sollen anerpotten, und damit die Auditores von der Universitet zu Ihnen gezogen haben, Inn dem sezen und wollen Ir khayserlichen Majestät das sy die Jhesuiten khaine, sonderlich aber die Personen, so nit Ihres Ordens der Societet sein, ad gradus nit promoviren, auch derselben khainer bey der Universitet zu Lecturn oder andere Digniteten, nit zugelassen, noch auch Ihrern leuten, die anderer örthen von den herrn Jhesuiten promoviert seind, und die Ihnen vergeudten Lectürn, mit dem Leesen versehen wolten das leesen nit ehr gestart werden solle, sy haben dan de novo bey der alhieigen oder andern Privilegierten Universiteten disputiert, oder wie es genanndt wirdt repetiert.

    Zum dritten das ermelte Jhesuiter in Ihrem Collegio nit allain eben die Lectürn und Authores leesen so im Erzfürstlichen Collegio alhie, vermug der Reformation zu leesen verordnet und geleesen werden sonder das auch dasselbe von Ihnen zu ainer stundt im tag beschehe, alles dahin angesehen, der Universitet die Auditores zuentziehen. Das achten Ir khayserliche Majestät selbst verwezemblich und wellen darinnen die verordnung thuen das die herrn Jhesuiten forthin entweders gar khaine Lectionen und Authores so vermug der Reformation bey der Univer [fol. 204r] sitet geleesen werde in ierem Collegio lesen oder da sy yr ainen dergleichen Authorem leesen wöllen, das das doch dasselbe zu ainer andern Stundt vor oder nach Mittag, beschehe und sy hierinnen auf die Lectionen bey der Universitet Ir achtung geben sollen.

    Also wollen auch fuers Virdte Ihr khayserliche Majestät die Jhesuiten dahin genediglich weisen, das Sy sich aller verachtung und verklainerung der Universitet und deren Membris gegen Ienen Auditoren und sonsten meniglich sonderlich aber der zu sich ziehung und beredung der Stipendiaten, Scholarn und Auditiores, durch was mitl das Jenner beschehen khundt, genzlich entfalten auch sonsten bey der Universitet zu ainichen Unwillen, missverstandt und unnöttigen Disputat nit ursach geben sollen wie sich dan Ir Khayserlichen Majestät zu Ir der Universitet und den Ihren gleichmessig versehen, und sy hiemit darzue genediglich vermanen und weisen.

    Sonsten lassen es Ir Römisch Khayserliche Majestät der Zwaier Lectürn halben so die Jhesuiten auf Irer Khayserlichen Majestät genedigistes Wollgefallen haben bey Ihrer Khayserlichen Majstät Ihnen den Jhesuiten deshalben gethanen genedigisten bewilligung der Zeit beleiben unnd wellen Ir Khayserlichen Majestät Iren genedigist bevelhen dieselben. Wie sich gebuert durch taugliche Leuth auch zu rechter Zeit fleissig zuversehen.

    Das aber dieselben Irern Profesores Theologia von allen der Universitet Sachen und officien ausgeschlossen sein sollen, das khunden Ir khayserlichen Majestät so lang sy die Lectürn haben nit [fol. 204v] zimblich sein befunden, es solle aber Ihnen den Jhesuiten genediglich bevolhen werden sich disfals wie ander der Universitet alten Legibus, Statuten und Reformation gewest zuverhalten und denselben zuwider khain verordnung anzurichten, da nun sollichen allen gelebt, wirdet wie sich dessen Ihr khayserlichen Majestät genediglich versehen so wirdet Ir der Universitet beschwerung gespürt und der sachen zu baider thaill billichen genuegen geholffen sein, wie dan auch hieran Irer khayserlichen Majestät genediger, ernstlicher unnd entlicher willen beschicht.

    Jo. Bap. Weber

    Decretum per Imperatorem XXII. July anno re LXXIII.

    Source Fulltext: Acta Facultatis Medicae Universitatis Vindobonensis Vol. 4, Leopold Senfelder, 1908
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    • Acta Facultatis Medicae Universitatis Vindobonensis Vol. 4, Leopold Senfelder, 1908
     
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